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www.medjugorje.ws » Echo Mariens Königin des Friedens » Echo Mariens Königin des Friedens 79 (Januar 1991)

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79
JANUAR 1991
DIE MUTTERGOTTES
BEHARRT: WENN IHR NICHT
GOTTES FRIEDE IN EUCH
HABT, WIE SOLL DER FRIEDE
AUF ERDEN HERRSCHEN?
Ich habe diese Botschaft erlebt, indem ich
die Vorgänge in meinem Herzen an diesem
Weihnachtstage betrachtete. Trotz Müdigkeit
und Nachtwache, befand ich mich in einem
tiefen Frieden, verspürte in meinem Herzen
nicht die geringste Aufregung und die ganze
Welt erschien mir absolut ruhig. Hier ist die
Bedeutung dieser Botschaft.
Die Muttergottes ladet uns zum Gebet ein
und uns an den Herren des Friedens zu wen-
den. Dies müssen wir recht verstehen: Heute
sprechen viele Herren zu uns und wir sehen
sie im Fernsehen, aber niemand von ihnen
kann uns diesen Frieden garantieren; Friede
im Herzen und Friede für die Menschheit.
Wir Christen müssen endlich erwachen
und die Anwesenheit der Madonna und ihre
Einladung verstehen. Heute ist diese Bot-
schaft sehr lang und in jeder Zeile ein Aufruf
zum Frieden! Allein Gott ist der einzige, der
uns den Frieden schenkt, niemand anders.
Ein weiter bedeutender Punkt in der Bot-
schaft besteht darin, daß die Madonna die
Wichtigkeit des Friedens zur Geburt Jesu in
unseren Herzen sieht.
Wenn ihr den Frieden in euren Herzen
trägt, werdet ihr diesen auch hinaustragen
können - sagt die Muttergottes -; erst, nach-
dem der Frieden in uns eingekehrt ist, kann
Jesus in uns geboren werden. Das Gebet ist
wichtig, damit die Menschen den Herrn des
Friedens aufnehmen können.
Es wird viel diskutiert und polemisiert
und es gibt viele Theorien; es ist sinnlos Gott
in der Theorie kennen zu lernen, wenn unsere
Herzen nicht verstehen und den Herrn des
Friedens aufnehmen können. Dann würden
uns alle Botschaften nicht den Frieden brin-
gen und uns überhaupt nichts bringen. Nur
wenn in unseren Herzen der göttliche Friede
herrscht, können wir Gott des Friedens und
des geistigen Lebens in uns aufnehmen.
Es ist sicher, daß wir uns nicht einen
einzigen Millimeter ohne Frieden vorwärts
bewegen.
Wenn unsere Herzen darauf vorbereitet
sind alle anderen Herren aus unseren Herzen
zu verbannen und offen für den Frieden des
Herrn sind, dann können wir Ihn verstehen
und aufnehmen. Er kann in uns wachsen und
unsere Herzen werden den Frieden verbreiten
können.
Gerade jetzt möchte ich wieder unterstrei-
chen, daß wir Christen, die wir nunmehr in
besonderer Weise die Botschaften der Köni-
gin des Friedens befolgen, uns endlich mit
beiden Füßen auf den uns von der Muttergot-
tes vorgezeigten Weg begeben, in diese Hal-
tung des Friedens eingehen. Mit dieser Hal-
tung des Friedens in unseren Herzen, Jesus
den Herrn des Friedens aufnehmen, damit er
in uns wachse und den Frieden auf Erden
verbreite.
Oh Herr, wir sind unfähig, wir können uns
nicht einmal bewegen, wir können nicht unse-
re Herzen lenken; in Wirklichkeit können wir
beinahe nichts vollbringen und Du vollbringst
alles. Lenke unsere Herzen und die Herzen
jener, die sich um uns befinden. Oh Herr lenke
die Herzen aller jener, die wir um uns hören
und sehen oder auch im Fernsehen wahrneh-
men, damit die Botschaften der Muttergottes
auch in sie und in der Welt einkehren.
Lenke alle Herzen im Osten und Westen,
besonders an jenen Stellen, wo Kriegsgefah-
ren und Durcheinander herrscht. Oh Herr
bereite unsere Herzen vor, damit wir jeden
Impuls Deiner Gnade empfinden. Bereite
unsere Herzen vor, damit Du oh Herr als Kind
in uns wachsen kannst, die Rettung in uns
bringst und durch uns der ganzen Welt. Auf
die Fürsprache der Königin des Friedens, segne
der Herr alle Leser von “Echo”. Im Namen
des Vaters, des Sohnes und des Hl. Geistes.
Pater Tomislav Vlasic’
BEMERKUNG:
Diesmal sagt Maria nicht, daß sie uns
unter ihrem Mantel beschützt, aber der Herr.
Das verwundere uns nicht: In der Tat ist er
gekommen “ um seine Kinder sich zu sam-
meln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre
Flügel nimmt” (Mt 23,37).
Außerdem beten wir immer: “Beschütze
uns oh Herr im Schatten Deiner Flügel”.
Sie bittet dafür zu beten um “die Wichtig-
keit des Friedens in unseren Herzen zu verste-
hen”: Oft wünschen wir leichtfertig den Frie-
den in den Herzen der anderen, statt in
unseren oder begnügen uns mit einem Waf-
fenstillstand.
Daß der Satan den Friedensplan Mariens
vernichten will, kann aus den viele gestellten
Fallen um in uns den Frieden zu verhindern,
ersehen werden, und in der Welt den Funken
eines zerstörischen Krieges aussprühen.
Daher ermahnt uns Maria uns gegenseitig
immer wieder zu versöhnen um jeden Frie-
denseinbruch der unsere Herzen leicht trüben
kann, zu beheben; und zum zweiten zu “inve-
stieren” (genau so) d.h. das Leben anzubie-
ten, damit mit unserem Beitrag unseres Frie-
dens der Frieden auf der ganzen Erde herr-
sche.
Wird die Mühe Mariens zusammen mit
jener ihrer Kinder den Urheber aller Kriege
besiegen?
Pater Angelo Mutti
Vor der Krippe: “Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat,
erkannt und geglaubt” (1 Jo 4,16)
Botschaft vom 25. Dezember 1990:
"Liebe Kinder! Heute rufe ich euch auf, besonders um den Frieden zu beten. Liebe Kinder, ohne Frieden könnt
ihr die Geburt des kleinen Jesus weder heute noch in eurem alltäglichen Leben erfahren.
Deshalb bittet den Herrn des Friedens, daß er euch mit seinem Mantel beschützt und daß er euch hilft, die Größe
und die Wichtigkeit des Friedens in eurem Herzen zu begreifen.
So werdet ihr den Frieden aus eueren Herzen in die ganze Welt verbreiten können. Ich bin mit euch und halte bei
Gott für euch Fürsprache. Betet, denn Satan möchte meine Pläne des Friedens zerstören. Versöhnt euch und helft
mit eurem Leben, daß der Friede auf der ganzen Welt zu herrschen beginnt.
Danke, daß ihr meinem Ruf gefolgt seid!"
Italienische Original-Ausgabe: "Eco di Medjugorje" I 46100 MANTOVA
cp 149 - Erscheint monatlich. BESTELLUNGEN: siehe letzte Seite
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WUNDERBARE HEILUNG
EINES 13-JÄHRIGEN
Ich habe den Jungen am Sonntag vormit-
tags, 9. Dez., in der Kirche zu mir kommen
lassen - erzählt A. Bonifacio - damit er mir
von seiner Heilung erzähle. Mit Entschieden-
heit wünschte er, daß wir uns vor die Statue
draußen vor der Kirche begaben, obwohl es
regnete und er nur ein Paar Pantoffeln an den
Füßen hatte: Bei seinem Aufbruch von Da-
heim hatten seine Eltern sicher nicht daran
gedacht, daß er feste Schuhe gebraucht hätte.
“Ich heiße Nicola Pacini, wohne in Ponte a
Cappiano, in der Gemeinde von Furecchio,
bei Florenz. Ich bin am 13. November 1977
geboren. Ich litt an einer sehr schweren Krank-
heit, die in kurzer Zeit zum Tod geführt hätte:
eine unheilbare Verformung der Muskeln. Es
fing alles vor vier Jahren mit einem schiefen
Fuß an, dann wurde auch der andere Fuß
krank und vom Mai dieses Jahres an konnte
ich nicht mehr gehen. Kurz darauf verkrampf-
te sich auch die rechte Hand zu einer Faust.
Vor zwei Wochen hat Michaela, eine Be-
kannte, die in unser Haus gekommen ist, mir
von Medjugorje erzählt: Ich hatte schon da-
von gehört, aber nicht daran gedacht, dorthin
zu fahren. Das Mädchen zeigte mir verschie-
dene Photos, aber nicht das von der Statue, die
da vor uns im Gärtchen steht. In derselben
Nacht noch habe ich von der Statue geträumt,
ganz weiß... und danach auch von der Statue
in der Kirche Pater Jozos. Sie schaute auf
meine Hände und machte mir Zeichen: ‘Komm
her, komm zu mir’.
Das war alles, was sie mir sagte. Dann bin
ich aufgewacht und habe mich entschlossen,
nach Medjugorje aufzubrechen.
Am Freitag abend, den 7. Dezember, bin
ich angekommen, mit der Gebetsgruppe vom
Heiligen Kreuz vom Arno: Es war wunder-
schön, denn in der Kirche war ein Halbschat-
ten, der eine geistliche Sammlung begünstig-
te, welche man in den Ecken und Nischen der
Kirche leicht finden kann... An der Heiligen
Messe habe ich mit großer Aufmerksamkeit
teilgenommen. Da ist es passiert: Die seit Mai
zur Faust geballte Hand hat sich langsam
geöffnet. Als ich aus der Kirche hinausging,
war sie vollkommen geheilt.
Am Tag darauf, am Fest der Unbefleckten
Empfängnis, sind wir um 9 Uhr wieder zur
Kirche gegangen und ich habe Michaela von
dem Traum dieser Statue erzählt.
So haben wir uns zur Statue begeben und
ich habe ein paar Erinnerungsphotos geschos-
sen. In diesem Moment verspürte ich den
Wunsch, aufzustehen; ich erhob mich und
alles ging gut: Ich konnte laufen! Und jetzt
geht es mir wirklich gut.”Ich habe mit der
Mama von Nicola gesprochen, die von all
dem sehr bewegt war, und mit dem Pater, der
die Pilger aus der Toskana begleitete, Pater
Giovanni Cecchi von den Redemptoristen aus
Modena, der keine Gelegenheit versäumte, in
seinen Messfeiern ein inbrünstiges Danke-
schön an die Königin des Friedens zu richten,
für alles, was sie gewirkt hatte. Wahrhaftig,
“Wir haben, oh Herr, die Wundertaten deiner
Liebe geschaut” (aus der Messe der Unbe-
fleckten Empfängnis) - so schließt Alberto
Bonifacio seinen Bericht. “Vier Tage später,
als er soeben in Ancona das Schiff ‘Palladio’
verlassen hatte, lief Nicola vergnügt am Lan-
desteg des Hafens auf und ab, vor den Augen
der erstaunten Matrosen. Dieselben hatten
ihm nämlich nur fünf Tage vorher mit Mühe
geholfen, an Bord zu gehen und ihn in die
Kabine zu begleiten, indem sie ihn auf dem
Arm trugen, da der Rollstuhl nicht durch die
Tür paßte und er, Nicola, keinen einzigen
Schritt tun konnte.”
So berichtete eine Tageszeitung am
12.12.1990. Und der Junge fügt hinzu: “Ich
habe vor, sobald wie möglich nach Medjugor-
je zurückzukehren, aber eines ist sicher: Ich
werde niemals aufhören, zur Muttergottes zu
beten.”
WARUM SO VIELE
“ZEICHEN” IN MEDJUGORJE?
Die Heilung, von der wir berichtet haben,
ist vielleicht die letzte aufsehenerregende Hei-
lung, die zu den mehr als 400, die in Medju-
gorje seit dem Beginn der Erscheinungen
registriert worden sind, noch hinzukommt.
Ungezählt sind jedoch jene Heilungen, die
nicht von sich reden machen, aber deswegen
sind sie nicht weniger wahr und bedeutsam als
die “offiziellen”, wenn sie auch hauptsächlich
dazu dienen, den Glauben desjenigen zu stär-
ken, der sie am eigenen Leib erfahren hat.
Wir sind nicht auf der Jagd nach dem
Wunderhaften. Aber - sagt ihr es mir - wer ist
je aus Medjugorje zurückgekehrt, ohne ir-
gendein “Zeichen” an sich selbst, in seinen
Augen oder in seinem Herzen mitzubringen?
Man muß schon blind sein, um in dieser Reihe
von Wundern nicht die Hand Gottes zu sehen,
die Er ausgestreckt hat, um den Glauben der
Kleinen zu stärken, angesichts eines “Ausu-
ferns des Unglaubens und eines Sterbens der
Nächstenliebe”. Es ist eine Bestätigung für
die Art und Weise Mariens, die für viele selbst
in der Kirche Anstoß erregt. Und wenn auch
diese “Zeichen” in unseren heutigen Tagen
nicht unbedingt notwendig sind, um die
Wahrheit des Evangeliums zu beweisen (wie
es jene waren, die Jesus vor den Augen der
ersten Jünger vollbracht hat), so müssen wir
sie doch annehmen als ein Entgegenkommen
Gottes, der uns in unserer Schwäche hilft,
standhaft zu bleiben und uns an den Plan
Seiner Barmherzigkeit festzuklammern.
UNTERWEGS ZU EINEM GROS-
SEN MARIANISCHEN
ZENTRUM
“Das ist der Tag, den der Herr gemacht
hat, wir wollen jubeln und fröhlich sein.”
(Ps. 118)
Ohne triumphalistisch zu denken, nehmen
wir in großer Freude und in der Einfalt des
Herzens die letzten Ereignisse in Medjugorje
zur Kenntnis. Ja, es ist eine wahre Erleichte-
rung für alle und besonders für die etwas
ängstlichen Pilger, die bis jetzt in Widerstreit
waren zwischen dem echten Verlangen, ihr
Herz der Präsenz Mariens zu öffnen, und der
Angst, der Kirche gegenüber im Ungehorsam
zu sein.
Eine wahre Befreiung für das Gewissen
derer, die ihre geistigen Impulse gedämpft
sahen, etwa durch moralischen Druck, Ver-
bote, Angst und Entmutigung usw. Doch alles
ist im Plane Gottes, der niemanden zwingt,
aber unweigerlich und rechtzeitig eingreift.
“Alles ist deinem Willen unterstellt, o Herr,
nichts kann deinem Willen widerstehen.”
(Ester 4,17b)
Gott gewährte eine lange Zeit des Wartens
zur Läuterung der Herzen und zur Stärkung
des Glaubens der Verantwortlichen und aller
Pilger. Gold wird im Feuer geprüft und “Gott
legt jene auf feurige Esse, die ihm lieb und
nahe sind, um ihr Herz zu prüfen.” (Jud 8,27)
Gottes Walten kommt auch in menschli-
chen Gegeneinander zum Ziel, um über die
Sklaverei der Sünde zu siegen.
So können wir ehrlich auch die negativen
Konsequenzen der kirchlichen “Verspätung”
als Geschenk der Vorsehung betrachten. Gott
ist immer im Kommen, aber oft blockiert der
Mensch seine Ankunft. Die Angst, getäuscht
zu werden ist manchmal größer als das unbe-
schwerte Annehmen der Gnade, was der Kir-
che nicht zum Vorteil dient oder sogar ein
bleibender Schaden für manche Seelen ist.
Auch in Nazareth verhinderte der Unglaube
weitere Wunder und Heilungen.
Doch, wer trägt nicht schon Schuld an der
Verminderung des Gnadenmasses? Wir alle,
besonders durch Kritik oder gar Polemik,
denn mit mehr Liebe und geduldigen Üben
der Tugenden Mariens wären ihre Pläne schon
früher verwirklicht worden. So oft bauen wir
auf unsere menschliche “Weisheit”, statt auf
die Weisheit des Kreuzes in der Annahme des
Schweren als Läuterung und Gnade.
Was not tut ist also vermehrtes Gebet und
Wachsamkeit anbetrachts der Gefahren, die
ein Platz wie Medjugorje in sich birgt, wenn
es “offizielles” Heiligtum wird. Dies könnte
einerseits Erleichterung bringen, aber auch
den Rückgang im Eifer für Gebet und Sühne
verursachen. Der Ort würde dann leicht zur
Zielscheibe von touristischen Unternehmun-
gen, Anliegen der Muttergottes. Medjugorje
soll nicht nur ein Ort der Frömmigkeit sein,
wieviele andere, sondern es wird durch die
besonderen Impulse Mariens immer ein Start
und Wendepunkt sein zu wahrer Bekehrung
und zu solider, geistlicher Erneuerung vieler,
als Dienst am Frieden der Welt. Helfen wir
Maria diesen heiligen Ort zu bewahren als
große “Oase des Friedens”, wie sie ihn ge-
plant hat.
Einmal sagte P. Tomislav, daß eigentlich
jeder Wallfahrtsort einige Leute haben sollte,
die sich ganz und für immer Gott weihen und
alles hergeben und zurücklassen, alles! Ein
Erscheinungsort ist mehr als ein gewöhnli-
cher “Wallfahrtsort” und daher die Notwen-
digkeit der Präsenz von Gottgeweihten.
Diese müßten einen engen Kontakt zur
Pfarrei und zu den Sehern haben. Auch die
Pfarrei wird ihren besonderen Weg finden
müssen, der verschieden ist von dem der Pil-
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Jungen, der sagte: «Mutter Theresa, ich habe die Krankheit, ich möchte
zu ihnen kommen, ich will mit ihnen sterben!»
Da gab ich ihm zur Antwort: «Gewiss, komm sofort, ich freue
mich, dich zu sehen.»Er kam und in seinem Gesicht war eine übergro-
ße Freude, die Freude des Erwünschtsein, die Freude, auf dem Weg des
Friedens mit Gott zu sein. Dieser innere Friede wurde ihm auch bald
geschenkt. Ein Priester half ihm, sich mit Jesus ganz zu versöhnen.
Schon nach zwei Wochen mußten wir ihn näher auf das Sterben
vorbereiten und er starb wunderbar.
Solche freudige Erlebnisse sind bei uns an der Tagesordnung,
wenn sich solche Menschen vor Gottes Angesicht sehen und Priester
ihnen helfen, die Freude des Liebens und des wahren Geliebtwerdens
zu finden.”
... In einem Spital in Moskau
“Als wir die Erlaubnis erhielten, nach Rußland zu gehen, wurden
wir vom Chefarzt eines Moskauer Spitales empfangen. Er stellte uns
drei Zimmer zur Verfügung. Wir begannen unsere Arbeit mit WC-
Putzen. Das war unsere erste missionärische Arbeit! gegen Abend kam
ein Priester und zelebrierte in einer improvisierten Kapelle die hl.
Messe und von da an war Jesus auch im kleinen Tabernakel gegenwär-
tig.
Alles war so verschieden und schon fühlten wir uns zu Hause.
Schon nach Wochenfrist kam der Doktor zu mir und sagte: «Was ist
denn passiert?» Ich antwortete: «Warum? Ich weiß von Nichts».
Er fuhr fort: «Ich weiss auch nicht, aber ich sehe, daß Schwestern
und die Doktoren viel freundlicher sind, liebenswürdiger mit den
Patienten und jene, die Schmerzen haben, stöhnen nicht mehr so und
sind geduldiger. Was ist los? Was machen da die Schwestern?»
Ich schaute ihn an und sagte: «Jesus wohnt jetzt in diesem Haus,
hier in dieser Kapelle. Er ist gegenwärtig, er lebt und liebt, er ist der
Grund aller Freude und des Friedens.» Der Doktor schüttelte nur den
Kopf und sagte: «Danke! Wirklich, es war wunderbar, seine Präsenz
in diesem Spital zu spüren, besonders nach 70 Jahren Atheismus. Jetzt
sind wir daran, in Moskau viel zu arbeiten.
Es sind hier mit uns etwa 600 Behinderte und Verletzte. Man bat
uns, diese Arbeit zu übernehmen und dabei sagte ich der Regierung als
wir nach Rußland kamen, daß ich mit den Schwestern gekommen sei,
um den Armen Liebe und Zuneigung zu schenken. Deshalb wurden
wir hineingelassen. Von dieser Kapelle aus hat sich für die 600
ger. Bei diesem Zustrom von Pilgern, wird es schwierig, einem
geordneten Rytmus zu folgen. Es müßten wohl 20 Franziskaner da sein
in geordneter Zusammenarbeit, um aus diesem Ort eine Musterpfarrei
zu machen als Vorbild für die Welt, so wie es Maria immer wünschte.
Zu diesem Wachstum und Aufblühen müßten alle beitragen, die
Gottgeweihten, die Gemeinschaften und Gebetsgruppen, Laien und
Priester, die Jugendlichen, die Führer und alle Pilger.
Pater Angelo Mutti
DIE MACHT, DIE JESUS
DEN PRIESTERN GIBT
“Geht, treibt aus... heilt...!” - Jesus sagt das wiederholt zu den
Priestern: “Geht, heilt die Kranken, treibt die bösen Geister aus! Wie
mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.”
Die Krankheit der Welt ist die Sünde, die Ursache aller anderen
Krankheiten des Geistes. Gewisse Krankheiten nehmen ein solches
Ausmaß an, daß sie unheilbar werden, weil man ihnen nicht auf den
Grund geht. Wir müssen zurückfinden zum Sakrament der Vergebung,
dem einzigen Heilmittel. Jesus sendet uns diese Kranken. Wenn wir an
ihn und die Macht, die er uns gegeben hat, glauben, dann nehmen wir
sie ohne Angst und mit großer Liebe auf. Wahrhaftig, die Welt mit
ihrem Bösen schreit um unsere Hilfe, auch wenn es nur unbewußt
wäre. Weh uns, wenn wir nicht gewillt wären, unserer Sendung
nachzukommen!
In Tihalijna: Selig sind die Hände derer, die deinen Segen
bringen müssen! P. Jozo: “Ohne deine Hände können wir nicht
leben. Wir sind stolz auf dich, unser Priester.”
“Unser vielgeliebter Priester: betrachte deine gesalbten Hände und
denke zurück an den Tag, an dem dich der Bischof salbte, damit du uns
helfen und heiligen kannst. Denke an die Pläne, die du an diesem Tag
machtest, um den Menschen Gnade und Heil zu vermitteln. Denk an
die vielen Kinder, die du mit diesen Händen getauft hast und an die
Jungen, die du an deiner Hand zum Altare führtest. Wie oft hast du
schon deine Hand erhoben zur Absolution im Sakrament der Verge-
bung oder zu einem Segen in tausenden von verschiedenen Gelegen-
heiten. Denk an deine letzte hl. Messe und an viele andere, wo du
gewöhnliches Brot und gewöhnlichen Wein zur Hand nahmst, um sie
in den Leib und das Blut Christi zu verwandeln. Denk an die Hände,
die du so oft ausgestreckt oder gefaltet hast zu einem frommen Gebet.
Denk an die Hände der jungen Ehepaare, die deine Hände vereinen
durften beim Sakrament der Ehe. Denk an all die Kranken, denen du
die Hände aufgelegt hast und an die kranken und sterbenden Men-
schen, die du mit dem hl. Öl salben durftest.
Heute wollen wir deine geweihten Hände erneut salben mit unserer
Liebe und mit dem Glauben der ganzen kathol. Kirche. Solltest du dich
in Zukunft je einsam oder mutlos fühlen, so denke bitte an diese Worte.
Erhebe dann deine Hände und betrachte sie. Sie werden dich erinnern
an das hl. Brot, das du uns zur Nahrung reichen durftest, um uns Leben,
Trost und Hoffnung zu schenken. Diese Hände werden dich aufrich-
ten, weil sie uns vorher Mut machten oder Vergebung und Heil
weiterschenken durften. Jetzt möchten wir dich selber bei der Hand
nehmen und dich so festhalten bis zu einem verkehrsreichen Platz der
Stadt und rufen: Seht alle her, das ist unser vielgeliebter Priester, an
dem wir alle Freude haben. Hier sind die im Sakrament gesalbten
Hände. Wir verehren sie und können nicht leben ohne sie.
Vielen Dank für deinen Dienst, du geliebter Priester.”
MUTTER THERESA:
Was vermag Jesus und sein Priester
... Unter den AIDS-Kranken
“Bei meinem letzten Besuch in New York, wo wir ein Haus für
AIDS-Kranke haben, erhielt ich einen Telephonanruf von einem
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Patienten alles geändert, denn er ist alles und bringt Friede und Freude.
Etwa 30 von ihnen sind gestorben. Sie hatten einen schönen Tod
und waren dabei von einem Priester betreut.”
... In 91 Ländern der Welt. Nun arbeiten unsere Schwestern in 91
Ländern. Wo immer wir sind und beginnen, besorgen wir zuerst einen
Tabernakel für Jesus. Die Schwestern arbeiten mit Jesus und opfern
sich für die Priester.
Jede Schwester “adoptiert” einen Priester und da wir 27.000
Schwestern sind, beten wir für 27.000 Priester. Das ist ein Geschenk
Gottes an die Kirche.”
DRITTER TAG DES FESTIVALS DER
“JUGEND 2000”
MARIA UND DIE EUCHARISTIE
Wer die Frucht will, muß den Baum besitzen, auf dem sie wächst;
wer die Frucht des Lebens - Jesus Christus - besitzen will, muß den
Baum des Lebens, Maria, besitzen. (Montfort, 164)
Beginn der Anbetung. Ich danke dir, weil du mir deine Mutter
gegeben hast...
Zu Beginn bleiben wir in der Stille und rufen den Namen Jesu an,
wie ihn Maria anrief… Wohin werden wir auf dieser Weise gelangen,
wenn nicht in das unbefleckte Herz Mariens?
Danach werden wir lernen, “Ave Maria” zu beten: ganz langsam,
mit dem Herzen, als würden wir heute nur dieses einzige Ave Maria
beten. Danach singen wir es zusammen: Ave Maria... Das Ave Maria
ist ein Gebet der vollkommenen Einheit und Harmonie zwischen
Maria im 1. Teil und uns im 2. Teil. Wir können unsere Bewunderung
für sie nicht besser ausdrücken als im 1. Teil (voll der Gnade, der Herr
ist mit dir, gebenedeit unter den Frauen, gebenedeit ist die Frucht...
Jesus) und unserer Lage als elendige und hilfsbedürftige Sünder im 2.
Teil, wobei wir Kraft ihres Gebetes vor Gott gedenken. Versuchen wir,
diese vollkommene Harmonie zu erreichen...
Nur von der Mutter kommt das Leben
und die Erneuerung der Kirche.
Ich will mit euch zwei Schmerzen teilen: 1.) Es ist heiß, und so
könnt ihr nicht zweckmäßig über das Thema meditieren. 2.) Der
größere Schmerz ist jener, daß die Welt und die Kirche die Gottesmut-
ter nicht ernstlich aufnehmen. Ich halte dieses Problem für einfach,
aber gleichzeitig sehr tiefgehend. Von jenen, die eine Ideologie vertre-
ten, kann die Mutter nicht zu den “Großen” gezählt werden. Sie kann
nur im Bereich der Liebe als groß angesehen werden. Deshalb bitte ich
euch, euch diesem Bereich der göttlichen Liebe zuzuwenden, um hier
die Gottesmutter anzutreffen.
Unser heutiges Thema ist “Maria und die Eucharistie”. Maria und
die Eucharistie gehören immer zusammen. Wir finden Maria nur in
den Kirchen, die die Eucharistie haben. Die Eucharistie ist das Zen-
trum des Lebens und wirkt mit der Gottesmutter. Auch das Leben an
sich beginnt immer mit der Mutter. Die großen Heiligen, Gründer
geistlicher Orden, begannen ihr Wirken im Herzen Mariens. Heute
gedenken wir “Santa Maria degli angeli”, als der Hl. Franziskus sein
Wirken begann. Ich sage euch dies, damit ihr hier bestimmte Dinge
verstehen könnt.
Warum erscheint sie schon seit so langer Zeit jeden Tag? Warum
hat die Botschaft der Jungfrau die ganze Welt erreicht? Weshalb gibt
es so viele Widerstände gegen die Erscheinungen?
Maria bringt der ganzen Welt, der ganzen Kirche das neue Leben.
Sie will mit der Gnade Gottes die ganze Welt erreichen, die gesamte
Kirche erneuern. Warum Maria, ein Geschöpf? Diese Frage stellen
sich viele Theologen und Ideologen. Ich antworte: es gibt keine andere
Möglichkeit. Gott hat sich entschieden; gemäß den Naturgesetzen gibt
es keine andere Möglichkeit: durch die Mutter kommt das Leben. In
ihrem Leib beginnt das Leben. Hätte uns Gott eine andere Möglichkeit
geben können, seine Liebe auf größerer Weise zu bezeugen? Wie die
Mutter, die ihr Kind mit ihrer Zärtlichkeit, mit dem eigenen Blut nährt,
hat sich Maria uns genähert. Die Liebe Gottes erreicht uns mit der
Zärtlichkeit einer Mutter. Nur in einer solch zärtlichen Liebe beginnt,
wächst, entwickelt sich wahres, gesundes Leben.
In seiner Liebe hat Gott die vollkommene Mutter geschaffen und
uns gegeben. Er hat sie jetzt, in dieser Zeit gegeben, damit das Leben
- nicht irgendeine religiöse Ideologie - erneuert werde.
Warum erscheint Maria? Warum ist sie in dieser Zeit auf allen
Kontinenten der Welt anzutreffen?
Weil Gott das göttliche Leben auf der ganzen Welt erneuern will.
Gott will die Kirche erneuern, im Jahre 2000 soll sie neuerdings
strahlen. Deshalb, lade ich euch ein, euch dem Unbefleckten Herzen
Mariens zu weihen. Nur dann werdet ihr das Leben empfangen. Die
Allmacht Gottes, die im Herzen der Jungfrau wirkte, wird auch in dir
wirken. Und niemand wünscht dem Kinde mehr zu geben, als die
Mutter. Und niemand nähert sich dem Herzen des Kindes mit einer
solchen Zärtlichkeit, wie die Mutter. Alles erhalten wir durch Maria.
Singen wir alle zusammen: Ave Maria. Und ein Lied für Gott, der uns
die Mutter geschenkt hat. Kumbaja… !
Die Mutter will in unsere Herzen kommen,
um die Inkarnation zu wiederholen.
Wißt ihr, weshalb in der Bibel der Satan die Frau verfolgt, weshalb
er gegen Maria kämpft? Ich glaube, daß ihr es jetzt verstehen könnt.
Weil das Leben durch die Mutter, durch die zärtliche Liebe kommt.
Wenn er also die Mutter berhindert, verhindert er das Leben in uns.
Deshalb spielt sich ein solch großer Kampf in den Herzen der Men-
schen ab. Dieser Kampf ist gefährlicher als die Bedrohungen der
mächtigen Nationen. Das Kommen Mariens in unsere Herzen bedeutet
die Niederlage des Satans. Dies ist der Kampf. Maria will Gott die
Herzen weihen, der Satan will dies mit allen Mitteln verhindern.
Lassen wir nun den Satan. Er soll uns nur Mittel sein, etwas
wichtigeres zu verstehen. Es ist wichtiger die Gabe der Anwesenheit
Mariens zu verstehen. Ihre Anwesenheit ist weder eine Nebensache,
noch ein theologischer Gedanke.
Sie will als Mutter in unsere Herzen gelangen. Die Gabe in
Medjugorje ist die Gabe der Mutterschaft Mariens, körperlich und
spirituell: Wer sie in seinem Herzen empfängt, nimmt die Mutter auf,
die das Wort Gottes empfing. Und in unseren Herzen erneuert sich die
Inkarnation.
Wer versteht also die Gegenwart Mariens? Wer sie im Herzen
aufnimmt. Wer versucht, einen Gegenstand oder eine Idee aufzunehmen,
versteht sie nicht. Deshalb sind wir seit Fatima eingeladen, uns dem
Unbefleckten Herzen Mariens zu weihen. Deshalb, heißt es, wird am
Ende das Unbefleckte Herz Mariens triumphieren. deshalb kommt die
Gottesmutter: um das Jahr 2000 vorzubereiten. Sie sucht die kleinen
Seelen, die diese Gaben im Herzen aufnehmen wollen, um die Inkar-
nation in jedem von uns zu erneuern. So wird das reich Gottes in unsere
Herzen gelangen.
Merkmale, die Maria vom Satan unterscheiden.
Maria gibt uns die Demut, Satan den Stolz; die Gottesmutter die
zärtliche Liebe, der Satan Aggresivität und Haß... Sie die Vergebung
und den Frieden, er die Rache und Trennung. Entscheiden wir uns für
die Gottesmutter, für zärtliche Liebe, Demut, Vergebung.
Paßt auf, der Satan versucht, diese Gaben zu entreißen. Wenn er
euch die Merkmale Mariens stiehlt, kann sich in euch das Leben nicht
entwickeln. Die Zukunft kann für euch Jugendliche nur mit der Hilfe
Mariens schön werden.
(Gesang und Pause; dann Wiederbeginn mit einem Lied, das die
Liebe besingt und Rosenkranz)
“Ave Maria” sagen, ist die Gabe Mariens zu bewundern und zu
akzeptieren. (Das “Ave Maria” wird in 15 Sprachen gebetet, schließ-
lich durch die Gesten eines Stummen, der alle zutiefst rührt)
Man fragte mich, ob der Satan stärker ist, wenn jemand näher bei
Gott ist. Nein, er ist nur wütender, aber schwächer. Er leidet, wenn er
mit der Liebe Gottes in Berührung kommt. Gott gegenüberstehen ist
für uns die Seligkeit, für ihn die Hölle. Deshalb haßt er die Seelen, die
Gott und Maria ähneln. Deshalb herrscht Krieg zwischen ihn, Maria
und ihren Kindern... Wenn die Liebe Gottes in der Welt wächst, kämpft
er ums überleben.
Eine Frage: Wie können wir vom Teufel Besessene und Angegrif-
fene unterscheiden? Die Besessenen sind in der Macht des Satans. Die
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Heiligen hingegen sind von den Kräften des
Bösen angegriffen. Legionen von Dämonen
können den Heiligen bedrängen, doch dieser
beharrt weiterhin in der Liebe und vernichtet
die satanischen Kräfte.
Ich bringe euch folgendes Beispiel: Ich
bin ruhig, wenn ich die Störungen des Satans
spüre. Ich bin sicher, daß wir einen guten
Kampf führen. Wenn wir Tag und Nacht
Jesus im Allerheiligsten Sakrament anbeten
und alles aufopfern, spüren wir viele Störun-
gen. Einige Leute dachten, wir wären Beses-
sene; die Wahrheit ist, daß der Satan verärgert
war.
Deshalb liebt auf ganz inniger Weise und
ihr werdet die Dämonen erschrecken. Denn
die Liebe Gottes vernichtet die Kräfte des
Satans und die Welt wird frei von seiner
Anwesenheit sein. Maria will euch als ihr
Werkzeug, um die Werke des Bösen zu ver-
nichten. Danke, daß ihr euch so ruhig verhal-
ten habt.
P. Tomislav, 2. August 1990
(aus Tonband)
RATZINGER:
DAS WERK GOTTES UND
DIE VERGEBUNG JESU
bauen die Kirche und nicht die
Aktivitäten der Menschen.
Wir brauchen nicht eine huma-
nere, sondern eine göttlichere
Kirche.
Da die Autorität von Kardinal Ratzin-
ger, auf den man heute inmitten so vieler
Zerstreuungen in Bezug auf die kirchli-
che Gedankenwelt sieht gegeben ist, glau-
ben wir, daß es nützlich ist, wenn wir den
Lesern eine Zusammenfassung von sei-
nen Ausführungen, anläßlich des Tref-
fens von Rimini anbieten (1.9.90). Hier
ruft er zum Glauben auf, weist auf die
Notwendigkeit der Vergebung Jesu hin,
nimmt als Angelpunkt die Botschaften
Mariens.
Nach Ratzinger wollen viele eine bessere
Kirche schaffen, in ihr eine Erneuerung durch-
führen denn sie glauben, daß dies nötig sei
und es genüge, in die Kirche demokratisches
Denken und einen demokratischen Aufbau
einzuführen.
Der Kardinal zeigt mit äußerster Klarheit
auf, daß das Grundproblem ein anderes ist: “...
Eine Kirche, die nur auf den Beschlüssen der
Mehrheit ruhe, wird zu einer rein menschli-
chen Kirche... Die Meinung ersetzt den
Glauben... Die Bedeutung des Ausdruckes
‘ich glaube’ geht nie über die Bedeutung ‘wir
denken’ hinaus... Die Erneuerung... besteht
nicht in der Tatsache, daß wir ‘unsere’ immer
neu umformen... wohl aber in Wirklichkeit,
daß wir unsere Sicherheitsmaßnahmen im-
mer neu wegkehren, zu Gunsten des reinsten
Lichtes, das von oben kommt und das gle-
ichzeitig der Einbruch der völligen Freiheit
ist.”
Um sich besser verständlich zu machen,
benützt Ratzinger einen Gedanken, den er bei
Michelangelo und dem hl. Bonaventura ge-
funden hat. Nach Michelangelo ist das wahre
Bild der Skulptur bereits in dem Steinblock
enthalten und der Künstler muß diese Form
nur von den überflüssigen Teilen, die sie
bedecken, befreien. Diese Arbeit ist, nicht
etwas schaffen sondern etwas wegnehmen
(ablatio). “... So muß auch der Mensch, auf
daß in ihm das Bildnis Gottes erglänze, vor
allem und zuerst jene Reinigung annehmen,
durch die der Bildhauer, d.h. Gott, ihn von
allen Schlacken befreit, die das wahre Ausse-
hen seines Seins verdunkeln; sie lassen ihn
nur wie einen groben Steinklotz erscheinen,
während ihm doch die göttliche Form inne-
wohnt”. Nur so kann “...eine Vereinigung...
jene reine Gemeinschaft, die wir herbeiseh-
nen entstehen: eine Gemeinschaft, in der ein
“ich” nicht mehr gegen ein anderes “ich”
steht...”.
Hier gebraucht Ratzinger, als Beispiel,
zwei Figuren: den Handelnden und den Be-
wundernden und er erklärt wie der Handelnde
in sich verschlossen ist, in seinen Grenzen, in
seinen Handlungsfähigkeiten und wie er nicht
darüber hinaus kann. Der Bewundernde hin-
gegen ist jener, der die Fähigkeit nicht verlo-
ren hat, zu staunen. Seine Haltung “... bereitet
den Menschen zum Glaubensakt vor, der ihm
den Horizont der Ewigkeit, der Unendlichkeit
aufreißt. Und nur das, was ohne Grenzen ist,
ist genügend groß für unsere Natur... Dieser
Glaubensakt zerreißt die Schranken des End-
lichen und öffnet so den Raum, um in die
Unendlichkeit zu gelangen”.
Mit den technischen Errungenschaften “...
ist es uns möglich geworden in irgendeiner
Weise auch den Mond zu besitzen. Aber bevor
sich nicht die wahren Schranken geöffnet
haben, die Schranken zwischen Himmel und
Erde, zwischen Gott und der Welt, solange ist
auch der Mond nur ein zusätzliches Stück-
chen Erde. Und den Mond zu erreichen bringt
uns nicht einmal einen Schritt der Freiheit und
Fülle näher, die wir uns wünschen... Die grund-
sätzliche Befreiung, welche die Kirche uns
geben kann, ist das Sein im Horizont des
Ewigen... Der Glaube selbst, in seiner ganzen
Größe und Fülle, ist daher immer neu die
wesentliche Erneuerung, die wir brauchen...
Heute besteht hier und dort die Auffas-
sung, daß eine Person umsomehr christlich
sei, je mehr sie sich für kirchliche Tätigkei-
ten einsetzt...
Es kann aber geschehen, daß
ein anderer lediglich vom Wort und dem
Sakrament und die Liebe lebt, die aus dem
Glauben kommt, ohne je in kirchlichen Ver-
sammlungen erschienen zu sein... Ohne an
Synoden teilgenommen zu haben und trotz-
dem ist er ein wahrer Christ.
Es ist nicht eine humanere Kirche, die
wir brauchen, sondern eine göttlichere...
alles menschliche Tun in der Kirche muß am
reinen Dienstcharakter zu erkennen sein und
dieses Tun muß sich zurückziehen vor dem,
was mehr zählt und das Wesentliche ist.
... Die Freiheit in der Kirche ist durchaus
nicht durch die Einführung des demokrati-
schen Prinzips garantiert, aber von der Tatsa-
che, daß sich alle dem Wort und dem Willen
Christi untergeordnet und daran gebunden
wissen... Dort herrscht der Herr und daher gilt
der Grundsatz daß: “Der Herr aber ist der
Geist, und wo der Geist des Herrn wirkt, da ist
Freiheit” (2 Kor 3,17).
Außerdem erinnert Ratzinger daran, daß
der Zweck der Kirche nicht darin besteht “...
uns zu beschäftigen, aber uns den Weg zum
ewigen Leben zu öffnen”. Gerade darum ladet
er dazu ein, das für das persönliche Leben
anzuwenden, was bis hierher gesagt wurde:
“In der Tat ist auch in unserem persönli-
chen Kreis ein ‘Loslassen’ nötig, das uns frei
macht... Es ist nicht immer das Bild Gottes
welches uns eingeprägt ist, das uns ins Auge
springt... Wir sehen die Krusten von Staub
und Schmutz, die sich über das Bild gelegt
haben. Wir alle haben den wahren Bildhauer
nötig, der das entfernt was das Bildnis verun-
staltet, wir haben die Vergebung nötig, die der
Kern jeder wahren Erneuerung ist”.
Der Kardinal bemerkt, daß der Nachlaß
der Sünden eine grundlegende Rolle in den
entscheidenen Abschnitten der Bildung der
Kirche spielt:
“Die Kirche ist nicht die Gemeinschaft
jener, die den Arzt nicht brauchen, vielmehr
die Gemeinschaft von bekehrten Sündern, die
von der Gnade der Verzeihung leben, indem
sie diese wieder anderen mitteilen... Die
Vergebung hat an sich nichts mit Zauberkunst
zu tun; aber sie ist auch nicht ein so tun, als ob
man es vergessen hätte... sie ist hingegen ein
ganz realer Prozess der Änderung, den der
Bildhauer durchführt. Das Hinwegnehmen
von Schuld bewegt wirklich etwas; die Er-
wartung der Verzeihung in uns zeigt sich in
der ausbrechenden Reue. Das mächtige schöp-
ferische Wort Gottes über uns bringt den
Schmerz der Änderung mit sich und wird so
zu einem aktiven sich Ändern... Der Kern der
geistigen Krise unserer Zeit hat seine Wur-
zeln in der Verdunkelung der Gnade der
Verzeihung... “
Der Kardinal unterstreicht, daß der tech-
nische Fortschritt nicht alle menschlichen Pro-
bleme löst; er ist ihm Gegenteil unnütz und
wirkt zerstörerisch, wenn er nicht an einen
sittlichen Fortschritt gebunden ist. Anderseits
ist der Mensch nicht fähig die sittliche Über-
einstimmung konkret zu leben und daher
versucht er den Begriff von Sünde und Schuld
zu beseitigen, wenn er nicht an die Verzei-
hung Gottes glaubt.
“Laut diesen ‘Moralisten’ gibt es einfach
keine Schuld mehr. Natürlich ist diese Art die
Welt von der Schuld zu befreien, zu billig. Die
Menschen, die so befreit wurden wissen sehr
wohl, daß dies alles nicht wahr ist, daß es die
Sünde gibt... und daß es wohl eine erfolgrei-
chere Art geben muß, die Sünde zu überwin-
den... Jesus ruft hingegen jene, die sich Sün-
der wissen und ihn daher benötigen. Die Moral
bewahrt sich nur ihren Ernst, wenn es Verge-
bung gibt, eine wirkliche und wirkungsvolle
Vergebung... Aber die wahre Vergebung gibt
es nur, wenn es den ‘Kaufpreis’ gibt, die
Gleichwertigkeit beim Tausch, wenn die
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- 6 -
Schuld gesühnt wurde... Jesus, der gelitten
hat, um alle Schuld zu sühnen, ist Sühne und
Verzeihung gleichzeitig und daher ist er auch
die einzig sichere und immer gültige Basis
unserer Moral... In Christus ist das ganze
Gesetz erfüllt und deshalb ist die Moral eine
wahre zu erfüllende Notwendigkeit für uns
geworden.
Vom Kern des Glaubens ausgehend, öff-
net sich so immer wieder der Weg der Erneue-
rung des Einzelnen für die Kirche in ihrer
Gesamtheit und für die Menschheit”.
Jeder von uns nähert sich dem Bilde
Christi - das in uns und auf diese Weise in
uns gegenwärtig ist - wenn er das eigene
Böse sühnt.
“... Ich werde wirklich dem anderen ähn-
lich, der auch ein Abbild Gottes ist... Dies ist
ein Prozess von Sterben und Geburt: Ich bin
meiner Einsamkeit entrissen und bin in eine
neue Subjekt-Gemeinschaft aufgenommen;
mein ‘Ich’ ist dem ‘Ich’ Christi eingefügt und
so ist es dem aller meiner Brüder verbunden.
Nur vom Ausgehen dieser Tiefe der Erneue-
rung der einzelnen wird die Kirche geboren...
Die Kirche: sie ist nicht nur eine kleine
Gruppe von Aktivisten... Der Kreis der Bru-
derschaft, in den wir durch den Glauben ein-
treten, geht noch weiter, geht sogar über den
Tod hinaus.
An dieser Gemeinschaft nehmen alle
Heiligen Teil, angefangen von Abel und
Abraham und von allen Zeugen der Hoffnung
von denen das alte Testament erzählt; überge-
hend zu Maria, der Mutter des Herrn und zu
seinen Aposteln, zu Thomas Becket und
Thomas Morus, um zu Maximilian Kolbe zu
kommen und Edith Stein und Piergiorgio
Frassati.
Zu ihr gehören alle Unbekannten und
Namenlosen, deren Glaube niemand kannte
außer Gott; zu ihr zählen die Menschen aller
Orte und aller Zeiten, deren Herz sich hoffend
und liebend Christus zuwendet…
Es ist nicht die gelegentliche Mehrheit.
die sich hier oder dort in der Kirche bildet, die
über den Weg der Kirche oder des einzelnen
entscheidet. Sie, die Heiligen, sind die wahre
ausschlaggebende Mehrheit, nach der wir uns
ausrichten. An sie halten wir uns!
Sie übersetzen das Göttliche ins Mensch-
liche, das Ewige in die Zeit. Sie sind unsere
Lehrer der Menschlichkeit, die uns nicht ein-
mal im Schmerz und in der Einsamkeit verlas-
sen, im Gegenteil, auch in der Stunde des
Todes gehen sie an unserer Seite...
Jene betrügen uns, die uns über den
Schmerz nichts anderes zu sagen haben, als
daß man ihn bekämpfen müsse... Aber ein
menschliches Leben ohne Schmerz gibt es
nicht und wer nicht fähig ist den Schmerz
anzunehmen, entzieht sich jenen Reinigun-
gen, die allein uns reifen lassen...
Das Leben geht über unsere biologische
Existenz hinaus. Wo es keinen Grund mehr
gibt, wofür zu Sterben es sich lohnt, dort lohnt
sich auch das Leben nicht mehr...”
(Paola)
VON BALTHASAR SAH
RICHTIG VORAUS
“Bei Erscheinungen muß man unter-
scheiden zwischen dem, was von Gott
und dem, was von den Menschen
kommt. Der Glaube steht weit über
der Vision. Ihr trägt eine große
Verantwortung.”
In einem Interview vom 15.10.83, das heute
noch aktuell ist, antwortete Hans Urs Von
Balthasar, einer der bedeutendsten Theolo-
gen unserer Zeit, auf die Fragen von Pater
Tomislav folgendermaßen:
v. B. : (...) “Ich zweifele in keiner Weise an
der Wirklichkeit der Erscheinungen.”
P. T. : “Warum?”
v. B. : “Ich sehe klare Verbindungen mit
den früheren Erscheinungen: Ich denke bes.
an die Einfachheit und dann auch an die
Befolgung der Botschaften. Sie stehen in
geradliniger Folge mit den früheren Marie-
nerscheinungen. Darum sage ich, eure Ver-
antwortung ist erhaben. Selber bin ich voll
überzeugt, daß die Geschehnisse Medjugor-
jes von Gott stammen. Nur besteht die Schwie-
rigkeit darin, die Erscheinungen richtig zu
interpretieren und wiederzugeben. Die Seher
sind wohl vorsichtig, aber was sehr gefährlich
ist - ich wiederhole es - das sind die ewigen
Interviews und die Befragungen der Seher.”
P. T. : “Ja, wir versuchten dies in etwa
einzudämmen, aber....
v. B. : “Ihr habt geschrieben, daß der
Glaube wichtiger ist als die Vision. Hierzu
müßt ihr den Sehern sehr behilflich sein und
wenn sie dies begreifen, besteht keine Ge-
fahr.”
P. T. : (...) “Aus meiner Erfahrung glaube
ich sagen zu dürfen, daß es wichtig ist, etwas
zur Theologie der Gottesmutter zu schreiben.
Dies regt die Gläubigen an in ihrem Glau-
benseifer. Maria findet ohnehin bei
bestimmten Theologen wenig Platz.”
v. B. : “Wirklich, Maria ist das Urbild der
Kirche. ‘So will er die Kirche herrlich vor sich
erscheinen lassen, ohne Flecken, Falten oder
andere Fehler; heilig soll sie sein und makel-
los.” (Eph. 5, 27). Hier liegt auch der Zweck
aller Erscheinungen.”
P. T. : “Wenn wir Priester und Bischöfe
leben würden, wie Jesus es wollte, so glaube
ich, daß Maria nicht erscheinen müßte.”
v. B. : “Ja, aber nicht nur Priester und
Bischöfe, sondern die ganze Kirche muß auf
den Herrn hören.”
P. T. : “Hat unser Papst bezüglich Mario-
logie etwas Neues gebracht?”
v. B. : “Hundert Jahre lang haben alle
Päpste Maria im Zentrum der Kirche gese-
hen.”
Anmerkung: von Balthasar ist Ende Juni
1988 gestorben. Zwei Tage danach wäre er
Kardinal geworden; doch durch die Ernen-
nung war er tatsächlich Kardinal. 1929 trat
er in den Jesuitenorden ein, den er im Einver-
nehmen mit seinen Obern, 1950 verließ, um
sich intensiv dem “Johannesinstitut” zu wid-
men. Diese Gemeinschaft gründete er zusam-
men mit Adrienne von Speyr, eine Konvertitin
und Mystikerin.
Diese begleitete er in geistlicher Führung
27 Jahre lang. Aus den Diktaten der nächtli-
chen Visionen erschienen von ihr 82 Bücher,
wovon 28 Kommentare zur Hl. Schrift sind.
“Ihr Werk scheint mir viel wichtiger, als das
Meine”, meinte von Balthasar oft, der sein-
erseits 75 Bücher schrieb. Seine Schriften
finden ständig größere Verbreitung.
DIE FRAU, DIE DER FEIND
SATANS IST, SAGT: “SEID
STARK IN GOTT”
(…) “Betet Kinder, damit Satan euch nicht
hin und her schwinge, wie Zweige im Wind,
seid stark in Gott… Betet ohne Unterlaß,
damit Satan euch nicht ausnützen kann.”
(25.5.1988)
Hier ist der Bezug zum Evangelium offen-
sichtlich und jedes Wort der Gottesmutter
bezieht sich immer wieder auf das Evange-
lium. Jesus hatte die Apostel gewarnt, denn
“Satan darf euch sieben, wie Weizen” (Lk
22,31); aber Jesus betete, damit Petrus im
Glauben standhaft bleibe und seine Brüder
darin bestärke.
Abgesehen von der Wichtigkeit dieses
Evangeliumtextes über das Primat von Pe-
trus, wird hier ganz deutlich gesagt, daß Sa-
tan in seiner Macht uns alle prüfen darf.
Die Muttergottes wiederholt uns, daß wir mit
unseren menschlichen Kräften nicht in der
Lage sind zu widerstehen, wir brauchen
das Gebet und zwar viel Gebet, um die
Hilfe von Gott zu erhalten, die uns siegen
läßt.
Auch in Fällen der Besessenheit, brau-
chen wir zur Befreiung nicht immer einen
besonderen Segen, wie es bei D. Calabria
geschehen ist, aber wir brauchen dazu das
Gebet.
“Habt keine Angst, weil ich mit euch bin,
auch wenn ihr glaubt keinen Ausweg mehr zu
finden und meint, daß Satan herrscht.”
(25.7.88) Dies ist auch eine große Versu-
chung. Wenn alles schief zu gehen scheint
(Gesundheit, Beziehungen, Arbeit usw.) ver-
liert man den Mut und man hat den Eindruck,
daß das Böse stärker sei als das Gute. “Warum
geht es den niederträchtigen Menschen gut?”
Schon der Psalmist stellte sich solche Fragen.
Die Muttergottes lädt uns ein, Vertrauen
und Mut zu haben, und versichert uns ihre
mütterliche Gegenwart und Hilfe. Sie möchte
aber von uns die völlige Hingabe und viel
Gebet: “Satan ist stark, deshalb liebe Kinder
nähert euch meinem mütterlichen Herzen
durch fortwährendes Gebet.” (25.10.88)
Jesus hat uns neben so vielen Gnaden
Maria geschenkt, deshalb faßt Mut und wi-
dersteht jeder Versuchung zum Pessimismus.
Ganz wichtig ist unsere eindeutige Ent-
scheidung für Gott. “Betet, damit ihr euch nur
für Gott entscheiden könnt, ohne jeglichen
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Einfluß Satans.” (25.11.89)
Jesus hat uns klar gesagt, daß wir nicht zwei Herren dienen können.
Die Muttergottes beharrt auf dieser Entscheidung, ganz auf der Seite
Gottes zu sein, da Sie weiß, daß wir Künstler im Kompromiß sind. Wir
sind versucht, unseren Glauben der Welt anzupassen; dem Egoismus,
der Suche nach irdischen Gütern, dem Einwilligen in unsere Leiden-
schaften, usw.
Ich möchte hier einige Grenzfälle schlidern. Wenn ich Besessene
segne, ist oft der Ausgangspunkt für eine Befreiung eine gute Beichte.
Oft werden Menschen, die eine wilde Ehe führen, die eine Abtreibung
vorgenommen haben, die einen Groll im Herzen nähren und nicht
darauf verzichten wollen, davon betroffen.
Eine gute Umkehr ist hier notwendig. Ich habe festgestellt, daß es
gut ist, das Taufversprechen zu erneuern, nachdrücklich auf Satan und
auf jede freiwillige oder unfreiwillige Bindung zu ihm zu verzichten.
Das Evangelium fordert uns heraus, und es duldet keine Kompro-
misse. Satan versucht in uns hineinzukommen durch ganz gewöhnli-
che Wege, die uns die Gottesmutter aufzeigt: “Betet und erlaubt Satan
nicht, daß er in eurem Leben durch Mißverständnisse, mangelnde
Annahme und Mißtrauen untereinander wirkt.” (25.1.90)
Jesus will uns als ein Herz und eine Seele. Wir sind alle aber
schwach, fehlerhaft, überempfindlich, nachtragend und geschwätzig.
So entstehen leicht Mißverständnisse und Unverständnis. Wir müssen
lernen zu verzeihen, Mitleid zu haben, großzügig zu sein, zu vergessen
und uns klar zu machen, daß wir auch die Vergebung und das
Verständnis nötig haben. Denn wenn wir entzwei sind, kann nicht die
Einheit mit Gott bestehen: Die zwei Hauptgebote gehören zusammen.
Satan weiß es sehr gut, deshalb versucht er uns auseinander zu führen,
um uns von Gott zu entfernen. Man muß die Augen offen halten und
diese Gefahren im Geist des Gebetes erkennen.
Wenn Christus über Satan gesiegt hat, warum hat Satan noch soviel
Macht?
Hier wäre ein längeres Gespräch notwendig. Satan ist sehr stark.
aber wir haben die Kraft durch Jesus, um ihn zu besiegen. Um mich
kurz zu fassen, beschränke ich mich darauf aus dem II. vatikanischen
Konzil zu zitieren:
“Die ganze Geschichte der Menschheit durchzieht ein harter Kampf
gegen die Mächte der Finsternis, ein Kampf, der schon am Anfang der
Welt begann und nach dem Wort des Herrn bis zum letzten Tag
andauern wird.” (GS 37)
“Wir sind also bestrebt, in allem dem Herrn zu gefallen und ziehen
die Waffenrüstung Gottes an, um standhalten zu können gegen die
Nachstellungen des Teufels und zu widerstehen am bösen Tage. (…)
Denn bevor wir mit dem verherrlichten Christus herrschen können,
werden wir alle erscheinen vor dem Richterstuhl Christi, damit ein
jeder Rechenschaft ablege über das, was er in seinem leiblichen Leben
getan hat, Gutes oder Böses.” (LG 48)
P. Gabriele Amorth
DIE BRÜDER AUS DEM OSTEN RUFEN
FRIEDENSREISE NACH RUSSLAND
von Mons. Hnilica, P. Leonhard, Pfarrer von
Medjugorje, und Marija Pavlovic’
Bischof Hnilica beschreibt mit der Einfalt eines Kindes seine
Reise, die am 18. Oktober begann und die er als Fügung der Vorsehung
auslegt. So hat uns die Mutter Gottes geführt: den Flug von Preßburg
nach Moskau haben wir versäumt, so mußten wir mit den Wagen die
ganze Slowakei durchqueren um zur russischen Grenze zu kommen.
Auf diese Weise wollte die Mutter Gottes Menschen belohnen, die sich
für die Verbreitung ihres Namens verdient gemacht hatten. So bekam
ein slowakischer Arzt, Apostel Rußlands, der 18 Jahre im Kerker war,
den Besuch von Marija Pavlovic’ und ihren Freunden gerade im
Moment der Erscheinung. Bei ihm waren durch Leid geläuterte See-
len, die ihre Freude durch Gebet und Gesang zeigten. So kam es auch,
daß der Bischof gerade am Tag, an dem sich der Tod seiner Mutter
jährte, in seinem Heimatdorf vorbei kam. Sie hat seinen Priesterberuf
von Anfang an gefördert. Dann führte uns die Mutter Gottes in das
Haus eines Jesuiten, ihrem großen Verehrer, wo im Beisein einer
Gruppe von Kathecheten die Erscheinung stattfand.
Am Samstag, den 20., passierten wir die Grenze an einer Stelle, die
wegen der Genauigkeit der Kontrolle bekannt ist, ohne jegliche Schwie-
rigkeit. Unglaublicherweise befahl man uns, eine Kolonne wartender
Autos zu überholen und ließ uns ohne Kontrolle passieren. Die Zeit der
Erscheinung war nahe, die erste in Rußland. Auch dieses Mal wurde
eine Gruppe Menschen, die gerade in der ersten Kapelle, die wir
antrafen und den Rosenkranz beteten, belohnt. Marija sprach, wie
gewöhnlich, zu den Leuten nach der Erscheinung vor allem über das,
was sich in Medjugorje zuträgt, wo Menschen aus aller Welt hinkom-
men, außer aus Rußland, weshalb wir zu ihnen gekommen waren.
In der Ukraine. Ergreifende Firmung in der Kälte. Geschichte
zweier Kinder, die das ganze Dorf in die Kirche bringen.
Sonntag, am 21., vollzog der Bischof an 170 Personen, aller
Altersstufen, in Seredno die hl. Firmung. Es war dies wohl die
eindrucksvollste Firmung, die der Bischof je gespendet hat. Man war
zwei Stunden lang im Freien, bei eiskaltem Wind und viele waren halb
erfroren. Dieses Volk hatte sehr gelitten, trotzdem erzwang es die
Wiedereröffnung der Kirche und vollzog auch die Restaurierung.
Die Kirche war zu klein um alle zu fassen. Nach der Hl. Messe
zeigten alle eine große Freude und wollten mit uns reden und uns
danken. Wieviel Armut! Bei Ansicht einer barfüßigen Alten, ging
Marija mit ihr in den Laden und wollte ihr ein Paar Schuhe kaufen, aber
umsonst, nichts war da.
In Mukacevo ereignete sich nach dem Rosenkranz in der schönen,
der Krönung Mariens geweihten Kirche, zweimal die längste Erschei-
nung. Hier sprach Marija und auch P. Leonhard in außerordentlicher
Einfachheit über die Erscheinungen. Das Volk hörte ergriffen zu,
betete und wollte nicht mehr scheiden. “Das Gebet ist äußerst wichtig
für ein christliches Leben, ansonsten keine Beziehung zu Gott besteht.
Je mehr man betet um so mehr Früchte wird man sehen, wie in
Bischof Hnilica und Begleiter vor dem Lenin-Mausoleum
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- 8 -
Medjugorje.”Eine interessante Einzelheit: Die Kirche war seit langer
Zeit geschlossen und sich selbst überlassen. Zwei Mädchen, durch die
Liebe zu Maria getrieben, gelang es in die Kirche einzudringen. So
kam es, daß sie jeden Tag dort beteten.
Mit der Zeit wurden es immer mehr Kinder: Dann kamen auch nach
und nach die Erwachsenen dazu. Zum Schluß fand sich zu Füßen
Mariens täglich die ganze Gemeinde ein. Dadurch angeregt beschlos-
sen sie unter großen Opfern die Kirche zu restaurieren.
Montag, den 22. kamen wir in Uzhorod, der Hauptstadt der
subkarpatischen Provinz an. Drei Stunden warteten wir bei großer
Kälte auf das Flugzeug, welches uns zum Schluß am Boden ließ. So
führte uns die Mutter Gottes in eine armselige Wohnung eines polni-
schen Priesters, der bereits einmal in Medjugorje gewesen war, und
belohnte ihn mit der Erscheinung, die Marija in seinem Haus hatte. Wir
schliefen in einem Loch, aber wie glücklich waren wir!
Zwei Erscheinungen in der Kirche zum hl. Ludwig in Moskau.
Ansprache des Bischofs von... Moskau und des P. Leonhard.
Am Dienstag, den 23. konnten wir endlich nach Moskau fliegen,
aber nur zu viert: Wir drei und Klaudia, Mitglied der Gebetsaktion
Medjugorje in Wien, die sich um Marija kümmerte. In zweieinhalb
Stunden zum Preis von nur anderthalb Dollar pro Kopf, kamen wir in
der Hauptstadt an, wo uns niemand mehr erwartete. Michael, ein
großzügiger Verantwortlicher der Pfarre und Vater von vier Kindern
(hier haben die Priester keine Verantwortung), nahm uns in seiner
armen Wohnung auf, die kaum möbiliert war und wo es wenig zu essen
gab, aber um so mehr Freude herrschte. Um 18 Uhr erreichten wir die
Kirche, dem hl. Ludwig von Frankreich geweiht (40x50m), die einzige
noch offene katholische Kirche von Moskau (da Eigentum der franzö-
sischen Botschaft). Wir konzelebrierten mit dem Pfarrer, einem
70jährigen Litauer.
Zum Evangelium sprach Mons. Hnilica über das Gebet und die
Wachsamkeit, was Jesus seinen Jüngeren sehr ans Herz gelegt hat:
“Gott wollte viele Orte des Gebetes... und so kam er auch nach
Medjugorje... das Los der Welt wird weder in Moskau noch in New
York entschieden, sondern in den Heiligtümern, in denen man betet. In
der Welt sah man bisher noch niemals einen so großen Zufluß von
Menschen und Priestern (23.000), so viel Gebet und so viele Bekeh-
rungen.
Die Muttergottes will die Kirche erneuern durch Beichte und
Eucharistie. Dort fühlen sich die Christen wie in einer Familie, ein
Herz und eine Seele, werden Gebetsgruppen gebildet und die Pfarreien
erneuert. Dort, zum Unterschied von Lourdes und Fatima, wo Maria an
einen Ort gebunden war, erscheint die Gospa überall, wo immer die
Seher sich befinden. Seit drei oder vier Jahren hofften wir mit den
Sehern nach Rußland zu kommen, um den Geist vom Medjugorje
bringen zu können, von wo eine authentische Spiritualität ausstrahlt.
Dort, wo das Leben zerstört worden ist, braucht es den besten Samen
um wieder aufzukommen. Man muß die besten Kräfte der Kirche
hierher bringen.”
So sprach derjenige, der als Bischof von Moskau (und Peking)
geweiht wurde - dazu wurde er berufen - und hat daher die entsprechen-
de Standesgnade. Die Zeit ist gekommen, den Geist Gottes in Rußland
ausstrahlen zu lassen. Nach ihm sprach P. Leonhard in deutscher
Sprache (und der Bischof übersetzte ins Russische). Alle waren
ergriffen, da endlich jemand sich ihrer erinnert hatte. Nach der Hl.
Messe erfolgte am Muttergottesaltar - Unsere Frau von Lourdes -
rechts vom Hauptaltar, die Erscheinung zur gleichen Zeit wie in
Medjugorje und mit den gleichen Gebeten. Alle wollten Marija hören:
“Heute ist die Zeit Mariens... Jetzt werdet ihr auch hier die Früchte der
Märtyrer und der Gebete aller spüren... Die Gospa betet für uns und ist
die geistige Führerin der Kirche geworden.”
Im Herzen des Kreml, reich an Kirchen und vor tauben Götzen.
Am Mittwoch, den 24. besuchten wir den Kreml und den Roten
Platz. Traurig und kalt ist der Anblick des Lenin-Mausoleums. Solda-
ten sorgen, daß die Besucher, ohne etwas anrühren zu können, steif
vorbeiziehen. Dem Bischof haben sie seine Mütze heruntergerissen
und verhindert, die Tasche aufzumachen, denn er wollte eine wunder-
tätige Medaille in eine Ecke werfen. Ein blendendes Licht strahlt vom
Denkmal des vergöttlichten Lenin aus. Geradezu lächerlich! Was wird
wohl bald aus diesem Idol werden? Unten an der Mauer des Kreml
befinden sich alle Denkmäler der Diktatoren, Kruschov ausgenom-
men, den es, als er verbannt wurde, reute und der sich in einem
orthodoxen Friedhof beisetzen ließ. So wurde die Erniedrigung für
viele Partei-Bonzen der Anlaß Gott und sein Wort anzunehmen.
Dann besuchten wir die heiligen Orte des Kremls, die Kirchen, die
der Mariä Verkündigung, dem hl. Michael, der Entschlafung Mariä,
und der Darstellung im Tempel geweiht sind. Im Hüter fanden wir eine
große Sehnsucht nach Gott. Dann betraten wir die Kirche Mariä
Himmelfahrt, Sitz des Patriarchen. Dort beteten wir mit den anwesen-
den Brüdern um die Wiederversöhnung zwischen Orthodoxen und
Katholiken. Unter dem Thron des Patriarchen warfen wir die wunder-
tätige Medaille, die Angelegenheit der Muttergottes anvertrauend.
Aber auch in den anderen Kirchen beteten wir für Rußland und für die
Bekehrung der Atheisten, eingedenk der Mission, die die Katholiken
dort erwartet.
Am Abend des 24. fand wieder eine hl. Messe und die Erscheinung
in der Ludwigskirche statt. Alle beteten mit Marija und fuhren auch
fort als Marija aufhörte. Sie blieb dann noch eine Weile dort. P.
Leonhard lud alle ein, nach Medjugorje zu kommen, für Unterkunft
würde schon gesorgt werden. Es ereignete sich ein unangenehmer
Zwischefall: Während Marija mit Klaudia durch die Straßen Moskaus
ging, wurde ihr die Brieftasche und der Paß gestohlen. Ihr untröstlicher
Schmerz nun die Festfreude vergällt zu haben, beweist ihre natürliche
Menschlichkeit, die von den Erscheinungen nicht verwischt werden
kann. Im jugoslawischen Konsulat wurde dann alles bereinigt.
In dieser ganzen Zeit gab die Mutter Gottes keine besonderen
Botschaften, hat aber die Intentionen der Besucher zu ihren Eigenen
gemacht. Die Botschaft vom 25. Oktober wurde Marija erst nach ihrer
Ankunft in Belgrad geschenkt. Die Botschaft spricht fünfmal vom
Frieden und diesen Frieden braucht auch Rußland, wie die übrige Welt,
so notwendig.
(nach einem Gespräch mit Bischof P. Hnilica)
AUFRUF MARIENS AN DIE GLÄUBIGEN
damit sie sich sorgen, um die großen Probleme
Rußlands, wonach Maria in ihren Erscheinungen
von Fatima ihre Besorgnis kundtut.
“Wir müssen, nach 70jährigen atheistischem Regierungssystem,
Rußland helfen”, sagt Bischof Hnilica. “Viele sind die Bedürfnisse
dieser Ostkirche: Renovierung der Kirchen, die Presse ist praktisch an
der Nullgrenze, so auch die Druckereien, der Rundfunk; eine ganz
besondere Aufmerksamkeit muß auf die geistlichen Berufungen ge-
richtet werden; es braucht Gebet..., die Seminaristen brauchen Hilfe
für ihre Berufungen. Letzendlich muß das Marianische Zentrum
Moskaus unterstüzt werden.
Treffen auf dem Roten Platz mit einem orthodoxen Priester
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- 9 -
Der Gegner Gottes setzt seine ganzen
Kräfte in Bewegung, nicht nur mittels des
aktiven Atheismus, aber auch durch den Kon-
sumismus, die Pornographie, den Kapitalis-
mus, den Willen sich zu bereichern.
Wir müssen diesen Aufruf auch an die
katholischen Industriellen machen... und auch
an jene, die wirklich Rußland helfen wollen:
Rußland und die anderen Ostländer benötigen
in diesem Augenblick moralische, geistige
und materielle Hilfe. Wir müssen den Or-
densschwestern, insbesonders an die Klau-
surschwestern sagen: heute ist eure Zeit da,
eure Aufopferungen haben nie einen so großen
Wert gehabt wie heutzutage, geistige Opfer,
für die Rettung der Seelen. Jede kontemplati-
ve religiöse Schwester könnte einen Priester
für Rußland adoptieren, indem sie für den
Missionsberuf betet, indem sie ihm hilft mit
ihren Aufopferungen.
Denselben Aufruf würde ich dann den
Pfarrern machen: in euren Pfarreien gibt es
großherzige Seelen, die ihr zum Beten einla-
den könnt... es gibt dann Pfarrangehörige,
welche mit einer Spende helfen könnten.
Vergessen wir nicht die Kelche und Einrich-
tungsgegenstände, die in unseren Kirchen nicht
mehr gebraucht werden: dort fehlt es an allem
und es gibt sie auch nicht.
Pavol Hnilica
Jetzt sind wir aufgerufen unseren Brü-
dern zu helfen, nicht nur in geistiger Hin-
sicht, aber auch auf materieller Ebene we-
gen der großen Hungersnot, die über Mos-
kau und ganz Rußland schwebt.
Für diese Bedürfnisse kann man sich an
“Pro Deo et Fratribus” Postfach 6245 -
00195 ROM wenden (Posterlagschein N.
3721 7007)
Deutschland: pro fratribus e.V. - Am
alten Hospital 7A, D 5400 Koblenz
Österreich: Raiffeisen-Centralkasse Ti-
rol, A 6021 Innsbruck Nr. 460 303
Schweiz: Für die Brüder, Postschekkon-
to Zürich Nr. 80-47161-3
MARIJA PAVLOVIC’
ERZÄHLT IHRE ERFAH-
RUNGEN DEN BRÜDERN
UND SCHWESTERN IM
OSTEN.
So sprach Marija zu den Leuten in Muka-
cevo und denen, die sie in den Kirchen
begegnete: “Nach Medjugorje kommen viele
Leute, aber keiner aus Rußland. Deshalb haben
wir uns entschieden, zu euch zu kommen,
denn die Hl. Jungfrau will ihre Botschaft des
Friedens der ganzen Welt schenken.” Pater
Pavol sagt ihr, daß die Kirche, in der sie sich
befinden, bis vor einem Jahr ein kommunisti-
sches Museum war, wobei an den Wänden die
Bilder von Lenin und Marx hingen...
Marija sagt weiters, daß sie alle der Hl.
Jungfrau anvertraut und sich entschlossen hat,
ihr jeden Tag Rußland zu empfehlen. “... in
unserer Gemeinde begannen wir vor neun
Jahren mehr zu beten... Maria erscheint als
Königin des Friedens und bittet, für den Frie-
den zu beten, der nur von Gott kommen kann.
Zuerst in unserem Herzen, danach, wenn man
im Famlienkreis betet, auch in unserer Fami-
lie. Haben wir den Frieden in unseren Herzen
und in unserer Familie, können wir für den
Frieden in der Welt beten. Maria möchte, daß
wir christlicher Leben, öfter die Kirche besu-
chen und Jesus im Allerheiligsten Sakrament
nicht alleine lassen. Sie sagt, Gebetsgruppen
zu gründen. Auf diese Weise sind viele Ge-
betsgruppen entstanden, in denen gemeinsam
gebetet wird… Der Bischof und P. Leonhard
haben bereits viele schöne Sachen gesagt…
Ich werde euch erzählen, wie wir die Hl.
Jungfrau sehen…”
Marija erzählt zusammenfassend die Ge-
schichte der Erscheinungen. Unter anderem
sagt sie: “Wir waren keine Kinder, die viel
beteten. Doch dann haben wir verstanden, daß
wir sie ernst nehmen sollen und fingen an zu
beten… Die Muttergottes sagte, sie wollte uns
auf dem Weg des Gebetes führen und fragte,
Gott an erster Stelle zu setzen… So begannen
wir, uns zu ändern… Wir stellten fest, daß
unsere Gewohnheiten oftmals eher ungläubig
als christlich waren und fingen an, sie dem-
entsprechend zu ändern.
Die Jungfrau sagte einmal: “In der Kirche
seid ihr gut und heilig, aber außerhalb seid ihr
wie Heiden.” Sie fragt uns, im Leben Zeugnis
abzugeben, auch in der Schule, sodaß mit
unserer persönlichen Umwandlung gleich-
zeitig ein Wechsel in unserer Umwelt be-
ginnt… Maria hilf uns, das Gute vom Bösen
zu unterscheiden. Sie hat uns niemals gesagt:
‘Tut dies!’ Nein, sie zeigt uns: Dies ist gut,
dies ist schlecht, ihr könnt wählen. Jedes Mal
läßt sie uns die Freiheit. Sie hilft uns wie eine
Lehrerin… doch sie liebt uns wie eine Mutter.
Die Augen Mariens, die wir jeden Tag sehen,
helfen uns, in die Tiefe der Dinge zu sehen,
weil sie so blau und tief sind, wie das Meer…
Wir fragten sie einmal: ‘Warum bist du so
schön?’ Sie antwortete: ‘Weil ich liebe’.” So
entschieden uns auch wir, mehr zu lieben. Mit
ihren Botschaften lädt sie uns alle ein, den
Weg der Heiligkeit zu wählen. Sie will, daß
jeder von uns heilig wird. Maria zeigte uns…
es gibt ein anderes Leben… und alles, was wir
ins Jenseits mitnehmen können, ist die Heilig-
keit. Wir können das Paradies erreichen. Oft
hat die Muttergottes gesagt, daß dies eine Zeit
der göttlichen Gaben ist… Wir müssen beten
und unsere Arbeit als Gebet aufopfern… Sie
wiederholt immer: “Betet mehr. Ich will euch
alle einladen, mit uns zu beten und euch uns
anzuschließen.
JUGENDLICHE AUS DEM
OSTEN.
Erstaunliche Opfer. 85-jährige, arme
Frau, verborgen in einem Bus.
Ein Organisator des Festivaks “Jugend
2000”, Bernard Ellis, berichtet die folgende
Episode polnischer und ungarischer Pilger
(notiert von Gabriel Meyer in einer amerik.
Zeitung): Viele polnische Jugendliche gaben
6 Monatslöhne aus, um zum Festival zu ge-
langen. Nach ihrer Rückkehr wurde ein Gros-
steil ihrer Spesen gedeckt durch Sammlungen
ihrer Freunde.
Ungarische Organisatoren entdeckten
selber erst in Medjugorje, daß eine 85-jährige
Frau verborgen im Bus mitfuhr (man weiß
nicht genau, ob unter den Sitzen oder unterm
Gepäck) eine Reise von ca 800 Km. Die Frau
sagte, daß sie vor ihrem Tod die geheligte
Erde küssen wollte, auf die Maria ihren Fuß
setzte. Organsitaroren sahen auch, welch spär-
lichen Proviant diese Jungen bei sich hatten
und sorgten für Nachschub. Doch diese lehn-
ten anständig ab und sagten, sie seien auf
Wallfahrt und nicht zu Ferien gekommen.
Schlussendlich aber akzeptierten sie etwas
Käse und Früchte als Zusatz zu ihrem Mahl
von Brot und Milch.
Oft folgte keine Hilfe in den Heimpfarreien!
Ein Reiseleiter bemerkte Folgendes: “Unter
den Pilgern gibt es solche, die keine Ahnung
haben von Rosenkranzgebet oder von Anbe-
tung und doch werden sie hier eigenartig und
tief berührt. Die Schwierigkeit liegt nun dar-
in, daß sie daheim oft keine Nachhilfe mehr
erhalten. Sie befinden sich oft in geistlich
steriler Umgebung und fühlen sich verloren in
gewissen leblosen Pfarreien. Was sie hier
entdeckten, sollte genährt und gepflegt wer-
den.
“Meine jungen Freunde! Lasst euch nicht
entmutigen, wenn ihr in euer Heimatpfarrei
nicht die gleiche Offenheit und Begeisterung
vorfindet. Mit gutem Willen werdet ihr Gleich-
gesinnte finden. Du findest sicher einen guten
Seelenführer, der dich auf dem Weg zu Jesus
begleitet. Natürlich gibt es immer Priester, die
sich aus gewissen Gründen nur noch der
äußeren Aktivität verschreiben. Sie sind nicht
tief und reich im Herzen und aus diesem
Mangel können sie nur wenig weiterschenken.
Urteile nicht, sondern bete für sie. Wer hat
nicht schon Fehler? Wir alle tragen unsere
Schuld. Darum müssen wir selber konsequent
mit der eigenen Bekehrung beginnen und sie
täglich erneuern. So werdet ihr Licht für eure
Pfarrei. Auch wenn du vom Priester oder von
Pfarreiangehörigen beschimpft wirst, so gib
das Gebet nicht auf. Schlußendlich siegt immer
die Liebe und nicht Kritik oder Diskussion.
In jedem Fall suchet Unterstützung von
einen frommen Priester und den Halt in einer
Gebetsgruppe. Wenn noch keine besteht,
warum nicht zu zweit oder dritt eine solche
gründen. Lebt in der Liebe und Gegenwart
Gottes! Das ist besser als diskutieren oder
protestieren. Geht zu den Sakramenten und
ampfanget den Herrn in der hl. Euscharistie,
er ist das Lebensbrot in unserer “Wüste”.
Im treuen Beten, Glauben, Opfern werdet
ihr Wunder erleben. Gott macht alles neu!
Pater Angelo
Komm Herr Jesus, komm zur Erde, stoß das
Böse aus der Welt, daß die Liebe sichtbar
werde, die uns schuf und uns erhält.
Laß das Irdische vergehen vor dem Glanz
der Ewigkeit; laß die neue Welt erstehen,
göttlich und voll Herrlichkeit.
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- 10 -
VIERTER TAG “JUGEND 2000”:
MARIA UND DAS KREUZ
Möchtet ihr Seher werden? Liebet! Die mit Opfer
verbundene Liebe schenkt Glücklichsein. Lebendige
Eucharistie werden. Unsere in Liebe verwandelten
Verwundungen werden glorreich und der Auferstan-
dene Herr bleibt in uns.
Darf ich eine ernste Frage stellen? Möchtet ihr Seher werden?
Niemand möchte es? Möchtet ihr ganz glücklich werden? Möchtet ihr
das leichte, immerwährende Gebet besitzen, die beglückende Anbe-
tung? Jaaa! (tönte es in allen Sprachen)
Ist es wirklich euer Wunsch? Und was werdet ihr unternehmen, um
dieses Ziel zu erreichen? Ich hoffe, daß ihr mit dem Herzen antworten
werdet. Der heilige Johannes sagt im 5. Kapitel, daß die Juden nicht
sehen, weil in ihnen keine Liebe ist. Der heilige Johannes setzt Liebe
und Licht gleich. Erreicht ihr den Gipfel der Liebe, dann auch jenen des
Sehens. Ihr werdet dann Gott in allem und überall sehen, sogar in der
Finsternis des Todes. Jesus sagt zu den Juden: “Ihr, wollt ihr denn nicht
zu mir kommen, um das Licht zu haben?” Wir, wir sind hierhergekom-
men, um zu antworten. Vollkommenes Leben entspricht vollkomme-
ner Liebe. Die Madonna will uns helfen wahrhaft Seher zu werden.
“Ich habe die Menschen zu vollkommener Lebenshingabe eingeladen,
aber wenige verstehen, was das heißt.” Ich will mich bemühen, ihnen
die Bedeutung dieser Einladung zu erklären. In Fatima hat Maria die
Kinder gebeten, für die Rettung der Seelen viele Opfer zu bringen.
Zwei der Seherkinder haben selbst ihr Leben aufgeopfert. Auch hier
hat die Madonna uns aufgerufen, das Leben für das Heil der Welt
aufzuopfern.
Maria sucht Seelen, die sich für das Heil der Mitmenschen
aufopfern. Aber was will das bedeuten? Das will heißen, lebendige
Eucharistie zu werden
. Dies erinnert uns an jenen Gerechten der
Heiligen Schrift, durch den Gott die Welt rettet. Wenn also Jesus zu
einem vollkommenen Leben aufruft, meint er damit die völlige Hinga-
be. Nicht aus Zufall endeten die Apostel, die Freunde Jesu, im
Martyrium, der heilige Johannes ausgenommen. Dies will nicht hei-
ßen, daß wir alle fürs Martyrium bestimmt sind. Immerhin gilt es uns
selber abzusterben, um der Auferstehung Christi in uns Raum zu
geben. Jetzt versteht ihr, daß die Lebenshingabe etwas Normales ist,
und wenn dies nicht geschieht, dann wird auch das neue Leben nicht
verwirklicht. In jener ganz Gott hingegebenen Seele ist diese Verwirk-
lichung jedoch möglich. Es gibt hierfür eine theologische Erklärung in
einem Wort, das sich auf die Muttergottes bezieht: Miterlöserin.
Schaut auf Maria unter dem Kreuz. Sie liebt unermesslich und ihr Herz
öffnet sich unermesslich, weil der Gott der Liebe unermesslich leidet.
Maria möchte alle Leiden des Gottmenschen auf sich ziehen und an
seiner Stelle erdulden. Gerade hier erreicht das Geschöpf das höchste
Ziel. Maria ist willig die Verantwortung für alle Sünden auf sich zu
nehmen, um ihrem Kind das Leiden zu ersparen.
In diesem Akt vereinigt die Madonna sich mit Gott. Nun hat Maria
keinen größeren Wunsch, als auf der Welt die Sünde durch die Liebe
zu ersetzen. Auf diese Weise erreicht Maria den höchsten Gipfel des
Glaubens. In diesem Akt erreicht ihre Reinheit die höchste Bejahung,
die Liebe. In einem solchen Geschöpf kann Gott sich frei entfalten.
Seht, wie wunderbar Gott ist. Zusammen mit dem Sohn hat Maria alle
Geschöpfe versöhnt. Wie aber könnt ihr im praktischem Leben mit
dem Opfer Christi vereint sein? Wenn es euch gelingt, jene Haltung zu
erreichen, die Jesus am Kreuze eigen war. Wenn ihr in allen Schwie-
rigkeiten sagen könnt: ‘Herr, in deine Hände übergebe ich meinen
Geist.’ Wenn wir, in allen Kreuzen Gebet für alle, Versöhnung für alle
und Hingabe an den Vater für alle sind, dann feiern wir Auferstehung
aus unserem Kreuz und Satan bleibt machtlos.
Hier ein Beispiel. Der heilige Franziskus erklärt uns, worin die
wahre Freude besteht. Wenn du mit Füßen getreten wirst, wenn du
nicht verstanden wirst, wenn du geschlagen und von deinen eigenen
Leuten verworfen wirst, wenn du unter Hunger und Kälte leidest... dir
aber niemand die Freude nehmen kann. Das ist die wahre Freude:
gekreuzigt sein - durch was auch immer - und doch nicht beunruhigt
zu sein. Deshalb konnte der heilige Franziskus ausrufen: ‘Mein Gott
und mein Alles!’ Aus diesem Grunde bittet uns die Muttergottes kleine
Opfer zu bringen, um immer höher zu steigen. Ich weiß, daß die
Madonna in den Gebetsgruppen darum gebittet hat, man möge nackten
Fußes die Hügel mit ihren Felsen und Dornen besteigen.
Auf diese Weise bleibt mein Geist wachsam, fähig alle Schwierig-
keiten zu meistern. Wenn eure Herzen groß genug sind, um allen
Schwierigkeiten gelassen zu begegnen, dann erlebt ihr die wahre
Freude. Es sind die Seligpreisungen. Solltet ihr verfolgt, verlassen,
verworfen werden, dann freuet euch. Wer freut sich in Schwierigkei-
ten? Wer schenkt sich Gott ohne Vorbehalt? Wer es tut, erreicht das
immerwährende Gebet, die Anbetung in Freude. Weil das Geschöpf
von äusseren Bedingungen nicht mehr abhängig ist.
Zu Beginn dieses Vortrages habe ich eine ernste Frage gestellt. Es
ist leicht, die vollkommene Freude zu wünschen, aber es ist schwer sie
zu erreichen und zu leben. Und doch, fürchtet euch nicht. Wenn ihr
euch für diesen Weg entschließt, wird die Muttergottes euch alles
gewähren. Hiefür werde ich euch noch einige Schwerpunkte geben,
aber nun laßt uns vorerst singen... Ich habe euch eine ernste Frage
gestellt, und nun ist es an euch zu antworten. Ich sage euch: Ihr seid
dazu gezwungen. Warum? Ihr seid auf dem Kreuz. Ihr habt eure
Kreuze und euer Leben geht auf dem Kreuz des Todes zu Ende. Ihr seid
gezwungen zwischen dem Ewigen Leben oder dem ewigen Tod zu
wählen. Die Wahl zwischen einem vollkommenen oder unvollkom-
menen Leben. Ich wiederhole: ihr könnt wählen zwischen Leben und
Tod. Wenn ihr im Laufe des Lebens beleidigt wurdet oder krank ward
und wenn sich als Folge daraus ein geistlicher Rückzug ergab, dann ist
ein Sterben eingetreten. Der Mensch schließt es sich in sein Ich ein,
was den Tod nach sich zieht. Die Selbsthingabe führt uns zur Ekstase,
weg vom Tod. Die Selbsthingabe bringt uns zum Blühen!
So wie der Egoismus das Hauptproblem des geistlichen Lebens ist,
so ist andererseits die Selbsthingabe Gipfel des geistlichen Lebens,
und hierin besteht die Ursache unserer Befreiung und Reinigung. In
dieser Ekstase, in diesem Austritt aus euch selber gelangt ihr zu
wahrhaft Sehenden. Seht, die Ganzhingabe ist Weg zur vollen Freiheit.
Aus diesem Grunde sagte uns die Muttergottes: “Ihr könnt nicht zwei
Herren dienen.” Die gänzliche Hingabe an Gott ist wie die Schönheit
der Blume oder die Freiheit des Vogels. Ihr müßt wählen, Sehende zu
werden oder nicht. Auf diesem Weg ist eines sehr wichtig. Unsere
vergangenen Sünden, unsere Tragödien verwandeln sich in hohe
Werte. Dank unserer Hingabe, verwandelt Jesus unsere Wunden in
seine glorreichen Wunden. Unsere vergangene Tragödie wird tiefste
Gottesliebe. Alles wird neu. Möchtet ihr wahrhaft jung werden? Hier
werden wir hineingetragen in das Land ewiger Jugend.
Maria wünscht sich Seelen, die sich für das Heil ihrer Brüder
opfern.
Nach der Wandlung unserer Wunden folgt die Verwandlung unse-
res Lebens. In uns pulsiert das Leben des auferstandenen Herrn. Wir
bringen Gott den in uns lebenden Gott dar und Gott erkennt in uns sein
eigenes Bild. Wie ist das schön! Noch etwas: es geht nicht um Theorie.
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- 11 -
Unter euch gibt es Seelen, die dies wahrneh-
men. Die Madonna ist nach Medjugorje als
Wegweiser gekommen. Auch ihr seid vorpro-
grammiert seit dem Augenblick der Emp-
fängnis. Ich kenne viele Seelen, die für diesen
Plan geschaffen wurden und wenn ich predi-
ge, sagen sie: “Oh ja, ich fühle es seit vielen
Jahren.”
Ich bin dazu berufen, wie Jesus und Maria
beim Kreuz, in eine Liebesgemeinschaft zu
treten. Die hiefür berufenen Menschen ver-
nehmen in ihren Herzen, was Gott von ihnen
wünscht. Gewiss ist uns hiefür die Hilfe der
Madonna unentbehrlich. Wenn wir uns für
diesen Weg entschließen, wird Maria in unse-
ren Seelen das Siegel der Liebe einprägen.
Ich lade euch alle ein, an diesem Priester-
tum Christi teilzunehmen. Wie? Entscheidet
euch! Vertraut der Madonna an, daß ihr bereit
seid, euer Leben für das Leben der Brüder
hinzugeben. “Wieviele Seelen gibst du mir?”
Aber bin ich bereit zu leiden? Bin ich
bereit, die Folgen fremder Sünder auf mich zu
nehmen, um sie zu retten? Im Leben des
heiligen Seraphin aus Rußland gab es einen
Augenblick, wo er sich entschlossen hatte zu
Ehren der Aufnahme Mariens in den Himmel
eine Novene zu beten, allerdings unter der
Bedingung, daß sie ihm tausend gerettete
Seelen gebe. Dann hielt er inne und sagte:
“Verlange ich vielleicht zuviel?” Anschlie-
ßend sah er in einer Vision wie Menschen in
die Hölle fielen. Und er vernahm die Stimme
Jesu: “Du wirst tausend Seelen haben, aber du
hast zu wenig verlangt.”
Durch Verzichte, Fasten und Gebet neh-
men wir am Opfer Christi teil. Der Tiefe des
Einsatzes entspricht die Tiefe der Liebe. Und
dies hängt ab von eurer Teilnahme an der
Eucharistie: hier zeigt sich, wofür ihr euch
entschieden habt.
Zum Schluß vertraue ich euch eine eigene
Erfahrung an. Als Pater Slavko mich gebeten
hat, an dieser Woche teilzunehmen, befiel
mich ein Zweifel. Ich war mir bewußt, daß ich
mich während dieser Zeit für viele Tausend
Seelen opfern konnte. Ich habe diese Einla-
dung angenommen in der Hoffnung, daß je-
der von euch diesem Ruf folgen werde: damit
jeder Seelen zu Hunderten und Tausenden
retten kann. Die Muttergottes wünscht es.
Bitten wir jetzt in Stille um die Gnade des
Herrn, in seiner Liebe unsere Berufung zu
überlegen.
(Pause von einer Viertelstunde!) - Alles
was wir aus Liebe und Freude tun, ist wertvoll
und wichtig, nicht nur ein froher Tanz! -
Nach dieser Unterbrechung, die Aufloc-
kerung brachte, folgte der schmerzhafte Ro-
senkranz. Dann noch mit Händeklatschen fast
unendlich viele “Ave Maria” und später am
Abend stille Anbetung bis 22 Uhr. “Ein Hin-
weis: Wer im tiefsten Herzen spürt, daß er zu
ehrlicher Ganzhingabe bereit ist, darf unge-
niert seine Adresse aufschreiben und den Zettel
den Leitern übergeben. Ich halte mich bereit,
mit diesen eine Besprechung zu führen zur
Klärung und Hilfe auf ihren weiteren Weg.”
Pater Tomislav Vlasic’’ an Jugendliche
(Tonband-Aufnahme)
MEDJUGORJE ALS FUNDGRUBE
VON BERUFUNGEN. EIN NEU-
PRIESTER: WIE MARIA MEINEN
WELTLICHEN TRÄUMEN EINE
WENDUNG GAB
Ich weiß nicht, wie viele Priester- und
Ordensberufe durch die Führung Mariens aus
Medjugorje gekommen sind, aber ich bin einer
von ihnen. So wie zufällig fuhr ich vor 7
Jahren erstmals hinunter. Damals war ich 23-
jährig und im 4. Jahr Uni-Studium. Die Aus-
sicht auf beste Anstellung war optimal. Nach
meiner Rückreise packte mich ein starkes
Verlangen, mich ganz Gott zu weihen und
Priester zu werden.
Ich konnte alles verlassen und trat in ein
Kloster ein. So bin ich hier vor euch, erst 20
Tage lang Neupriester. Verschiedene Um-
stände, die ich nicht suchte oder gar provozi-
erte, brachten es mit sich, daß ich schon am
Tag nach der Priesterweihe wieder nach
Medjugorje gelangte. Es war als ob die Mut-
tergottes den Ring, den sie hier öffnete, auch
hier schließen wollte, um ihr Siegel auf meine
Berufung zu legen. Solange ich dort war, war
mein Herz voll Freude und ich konnte nur
jubeln und danken. Es war wie ein schöner
Traum, hier das hl. Messopfer zu feiern.
Allen jungen Menschen, die in Medjugor-
je das Geheimnis Gottes und die mysteriöse
Präsenz Mariens neu spürten, und eine innere
Kraft, die zur Bekehrung drängt und zum
Weg der Heiligkeit ruft, möchte ich sagen:
Habt keine Angst, auszubrechen. Denkt nicht
an das, was ihr zurückläßt, sondern was ihr
gewinnt, denn wenn ihr den Sprung wagt, fällt
ihr in die offenen Arme Mariens, die euch nie
verlassen wird. Die Muttergottes ruft und lädt
ein. Dürfen wir sie überhören? Oh, Königin
der Herzen, bitte für uns!
Don Serafino Matteo
(Gemeinschaft “Figli di Dio” von Don Divo
Barsotti - Settignano, Florenz)
“IN DER LIEBE LEBEN” ZEUG-
NIS EINES JUGENDLICHEN
… Heute meditierte ich die Liebe. Wie
schwierig und steril ist doch unser Geistliches
- so dachte ich - wenn es nicht verankert ist in
der Liebe Gottes. Der Unterschied ist über-
goß, ob wir alleine beten, alleine Opfer brin-
gen und alleine unser Tagewerk vollführen
oder ob wir das alles tun aus und in der Liebe
Gottes. Was immer wir selber machen, ist
schwer und mühsam. Was aber in die göttli-
che Liebe eingebettet ist, wird leichter und
macht Freude. Es ist sogar besser, aus Liebe
zu Gott Leiden auf sich nehmen, als einem
faulen Frieden und der Bequemlichkeit nach-
zugeben. Die Botschaft des Evangeliums
könnte vereinfacht auch so heißen: “Mit der
Liebe leben.” Gemeint ist die innere, göttliche
Liebe und nicht oberflächliche menschliche
Liebe, die oft als Vergnügen gedeutet wird.
Mit der Liebe zu leben, bedeutet also
nicht, die Welt und sein Leben nach eigenem
Gutdünken zu gestalten. Das wäre weit ge-
fehlt. Wahre Liebe erkennt man daran, wenn
sie uns und den Nächsten zum Guten und
Schönen führt, so wie Jesus es will. Dazu
brauchen wir Hilfe von oben und sie ist uns
immer angeboten. Wir sind ganz frei, diese
Gaben anzunehmen oder sie abzuweisen.
Darum dürfen und müssen wir viel beten und
offen sein für das Geschenk der Liebe. Wir
beten auch für andere, die in körperlicher oder
seelischer Not sind.
Die Liebe ist die Treibkraft unseres geist-
lichen Lebens und wir müssen sie in immer
größerer Reinheit von Gott erbitten. Wer lieb-
te nach Jesus in innigster Weise, wenn nicht
Maria und der Lieblingjünger Johannes? Wer
jedoch war der größte Verräter der Liebe,
wenn nicht Judas, der Unreine, nach weltli-
chen Gütern Begierige und nicht nach dem
höchsten Gut? In einer Botschaft sagte Maria:
“Mit der Liebe könnt ihr alles machen, auch
was euch unmöglich erscheint. Alles wird
möglich, wenn die Liebe in uns wirkt.”
Paolo
DER IMMER FROHE BETTLER
Tauler, ein ergebener Priester, bat den
Herrn oft, ihm den kürzesten Weg zur Voll-
kommenheit und Heiligkeit zu zeigen. Acht
Jahre lang betete er dafür, ehe er eines Tages
eine Stimme hörte: “Gehe hinaus, und wen du
auf der Treppe, die zur Kirche führt, triffst,
kann dir den Weg zeigen.” Der Priester hörte
dies und ging hinaus. Auf den Treppen fand er
einen Bettler und dachte bei sich: «Was kann
ich wohl von diesem Armen lernen?» Er geht
zu ihm und grüßt ihn: «Guten Tag.»
Der Bettler antwortet: «Ich danke dir für
diesen Gruß, aber ich kann mich nicht an
einen Tag erinnern, der nicht gut und schön
gewesen wäre.» Tauler sagt: «Dann wünsche
ich dir, jeden Tag glücklich zu sein.» Da sagte
der Bettler: «Danke, aber ich erinnere mich
nicht, jemals unglücklich gewesen zu sein,
denn ich bin immer glücklich.»
Als Tauler eine Erklärung verlangte, fuhr
er fort: «Ich habe immer schöne Tage, weil ich
alles akzeptiere, was von Gott kommt: Armut,
Hunger, Verachtung, einfach alles. Ich lobe
sogar den Herrn dafür, daß jeder Tag ein
schöner Tag ist. Ein ‘schlechter’ Tag bringt
mir nicht Traurigkeit, sondern erfordert ein-
fach Geduld. Ich bin glücklich und weiß, daß
nichts geschieht, was Gott nicht erlaubt. Was
Gott will, ist für mich das Beste.
Sein Wille ist mein Glück und meine
Freude. Alles was Gott macht, füllt mich mit
Glückseligkeit und so bin ich tausendmal
glücklich.»
(von Pater Petar zugeschickt)
DIE BEKEHRUNG DES MÖRDERS
BEWIRKT DURCH DIE VERGEBUNG
DER BETROFFENEN
In einer Kirche befanden sich Vater und
Kinder. Die Mutter war zuhause geblieben.
Ein Dieb brach ins Haus ein. Als er aber von
der Frau überrascht wurde, brachte er diese
um und ergriff die Flucht. Als der Vater heim-
kam, war er wohl bestürzt, aber sagte nur:
Warum, mein Jesus?” Und weil er gerade
vom Beten kam, brachte er auch diese Worte
über die Lippen: “Gott, du weißt alles, dein
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- 12 -
Wille geschehe!” Sogleich erhielt er die Gabe
der Vergebung und betete für die Bekehrung
des Mörders. Nach drei Tagen erwischte die
Polizei den Dieb. Journalisten kamen und
interviewten den Vater, der sagte: “Ich verzei-
he und bete für die Bekehrung dieses Sünders.
Mögen auch alle, die diese Worte in der Zei-
tung lesen, ebenfalls für ihn beten.”
Als zufällig der Dieb diese Zeitung las,
bekehrte er sich und beichtete seine Schuld.
Auf das Fürbittgebet hin schenkte ihm der
Herr die große Gnade der Bekehrung, der
Reue und der Buße. Seht, was ein Gebet,
echter Glaube und christliches Leben
vollbringen können.
(von Pater Petar zugeschickt)
* Eine Friedensinitiative für eine ganze
Diözese, die vom Bischof ausging.
Eine Gebetsgruppe bestehend aus Hun-
derten von Personen versammelt sich wö-
chentlich und das schon seit Jahren in der
Pfarrkirche von St. Michael (Foggia), um
dem Ruf der Königin des Friedens nachzu-
kommen. Daraus ist etwas Schönes gewach-
sen, das wir zur Nachahmung empfehlen
möchten. Aus einer Besprechung zweier
Ehepartner über das Thema Gebet und Fasten
als Wesenselemente des Friedens ist ein Vor-
schlag erwachsen für die ganze Diözese.
An den ersten fünf Samstagen des Monats
(dem Unbefleckten Herzen Mariens geweiht)
soll in der Kathedrale eine Nachtanbetung
abgehalten werden. Die Einladung erging an
den Erzbischof Mons. Giuseppe Casale und
an alle Gläubigen mit dem Vorschlag an je-
nem Tag auf das Nachtessen zu verzichten als
Opfer für den Frieden. Der Vorschlag wurde
angenommen und Plakate in Stadt und Land
sollten die Diözesaninitiative, die im Januar
begann, bekanntmachen. Sicherlich ist das
nichts Alltägliches, daß eine solche Aktion
vom Bischof ausgeht. Doch die Frucht war
reif!
* Weihnachten war wunderschön und
in Schnee gebettet. Sehr viele Menschen wie
immer.
* Zum Fest der Unbefleckten Empfängnis
sind die Bronze-Tafeln des schmerzhaften
Rosenkranzes
die, entlang des Weges zum
Podbrdo aufgestellt wurden, gesegnet. Sehr
tiefes Gebet von vielen Menschen.
* Sonntag 23. sind die Glocken im rechten
Turm gesegnet worden: es sind 48 Stück und
klingen wie ein Carillon und sind auch für
Aufführungen geeignet. Sie sind ein Geschenk
einiger belgischer und holländischer Fami-
lien. Eine Neuheit: Zur Zeit der Erscheinun-
gen um 17,40 Uhr läuten die Glocken “Ave
Maria” und zwei marianische Gesänge er-
klingen um die Ankunft der Madonna zu
grüßen.
* Ivan ist Mitte Dezember aus den USA,
wo er am 15. November für 20 Minuten
Präsident Bush
getroffen hat, zurückgekehrt.
Dieser hatte sich interessiert gezeigt über al-
les, was in Medjugorje geschieht und den
Wunsch geäußert, weiter informiert zu wer-
den.
* Mirijana hat ein Mädchen am 9. De-
zember mit Namen Maria bekommen.
DIE JUGOSLAWISCHEN
BISCHÖFE: WEG FREI FÜR
DIE PILGER IN EINEM
WIDERSPRECHEND
DOKUMENT!
Die jugoslawischen Bischöfe haben nach
der Sitzung in Zagreb vom 27. und 28. No-
vember ihren Entschluß in einem Dokument
an den hl. Stuhl weitergegeben, das bis zur
Veröffentlichung seitens des hl. Stuhls ge-
heim bleiben sollte.
Trotzdem ist dieses Dokument an die
italienische Agentur ASCA vom Bischof
von Mostar Pavao Zanic' mit einer ver-
zerrten Auslegung unter der Überschrift
"Es gibt nichts Übernatürliches in Medju-
gorje, so sagen die Bischöfe" übergeben
worden! Hier kurz eine Zusammenfassung:
1. Bezüglich der Ereignisse (Erscheinun-
gen, Ektasen usw.) haben die Bischöfe er-
klärt, daß "auf der Grundlage der bisher er-
folgten Nachforschungen man nicht behaup-
ten kann, daß es sich um übernatürliche Er-
scheinungen oder Enthüllungen handelt".
2. In Bezug auf die aufgetauchten Proble-
me zwischen den Patres der Franziskaner-
Provinz der Herzegowina und der Diözese
von Mostar, übergeben sie die Angelegenheit
der lokalen Autorität, nachdem diese nicht in
ihre Zuständigkeit fallen.
3. Was hingegen den Zustrom der Pilger
"aus Glaubens-Gründen" aus aller Welt anbe-
langt, haben sie die Absicht "den dortigen
Bischof bei der Organisierung der pastoralen
Betreuung in Medjugorje zu unterstützen um
ein rechtes liturgisch-pastorales Leben zu
begünstigen" (was z. Z. ausschließlich auf
dem Buckel der Patres der Pfarrgemeinde und
einiger Freiwilligen getragen wird).
Wir bemerken: Zu Punkt 1: "Wenn die
Übernatürlichkeit nicht feststeht, ist sie aber
nicht ausgeschlossen", so kommentiert Renè
Laurentin! ("Avvenire" 3. Jan. 1991)
Niemand hat sich eine positive Äußerung
über Erscheinungen, die noch im Gange sind,
erwartet, nachdem man in Lourdes 4 Jahre
und in Fatima 13 Jahre auf die Anerkennung
warten mußte. Und wie lang war doch der
Weg für andere übernatürliche Ereignisse,
wie die Anerkennung des "barmherzigen
Jesus" von Schw. Faustina Kowalska (20
Jahre), sowie das Charisma des P. Pio (30
Jahre)!
Alles Übernatürliche ist außerdem von
Gott. Welches Maß kann Göttliches messen?
Eines davon stammt von Jesus: "Den Baum
erkennt man an den Früchten"
. Seien wir
uns ehrlich: Wo stellen sich größere Früchte
als in Medjugorje ein, wo doch schon so viele
radikale Umkehrungen stattgefunden haben?
Wo ein Großteil Pilger eingesteht, daß er
außerordentliche, geistige Werte erfahren hat,
abgesehen von den physischen Heilungen?
Dort, wo man die Lebensbeichte ablegt und
das Leben von da ab eine Umkehr erfährt?
Dort, wohin man zurückkehrt um ein Leben
im Gebet und Fasten wie die ersten Christen
es uns vorgelebt haben, weiterzuführen? Wenn
dies alles nicht übernatürlichen Charakter hat,
so sind die Erscheinungen teuflischen Ur-
sprungs. Aber, wie kann doch der Teufel
Teuflisches einfädeln um die Menschen zur
Umkehr zu führen, d. h. zu seinem Unter-
gang? Wir kennen ein schreckliches Urteil
über jene, die die Zeichen der Zeit nicht er-
kannten: "blind und Führer von Blinden".
In Bezug auf Punkt 3 ist also jegliche
vorhergehende Einschränkung aufge-
hoben, nachdem verlangt wird, die Pilger
zu organisieren und zu begleiten
. Und das
ist die von Bischof Franic' geäußerte Neuheit
("Avvenire" vom 5. Jan. 91): Die Pilger bisher
toleriert, bzw. außerhalb des Gesetzes, wer-
den nun zum Objekt pastoraler Sorge von
Seiten der kompetenten kirchlichen Au-
torität.
Die Aufnahme von Pilgern aus aller
Welt (zusätzlich zu den offiziellen Besuchen
der Bischöfe) bestätigt Medjugorje als "Mari-
anischen Pilgerort".
Es ist leicht den Schluß zu ziehen, daß
der 1. Punkt in klarem Gegensatz zum
letzten Punkt ist.
Wenn in Medjugorje das
Übernatürliche schon nicht anerkannt wird,
ist es also absurd und widersprechend, Pil-
gern zu helfen, die gerade wegen der Überna-
türlichkeit dorthin kommen. Sie wären ja irre-
geführt.
Nicht umsonst hat die Muttergottes erst
kürzlich daran erinnert zu beten, "da der Satan
ihre Pläne vernichten will" und somit mit
derlei Zweideutigkeit vielen Seelen ihr Ge-
schenk anzunehmen, verhindern will.
A. VI° Nr. 1 - Aut. Trib. di Mantova Nr. 13 / 8.2.86 -
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