René Laurentin - Medjugorje in der Kirche

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Der Stellenwert von Medjugorje in der Kirche ist ein schwieriges Thema, umstritten, Objekt von Verwirrung und Mehrdeutigkeit, das zu klären wichtig wäre.

Medjugorje bedarf unter uns keiner Erklärung. Es ist ein Gnadenort, an dem die Jungfrau Maria mit wahrhaft außerordentlichen Früchten erschienen ist: geistiges Leben, Bekehrungen, Heilungen. "Einen Baum erkennt man an seinen Früchten", sagt der Herr, und das ist das einzige Unterscheidungskriterium, das von Ihm kommt (Mt 7,20; 12,33).

Die Stellung der Erscheinungen

Dennoch bleibt eine Mehrdeutigkeit, deren man sich bewußt sein sollte. Die Erscheinungen, durch die der Glaube offenbar wird, durch die Unsichtbares sichtbar wird, sind ein oberflächliches und zweitrangiges Phänomen gemessen am Evangelium und den Sakramenten. Selbst dort, wo die Kirche eine Erscheinung anerkennt (einschließlich Lourdes und Fatima, die am formellsten anerkannt wurden), setzt sie nicht ihre Unfehlbarkeit ein, ja nicht einmal ihre Autorität, denn es handelt sich hier nicht um ein Dogma, für das Heil notwendig und im Namen Christi gelehrt, sondern um eine nur wahrscheinliche und vermutliche Unterscheidung. Sie sagt nicht: "Sie müssen daran glauben", sondern, "Es gibt gute Gründe, daran zu glauben. Es ist hilfreich, daran zu glauben."

Die verantwortliche Autorität könnte dem sogar noch hinzufügen: "Ich glaube daran"; aber sie zwingt ein solches Urteil nicht auf, so daß man nicht sündigt wenn man nicht daran glaubt. Wenn ich nicht an Fatima oder an Lourdes glauben würde, müßte ich deshalb nicht zur Beichte gehen, wenn ich Gründe zum Zweifeln hätte. Und in diesem Sinne habe ich meine Untersuchung über Lourdes durchgeführt, in voller Offenheit des Geistes.

Ebenso, falls die Autorität sagt: "Es gibt ernsthafte Gründe, nicht daran zu glauben", dann wäre es falsch daran zu glauben. Unser Urteil ruft uns zum Gehorsam gegenüber der Kirche auf, aber es läßt auch die Freiheit der Prüfung und der Unterscheidung zu. Als Mgr. Zanic 1984 - 1985 sein negatives Urteil veröffentlichte, habe ich mein Gewissen auf diese Möglichkeit vorbereitet und habe mir etwa folgendes gesagt: "In diesem Fall werde ich aufhören, öffentlich über Medjugorje zu schreiben und zu sprechen, aber wie die Freunde der Heiligen Johanna von Orleans, die auf Befehl eines Bischofs im Jahre 1431 auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, werde ich die Gründe vertiefen und an die richtige Stelle weitergeben, um ein solches Urteil zu revidieren."

Die Achtung der Autorität und der Gehorsam, wovon man nie absehen soll, enthalten also manchmal in diesem Bereich sehr feine Abstufungen des freien Dienstes am Glauben

Die zwei Bedeutungen des Wortes Kirche

Was das Wort "Kirche" betrifft, dem letzten Wort des mir zugeteilten Themas (Medjugorje in der Kirche), so muß eine andere Mehrdeutigkeit geklärt werden:

Vor dem Konzil bestand die Kirche für den größten Teil der Theologen aus der Hierarchie: Papst und Bischöfe.

Das II. Vatikanische Konzil hat diesen Begriff überarbeitet. Es hat die Kirchenverfassung umgekehrt strukturiert: die Kirche ist zuerst das Volk Gottes, in dem bestimmte Gläubige (die im Glauben, in der Hoffnung, der Nächstenliebe und in der Suche nach Heiligkeit vor Gott mit den anderen gleichstellt sind) Autorität im Namen Christi haben, aber diese Autorität steht im Dienst am Volk Gottes, und aus diesem Grund gibt der Papst sich selbst den Titel "Diener der Diener Gottes".

Untersuchen wir also den Stellenwert von Medjugorje in der Kirche unter diesen beiden einander ergänzenden Bedeutungen des Wortes "Kirche", das eine organische Wirklichkeit bezeichnet: den mystischen, aber sichtbaren Leib Christi.

Der Empfang des Volkes Gottes

In Medjugorje, wie auch anderswo, sind es zuerst die Gläubigen, die die Anwesenheit der Jungfrau Maria in diesen Erscheinungen erkannt haben.

Der Pfarrer Jozo Zovko, der geistlich offen war, war zuerst kritisch und anspruchsvoll bei der Prüfung der Ereignisse. Er sagte zu den Gemeindemitgliedern: "Was wollt ihr denn auf diesem Hügel, wo ihr doch die Eucharistie in der Kirche habt?"

Er hat sie alle wieder in die Kirche zur täglichen Messe geführt, wohin dann auch die Erscheinungen verlegt wurden. Ziemlich bald glaubte er, und eine persönliche Erscheinung der Jungfrau hat seine Überzeugung bestätigt.

Jedoch gibt es im christlichen Volk Gegner rechts und links:

Die progressiven Christen bevorzugen die negative Kritik, die psychologischen und psychoanalytischen Erklärungen, den systematischen Zweifel und den Argwohn gegenüber außergewöhnlichen Phänomenen.

Der traditionelle oder durchschnittliche, integristische Flügel, z. B.: Fidelity in den USA oder die extreme Rechte der Contre Réforme Catholique (die den Papst als Häretiker exkommuniziert) waren die größten Gegner von Medjugorje.

Die Pilger fragen die Seher oft: "Was sollen wir tun, um die Gegner zu überzeugen?"

Vicka antwortet: "Betet für sie und seid gut zu ihnen. Der Herr und die Heilige Jungfrau Maria werden den Rest tun."

Das war bereits die Meinung Bernadettes, die mit den Gegnern, die mit ihr polemisieren wollten, nicht diskutierte, sondern ruhig antwortete, wenn sie darauf bestanden: "Es ist meine Aufgabe, es Ihnen zu sagen, nicht aber, Sie zu überzeugen."

Die Hierarchische Kirche: die Bischöfe und der Papst

Die Position der Autoritäten ist viel komplexer.

Der örtliche Bischof

Der örtliche Bischof, Mgr. Zanic, Nachfolger der Apostel und für seine Diözese verantwortlich, war während des Sommers 1981 zuerst wohlgesinnt (obwohl er sich heute nicht mehr daran erinnern will). Aber der örtliche Konflikt mit den Franziskanern (die 80 % der Priesterschaft seiner Diözese ausmachen) hat mehr und mehr alle Beziehungen vergiftet. Die Zeit erlaubt es mir nicht, dieses Problem hier näher zu erörtern, deshalb verweise ich hierfür auf meine Bücher.

Als ich mich zu Weihnachten 1983 das erste Mal nach Medjugorje begab, glaubte ich, daß er noch wohlgesonnen sei. Er überzeugte mich jedoch vom Gegenteil; ich hörte ihm zu und sammelte so gut ich konnte seine Einwände, aber sie erschienen mir so oberflächlich, parteiisch und schwach im Vergleich zu den offensichtlichen Tatsachen, was mich in eine schwierige Situation brachte hinsichtlich meiner Achtung für seine bischöfliche Autorität. Ich traf ihn so oft ich konnte. Er bestätigte mir seinen radikalen Widerspruch. Am Ende eines Besuches bat ich ihn um seinen Segen. Einmal wollte er nicht, aber ich bestand darauf und sagte: "Wenn ich Ihnen Probleme mache, dann geben Sie mir den Segen für meine Bekehrung." Worauf er mit seiner bischöflichen Erhabenheit antwortete: "Bleiben Sie Laurentin."

Seine Stellungnahme zu Medjugorje vom 30. Oktober 1984 hat mich in mehreren Punkten auf erstaunliche Art und Weise verleumdet. Ich hätte ihm geraten, die Wahrheit zu verstecken. Ich hätte mich als Theologe disqualifiziert. Ich würde das wegen des Geldes machen. Ich hätte mehr als eine Milliarde verdient! Ich wäre dem Zauber der Seher von Megjugorje erlegen, anstatt auf den Bischof zu hören. Aber er hat mir nie verboten, nach Medjugorje zu gehen oder mir untersagt, darüber zu schreiben.

Nach dem negativen Urteil, das er öffentlich verkündet hatte, war ich bereit, zu schweigen. Aber als er im April 1986 nach Rom kam um es dort vorzulegen, sagte ihm Kardinal Ratzinger (und Mgr. Zanic, ein offener Mensch, hat das auch so zugegeben): "Nein, Sie werden Ihre bischöfliche Diözesankommission aufheben. Das Urteil übernimmt die Bischofskonferenz."

Das war unerwartet; denn nach einer alten Tradition, die von Kardinal Ottaviani noch verschärft wurde (Ottaviani hatte 1959 und 1960 ein Dekret gegen Schwester Faustine - heute seliggesprochen - und gegen Mutter Yvonne Aimeé usw. erlassen), unterstützte das Heilige Offizium im allgemeinen die Bischöfe, die Erscheinungen nicht günstig gegenüberstanden, und mäßigte eher wohlgesinnte Urteile. Hier war es also umgekehrt. Man fragte sich warum.

Ich glaube die Erklärung zu kennen.

Im Juli 1984 hat Papst Johannes Paul II mein erstes Buch: "La Vierge apparaît-elle a Medjugorje? (vom Februar 1984), das ich ihm selbst geschenkt hatte, in Castelgandolfo gelesen und Mgr. Pio Belo Ricardo, Bischof von Los Teques (Venezuela) empfohlen.

Im nächsten Jahr hat er ebenso die medizinischen und wissenschaftlichen Studien über Medjugorje gelesen, die ich zusammen mit Professor Joyeux aus Montpellier geschrieben habe.

Schließlich habe ich ein internationales Treffen von Medizinern und Theologen in Mailand stattfinden lassen, um 10 wissenschaftliche und 10 theologische Schlußfolgerungen über Medjugorje aufzustellen. Die Übereinstimmung wurde schnell in einem einzigen Arbeitstag erreicht, und diese 20 Schlußfolgerungen wurden Papst Johannes Paul II durch Doktor Luigi, Präsident der ARPA, wo die Versammlung abgehalten wurde, gesandt. Der Papst leitete alle diese Dokumente weiter an Kardinal Ratzinger, dem Präfekten der Glaubenskongregation, der, so schien es, diese neuartige Entscheidung erst traf, nachdem er mit Papst Johannes Paul II gesprochen hatte. Eine beispiellose Entscheidung: Sie enthob den Bischof seiner üblichen Autorität ohne ihn völlig zu entheben, da er Mitglied der Bischofskonferenz ist, der die Beurteilung übergeben wurde.Dem folgte ein langer Weg. Kardinal Kuharic, bei dem Vicka eine Erscheinung hatte (in seinem Salon, 1983, wie er mir gesagt hat), war offen und zurückhaltend wohlgesinnt, so schien es mir. In jedem Falle wünschte er, daß die Bischöfe in Frieden die Verantwortung für diesen großartigen und fruchtbringenden Wallfahrtsort übernehmen, anstatt einen jener Konflikte um Erscheinungen heraufzubeschwören, die Unbehagen und Teilung in der Kirche stiften, und für die Gläubigen, die Bischöfe, und sogar für Gott selbst Schaden anrichten.

Aber mit Vorsicht und Ehrerbietung dem örtlichen Bischof, Mgr. Zanic, gegenüber, der vor Gott für die Kirchengemeinde von Medjugorje verantwortlich ist, behält er ihm zurecht eine Position ersten Ranges vor. Jedesmal, wenn eine Anfrage an die Bischofskonferenz gestellt wurde, kam er immer als erster zu Wort. Er wiederholte öffentlich mit der ihm eigenen Vehemenz alle Einwände, die er zweimal entwickelt hatte:

1. Offizielle Stellungnahme zu Medjugorje vom 30. Oktober 1984, die einen Stop der Verbreitung von Medjugorje zur Folge hatte, da er die Bischöfe aller Bischofskonferenzen der Welt dazu aufrief, seine negative Stellungnahme zu unterstützen, indem er anregte, daß die offiziellen (so präzisierte er jedesmal) Pilgerfahrten nicht erlaubt seien.

2. Seine ernste Predigt vom 25. Juli 1987 gegen Medjugorje während der Firmungszeremonie. Er erwartete, daß sich die Gemeindemitglieder auflehnen würden. Aber sie hörten ihn respektvoll und ruhig an, trotz der tiefen Wunden, die sie in ihren Herzen spürten. Sie bewiesen ihren heroischen Respekt und Gehorsam, aber der Bischof verstand ihr Verhalten zunächst anders. Während des Essens, das folgte, schloß er: "Sie glauben heute nicht mehr so sehr daran." Die Franziskaner belehrten ihn eines Besseren (Predigt veröffentlicht mit meinen kritischen Beobachtungen in DN7, S. 72 - 77).

Nach dieser ersten Intervention des örtlichen Bischofs hüllten sich die anderen, weniger informierten Bischöfe in Schweigen oder unterstützten ihn solidarisch. Der einzige, der sich für Medjugorje aussprach, war Mgr. Franic, Erzbischof von Split, Autorität in dieser Angelegenheit, da er Vorsitzender der Doktrinalen Kommission war. Aber er ging am 10. September 1988 in den Ruhestand und schied aus der Bischofskonferenz, wo das Feld nun für Mgr. Zanic offen war.

Unter diesen Voraussetzungen verstand ich nie, wie es Kardinal Kuharic gelingen konnte, die Bischofskonferenz im November 1990 dazu zu bringen, die Wallfahrt und ihre Ausübung anzuerkennen. Das geschah nach den Anweisungen und Kriterien, die Kardinal Seper (Vorgänger Kardinal Ratzingers in der Glaubenskongregation) am 25. Februar 1978 veröffentlicht hatte. Im Falle einer Erscheinung - falls kein schwerwiegender Einwand sich zeigt und falls die Früchte gut sind - soll sich der Bischof um die Wallfahrt kümmern und auf diese Weise die Frömmigkeit der Gläubigen lenken. Daraufhin kann er mit der notwendigen Langsamkeit und den entsprechenden Anforderungen, sogar die Erscheinungen anerkennen. Leider hat Mgr. Zanic diese Anerkennung der Wallfahrt (der er sich widersetzte) nur akzeptiert, indem er verschiedene negative Klauseln einfügte. Diese kleinen Einschränkungen machten den Text derart trüb, daß der Kardinal und die Konferenz beschlossen, ihn nicht zu veröffentlichen und die Anerkennung im Akt durchzuführen (wie man es in Rom für die Anerkennung von Tre Fontane gemacht hatte, ohne Erklärung).

So kam Mgr. Komarica, Vorsitzender der Untersuchungskommision über Medjugorje, um die Wallfahrtsmesse zu feiern und verkündete offiziell:

"Ich komme nicht nur in meinem Namen, sondern im Namen aller jugoslawischen Bischöfe, einschließlich Mgr. Zanic (dem örtlichen Bischof und Gegner Nummer 1). Andere Bischöfe werden kommen"

Und andere folgten, einschließlich Mgr. Zanic, und sein Erzbischof, der zukünftige Kardinal Puljic von Sarajevo.

Alles verlief folglich zum Besten. Aber am 2. Januar 1991 wurde der Text, der wegen seiner Mehrdeutigkeit geheimgehalten wurde, von der italienischen Presseagentur ASCA veröffentlicht (auf Initiative von Mgr. Zanic, so versichert die ihn verehrende Contre Réforme), mit einem ausschließlich negativen Kommentar. Dieser trübe Text, der unter wilden Umständen veröffentlicht wurde, schuf Unsicherheit und Verwirrung auf internationaler Ebene bei den Pilgern. Sie berichteten Kardinal Kuharic darüber. Er antwortete:

- "Die Kirche hat keine Eile. Wir, die Bischöfe, haben nach dreijährigen Studien seitens der Kommission, Medjugorje als Ort des Gebetes und als marianisches Heiligtum anerkannt. Das bedeutet, daß WIR NICHT DAGEGEN SIND, daß man als Pilger nach Medjugorje kommt, um dort die Muttergottes in Übereinstimmung mit der Lehre und dem Glauben der ganzen Kirche zu verehren.

Was die Übernatürlichkeit der Erscheinungen betrifft, so haben wir erklärt: BIS JETZT KÖNNEN WIR SIE NICHT BESTÄTIGEN. WIR VERSCHIEBEN DAS AUF EINEN SPÄTEREN ZEITPUNKT. DIE KIRCHE HAT KEINE EILE" (im Vecernji list erschienene Erklärung, August 1993, DN13, S. 41).

Mehrere kroatische Bischöfe äußerten sich sinngemäß auch so.

Überhäuft mit Fragen auf internationaler Ebene, nahm sich Kardinal Kuharic die nötige Zeit, um am 10. April 1991 eine neue Bearbeitung des Textes durchzuführen, die verständlicher war und aus der einige negative Mehrdeutigkeiten verschwanden.

Der Sinn wurde deutlicher, trotz der negativen Erklärungen, die die Presse verbreitete. Die jugoslawischen Bischöfe sollten zwischen den beiden klassischen Formulierungen zur Beurteilung wählen, die möglich sind, solange die Echtheit einer Erscheinung nicht anerkannt ist:

1 Non patet supernaturalitas: Das Übernatürliche ist nicht bewiesen.

2 Patet non supernaturalitas: Der nichtübernatürliche Charakter ist bewiesen.

Die Bischöfe entschieden sich nicht für die zweite Erklärung, die das Übernatürliche ausschließt, sondern für die erste, die es bezweifelt: es ist noch nicht möglich, den übernatürlichen Charakter anzuerkennen, ohne ihn jedoch auszuschließen, so wie es Kardinal Kuharic klar präzisierte. Es ist schade zu sehen, wie die Presse und einige Priester oder Autoritäten stets die vorsichtige Erklärung, die ein Urteil aufschiebt, mit einer Erklärung verwechseln, die es völlig ausschließt. Dieses Durcheinander, das bei solchen Dingen oft vorkommt, hat in Medjugorje nicht aufgehört.

Eine andere Mehrdeutigkeit: das Wort übernatürlich wird im allgemeinen unter ähnlichen Umständen im mehrdeutigen Sinne gebraucht und ist Anlaß zu Verwirrungen. Es bedeutet Wunderhaftiges, Außergewöhnliches, Unerklärbares, was eine ganz spezielle Bedeutung des Wortes "übernatürlich" ist. Und diese Mehrdeutigkeit ist schlecht, da sie Wallfahrten (die inbrünstigen Messen, die unzählbaren Beichten, den Kreuzweg und den Rosenkranz) des übernatürlichen Charakters berauben will, so als wären sie ein Ort des Aberglaubens! Soweit gehen einige Kommentare. Aber die Bischofskonferenz zweifelt nicht am übernatürlichen Charakter der Liturgien von Medjugorje, sondern sagt nur, daß der Beweis einer außergewöhnlichen Intervention Gottes noch nicht erwiesen ist.

Sie wissen, daß Mgr. Franic die Vorsicht der Bischöfe getadelt hat und sie teilweise für den Krieg verantwortlich hält, in dem Maße, in dem "sie nicht die Stimme der Muttergottes erkannten, die Frieden anbot" oder sich "ununterbrochen dem entgegenstellten" (DN14, S. 114). Der dringende Aufruf der Jungfrau Maria wurde nicht genug gehört, sie konnte die Lage nicht retten. Ich überlasse dem Erzbischof die Verantwortung für sein von der Gebetsaktion veröffentlichtes Urteil, da ich persönlich dafür weder die Autorität noch die nötige Kompetenz habe. (DN 13, 14 und 15: 1994, 1995, 1996).

Während des Krieges, der seine Diözese der Zerstörung und dem Blutvergießen aussetzte, flüchtete Mgr. Zanic nach Rom, wo er lange Zeit verbrachte, um einen Nachfolger zu ernennen, der seinen Kampf gegen die Franziskaner und Medjugorje fortsetzt. Das gelang ihm. So wurde Abbé Peric, Leiter des Kroatischen Seminars in Rom, der ihm eine große Hilfe war bei der Durchsetzung seiner Einwände und Beschwerden an die römischen Kongregationen, nun örtlicher Bischof, mit weniger festgefahrenen Meinungen, weniger impulsiv, und deshalb wirksamer als Mgr. Zanic. Natürlich wahrte er bischöfliche Vorsicht und hat nie ein offizielles negatives Urteil gegen Wallfahrten bekundet, trotz vieler nachteiliger Erklärungen und Taten.

Aber er hat zu verschiedenen Anlässen das Urteil der Bischofskonferenz auf recht negative Weise interpretiert. Seit 1995 hat er selbst und durch seinen Generalvikar sich radikal zu diesem Thema in Crkva na Kamenu (Kirche auf dem Felsen, seine Diözesanzeitschrift) geäußert:

"Es ist unmöglich zu erklären, daß es sich (in Medjugorje) um übernatürliche Erscheinungen handelt. Seit der Erklärung der Bischofskonferenz vom 10. April 1991 besteht ein negatives Urteil der zwei Bischöfe von Mostar: des emeligen und des jetzigen (Mgr. Peric spricht hier von sich selbst in der dritten Person). Jene, die das Gegenteil behaupten, erzählen naive Kindergeschichten. Wir sind der Meinung, daß die Heilige Jungfrau niemandem in Medjugorje erschienen ist."

Er fügte jedoch hinzu (dies engt seine eigenen Aussagen ein und widerspricht ihnen):

"Der Ordinarius von Mostar (Mgr. Peric selbst) sagt nur das, was die Bischöfe (am 10. April 1991) sagten und glaubt den Geschichten von Medjugorje nicht. Das hat der Generalvikar vorher klar ausgedrückt (in einer kürzlichen Erklärung an die Presse). Allein der Text der Erklärung vom 10. April und die autorisierte Interpretation von Kardinal Kuharic, dem Hauptautoren und Unterzeichner der oben erwähnten bischöflichen Erklärung, sprechen für sich.

Das Waagespiel der Interpretationen

Mehrere Bischöfe überall auf der Welt, die in diesem Durcheinander nicht mehr durchblickten, fragten sich, ob sie ihre Gemeindemitglieder davon abbringen sollten, nach Medjugorje zu gehen. Sie schrieben an die Glaubenskongregation und mehrere erhielten eine Antwort, die der offiziellen Erklärung der Bischöfe vom 10. April 1991 entsprach, aber so mehrdeutig, daß sie von der Presse völlig negativ interpretiert wurde. Infolge dieser Veröffentlichung, waren viele Gläubige der Meinung: "Wenn Sie nach Medjugorje gehen, sind Sie im Ungehorsam."

Hier nun das Wesentliche der Antwort, die Mgr. Taverdet, der Bischof von Langres, auf seinen Brief vom 14. Februar 1996 von Mgr. Tarcisio Bertone, dem Sekretär der Glaubenskongregation, am 12. März 1996 erhielt. Nachdem er das Wesentliche der Erklärung der jugoslawischen Bischöfe vom 10. April 1991 (oben wiedergegeben) zitierte, schloß er: "Aus dem eben gesagten geht hervor, daß die offiziellen Pilgerfahrten nach Medjugorje, verstanden als Ort glaubwürdiger marianischer Erscheinungen, nicht organisiert werden dürfen, da diese im Widerspruch zu dem stünden, was die Bischöfe Ex-Jugoslawiens behaupteten."

Unter dem Einfluß der zwei aufeinanderfolgenden Stellungnahmen der beiden örtlichen Bischöfe, vereint diese Antwort alle negativen Züge, ohne das Positive des Dokumentes in Erscheinung treten zu lassen. Die Presse veröffentlichte folgende Schlagzeile: Rom verbietet die Pilgerfahrten nach Medjugorje.

Der Bischof von Rottenburg-Stuttart gab die gleiche Erklärung, wie die aus Rom, nur mit noch negativeren Worten wieder, die der Bischof von Metz wiedergab. Schwester Emmanuel schrieb ihm und bemerkte treffend:

"Kardinal Ratzinger hat nie die Pilgerfahrten nach Medjugorje verboten. Er hat nur auf das Gesetz der Kirche verwiesen, daß an Erscheinungsorten, die noch untersucht werden, offizielle Pilgerfahrten untersagt, private Pilgerfahrten jedoch erlaubt sind" (Brief vom 8. November 1995).

Das Durcheinander, das sich aus diesen widersprüchlichen und mehr oder weniger mißdeuteten Interpretationen ergab, klärte Doktor Joaquin Navarro Valls, Sprecher des Heiligen Stuhls und Direktor des Pressebüros, indem er diese negative Interpretation am 21. August 1996 klar dementiert:

"Der Vatikan hat den Katholiken niemals gesagt, 'Ihr dürft nicht nach Medjugorje gehen. Den Bischöfen hat er im Gegenteil gesagt: 'Eure Gemeinden und Diözesen dürfen (noch) keine OFFIZIELLEN Pilgerfahrten organisieren. Aber man kann den Leuten nicht sagen, nicht dorthin zu gehen, solange nicht erwiesen ist, daß die Erscheinungen falsch sind ... was niemals behauptet wurde. Also kann jeder, der dies möchte, dorthin gehen." (Erklärung vom 21. August 1996 an den Katholischen Nachrichtendienst).

Dem fügte er hinzu: "Ein Katholik, der guten Glaubens an einen solchen Erscheinungsort geht, hat das Recht auf geistlichen Beistand. Die Kirche verbietet den Priestern nicht, die von Laien organisierten Reisen nach Medjugorje in Bosnien-Herzegowina zu begleiten, so wie sie ihnen auch nicht verbietet, eine Gruppe von Katholiken, die die Südafrikanische Republik besuchen wollen, zu begleiten. Wer den Brief von Erzbischof Berthone liest, könnte denken, daß es den Katholiken von nun an untersagt sei, nach Medjugorje zu gehen. Das wäre eine inkorrekte Auslegung, da sich nichts geändert hat, nichts Neues gesagt wurde. Das Problem ist, keine offiziellen Pilgerfahrten zu organisieren (von einem Bischof oder einem Priester geleitet), was wie eine kanonische Anerkennung der Ereignisse in Medjugorje, die noch immer überprüft werden, aussehen würde. Eine ganz andere Sache ist es, eine Pilgerfahrt zu organisieren, die von einem Priester begleitet wird, der für die Beichten benötigt wird. Es ist Schade, daß die Worte des Erzbischofes Bertone in eingeschränktem Sinn verstanden wurden. Hatten die Kirche und der Vatikan 'nein zu Medjugorje gesagt? Nein!"

Der Pressesprecher hat richtig bemerkt, daß Erzbischof Bertone die bischöfliche Erklärung dort gut wiedergegeben hat, wo sie sagt, daß "die zahlreichen Gläubigen, die sich nach Medjugorje begeben, die pastorale Hilfe der Kirche benötigen" (also die Hilfe der Priester während der Wallfahrten).

Auf diese Weise erfordern die Wallfahrten nach Medjugorje, auch wenn sie nicht offiziell sind, die pastorale Hilfe der Priester für die hl. Messen, Predigten und die Beichten.

Die anderen Bischöfe

Aus Platzgründen werde ich mich kurz fassen über die Position des neues Bischofs, dessen Handlungen und Erklärungen ich detailliert in den aufeinanderfolgenden Bänden der "Dernières Nouvelles de Medjugorje" (Die letzten Neuigkeiten von Medjugorje) (DN 13, 14 und 15:1994, 1995, 1996) wiedergegeben habe.

Mehr als 100 Bischöfe sind nach Medjugorje gekommen trotz der Opposition des örtlichen Bischofs. Das ist erstaunlich genug im Hinblick auf die strenge Art, wie die bischöfliche Solidarität in der Kirche gehandhabt wird (was meinem Ruf sehr geschadet hat, denn die persönlichen Attacken von Mgr. Zanic gegen mich wurden ernst genommen).

Aber zahlreiche Bischöfe haben die bemerkenswerten, tiefen und dauerhaften Bekehrungen ihrer Gemeindemitglieder in Medjugorje wahrgenommen. Einige, die Medjugorje gegenüber gleichgültig oder dagegen waren und sogar dagegen protestierten wurden zu Pfeilern der katholischen Kirche. Sie kamen, um zu sehen, sie wurden überzeugt und sie gaben Zeugnis darüber ab, entsprechend der satzungsgemäßen Freiheit, die diesbezüglich in der Kirche verankert ist. Die Namen und Zeugnisse dieser Bischöfe habe ich in den letzten Bänden meiner "Letzten Neuigkeiten" festgehalten.

Die Position des Papstes

Die Tatsache, daß sich so viele Bischöfe nach Medjugorje begeben haben, trotz der abschreckenden Wirkung, die die negative Stellung des örtlichen Bischofs hatte (die einigen unter ihnen doch bekannt war), hat einen anderen Grund, den mehrere von ihnen veröffentlichten. Sie fragten Johannes Paul II um Rat, der ihnen positiv antwortete, bis hin zu den Worten an Mgr. Hnilica: "Wenn ich nicht Papst wäre, wäre ich schon seit langem dorthin gefahren."

Ich kann die zahlreichen bischöflichen Berichte über die Position des Papstes nicht genau aufführen. Ich werde noch etwas diskreter sein über folgende Tatsache: Bei einem Frühstück mit ihm, zu dem ich eingeladen wurde, um ihm eine wichtige Frage zu unterbreiten, hatte er, nachdem ich geendet hatte, den Rest des Frühstücks damit verbracht, um mich über Medjugorje zu befragen.

Das, was er am meisten an den zahlreichen Bischöfen anerkannte, waren "die guten Früchte", die die Grundlage für die Echtheit einer Erscheinung sind, nach dem einzigen Kriterium, das Christus selbst gegeben hat: "Einen Baum beurteilt man nach seinen Früchten" (Mt 7, 16-20; 12,23 ).

Am 6. April 1995 kamen der Vizepräsident von Kroatien, Dr. Radic, der Präsident Tudjman vertrat, und Kardinal Kuharic, um dem Papst für seinen Besuch in Kroatien zu danken und luden ihn ein, im September 1995 die 1700-Jahresfeier der Gründung der Kirche von Split zu feiern. Der Papst antwortete:

"Ich werde das prüfen. Aber wenn ich kommen kann, würde ich gerne das Heiligtum Maria Bistrica (nationales kroatisches Heiligtum der Muttergottes in der Nähe von Zagreb) besuchen und Medjugorje." Diese Worte wurden von kroatischen Zeitungen wiedergegeben (DN14, S. 44)

Am 31. Mai 1995, laut Schwester Emmanuel, sagte er zu einer Gruppe von Engländern:

"Betet, daß ich dieses Jahr nach Medjugorje gehen kann." (DN 15) Dieses Zeugnis und andere sind im DN 14, S. 43 - 45 und 15, S. 43 - 46 veröffentlicht.

Aufgrund der Opposition des örtlichen Bischofs, glaube ich nicht, daß die Wünsche des Papstes realisiert werden können, denn, obwohl der Papst theoretisch jede Macht hat, so bekundet er den Kirchenautoritäten gegenüber den größten Respekt nach dem Prinzip der Subsidiarität: Die höhere Ebene muß Einmischung in die untere Ebene vermeiden, bei Wahrung der Freiheit, privat ihre Überzeugungen zu bekräftigen.

Wohin führt das?

Auf die Frage: "Wohin führt das?" Was kann man da antworten?

1. Medjugorje unterliegt nicht mehr der Jugoslawischen Bischofskonferenz, geleitet von Kardinal Kuharic, der sich die Verantworung für Wallfahrten angeeignet hatte. Aber die Jugoslawische Bischofskonferenz existiert nicht mehr und seine Kommission ist somit verschwunden.

2. Der örtliche Bischof, Mgr. Peric, gehört nun zur Bischofskonferenz von Bosnien-Herzegowina, geleitet von Kardinal Puljic. Dieser war immer mit dem örtlichen Bischof solidarisch, welcher dagegen ist, ohne formell eine Position einzunehmen. Die neue Konferenz von Bosnien-Herzegowina zählt nur drei Bischöfe, der eine ist radikal negativ eingestellt (der örtliche Bischof), der andere (der Vorsitzende der Bischofskonferenz), normalerweise solidarisch. Die Position des dritten, Mgr. Komarica, dem verfolgten Bischof aus Banja Luka, Präsident der jugoslawischen Untersuchungskommission, bleibt rätselhaft. In der Kommission, die er leitete, haben sich die Experten, die Medjugorje befürworten, nicht frei gefühlt, was einige von ihnen Mgr. Franic anvertrauten.

Der Bischof von Mostar habe privat Gesprächspartnern, die das berichteten, gesagt: "Während des Krieges werde ich nicht gegen Medjugorje handeln, aber nach dem Krieg, wird das ohne Zweifel der Zeitpunkt dafür sein."

Das was seine negative Haltung zügelt, ist die ihm wohl bekannte und diskret gehandhabte Position des Papstes. Die Situation von Medjugorje wird moralisch beschützt bleiben, solange Johannes Paul II lebt.

Was danach geschehen wird (so spät wie möglich!) wird vom nächsten Papst abhängen.

Aus menschlicher Sicht erscheint die Aussicht also recht düster. Aber sie war noch düster, als Mgr.Zanic sein negatives Urteil in unterschiedlichen Etappen verkündete, die ich nicht genauer darlegen kann. Jedes Mal konnte wider Erwarten das Schlimmste verhindert werden. Die Gnade von Medjugorje wirkt weiter: bis jetzt hat sich die Jungfrau Maria diskret als die Stärkere erwiesen, auch in den schlimmsten Situationen.

Über eine offizielle Aktion, die offiziell als mißbräuchlich gegen die Franziskaner anerkannt wurde

Eine viel zu wenig bekannte Tatsache wird diejenigen ermutigen, die die Gnade von Medjugorje schätzen. Und zwar handelt es sich um die Repressalien der kirchlichen Autoritäten gegen die Franziskaner, die manchmal mißbräuchlich waren, wovon die Gemeinde von Medjugorje künstlich die Kontraschläge und Unstimmigkeiten abbekam. Einer dieser Mißbräuche wurde offiziell anerkannt und vom Obersten Kirchengericht (unserem Berufungsgericht entsprechend) aufgehoben: Die Apostolische Signatur am 24. Mai 1991 (R. Laurentin, Dernieres Nouvelles 13, S. 37-50).

Kurz, zwei Franziskaner wurden durch eine administrative Entscheidung verurteilt, ihre pastorale Tätigkeit für die Gläubigen in Mostar weitergeführt zu haben, die die Sakramente nur von Franziskanern erhalten wollten. Sie wurden aus dem Orden ausgeschlossen, ihrer Gelübde enthoben und suspendiert (das heißt des Rechtes enthoben, die Messe zu zelebrieren und die Tätigkeiten ihrer Priesterschaft auszuüben). Sie kamen oft nach Medjugorje, um dort zu beten, und Vicka, die sie aufsuchten, wurde für sehr unvorsichtig gehalten und getadelt, als sie -- nachdem sie die "Gospa" gefragt hatte -- sagte, das Urteil sei übereilt gewesen.

Die beiden Ordensbrüder wiesen die administrative Sanktion zurück und baten, daß man sie nach den Gesetzen der Kirche urteile, und versprachen, sich diesem Urteil zu fügen. Ihre diversen Appelle erhielten keine Antwort. Der letzte, am 2. September 1985 an die Apostolische Signatur gerichtet, wurde in Betracht genommen. Aber Anfang 1986, stoppte einer der engsten Mitarbeiter des Papstes das Eingreifen der Justiz in diesen Fall, in den er selbst verwickelt war, da die Verantwortlichen des Franziskanerordens diese Entscheidung auf sein energisches Verlangen hin akzeptierten. Er sollte sie "schützen".

Die Richter der Apostolischen Signatur, besorgt um die satzungsgemäße Unabhängigkeit der Justiz, die in der Kirche ebensogut wie in allen zivilisierten Staaten verankert ist, waren geschockt von diesem administrativen Druck.

Zudem hat der Papst kurz darauf (der diese Tatsache ohne Zweifel nicht kannte) diesen Mitarbeiter zum Präfekten der Apostolischen Signatur nominiert, was das Unbehagen der Richter nur vergrößerte. Drei Jahre darauf hat der Papst, ohne Zweifel besser informiert, diesen Kardinal in eine andere Kongregation verlegt und die Richter übernahmen die Prüfung der Akte wieder. Sie urteilten, daß die administrative Erklärung, die gegen diese Brüder verkündet wurde, ungültig sei und dem Kanonischen Recht widerspräche. Das erlaubte einem dieser Brüder, der seit 10 Jahren verfolgt aber treu geblieben war, seine Funktionen wiederaufzunehmen. Der andere war durch die Verleumdung der Justiz derart empört und durch lange Phasen der Depression derart verletzt, daß er das religiöse Leben und die Priesterschaft aufgab (leider!), gemäß der administrativen Entscheidung, die ihn aus dem Orden ausschloß, indem er offiziell seine drei Gelübde annullierte. Das Urteil der Apostolischen Signatur, die diese Mißbräuche der Macht aufhebt, hat dieser Unregelmäßigkeit im Funktionieren der oberen Justiz ein Ende gesetzt. Es wurde von 10 Richtern, darunter 5 Kardinälen, dem Dekan des Kardinalchors an der Spitze, unterzeichnet, da das Oberste Kirchengericht sich auf einer höheren Ebene befindet als das der Staaten. Die Richter sind hier die hauptsächlich Regierenden: die Leiter der Dikasterien, den Staatsministern entsprechend.

Dennoch, mit Rücksicht auf die hohen Persönlichkeiten, die in diesen Mißbräuchen der Macht verwickelt sind, hat das oberste Tribunal dieses Urteil mit einer Bemerkung veröffentlicht, die dessen Publikation untersagt: es darf nicht mit den korrekten Angaben wiedergegeben werden, sondern es dürfen nur die Schlußfolgerungen bekanntgemacht werden.

In Kürze, wenn die Erscheinungen von Medjugorje unumstritten die guten Früchte der Bekehrung und Heiligkeit hervorbringen, die wir alle kennen, so bringt die Gegnerschaft von Medjugorje schlechte Früchte hervor. Jeder kann sich hier auf das einzige Unterscheidungskriterium, das uns Christus gab, berufen: Einen Baum beurteilt man nach seinen Früchten (Mt7; 17 - 20; 12,33)

Beten wir also zur Muttergottes, daß sie Medjugorje weiter beschützt, daß Sie bei allen den Gehorsam bewahrt, den Respekt für den örtlichen Bischof und die Autoritäten, den Frieden, aber auch die Großzügigkeit und die Wirksamkeit im Dienste der Lichter und Früchte von Medjugorje: dieses Meisterwerk der Muttergottes am Ende unseres Jahrhunderts. Möge Sie die hohen Verantwortlichen der Kirche erleuchten, so wie Sie Papst Johannes Paul II erleuchtet hat.

1. 1 Paul M. Zulehner, Hermann Denz, Wie Europa lebt und glaubt, Düsseldorf 1993.

2. 2 Roman Bleistein, Die jungen Menschen und die alte Kirche, Freiburg 1972.

3. 3 Brigitte und Peter L. Berger, In Verteidigung der bürgerlichen Familie, Frankfurt 1984.

4. 4 Paul M. Zulehner, Andrea Slama, Österreichs Männer unterwegs zum neuen Mann? hg. v. BMUJF, Wien 1994.

 

Damit Gott in euren Herzen leben kann, müßt ihr lieben.

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