Bischöfe und Erzbischöfe in Medjugorje und über Medjugorje

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Bischöfe in Medjugorje und über Medjugorje - I

Bischofsbesuche

Vom 12. bis 15. Oktober hielt sich Mgr. Joseph Das aus dem indischen Bistum Berhampur in Medjugorje auf. Am Sonntag, dem 15. Oktober, leitete er die Messfeier für Pilger aus dem englischsprachigen Raum und hielt bei der Gelegenheit auch eine Predigt. Dies war sein erster Besuch in Medjugorje.

Am 26. Oktober, auf seiner Reise nach Dubrovnik, besuchte Mgr. Florencio Olvera Ochaoa, Bischof aus Mexiko, dem Bistum Tabasco, in Begleitung von Ante LuburiF, dem Kanzler des Bistums Mostar-Duvno, Medjugorje. Er sagte, dass er den Wunsch gehabt habe, Medjugorje zu besuchen, weil eine große Zahl seiner Gläubigen an diesen Ort pilgert.

Ende Oktober hielten sich vier Bischöfe in Medjugorje auf: Mgr. Leo Drona aus dem Bistum San Jose, Philippinen; Mgr. Nestor Carino, Generalsekretär der Bischofskonferenz der Philippinen; Mgr. Cirilo Almario, Bischof i.R. aus dem Bistum Malolos, Philippinen, und Mgr. Nicodemus Kirima, Erzbischof aus Nyeria in Kenia. Diese vier Bischöfe nahmen zusammen mit 700 Pilgern an einer mehrtägigen Wallfahrt zu marianischen Wallfahrtsorten in ganz Europa teil, die von einer amerikanischen Organisation oranisiert wurde. Einer der Orte, den sie besuchten, war Medjugorje.

Besuch eines Italienischen Bischofs

Ende Septemberhielt sich der pensionierte Bischof Mgr. Janez Moretti in Medjugorje auf. Mgr. Moretti hatte vor seiner Pensionierung das Amt des Apostolischen Nuntius in Brüssel (Belgien) inne.

Der Bischof von Saint Vincent und Granada an die Jugend

Auf der unlängst beendeten 11. Internationalen Gebetsbegegnung der Jugend zum Thema: "Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt" war einer der Vortragenden Mgr. Robert Rivas, Bischof von Kingstown, Saint Vincent und Granada. Bei der Gelegenheit wandte er sich an die versammelte Jugend:

"Liebe Jugendliche!

Ich schreibe Euch im Geiste des großen Jubiläumsjahres. Es ist eine große Gunst, hier mit Euch in Medjugorje auf der Internationalen Gebetsbegegnung der Jugend zu sein. Dank sei Euch, dass Ihr der Einladung der Muttergottes zu der Begegnung in dieser Oase des Friedens, der Frömmigkeit und der geistigen Erneuerung gefolgt und gekommen seid. Ich bewundere Euch, dass Ihr aus vielen Kontinenten hierher gekommen seid, um Euren Glauben an Jesus Christus, Marias Sohn, zu bezeugen. Danke, dass Ihr in diesem Jubiläumsjahr zur Begegnung mit Jesus gekommen seid.

Unser großes Jubilar-Glaubensbekenntnis konzentriert sich auf Christus im Mysterium seiner Inkarnation. Der heilige Johannes, der geliebte Jünger, ruft uns auf, tief hineinzuschauen in das Mysterium der Inkarnation und in die Geburt Christi, wenn er in seinem Evangelium schreibt: "Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt". Das sind Worte des Lebens. Sie zeigen, wie nah uns Gott gekommen ist. Er hat die Menschheit göttlich berührt. Alles, was gewartet hatte, eigentlich alle Geschöpfe, sprangen auf vor Freude bei der Verkündigung von Christi Geburt. Das ist ein großes Ereignis, dass wir in diesem Jubiläumsjahr feiern. Ihr jungen Leute, heute sollte Euer Herz vor Freude springen, denn Euer Gott wohnt unter Euch.

"Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt" (Joh. 1,4)

Maria steht im Mittelpunkt dieses großen Glaubensmysteriums. Sie sagte "Ja" zu Gott und gab uns Christus. Christi Geburt öffnet uns die Tür zur größten Liebesgeschichte, die jemals erzählt oder geschrieben worden ist. Wieder führt uns der heilige Johannes in das Herz der Geschichte: "Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingebornen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben" (Joh.3,16). Maria trägt diese verkörperte Liebe in sich. Ihre Botschaft an Euch jungen Leute ist, dass Ihr die Überbringer dieser Liebe an Eure Freunde und an die Mitglieder Eurer Generation am Beginn dieses neuen Jahrtausends sein sollt. Wir alle sind Beteiligte an dieser großen Liebesgeschichte, die bis zum Ende gelebt und erzählt werden soll. Jesus hat versprochen, dass er immer mit uns sein wird. Das ist Liebe, Liebe, die ewig dauert. Unsere Liebe in Jesus Christus ist das teuerste "Geschenk" der Liebe, das wir mit anderen teilen können. Erinnert Euch immer an die mütterlichen Worte, die an Euch gerichtet sind: "Was immer Er Euch gesagt wird, tut es!"

"Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt" (Joh. 1,4)

Jesus hat sich selbst "entäußert" (Phil 2,7) und identifizierte sich mit uns in allem außer in der Sünde (Heb 4,14-16). Jesus weiß also woran er mit uns ist. Und wie ist unser Verhältnis zu Jesus? Unser Heiliger Vater, Papst Johannes Paul II., sagt, dass Jesus von der Jugend große Dinge erwartet. Tatsächlich ist zu Beginn dieses neuen Jahrtausends eine große Verantwortung in Eure Hände gelegt worden: Den Glauben annehmen, den Glauben bewahren und den Glauben auf Eure Generation und auf die künftigen Generationen übertragen. Deshalb dürft Ihr nicht warten und sehen, was die anderen tun werden. Ihr müsst das Licht sein! Habt Ihr, junge Christinnen und Christen, eine Vision, wie es weiter gehen soll? Habt Ihr einen Plan, wie Ihr Euer Engagement gegenüber Christus verstärken und vertiefen werdet? Die Beziehung zu Jesus ist ein Engagement, dass die Energie und das Feuer Eurer Jugend benötigt. Gebt heute Christus Euer jugendliches Geschenk! "Entäußert" Euch im Dienst und in der Liebe gegenüber anderen. Ihr könnt große Veränderungen in die Kirche und in die Gesellschaft bringen.

Fürchtet Euch nicht, Heilige des neuen Jahrtausends zu werden! (15. Weltjugendtag, Botschaft des Heiligen Vaters, Nr. 3),

fürchtet Euch nicht, Frauen und Männer der Hoffnung zu sein. Eure Bischöfe rechnen mit Euch! Die Kirche rechnet mit Euch. In seiner Botschaft an Euch anläßlich des Weltjugendtages verweist Euch der Heilige Vater auf Christus als denjenigen, der für Euch hier ist und dem zu folgen gut wäre. Der Papst sagt Euch: "Geht zu niemandem außer zu Christus. Sucht nirgendwo anders das, was nur er Euch geben kann." (Nr. 3)

Bemüht Euch immer, überall, in allem und in jedem Christus zu finden. Erkennt ihn an den entstellten Gesichtern der Angehörigen Eurer Generation. Hört seinen Schrei in den Schreien der Armen, Ausgestoßenen und denen, die vom Leiden gebrochen sind. Hört den Ruf nach Gerechtigkeit und sorgt Euch um die Sorgen anderer. Begegnet Christus jeden Tag in seinem Wort und verliebt Euch durch die Eucharistie in ihn. Euer Gebet soll genährt werden durch die eucharistische Anbetung. Unsere Leben sind leer ohne das persönliche Verhältnis zu Christus. Das sollte eines Eurer jugendlichen Prioritäten sein. Christus möchte, dass Ihr glücklich seid. Deshalb lebt freudig Euer Leben. Jesus ist nicht gekommen, Euch die Freude zu nehmen, sondern dass Ihr durch ihn die wahre Freude kennen lernt.

Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt" (Joh. 1,4)

Ich lade Euch Jungen ein, für Euer ganzes Leben Gott zu wählen. Das soll Eure Lebenswahl sein. Werdet Missionare des Lebens. Hört ebenso wie Maria auf die Anregungen des Heiligen Geistes und geht bereitwillig dorthin, wo Christus Euch als seine Vertreter braucht. Fürchtet Euch nicht. Jesus, das Wort das Fleisch wurde, das Brot des Lebens, Euer Bruder, ist mit Euch!

Ich segne Eure Familien, Eure Priester, Ordensbrüder und Freunde.

Muttergottes, Friedenskönigin, bete für uns!                   Medjugorje, den 3. August 2000

Besuch des Belgischen Bischofs

Mitte Juni besuchte der Bischof der belgischen Stadt Namour, Mgr. Leonard Andre - Mutien, Medjugorje. Er hielt sich drei Tage in Medjugorje auf. Bei der Gelegenheit sprach Fra Slavko Barbarić mit Mgr. Leonard für die "Stimme des Friedens" (Glas mira). Nachfolgend geben wir einen Teil des Gespräches wieder:

AML: Medjugorje bin ich durch meine Seminaristen begegnet. Als ich 1982 und 1983 Rektor des Priesterseminars In Louvain-la-Neuve war, sind einige meiner Seminaristen nach Medjugorje gegangen. Das war ganz zu Beginn der Erscheinungen. Niemals zuvor hatte ich davon gehört. Einige Seminaristen kamen zu mir und baten um Erlaubnis, während der Ferien nach Medjugorje zu gehen. Ich wusste nichts darüber und fragte sie, ob es eine Stellungnahme der Kirche bezüglich Medjugorje gibt. Sie verneinten das und sagten, dass dies erst vor einigen Jahren begonnen hat, und dass es scheint, dass die Jungfrau dort erscheint. Sie gaben mir einen Artikel zu lesen und ich sagte Ihnen: "Geht und seht, Geht und seht"! Einige Male haben sie mir davon erzählt und 1984 entschloss ich mich, selbst zu gehen und zu sehen. Wir vier Priester des Priesterseminars kamen im Juni 1984 nach Medugorje. Ich muss sagen, dass das -   alles das, was ich 1984 in der Pfarrkirche gesehen habe, diese Volksfrömmigkeit, die Art, in der der Rosenkranz gebetet wird, die Eucharistiefeier, die Begegnungen, die ich zweimal mit den SeherInnen während der "Erscheinung" in der Sakristei hatte - mir sehr positiv schien, besonders die Art, in der hier gebetet wurde.

GM: Wie oft sind sie schon nach Medjugorje gekommen?

AML: Dies ist mein zweiter Besuch. Das erste Mal bin ich also 1984 hergekommen. Ich behielt einen sehr positiven Eindruck von allem, was ich hier gesehen haben. Später war ich informiert. Ich habe die Bücher von Pater Laurentin gelesen, nicht alles, aber einen Teil. Ich las einige Artikel, interessierte mich also dafür. Vor allem als ich Professor in Louvain war, sah ich unter den Studenten einige, die in Medjugorje waren und die hier das Beten, die Beichte, die Eucharistie und das Fasten entdeckt haben und ich erinnere mich, dass ich im Priesterseminar begann, ziemlich regelmäßig freitags zu fasten, indem ich dem Beispiel einiger meiner Seminaristen oder anderer Studenten folgte, denen ich an der Universität begegnet bin und die auch nach der Wallfahrt nach Medjugorje gefastet haben. Als ich Bischof wurde, begegnete ich Gläubigen meines Bistums, die jeden Freitag fasteten, die die Sakramente dank ihrer Begegnung mit Medjugorje entdeckt hatten. Ich stellte fest, dass es unter den Priesterseminaristen regelmäßig solche gab, die eine Bekehrung erlebt und dank Medjugorje eine Berufung erfahren haben. Jetz habe ich etwa dreißig Priesterseminaristen, unter denen sich einige befinden, die hier ein geistliches Erlebnis hatten, das ihre Berufung geprägt hat. Solche Früchte interessieren mich. Ich weiß, dass wir logischerweise aus falschen Prämissen richtige Schlüsse ziehen können. Und doch ist die Tatsache, dass sich so viele positive Entdeckungen gerade dank Medjugorje ereignen, ein positiver Beweis zu Gunsten Medjugorjes. Ich habe mich also weiterhin informiert und gesagt, dass ich eines Tages nach Medjugorje zurückkommen werde. Ich dachte, dass ich das Jubiläum im Jahr 2000 für eine kurze Wallfahrt nutzen könnte. Die Tatsache, dass es in diesem Augenblick in Frankreich und Belgien viel Widerstand gegen die Geschehnisse in Medjugorje gibt und Bücher die Medjugorje kritisieren, hat mich bewogen, zu kommen und mit eigenen Augen zu sehen. Ich urteile nicht gerne aus einer Distanz oder nur aus Büchern über Dinge, Situationen und Personen; lieber komme ich selbst, mich umzusehen. Nachdem ich den Bischof von Mostar über meine Kommen informiert habe, kam ich als Pilger hierher, um zu beten, aber auch, um mich persönlich davon zu überzeugen und ich muss sagen, dass das, was ich in der Pfarrkirche auf pastoralem Plan sehe, scheint mir sehr gut: das Rosenkranzbeten, die Eucharistie, die Anbetung, die solide Frömmigkeit, die harmonische Frömmigkeit, die erleuchtete Frömmigkeit. Was die Geschehnisse in Medjugorje betrifft, ist es nicht meine Sache, darüber eine Erklärung abzugeben, das ist die Sache des örtlichen Bischofs und der Bischöfe von Bosnien und Herzegowina, nach einer detaillierten Untersuchung der Situation ein Urteil über die Glaubwürdigkeit oder die Unglaubwürdigkeit der Erscheinungen zu formulieren. Das ist nicht meine Sache! In jedem Fall werde ich das offizielle Urteil der Kirche annehmen.

GM: Warum zögert man in der Kirche, wenn man doch die guten Früchte sieht?

AML: Ich denke, dass die Kirche in ihrer Weisheit wünscht, bei derartigen Phänomenen zunächst die Tatsachen zu prüfen und erst dann die Früchte. Ich denke, dass das eine Regel ist, die bereits Kardinal Šeper formuliert hat, als er Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre war. Erst werden die Tatsachen untersucht und dann die Früchte. Die Untersuchung der Früchte ist nicht ausreichend. Es müssen die Tatsachen untersucht werden, aber die Fülle der positiven Früchte ist für sich genommen ein positiver Beweis, auch wenn es mir scheint, dass es, wie bei jeder Menschensache, auch negative Früchte gibt. Wo immer es Menschen gibt, gibt es menschliche Dinge, manchmal allzu menschliche. Wie auch unter den 12 Aposteln…

GM: Woher kommt die Opposition?

AML: Es ist verständlich, dass Fragen über das Phänomen Medjugorje gestellt werden und es Einwände gegen die Erscheinungen in Medjugorje gibt. Es ist verständlich, dass zum Beispiel Fragen gestellt werden: die Vielzahl der Erscheinungen, die Tatsache, dass sie in gewisser Weise vorhersehbar sind, man weiß, an welchem Tag. Persönlich gibt es nicht viele apriorische Gedanken darüber, was die Heilige Jungfrau tun oder nicht tun sollte. Ich nehme lieber Dinge an, auch wenn sie meine persönlichen Ideen beunruhigen, aber ich verstehe, dass Fragen gestellt werden und glaube, dass es nach dem, was ich sehen konnte, in diesem Phänomen Medjugorje wichtige Dinge gibt, aber es gibt auch Parasiten. Es glaube, dass dieses Grundsätzliche besteht, aber auch das Zufällige, eines ist mehr positiv, das andere mehr negativ. In Lourdes hat mich die Zeugnislegung der Bernardica stark beeindruckt, ich würde sagen, 100 % rein. Es scheint mir, dass es hier um das zentrale Geschehen Parasiten gab. Ich verstehe, dass Fragen gestellt werden. Ich bleibe auch informiert über die Fragen, die sich die Gegner von Medjugorje stellen. Man soll sie anhören, und deshalb habe ich das Buch von Joachim Boufflet von Anfang bis Ende gelesen. Es ist in polemischem Ton geschrieben, der mir nicht angebracht scheint, aber es gibt richtige Fragen, die gestellt wurden und die eines Tages eine klare und geschichtlich festgestellte Antwort erhalten müssen. Ich akzeptiere also diese Fragen, möchte aber für das Geschehen offen bleiben. Ich kenne befreundete Bischöfe, zu deren Verhaltensregeln es gehört zu sagen: "Pass auf, wenn wir für die Geschehnisse in Medjugorje offen sind, können wir vielleicht etwas ermutigen, was nicht glaubwürdig ist." Es ist ein Risiko. Ich bin mehr empfindlich gegen das entgegengesetzte Risiko und sage: "Es ist ebenso möglich, dass der Himmel an diesem Ort zu den Menschen gesprochen hat und ich möchte nicht das Risiko übernehmen, mich a priori dieser Gnade zu verschließen." Es gibt zwei Risiken: Das Risiko, dass wir uns in Medjugorje täuschen und das Risiko, an einem Gnadengeschenk vorbeizugehen.

GM: Himmelsgeschenk?

AML: Ich möchte, dass diejenigen, die die Gnade und Kompetenz haben, der örtliche Bischof, die Bischofskonferenz von Bosnien und Herzegowina, die theologische und wissenschaftliche Kommission fortfahren, dieses Phänomen zu erforschen und eines Tages das Urteil der Kirche darüber formulieren, was sich hier ereignet hat. Bis dahin übernehme ich von den beiden Risiken lieber das Risiko, zu offen zu sein als das Risiko mich a priori der Gnade Gottes zu verschließen, die an diesem Ort wirken kann. Deshalb vertrete ich den Standpunkt der Offenheit und Besonnenheit.

GM: Wir Franziskaner stellen uns in Erwartung des endgültigen Urteils in den Dienst der Personen, die hierher kommen. Der Bischof betrachtet uns als "ungehorsam" wegen der "Erscheinungen", aber wir habe keine große Wahl: Wenn die Menschen hierher kommen, müssen wir ihnen dienen…

AML: Soviel ich sehen kann, basiert Ihre pastorale Arbeit in der Pfarrkirche nicht auf den Erscheinungen als solche. Es scheint mir, dass die Erscheinungen nicht viel erwähnt werden, wenn die Eucharistie und die Sakramente gefeiert werden. Manchmal höre ich sogar: "Alle Früchte Medjugorjes kommen einfach aus der Tatsache, dass die Eucharistrie gefeiert, dass die Eucharistrie angebetet, dass gebetet wird. Die Früchte, wenn es sie gibt, kommen also nicht von den angeblichen Erscheinungen, sondern von den Sakramenten der Kirche." Das höre ich manchmal.

GM: Einige sagen: "Wo es Gebete gibt, gibt es Gnade und Wunder".

AML: Diese Logik scheint mit nicht ganz korrekt. Es ist wahr, dass dort, wo es Gebete, Eucharistien und Beichten gibt, auch die Früchte gedeihen. Aber es gibt viele andere Orte in der Welt, wo gebetet wird, wo gebeichtet wird, wo die Eucharistie gefeiert wird und es gibt nicht die gleiche Art solcher augenscheinlicher Früchte!

GM: Sie denken also, dass diese Dimension den Erscheinungen zugeschrieben werden kann?

AML: Ich glaube, dass das eine Indikation ist, die erforscht werden sollte, eine Indikation, die zum Nachdenken anregt. Ich treffe regelmäßig Jugendliche, die an das Priesteramt denken oder die eine tiefe Erfahrung der Bekehrung gemacht haben, indem sie hierher kamen, viel mehr als an anderen Orten, und das drängt mir Fragen auf. Ich kann nicht vorbehaltlos annehmen, dass die Früchte Medjugorjes nur mit dem Leben der Sakramente verbunden sind, die werden auch an anderen Orten gelebt. Hier gibt es etwas, was besondere Fragen aufwirft. Es steht mir nicht zu, mich über die Wirklichkeit dieser Grundlage auszudrücken, aber es gibt Fragen, die nicht zu umgehen sind.

GM: Möchten Sie am Ende hier eine Botschaft an die Welt richten?

AML: Ich denke, dass wir in einer Zeit leben, die auf dem geistigen Plan Eile erfordert. Ich bin überzeugt, wie auch Papst Johannes Paul II., dass die Zeit des Jubiläums, eine Zeit der besonderen Gnade ist, die, wie Papst Johannes Paul II. bereits mehrere Male gesagt hat, ein neues Ergießen des heiligen Geistes vorbereitet, was der Kirche und der Welt Not tut. Deshalb denke ich, dass es am nötigsten ist, sich auf das Wichtigste zu konzentrieren, so wie Sie hier arbeiten, in dieser Pfarre - sich auf die Eucharistie zu konzentrieren, die die Quelle des christlichen Lebens ist. Für das andere denke ich, sollte die Gnade des Friedens gepflegt und versucht werden, dass das Abgrenzen bezüglich Medjugorje in der bestmöglichen Atmosphäre zum Wohle der Kirche geschieht.

GM: Wir werden für Sie beten. Segnen Sie uns! Danke!

Bischofsbesuch aus Brasilien

                Vom 1. bis 4. Juni war Mgr. Waldemar Chaves de Araujo mit einer Pilgergruppe aus Brasilien in Medjugorje. Vor seiner Abreise aus Medjugorje sprach Fra Slavko Barbariæ mit Mgr. Araujo. Das Gespräch geben wir in seiner Gänze wieder.

S.B.: Hochwürden, würden Sie etwas über sich sagen?

WCH: Ich bin Mgr. Waldemar Chaves de Araujo, Bischof im Bistum Sao Joao del Rei in Brasilien. Studiert habe ich in Brasilien und Belgien. Die Situation in meinem Bistum ist gut. Mit meinen Priestern, Ordensbrüdern und Laien habe ich gute Beziehungen entwickelt und wir haben verschiedene Gruppen aktiver Leute, die auf verschiedenen Ebenen wirken. In dieser Zeit organisieren wir besondere Begegnungen in den Pfarrgemeinden sowie auf bistümlicher und dann auf regionaler Ebene. In meinem Bistum gibt es etwa 300 000 Gläubige in 304 Gemeinden. Ich bin als Pilger mit einer kleinen Gruppe aus Brasilien gekommen, die zu diesem, der Gegenwart Marias gewidmeten Ort gepilgert ist. Wir beten gemeinsam, denken nach, verharren in Stille. Dies ist meine erste Reise nach Medjugorje.

S.B.: Wann und wie haben Sie zum ersten Mal von Medjugorje gehört und wie ist Ihre Erfahrung?

WCH: Ich habe Berichte aus Medjugorje gelesen, über die Erscheinungen und alles, was sich ereignet. Ich habe auch mit den Leuten gesprochen, die hierher gepilgert sind. Ich glaube, dass die Muttergottes hier erscheint. Sie ist die Mutter Jesu und unsere Mutter. Sie möchte uns helfen. Deshalb bin ich mit dieser Gruppe hierher gekommen, und wir erleben diese Tage bewusst, dass sie auf besondere Weise als Mutter bei uns ist. Meine Erfahrung ist, dass dies wirklich ein Ort des Betens ist. Ich kann sagen, dass ich die Frömmigkeit gegenüber Maria immer gepflegt habe, aber ich habe sie hier erneuert und vertieft. Ich habe wirklich keine Probleme zu glauben, dass Sie hier erscheint. Gott wirkt wie und wann er will, und er hat beschlossen auf diese Weise in Medjugorje zu wirken.

S.B.: Haben Sie eine Botschaft an die Gemeindemitglieder, die Pilger und die Menschen allgemein?

WCH: Meine Botschaft aus Medjugorje ist die Botschaft der Hoffnung. Wer auch immer sich zur rechten Frömmigkeit gegenüber Maria entschließt und das tut, was sie sagt, der wird Jesus treffen, und Jesus gibt Hoffnung. Wer auch immer beginnt, die Sakramente zu leben, wie ich gesehen haben, dass sie hier gelegt werden - Messfeiern, Beichten, Anbetung, Gebet - dessen Lebensweg wird von Hoffnung unf Frieden erfüllt sein. Mit Maria ist unser Weg sicher. Nehmt an, was sie sagt, sie weiß den Weg, kennt ihren Sohn und wird uns auf unserem Weg zur endlichen Heimat im Himmel helfen. Gott segne Sie alle. Ich werde für Sie alle beten.

 

Damit Gott in euren Herzen leben kann, müßt ihr lieben.

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