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www.medjugorje.ws » Echo Mariens Königin des Friedens » Echo Mariens Königin des Friedens 143 (Januar-Februar 1999)

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Eco di Maria
Regina della Pace

Deutsch 143

Januar - Februar 1999 - Info


Botschaft Mariens vom 25. November 1998

«Liebe Kinder, heute lade ich euch ein, daß ihr euch auf das Kommen Jesu vorbereitet. Bereitet besonders eure Herzen vor. Die heilige Beichte soll der erste Schritt der Umkehr für euch sein. Dann aber, liebe Kinder, entscheidet euch für die Heiligkeit. Eure Umkehr und Entscheidung für die Heiligkeit soll heute und nicht morgen anfangen.
Meine lieben Kinder, ich lade euch alle auf den Weg des Heils ein und wünsche, euch den Weg zum Paradies zu zeigen. Daher, meine lieben Kinder, seid mein und entscheidet euch mit mir zur Heiligkeit. Meine lieben Kinder, nehmt das Gebet mit Ernst an und betet, betet, betet! Danke, daß ihr meinem Ruf gefolgt seid».

 

Umkehr bedeutet Entscheidung für die Heiligkeit

Weihnachten eignet sich besonders für die Umkehr. Die Madonna ladet uns ein, das Weihnachten Jesu vorzubereiten, unterstreicht aber dann: bereitet besonders eure Herzen vor, damit wir uns nicht am Übrigen verlieren. Es scheint, als wolle unsere Mutter die Rolle Johannes des Täufers einnehmen, der predigte: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe (Mt 3,2) und ebnet ihm die Straßen, indem ihr die Hindernisse aus dem Weg räumt, damit Er zu euch kommen kann, d.h. daß Er die Berge unseres Hochmutes und unserer Eitelkeit herabsetze und den Abgrund unserer Sünden ausfülle.
Der erste Schritt zur Umkehr ist die Beichte. Auch die vielen Menschen, die zum Täufer kamen, beichteten ihre Sünden (vgl. Mt 3,6). Er hat dann nach Früchten gefragt, die der Umkehr würdig waren, d.h. Änderungen und Werke, die eine echte Lebensumkehr bezeugten. Für die Madonna sind diese Früchte Eifer für die Heiligkeit (Sie wiederholt ganze dreimal dieses Wort). Die ehrliche Antwort auf unsere Reue und die Vergebung Gottes kann nur der Entschluß sein, den Weg zu Gott einzuschlagen.
Die Madonna beläßt uns nicht im Mißverständnis. Wer einen Kompromiß mit der Sünde, mit den eigenen Leidenschaften und den Wünschen der Welt eingeht, beschränkt sich auf einen allgemeinen Weg und verleugnet den einzigen Weg, der uns von der Taufe vorgegeben ist: auf Satan verzichten, seine Werke, seine Verführungen, um als Kinder Gottes wie Jesus zu leben.
Maria hat uns daran gewöhnt, daß wir mit dem Wort "Heiligkeit" vertraut werden, zu dem auch die Christen eine gewisse Angst aufweisen. Die moderne Kultur, mit der sich der Mensch außerhalb des Planes Gottes entwickelt, verbannt die Heiligkeit unter die abstrakten, abnormalen Dinge, als Übertreibung aus ferneren Zeiten. Die Heiligkeit jedoch ist eine natürliche Entwicklung des göttlichen Lebens, an dem wir teilhaben, auf der Suche nach all dem, was Gott gefällt, indem wir von allem Makel rein leben. Die Heiligkeit ist der einzige Lebenszweck für den, der Gott kennen gelernt hat, so wahr uns Gott diese als Gebot schon im Alten Testament vorstellt: Seid heilig, denn ich, der Herr, euer Gott, bin heilig (vgl. Lev 19,2). Und Jesus im Neuen Testament: Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist (Mt 5,48).
Und Paulus: Das ist es, was Gott will: eure Heiligung (vgl. 1Tess 4,3), d.h. den Keim der Heiligkeit entwickeln, der in uns durch die sakramentalen Zeichen eindringt: An die Geheiligten in Christus Jesus, berufen als Heilige... (vgl. 1Kor 1,2). Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Erschaffung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor Gott (Eph 1,4). "Am Ende des Lebens wird man nur nachtrauern: daß man nicht heilig war", sagte Edith Stein. Die Madonna unterstreicht die Eile für die Entscheidung zur Heiligkeit: Sich heute und nicht morgen dafür entscheiden, denn dies ist der Weg zur Rettung, der Weg der ins Paradies führt. Und Sie weist klar ohne Umschweife darauf hin.
Zu jeder Weihnacht bietet sich Jesus neuerdings an, in uns zu leben, in unserem Fleisch, um es zu heilen, zu heiligen, es göttlich zu machen, und es nicht so zu belassen, wie es ist. Daher schenkt er unserem armen Fleisch die Kraft, wie Er zu leben. Das ist die wahre Bedeutung der Menschwerdung und Johannes sagt es klar: Und jeder Geist, der Jesus nicht (im Fleisch) bekennt, ist nicht aus Gott... Das ist der Geist des Antichrists... (vgl. 1Joh 4,3 u. 2Joh 7).
Die Freude der Anwesenheit Jesu in uns wird uns über jede Trübnis hinweghelfen, und in unseren Augen wird nicht Sein Licht fehlen; somit wird unser Leben den Duft des Himmels ausströmen und wir werden ein echtes Zeugnis für all jene sein, denen wir begegnen. Sicher, ein heiliger Lebenswandel ist nicht so leicht, und Rückfälle sind miteinzubeziehen, Maria sichert uns jedoch Ihre Hilfe zu. Sie ladet uns ein, unsere Entscheidung in Ihre Hände zu legen: "Entscheidet euch mit mir zur Heiligkeit"; Sie ermahnt uns, uns ganz auf Sie zu verlassen: "Seid mein" und Sie wiederholt, wie wichtig das ernsthafte Gebet ist "betet, betet, betet". Jeden Tag sollten wir so aufs neue beten, als ob wir nie gebetet hätten, bis unser Leben zum Gebet wird.

Don Angelo

 

Botschaft Mariens vom 25. Dezember 1998

«Liebe Kinder, in dieser Weihnachtsfreude möchte ich euch mit meinem Segen segnen. Auf besondere Weise, meine lieben Kinder, gebe ich euch den Segen des kleinen Jesus. Möge Er euch mit Seinem Frieden erfüllen.
Heute, meine lieben Kinder, habt ihr keinen Frieden und doch sehnt ihr euch danach. Deshalb lade ich euch an diesem Tag mit meinem Sohn Jesus ein: betet, betet, betet, weil ihr ohne Gebet weder Freude, Frieden noch eine Zukunft habt. Sehnt euch nach Frieden und sucht ihn, denn Gott ist der wahre Frieden. Danke, daß ihr meinem Ruf gefolgt seid»
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Ohne Gebet keinen Frieden

Danke, Maria, denn als unvergleichliche Mutter unterläßt Du nicht bei feierlichen Gelegenheiten Deine leichtgläubigen und zerstreuten Kinder an einige zentrale Punkte zu erinnern, die es zwar nicht zu sein scheinen, und daher kommt man leicht vom Weg ab. Mit der Botschaft im Advent hast Du uns gesagt, daß es ohne die Entscheidung für die Heiligkeit keine Umkehr geben kann: in der Tat strebt der Mensch nach Vollkommenheit und nicht Unvollkommenheit, er will alles und nicht nur einen Teil, er will das ganze Kleid und nicht nur ein Stück Stoff. In unserem Fall geht es um das Hochzeitskleid!
In der Botschaft zur Weihnacht wiederholt Sie uns deutlich, daß es ohne Gebet keinen Frieden geben kann. Der wahre Friede ist all das, was uns Jesus schenkt und was dann in die Familie und in die Gemeinschaft überströmt.
Für uns beginnt alles zur Weihnacht, in der Gott wiederum dem Menschen anbietet, in ihm zu leben, um ihn, wie Jesus, zum geliebten Sohn zu machen. Maria schenkt Ihn uns auch heute mit neuer Freude und gibt uns nicht nur Ihren mütterlichen Segen, sondern auch jenen vom Jesuskind, da sie ihn als Mutter auch besitzt und dessen Wohltaten verteilen kann (Montfort Nr. 24 u. 27). Diese Wohltaten heißen: Frieden auf Erden bei den Menschen seiner Gnade (vgl. Lk 2,14), d.h. bei jenen Menschen, woran Gott Gefallen gefunden hat, weil sie Ihn aufgenommen haben oder aufnehmen werden.
Ihr Segen erfüllt uns mit Ihrem Frieden, ebenbürtig mit der vollkommenen Freude, die Jesus den Jüngern verspricht, die Seine Gebote befolgen (vgl. Joh 15,11). >
> Heute habt ihr keinen Frieden und doch sehnt ihr euch danach. Alle Menschen wollen Frieden, aber dieser Friede kommt nicht von uns und wir schaffen ihn uns nicht selbst, indem wir Hindernisse aus dem Weg räumen oder Dinge anhäufen, noch können wir ihn nicht von Menschen erwarten, die ihn nicht besitzen. Die großen und falschen gerade aktuellen Propheten versprechen ihn den Menschen. Sie rufen "Friede, Friede" und er tritt nicht ein (vgl. Jeremia); im Gegenteil wenn die Menschen sagen: Friede und Sicherheit!, kommt plötzlich Verderben über sie (vgl. 1 Thess 5,3). Gott allein kann uns den wahren Frieden geben. Deshalb müssen wir Ihn darum bitten.
Ohne Gebet gibt es keinen Frieden, ja, es gibt ihn nicht, wenn man nicht unaufhörlich darum bittet: betet, betet, betet. Maria will niemanden enttäuschen und setzt das Gebet als einzige Bedingung für den Frieden. Zwar sagen alle: man muß beten, aber nicht übertreiben! Dafür schrumpft aber der Freiraum für das Gebet, denn es gibt ja so viele Dinge zu tun. Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut (vgl. Ps 127). Die Madonna beharrt stets auf dem Gebet, denn die heutige Leistungsfähigkeit, auch in der Kirche, sowie das hastige Tun drängen es praktisch nebensächlich ins Abseits. Somit ist der Mensch auf sich selbst gestellt und wird steril, ohne irgendeiner echten Inspiration, selbst bei apostolischen Werken. Auf diesem Gebiet wäre einiges von den orientalischen Kirchen zu lernen, wo sich der Mensch in der Anbetung verwirklicht und den zerbrechlichen Dingen entflieht, um das geistliche Leben zu retten.
Haben wir einmal den Frieden Gottes verspürt, sobald wir ihm Raum gewähren, konnten wir auch feststellen, sobald das Gebet fehlte, kehrte im Herzen der Aufruhr von Gedanken, Ängsten, Kümmernissen, Sorgen, mit dem Drang nach Besitz, zurück, so, als ob uns der Boden unter den Füßen fehlte. Bei jeder kleinen Auseinandersetzung brechen auch die guten Beziehungen mit dem Nächsten auseinander. In eurem Herzen herrsche der Friede Christi (vgl. Kol 3,15).
Ohne Gebet habt ihr weder Freude, Frieden noch eine Zukunft. Dieses Wort ängstigt. Sicher, eine Welt ohne Gott hat keine Zukunft; aber wenn auch unsere Werke und Pläne nicht im Plan Gottes sind, fallen sie ins Leere, während nur bleibt, was Seinen Plänen entspricht. Und diese kennen wir und können sie verwirklichen, wenn wir uns von Ihm im Gebet führen lassen: Wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut (Lk 11,23), wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit (vgl. 1Joh 2,17). Auch Leid und Entbehrung sind voll der Hoffnung für den, der auf den Herrn vertraut: Gott führt bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten (vgl. Röm 8,28), daher ist auch ihre Zukunft in sicheren Händen. Wer im Schatten des Allerhöchsten verbleibt, wird unter Seinen Flügeln Zuflucht finden (lese Psalmen 91/90). Sehnt euch nach Frieden und sucht ihn, denn er läßt sich finden. Er ist sehr nahe: Jesus ist unser Friede (vgl. Eph 2,14).
Bleiben wir in Ihm und wir werden zu Werkzeugen des Friedens in einer Welt, die keinen Frieden kennt. D. A.

 

Fides et ratio: der Glaube und die Vernunft haben
einander nötig der eine wie die andere

"Glaube und Vernunft sind wie die beiden Flügel, mit denen sich der menschliche Geist zur Betrachtung der Wahrheit erhebt." Mit diesen Worten beginnt die 14. Enzyklika Johannes Paul II. Fides et ratio über das Verhältnis zwischen Glaube und Vernunft. Der Papst bekräftigt damit, was in der Kirche durch die Jahrhunderte hindurch immer Geltung hatte, d.h. einen tiefen Zusammenhang und ein bestehendes Gleichgewicht zwischen den Erfordernissen der Vernunft und den Anforderungen des Glaubens.
Kardinal Ratzinger hat vertraulich gesagt, dass der Papst schon seit den ersten Jahren seines Pontifikats an eine solche Schrift dachte. Versuchen wir nun, die Gründe zusammenzufassen, welche diese Enzyklika notwendig machten, und die vom Papst und seinen Mitarbeitern lange studiert wurden.
Die zeitgenössische Philosophie ist in einer Krise. Einerseits ist sie weitgehend beeinflusst von Strömungen rationalistischen Denkens, das dazu neigt, das Dasein Gottes zu leugnen, die christliche Offenbarung und die menschliche Fähigkeit, zur Erkenntnis der Wahrheit zu gelangen. Für dieses reduziert sich die Philosophie (d.h. die Vernunft, rationales geordnetes Denken) darauf, die Wirklichkeit der Welt zu untersuchen und schliesst jede metaphysische Wirklichkeit aus (d.h. die Wirklichkeit des Göttlichen, des Übernatürlichen), die in der Vergangenheit ihr bevorzugtes Objekt war.
Die Enzyklika warnt vor den heutigen Irrtümern, die in gewissen Denkströmungen sehr verbreitet sind: Eklektizismus (zusammensetzen einer neuen Lehre aus verschiedenen Bruchstücken schon vorhandener Lehren), Historizismus (es gibt keine ewige Wahrheit, die Wahrheit ändert sich mit der Zeit), Szientismus (es gibt nur die Erkenntnisse der positiven Wissenschaften; religiöse, theologische, ethische, ästhetische Erkenntnis ist Phantasie), Pragmatismus (Handeln ohne theoretische oder ethische Grundsätze nach der Gunst des Augenblicks), Nihilismus (Ablehnung aller Werte), Immanentismus (alle Erkenntnis spielt sich nur innerhalb des Bewusstseins ab, eine Aussenwelt ist nicht nachweisbar), Marxismus, Atheismus. Aber ohne eine summarische Verurteilung auszudrücken.
Anderseits jedoch gibt es die gegenteilige Tendenz des Fideismus, der die Wichtigkeit der Vernunft (des philosophischen Diskurses) für den Glauben nicht anerkennt und den Glauben selbst auf das Gefühlsmässige reduziert. Über diesen Punkt hat sich auch Kardinal Ratzinger bei der Vorstellung der Enzyklika ausgesprochen. Es ist "die vernunftmässige Dimension des Glaubens, die ihn befähigt, ihn an andere weiter zu geben. Wenn der Glaube echt ist, muss er auch mitteilbar und verständlich sein."
Neben dem Fideismus ist auch die Gefahr des Biblizismus, der die Bibel zum alleinigen Bezugspunkt des christlichen Glaubens macht, dabei aber ausser acht lässt, dass die Heilige Schrift nicht der einzige Bezug der Kirche ist. "Denn die höchste Richtschnur ihres Glaubens kommt der Kirche aus der Einheit zwischen der Heiligen Überlieferung (bestehend aus den Schriften der Kirchenväter der ersten Jahrhunderte), der Heiligen Schrift und dem Lehramt zu " (kirchliche Dokumente, welche im Verlaufe der Jahrhunderte durch feierliche Erklärung der Päpste und der Konzilien entstanden) [55].
Angesichts dieser Gefahren, die auch unter den Christen verbreitet sind, fand es der Papst angebracht, die Stellung der Kirche betreffend das Verhältnis zwischen Glaube und Vernunft zu klären. Er nimmt die Lehre wieder auf, die schon vom ersten Vatikanischen Konzil (Dogmatische Konstitution "Dei Filius") und von Papst Leo XIII (Enzyklika "Aeterni Patris", 1879) verkündet worden war. Die Enzyklika erinnert kurz an die Geschichte des Verhältnisses zwischen Glaube und Vernunft in der Kirche. Mehrfach wurde unterstrichen, welch "grosser Verdienst" dem heiligen Thomas von Aquin "zukam, dass er die Harmonie, die zwischen Vernunft und Glaube besteht, in den Vordergrund gerückt hat". "Aus diesem Grund ist der heilige Thomas zu Recht von der Kirche immer als Lehrmeister des Denkens und Vorbild dafür hingestellt worden, wie Theologie richtig betrieben werden soll" [43].
In den letzten Jahrhunderten kam es jedoch zu einer unheiligen Trennung zwischen Glaube und Vernunft, was zu einer gegenseitigen Verarmung führte. "Nachdem die Vernunft ohne den Beitrag der Offenbarung geblieben war, hat sie Seitenwege eingeschlagen, die die Gefahr mit sich bringen, dass sie ihr letztes Ziel aus dem Blick verliert. Der Glaube, dem die Vernunft fehlt, hat Gefühl und Erfahrung betont und steht damit in Gefahr, kein universales Angebot mehr zu sein" [48].
Die Fides et ratio begründet eine starke Verpflichtung. Sie geht vom Glauben aus, um die Vernunft zu verteidigen. Das ist durchaus kein Widerspruch. "Es ist illusorisch zu meinen, angesichts einer schwachen Vernunft besitze der Glaube grössere Überzeugungskraft; im Gegenteil, er gerät in die ernsthafte Gefahr, auf Mythos bzw. Aberglauben verkürzt zu werden" [48]. Man darf von der Philosophie nie verlangen, dass sie ihren Blick auf höhere Ziele richtet, als die beschränkten, in die sie selbst eingeschlossen ist.
Gewiss besteht eine doppelte Erkenntnisordnung: jene des Glaubens, in welcher der Mensch mit übernatürlicher Hilfe der Gnade die geoffenbarte Wahrheit annimmt, und jene der Vernunft, die sich nur auf den Intellekt stützt. Es ist klar, die Wahrheit der Offenbarung "ist nicht die reife Frucht oder der Höhepunkt eines von der Vernunft entwickelten Denkens. Sie erscheint hingegen mit dem Wesensmerkmal der Ungeschuldetheit, bringt Denken hervor und fordert, als Ausdruck der Liebe angenommen zu werden" [15].
Wenn die Vernunft jedoch ihren eigenen selbständigen Weg geht, kann sie an die Schwelle des Glaubens gelangen. Aber um einzutreten, muss sie den letzten entscheidenden Schritt tun und das Geheimnis des Kreuzes annehmen. Das ist der notwendige Schritt. Der Mensch ist gerufen, diesen zu tun, wenn er in die christliche Wahrheit eintreten will: "Der wahre Knotenpunkt, der die Philosophie herausfordert, ist der Tod Jesu Christi am Kreuz. Denn hier ist jeder Versuch, den Heilsplan des Vaters auf reine menschliche Logik zurückzuführen, zum Scheitern verurteilt. Wo ist ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein Wortführer in dieser Welt? Hat Gott nicht die Weisheit der Welt als Torheit entlarvt? (1 Kor 1,20), fragt mit Nachdruck der Apostel.
Für das, was Gott verwirklichen will, genügt nicht nur die Weisheit des Weisen, vielmehr ist ein entschiedener Sprung zur Annahme einer radikalen Neuheit gefordert: Das Törichte in der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen. Und das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt: das, was nichts ist, um das, was etwas ist, zu vernichten" (1 Kor 1,27-28). "Die Weisheit des Kreuzes überwindet daher jede kulturelle Grenze, die man ihr auferlegen will, und verpflichtet dazu, sich der Universalität der Wahrheit, deren Trägerin sie ist, zu öffnen. Was für eine Herausforderung stellt sich da unsrer Vernunft und welchen Nutzen zieht sie daraus, wenn sie sich dann geschlagen gibt!
Die Philosophie, die schon von sich aus imstande ist, die unablässige Selbsttranszendierung des Menschen auf die Wahrheit hin zu erkennen, kann sich mit Hilfe des Glaubens öffnen, um in der "Torheit" des Kreuzes die echte Kritik an denen aufzugreifen, die sich der Täuschung hingegeben, die Wahrheit zu besitzen, während sie sie in den Untiefen ihres Systems gefangen halten. Das Verhältnis von Glaube und Philosophie trifft in der Verkündigung vom gekreuzigten und auferstandenen Christus auf die Felsenklippe, an der es Schiffbruch erleiden kann. Doch jenseits dieser Klippe kann es in das unendliche Meer der Wahrheit einmünden. Hier zeigt sich deutlich die Grenze zwischen Vernunft und Glaube, es wird aber auch der Raum klar erkennbar, indem sich beide begegnen können" [23]. Übrigens ist es nicht zufällig, dass die Enzyklika, veröffentlicht am 14. Oktober, das Datum des 14. September trägt: Fest der Kreuzerhöhung.
Die Vernunft muss nach ihren eigenen Regeln vorgehen und sich auf die ihr eigenen Prinzipien stützen. Der Papst bekräftigt: Es gibt nur eine Wahrheit, die der christlichen Offenbarung. Sie "wird somit zum eigentlichen Ansatz- und Vergleichspunkt zwischen philosophischem und theologischem Denken, die zueinander in einer Wechselbeziehung stehen. Daher ist es wünschenswert, dass sich Theologen und Philosophen von der einzigen Autorität der Wahrheit leiten lassen und eine Philosophie erarbeiten, die im Einklang mit dem Wort Gottes steht" [79].
Wir könnten die Botschaft von Fides et ratio zusammenfassen mit den Worten des hl. Augustinus, entnommen aus der Enzyklika über die Bedeutung der Philosophie, "damit sich die Gläubigen aus nächster Nähe davon überzeugen, dass die Tiefe und Echtheit des Glaubens gefördert wird, wenn sie sich mit dem Denken verbindet und nicht darauf verzichtet". "Und wieder ist es die Lehre der Kirchenväter, die uns zu dieser Überzeugung führt: <Jeder, der glaubt, denkt; wenn er glaubt, denkt er, und wenn er denkt, glaubt er. Wenn der Glaube nicht gedacht wird, ist er nichts.> Und an anderer Stelle heisst es: < Wenn einer die Zustimmung aufgibt, gibt er den Glauben auf, denn ohne Zustimmung glaubt man überhaupt nicht>" [79].
Mirco

 

Aus Reden des Papstes

* Das Jahr des Vaters hat auf die Vorbereitung zum Jubiläum 2000 begonnen. Am 16. Dezember hat der Papst eine neue Reihe Katechesen über den Vater bei den Generalaudienzen begonnen: der Vater ist das Ziel, zu dem ein jeder strebt, wie Jesus sagt: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott (Joh 20,17).

* Das biblische Jubiläum, in dem alle 50 Jahre die Freiheit für alle Bewohner ausgerufen wurde (vgl. Lev 25,10), bietet dem Papst die Gelegenheit, sich zur Stimme aller Armen der Erde zu machen. Die Zeiten für eine tiefgreifende Veränderung der Gesellschaft sind reif; die täglichen Ereignisse zeigen, daß eine Wende kommen muß. Der Schrei der Armen erhebt sich von der Erde, wo 20% der Menschen sich 80% der Schätze aufteilen, während sich 80% mit nur 20% zufriedengeben müssen. Seit einiger Zeit schlägt der hl. Vater den reichen Ländern wiederholt vor, die Schuldenlast, die die armen Länder einschnüren, gänzlich oder wenigstens teilweise zu erlassen. Jetzt fürchtet er sich nicht davor, den verschiedenen Ländern einen Erlaß für die illegalen Einwanderer vorzuschlagen, die ihre Länder auf der Suche nach Brot und Heim verlassen haben.
Der hl. Vater, der sich für einen Stop aller Kriege und für den Verbot von Waffen einsetzt, "wird weiter um neue Gesten bitten und wird selbst in eigener Person viele bedeutende vollbringen" (J. Cottier). Er wünscht volle Klarheit über die Vergangenheit zu schaffen und scheut sich nicht, die "intoleranten Methoden und sogar die in einigen Jahrhunderten angewandte Gewalt im Dienste der Wahrheit" seitens einiger Kinder der Kirche, anzuerkennen. Er bittet als erster (vgl. Mt 5,23) jene demütig um Vergebung, denen Ungerechtigkeit widerfahren war.
In diesem Zusammenhang will der Papst, daß alle Dokumente hinsichtlich der Inquisition aufgedeckt werden, um die Wahrheit über die Vorkommnisse festzustellen, die oftmals von bestimmter, einschlägiger Literatur aufgeblasen wurden. Und das auch was das Sklaventum betrifft, den Kolonialismus, die Verfolgung der Juden.

* "Die Schönheit kann die Welt retten". Indem der Papst Dostojevsky zu Füßen der Unbefleckten auf der Piazza di Spagna vor Tausenden von Römern zitiert, sagte er: "Ja, deine Schönheit, o Maria, die sich in der Unbefleckten Empfängnis ausdrückt, kann die Welt retten... Mit dir, Maria, bekennen wir, auf den ursprünglichen und ewigen Plan unseres Schöpfers und Vaters zurückkehren zu wollen. Dir, Unbefleckte, wird heute das Gottesvolk und die Stadt Rom anvertraut. Beschütze uns immer und führe uns alle auf den Wegen der Heiligkeit".

* Die Wahrheit hängt nicht von der Zustimmung der Basis ab. Beim Treffen mit den österreichischen Bischöfen ist der Papst auf die Bewegung zu sprechen gekommen, die offensichtlich die Lehren und die Kirche selbst beanstandet. Das "Volk Gottes" ist nicht politisch gegliedert, wie eine jede Gesellschaft, um auf demokratische Weise die offenbarte Wahrheit festzulegen. "Die Wahrheit ist nicht das Produkt einer Kirche von unten, sondern ein Geschenk, das von oben kommt". Mit anderen Worten: "Die Wahrheit ist nicht von Menschen geschaffen, sondern Geschenk Gottes". "Es ist vordringlich, die Erneuerung der geistlichen Dimension der Kirche voranzutreiben. Die Angelegenheiten hinsichtlich der Struktur der Kirche gleiten auf eine zweite Ebene, angesichts einer entscheidenden Angelegenheit Gottes... Die erste Frage an uns Hirten kann nicht sein: «Was habt ihr programmiert?», sondern: «Wen habt ihr in Gemeinschaft mit Gott, dem Einen und Dreifaltigen, geführt?»".

* In der Achtung der Menschenrechte das Geheimnis des wahren Friedens: Dieses Thema hat der Papst zum Welttag des Friedens am 1. Januar gestellt. "Wenn die Förderung der Würde der Person das Leitprinzip ist, das man zu erreichen versucht, und die Suche nach dem Gemeinschaftswohl Vorrang hat, dann setzt man solide und dauerhafte Fundamente beim Bau des Friedens". "Das erste Recht eines jeden ist das Recht auf das Leben: nicht töten ist göttliches Gebot". "Eine der dramatischsten Formen der Diskriminierung besteht in der Verweigerung des Grundrechtes gegenüber ethnischen Gruppen und nationalen Minderheiten als solche existieren zu dürfen. Somit ist die Religionsfreiheit derart unverletzlich, daß man fordern muß, der Person die Freiheit anzuerkennen, sogar den Religionswechsel zu vollziehen, wenn das sein Gewissen verlangt".

* Anläßlich der Weihnachtsbotschaft Urbi et Orbi hat der Papst den Gegensatz zwischen den weihnachtlichen Feiern und den trostlosen Situationen vieler Völker hervorgehoben, indem er 6 Plagen des Menschen am Jahrtausendende angeprangert hat. "Das Licht aus Betlehem rette uns vom Risiko der Resignation, angesichts eines solch quälenden und erschütternden Szenarios...
Von der Botschaft der Weihnacht mögen alle jene Ermutigung und Eifer erfahren, für den Frieden im Mittleren Orient zu arbeiten, die Herstellung und den Handel von Waffen zu stoppen, das Menschenleben zu schützen, die Abschaffung der Todesstrafe zu erreichen, Kinder und Jugendliche von jeglicher Form der Ausbeutung zu befreien, die blutige Hand der Verantwortlichen von Völkermord und Kriegsverbrechen aufzuhalten, und geeignete Maßnahmen für den Schutz der Umwelt, der Schöpfung und der Würde des Menschen zu treffen".

* Der Papst wie der predigende Mose auf dem Berg (vgl. Ez 17), oder wie Jakob, der mit Gott kämpft (vgl. Gen 32)? - Der hl. Vater ist sicher, daß Gott Barmherzigkeit für diese Welt walten lassen will, und deshalb bietet er sich als Mittler zwischen Gott und dem Volke an. Eine Indiskretion seiner engsten Mitarbeiter: der Papst verlängert immer mehr sein Gebet. Er steht morgens immer früher auf. Im Morgengrauen sehen ihn die Sekretäre schon vor dem Altar knien. Es scheint, er steht nachts noch öfter auf, um sich zum Allerheiligsten zu begeben (siehe Echo 131 S. 2).
Er besitzt die Gabe des immerwährenden Gebetes, wie wir wissen; d.h. er ist stets in Gemeinschaft mit Gott, wenn er Empfänge hat, spricht, Audienzen gibt. Es ist das Gebet, das aus dem Herzen quillt, auch wenn er mit dem Kopf arbeitet. Das sieht man sehr gut aus der tiefen Konzentration, die man auf seinem Gesicht ablesen kann, während der hl. Messen vor überfüllten Plätzen. "Es ist nicht die Abwesenheit eines Alten, sondern eine Anwesenheit, die ihn umfängt. Und wie kann er nicht verzweifeln angesichts der vielen Übel der Welt? Er legt sie ganz einfach in die Hände seines Herrn, wohl wissend, daß Gott alles kann. Von allen großen Dingen, die er gemacht hat, als er noch im Vollbesitz seiner Kräfte war, vollbringt er die unentbehrlichsten mehr und mehr jetzt. Wir haben einen Pontifex, einen Fürsprecher, wenn irgend möglich, stärker noch als er vor 20 Jahren begonnen hat".
Red.

 

Für die Einheit der Christen: "Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast" (Joh 17,21)

 

Edith Stein
Schritte zur Bekehrung

Eine "junge Frau, die nach der Wahrheit suchte, ist durch das stille Wirken der göttlichen Gnade eine Heilige und Märtyrerin geworden", so beschreibt der Papst Sr. Teresia Benedicta vom Kreuz, die während der Eucharistiefeier am 11. Oktober l998 auf dem Petersplatz in Rom heilig gesprochen worden ist. Als letztes von 11 Kindern kam Edith Stein in einer jüdischen Familie zu Breslau in Polen am 12. Oktober l981, dem Versöhnungsfest (Yom Kippur), zur Welt (Dies ist das höchste jüdische Fest, an dem vor Zeiten der Hohe Priester ins Allerheilgste des Tempels trat und das Sühnopfer für sich und sein ganzes Volk in Form eines sühnenden Ziegenbocks, der alle Sünden der Welt auf sich nahm, darbrachte.). Ihr Vater starb an den Folgen eines Sonnenstichs, als Edith noch keine zwei Jahre alt war. Die Biographen betonen, alle Brüche und Entwurzelungen, die seit ihrer frühen Kindheit erfolgten: von ihren Eltern, ihrer Familie, ihren Lehrern, ihren Schülern, ihrem Volk, ihrem Vaterland, ihrem Kloster... und alle die Entäusserungen bis hin zum gewaltsamen Tod.
Ihre Mutter, eine mutige, strenge Frau, führte nach dem Tod des Vaters allein das Holzgeschäft mit Festigkeit und Grossmut weiter (in der Härte der strengen Winter sah man sie das eben gekaufte Brennholz den Armen geben). Sie sorgte für ihre sieben Kinder und lehrte sie, die Riten der Rabbiner zu respektieren. Vier Kinder waren schon im zarten Alter gestorben. Von der Mutter erzählend, schrieb Edith später: "In unserm Haus gab es keine Erziehungsprinzipien. Um zu wissen, wie wir uns zu benehmen hatten, lasen wir im Herzen unserer Mutter wie in einem offenen Buch.
Sie war für uns Kinder das Vorbild jeder Tugend, und wir taten nichts anderes, als sie nachzuahmen. Wunderbar, diese jüdische Frau, so erfüllt von der heiligen Furcht Gottes. Sie bemühte sich in die Kinderseelen tief einzuprägen: die Abscheu vor dem Bösen. Wenn Mama sagte: <dies ist Sünde, verstanden wir alle, dass sie uns damit das höchste an Brutalität und an Greuel anzeigen wollte."
Von klein auf zeigte Edith einen starken moralischen Sinn. Mit drei Jahren sagt sie zu einer Freundin, die aus Oberflächlichkeit nicht zu einem Stelldichein gekommen war, und sie einen ganzen Nachmittag hatte warten lassen: "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht", und erst dann beginnt sie zu spielen. Als Schülerin bezauberte sie durch ihre frühreife Intelligenz, ihre Spontaneität, die Offenheit ihres Herzens und durch ihre akzentuierte Sensibilität. Der Anblick eines Betrunkenen konnte sie Tage und Nächte quälen. Edith schreibt: "Als ich noch sehr klein war, schrieb man mir im Kreis meiner Verwandten zwei Eigenschaften zu: den Stolz, wenn ich getadelt (ganz zu Recht) und wenn ich Edith die Intelligente genannt wurde. Beides tat mir weh. Das zweite aus folgendem Grund: Es schien mir, als wollten sie mir sagen, ich würde mich aufblähen wegen meiner Intelligenz. Und ich wusste doch seit meinen ersten Lebensjahren, dass das Gutsein viel wichtiger ist als das Intelligentsein."
Als Jugendliche verlässt sie den jüdischen Glauben, begleitet aber ihre Mutter weiterhin in die Synagoge, nur um sie nicht zu kränken. Sie glaubt nicht mehr. Mit 15 Jahren erklärt sie sich zur Atheistin, "in der Unmöglichkeit, die Existenz Gottes zu glauben", denn sie wollte nichts geschenkt haben, nicht einmal den Glauben ihrer Väter. Sie will allein an die Wurzel der Dinge kommen. So beginnt ihre Suche nach der Wahrheit.
Ihre strenge moralische Haltung jedenfalls macht sie dürr und wenig menschlich: eine von sich eingenommene Moral, Frucht ihrer persönlichen Arbeit, die nicht Barmherzigkeit üben kann mit der Schwäche anderer. Sie gibt selbst zu, dass einer ihrer alten Fehler jener war, "Dinge und Personen zu kritisieren, ohne viel nachzudenken, ob ich dazu das Recht habe oder nicht." Bald jedoch wird sie sich bessern. Und wirklich, 1933 wird sie schreiben: "Wenn ich noch fortfuhr für die Schwäche der Menschen einen durchdringenden Blick zu haben, pflegte ich ihn nicht mehr, um sie in ihrem schwachen Punkt zu treffen, sondern um sie zu entschuldigen".
In spätern Jahren, gereift in der Schule des Gebets, wird sie beifügen: "Während ich früher mit gutem Recht mit mir selbst zufrieden war, wird es jetzt anders werden." Sie findet vieles schlecht und versucht es wenn möglich zu ändern. Anderes entdeckt sie später, Unschönes und Ungutes, aber noch ist es schwierig, dies zu ändern. Nun wird sie nach und nach klein und demütig, geduldig und nachsichtig gegen den Strohhalm im Auge des Andern, weil der Balken im eigenen Auge so viel zu tun gibt. Und sie lernt schliesslich sich selbst zu ertragen im unerbittlichem Lichte der göttlichen Gegenwart und sich völlig "der göttliche Barmherzigkeit anzuvertrauen"
Die Studentin scheint sich von der Leidenschaft nach Wissen und vom Durst nach Wahrheit zu verzehren. Beide werden sie das ganze Leben begleiten. Zurückschauend auf diesen Lebensabschnitt wird sie später sagen: "alle Suche nach der Wahrheit war ein fortwährendes Gebet".
In einem Brief von 1938 spricht sie über den Tod ihres Lehrers Husserl, dessen Assistentin sie war. Der herausragende Philosoph und Begründer der Phänomenologie schrieb den berühmten Satz: "Gott ist die Wahrheit. Die Wahrheit suchen, bedeutet Gott suchen, ob man es weiss oder nicht". Im Kreis der Husserl-Schüler mehrten sich die Konversionen zum Christentum: meist waren diese Philosophiestudenten Ungläubige, nicht wenige kamen vom Judentum her, so Husserl selbst; andere waren aus christlichen Familien, mehrheitlich Protestanten, jedenfalls weit vom Glauben Entfernte. Nicht nur philosophische oder intellektuelle Beweisgründe gemeinhin führen Edith Stein zur Konversion. Edith spricht nie in direkter Form von diesem höchsten Augenblick, in dem sich der Ruf Gottes und die freie Entscheidung des Menschen berühren.
Aber da sind noch eine ganze Reihe von Begebenheiten, die wir da und dort finden, auch in ihren wissenschaftlichen und mehr technischen Arbeiten, auch als sie Forscherin und Konferenzleiterin wird: die Glocke einer Kirche in Göttingen, die dreimal täglich zum Angelus läutete; der an die Familien und die Arbeiter erteilte Segen, bevor sie zum Heuet gingen; ein Bergler, der sie und ihre Freundin während einer Wanderung in den Göttingerbergen in sein Haus aufnahm.
Dann die Episode in Freiburg 1916. Edith schlenderte in Begleitung von Freunden in der Altstadt umher. "Wir traten für einige Minuten in das Münster und während wir in respektvoller Stille an uns hielten, trat eine Frau mit Einkaufstasche ein und kniete in eine Bank zu kurzem Gebet. Für mich war das eine absolut neue Sache. In die Synagogen und protestantischen Kirchen, die ich besucht hatte, ging man nur zum Gottesdienst. Hier hingegen kam man in die leere Kirche inmitten der alltäglichen Beschäftigungen wie zu einem intimen Gespräch. Das war ein Ding, das ich nie mehr vergessen konnte".
Da war vor allem auch die Erfahrung, die sie beim Ordnen der Briefe ihres Freundes Reinach machte, der im Krieg erschossen worden war. Edith stellte sich vor, es werde sie die nicht leichte Aufgabe treffen, die junge, durch den plötzlichen Verlust von Schmerz erdrückte Witwe trösten zu müssen. Statt dessen traf sie eine Frau, die der Glaube heiter und nahezu strahlend gemacht hatte. "Das war meine erste Begegnung mit dem Kreuz, meine erste Erfahrung mit der göttlichen Kraft, die sich vom Kreuz aus denen vermählt, die es umarmen.
Zum ersten Mal sah ich die Kirche geboren aus dem erlösenden Leiden Christi den Tod besiegend. In diesem Augenblick brach die Ungläubigkeit zusammen, das Judentum erblasste und Christus erhob sich strahlend vor meinem Blick: Christus im Mysterium seines Kreuzes!" Schwester Teresia Benedicta vom Kreuz machte diese vertrauliche Mitteilung einem Priester kurz vor ihrer Ermordung und schloss mit den Worten: "Deshalb konnte ich bei meiner Einkleidung als Ordensfrau keinen andern Wunsch ausdrücken, als im Orden den Zunahmen <vom Kreuz> zu erhalten."
Zum Schluss jene Nacht, in der sie allein im Haus ihrer Freundin verblieb, zufällig vom Regal "das Leben der heiligen Teresa von Avila" nahm und sich nicht mehr davon trennen konnte, bis zum ersten Licht der Morgendämmerung. Als sie es beendet hatte, schloss sie das Buch und bekannte sich selbst: "Das ist die Wahrheit". Am nächsten Morgen kaufte sie ein Messbuch und einen katholischen Katechismus, studierte sie in kürzester Zeit und bat ohne Zögern um die Taufe, die sie am 1. Januar l922 zugleich mit der ersten heiligen Kommunion empfangen wird. Nach Jahren intensiver apostolischer Tätigkeit der Schritt in den Karmel. Sie wird die Freude der göttlichen Intimität und den harten Weg mit dem gekreuzigten Jesus im Kloster zu Köln fünf Jahre lang geniessen.
Die Judenjagd zwingt die Schwestern, sie in den Karmel nach Echt in Holland zu bringen. Aber auch hier wurde sie nach vier Jahren von den Nazis aufgespürt und mit ihrer Schwester Rosa und vielen andern katholischen Juden nach Auschwitz deportiert, wo sie mit ihnen am 9. August l942 in der Gaskammer starb.
Bot ihr jemand seine Hilfe an, um ihr Leben zu retten, antwortete sie: "Tun sie das nicht, warum soll ich eine Ausnahme erfahren? Ist dies nicht gerade Gerechtigkeit, dass ich keinen Vorteil aus meiner Taufe ziehen kann. Wenn ich nicht das Los meiner Schwestern und Brüder teilen darf, ist mein Leben wie zerstört." - Eine Gestalt aus einem Guss bis auf den Grund der Wahrheit!
Alessandro

 

Padre Pio und das Gebet

Don Gabriele Amorth schickt uns einige Erinnerungen aus den 26 Jahren, als er P. Pio besucht hat.
"Über P. Pio ist seine Selbstdarstellung berühmt geworden, die er einem Journalisten gegeben hat: "Ich bin ein armer Bruder der betet". Ich betrachtete ihn mit dem Rosenkranz in seiner Hand; er nannte ihn seine Waffe und schrieb seinem geistlichen Leiter, dass er jeden Tag mindestens fünf ganze Psalter gebetet habe. Das bedeutet 5 Stunden jeden Tag, die er dem Rosenkranz widmete. Er schlief äusserst wenig und hatte die Fähigkeit, mehrere Sachen gleichzeitig zu tun. Er betrachtete die Geheimnisse; so durchlitt er die Schmerzen der Passion Christi, aber spürte in seiner Seele auch die Schmerzen Mariens. Er betrachtete sie als die grösste der Märtyrerinnen, die wirkliche Königin der Märtyrer.
Je mehr er im Alter fortschritt, desto mehr spürte er die Notwendigkeit, den Raum für das Gebet zu weiten. Schon Ende der 40er Jahre habe ich beobachtet, dass die Zeit für die Beichten ziemlich zurückgegangen war. Weit entfernt hatte er sich davon, 16 Stunden am Tag Beichte zu hören. Eines Tages machte ihm P. Michelangelo die Bemerkung: "Lieber Pater, könntest du nicht etwas länger Beichte hören?" So viele kommen, auch von weit her, vom Ausland, und um bei dir beichten zu können, müssen sie tagelang warten". Hier die Antwort: "Lieber P. Michelangelo, meinst du dass die Leute wegen P. Pio kommen? Die Menschen kommen um ein Wort des Herrn zu hören. Wenn ich nicht bete, was soll ich ihnen denn sagen?"
Die Notwendigkeit des Gebets spürte er auch wegen seines Bewusstseins, unwürdig zu sein; er fühlte sich als grosser Sünder, ständig in Gefahr, in der Angst, eine Sünde zu begehen und den Glauben zu verlieren. Deshalb war er stets ein grosser "Gebete-Bettler". Ich habe bemerkt, dass, wenn man ihn in Freude erhellt sehen wollte, nur zu sagen brauchte: "Pater, ich bete für Sie". Er dankte überschwenglich; es schien als wollte er sagen: "Endlich einer der mich versteht!".
Den Antrieb zum Gebet erfuhr er sehr stark, auch weil er spürte, dass er sich heiligen musste um zu heilen. Dies war ein Bewusstsein, das er vor allem den Priestern einzuflössen suchte. Ich erinnere mich gut, als ich bei ihm beichtete, kurz nach meiner Priesterweihe. Als ich ihm anvertraute, dass ich ein Neupriester sei, sagte er mir mit Kraft: "Erinnere Dich, dass ein Priester ein Versöhner sein muss. Wehe, wenn er selbst es ist, der es nötig hat, versöhnt zu werden. Erinnere dich gut daran".
Don Gabriele Amorth

(Don Amorth beschreibt seine Begegnungen mit P. Pio im Buch "P. Pio &endash; fede, sofferenza, amore" Ed. Dehoniane, Rom)

P. Pio wird heiliggesprochen am kommenden 2. Mai. Am 21. Dezember hat der Papst den Heiligsprechungsprozess als geschlossen erklärt, nachdem das Wunder an Consiglia de Martino nach deren plötzlichen Heilung als echt anerkannt worden war.

 

Notizen aus dem gesegneten Land

Weihnachtserscheinung für Jakov

So berichtet P. Slavko: Am Tag von Weihnachten erschien Jakov die Mutter Gottes , wie sie es am 12. September versprochen hatte. Er hatte sich auf die Begegnung vorbereitet durch die Beichte und die Teilnahme an der hl. Messe in der Kommunität Cenacolo. Dann begaben wir uns alle in sein Haus zusammen mit der Familie und einigen andern Personen. Wir begannen zu beten und um 11.50 Uhr kam die Gospa und blieb während 18 Minuten mit ihm. Nach der Erscheinung sagte Jakov:
"Die Madonna kam freudig, grüsste mich wie immer mit : "Gelobt sei Jesus Christus". Sie sprach zu mir über die Geheimnisse und anschliessend gab sie mir folgende Botschaft:
"Liebe Kinder, heute, am Tag der Geburt meines Sohnes, ist mein Herz voll unendlicher Freude, Liebe und Frieden. Und wie wünscht sich eure Mutter, dass jeder von euch diese Freude, diesen Frieden und diese Liebe in seinem Herzen erspüre. Darum habt keine Angst euer Herz zu öffnen und euch ganz Jesus hinzugeben. Denn nur so kann ER in euer Herz eintreten und es mit Liebe, Freude und Frieden erfüllen. Ich segne euch mit meinem mütterlichen Segen."

Nach der Erscheinung weinte Jakov während einer gewissen Zeit. Als die Anwesenden sahen, dass er sich nicht bewegte und knien blieb wie während der Erscheinung, fuhren sie fort zu beten. Am Schluss sagte er: "Ich habe geweint, nicht weil die Madonna traurig gewesen wäre, sondern weil die Erscheinung so kurz war". So gab die Gottesmutter uns an diesem Weihnachtstage zweimal ihren Muttersegen.

Sechs Bischöfe kehren überzeugt aus Medjugorje zurück

Sie haben lange Interviews gegeben, aus denen wir die hervorstechenden Aussagen wiedergeben. Im Oktober haben zwei Bischöfe Medjugorje besucht: einer aus Brasilien, einer aus Polen. Der eine, Mons. Albin Malsink, hat während 20 Jahren mit dem Papst zusammengearbeitet und hatte häufig Kontakt mit ihm: "Mit ihm zu arbeiten, war für mich eine grosse Freude; ein grosser Mann ist er, ehrenhaft, redlich und von grossem Verständnis für den Nächsten ..."
Was Medjugorje betrifft, "halte ich persönlich fest, dass die Seher echte Visionen haben ... Wunderbar ist es, die Pilger in allen Sprachen unisono beten zu hören und darunter das Polnische zu entdecken. Es freut mich, dass viele Priester hieher kommen und dass die marianische Frömmigkeit so treu gemäss den Normen der Kirche gelebt wird.

Zwei Bischöfe aus Haiti waren mit 33 Pilgern in Medjugorje. Mons. Louis Kebreau, Bischof von Hinche, hat gesagt: "Hier erfährt man den innern Frieden, die Versöhnung. Man muss herkommen, sehen, den Menschen begegnen und ihnen zuhören, um den wahren christlichen Glauben wiederzuentdecken. ... Wenngleich man herkommt, um eine innere Befreiung zu erleben, spürt man doch auch in besonders starkem Mass die Angriffe Satans. Doch die Gegenwart Mariens gibt Kraft, befreit, schenkt Licht und führt uns auf den richtigen Weg ."
Mons. Joseph Lafontant, Auxiliarbischof von Haiti, hat schon oft Fatima und Lourdes besucht, "aber dieser Ort ist ganz verschieden von den andern. Jeder lebt seine eigenen persönlichen Erfahrungen ganz inmitten der Menge". Durch den Besuch von Jakov in Haiti wurde er bewogen, nach Medjugorje zu kommen, als er damals im September erfahren hatte, wie viele Pilger, die an den Gebetstreffen teilgenommen hatten, tief ergriffen beteten. "Viele verlangten nach der Beichte. Alle haben diese Erfahrung von Bekehrung nötig, die Aussöhnung mit sich selbst und den andern."

"Mit einem Herzen aus Stein bin ich gekommen, ich kehre zurück mit einem Herzen aus Fleisch"

Mons. Kenneth Steiner, der amerikanische Weihbischof von Portland (Oregon), blieb in Medjugorje vom 7.-12. November. In der Hl. Messe vor seiner Abreise sagte er unter anderem: "Ich bin gekommen mit einem Herzen aus Stein. Diesen Stein habe ich auf dem Erscheinungshügel gelassen und auf dem Krizevac. Ich kehre zurück mit einem weichen Herzen.... Es ist ein wahres Wunder, was die Menschen hier erleben und dann mit sich bringen in ihre Familien und Kirchgemeinden .... Auch wir Bischöfe und Priester haben diese Erneuerung nötig. Ich bin vielen Priestern begegnet, die den Sinn ihrer Berufung neu entdeckt haben."
Der österreichische Bischof von Salzburg, Mons. Georg Eder, besuchte Medjugorje ein paar Tage vor dem Fest der Unbefleckten Empfängnis: das Interview folgt in der nächsten Nummer.
Alle diese Bischöfe haben versichert, dass sie nach Hause kehren um ihren Leuten zu sagen, sie sollten hierher kommen und ihren Glauben erneuern.

Mons. Franic: Was habe ich in Medjugorje gelernt &endash; Mons. Frane Franic, emeritierter Erzbischof von Split, verbringt ungeachtet seines vorgerückten Alters seine Zeit mit Lesen und Schreiben und den ganzen Nachmittag im Gebet. Lächelnd und aus tiefer Überzeugung anerkennt er, dass er dies in Medjugorje und durch das Treu-Bleiben auf die Einladungen der Gottesmutter hin gelernt habe. Dies berichteten der Pfarrer von Medjugorje, P. Ivan Landeka, und P. Slavko Barbaric nach einem Besuch am 9. Oktober beim Prälaten. Er hat sie daran erinnert, was er in seiner "diamantenen Messfeier" zum Schluss gesagt hatte: "Jeder Priester sollte drei Stunden am Tag beten, die Bischöfe vier und die pensionierten Erzbischöfe fünf".
Das erste Mal hatte er Medjugorje inkognito besucht. Er suchte nach einer entschiedenen Haltung, weil er sich für den Glauben seines Volkes verantwortlich fühlte. Seit damals ist er zum grossen Verteidiger der Medjugorje-Ereignisse geworden.
Anlässlich einer seiner Besuche am Wallfahrtsort vertraute ihm die Seherin Marija eine Botschaft der Muttergottes an; in dieser Botschaft erkannte er eine Prophetie, denn nach und nach erfüllte sich alles aufs Wort! Es handelte sich um Dinge, die die Seherin nicht absolut wissen konnte, für ihn ein nachträglicher Beweis der Echtheit der Erscheinungen.

Während der Weihnachtsfeierlichkeiten in Medjugorje herrschte eine Atmosphäre von Gebet, Frieden und Gemeinschaft. Das Fest wurde durch eine Rosenkranznovene auf dem Erscheinungsberg und drei Fasten- und Gebetsseminare in der "Domus Pacis" vorbereitet. Die Gebetswache am Heiligen Abend begann um 22 Uhr in der von Gläubigen überfüllten Kirche und schloss mit der Mitternachtsmesse. Press Bulletin

Wert des Leidens &endash; Vicka ertrug grosse Schmerzen in diesen letzten Wochen und war ans Bett gefesselt wegen eines Rückenleidens. Sie unterbrach auch die Begegnungen mit den Pilgern. Sie wird ihre Krankheit noch eine Weile spüren Vorher besuchte und tröstete sie die Kranken, jetzt tut sie mehr, sie teilt ihre Leiden und betet für sie.
Schon in den 80er Jahren ertrug die Seherin akute physische Schmerzen und die Muttergottes hatte sie über den unvorstellbaren Wert des Leidens belehrt, wenn wir es Gott hinschenken. "Jene sind rar, die den grossen Wert der Leiden verstehen &endash; hatte sie Vicka gesagt -. Wenn sie wüssten, wie viele Gnaden für sie selbst und für die andern durch die Aufopferung der Leiden kommen, würden sie Gott dafür danken."

Friede in der Familie ist eine Gnade die Maria jenen nicht verweigert, die volles Vertrauen zu ihr haben. Dies bezeugen Jascques und Claire aus der Normandie. Sie waren betrübt zu sehen, wie ihre Tochter sich vom Glauben entfernte. Marianne war mit einem Muslim verheiratet, der unter anderem sich der Taufe der drei Kinder widersetzte. Bei einem Besuch in der Familie der Tochter fanden die Eltern drammatische Zustände: eine eisige Atmosphäre herrschte im Haus, die Eheleute sprachen nicht mehr miteinenader, der endgültige Bruch stand bevor.
Marianne, agressiv über alle Massen, verschwieg den Eltern nicht, dass sie mit den Kindern ausziehen werde. Ihrerseits baten die Eltern, keine Entscheidung zu treffen, bevor sie aus ihren Einkehrtagen unter Leitung von P. Slavko aus Medjugorje heimgekehrt seien: "Du wirst sehen, dass mit Gebet und Fasten sich alles erreichen lässt". Sie gingen weg und legten mit totalem Vertrauen das menschlich gesehen unlösbare Problem in die Hände Mariens. In Medjugorje bemühten sie sich mit aller Kraft, die fünf Punkte der Madonna zu leben in der Sicherheit, dass Maria den Ruin der Familie verhindern werde.
Noch am Abend ihrer Heimkehr nach Frankreich rief ihre Tochter sie an um ihnen zu sagen, dass der Gatte sie zu einem Weekend ohne die Kinder eingeladen hatte: unglaublich! Vier Tage danach erzählt sie: "Gestern wollte mein Mann mich sprechen. Ich dachte, er würde die Scheidung vorschlagen, ich erwartete das Schlimmste.
Hingegen, unglaublich, bat er mich um Verzeihung für alles Böse, das er mir angetan hat. "Hab Geduld, ich will mich ändern, ich hab dich gern, wir haben drei Kinder ..." je mehr er sprach, desto mehr schnürte sich mir die Kehle zu, kein Wort konnte ich sagen, nur weinen". Die Dinge änderten sich von Grund auf. Er wurde voll Aufmerksamkeit gegen mich, rief mich aus dem Büro an, wurde liebevoll. Die drei Kinder wurden getauft. - Was nicht alles passiert, wenn wir Maria voll vertrauen!

Am Tag der Unbefleckten Empfängnis kamen wir zur Verabredung unter dem Blauen Kreuz. Es war eisig kalt, doch die Herzen waren in Feststimmung. Der Segen Marias ergoss Frieden über die anwesenden Pilger. Nach den Worten Ivans freute die Madonna sich sehr. Sie betete vor allem für die Kranken und von neuem lud sie uns ein, in den Familien zu beten, um sich für den grossen Tag (Weihnachten) vorzubereiten.
(aus dem Tagebuch von Sr. Emmannuelle)

Erinnern auch wir uns des 20.Jahrestags der religiösen Profess von Sr. Emmannuelle in den "Beatitudes": wir sind ihr unsern Dank für ihren so wertvollen Dienst an Medj. schuldig.

Mirjanas und P. Ivan Bradvicas Mission in Frankreich - Sie leiteten das Gebetsprogramm in Ville-Franche s/Saône bei Lyon am 14. Und 15. November; es waren mehr als 4.800 Personen anwesend. Betende und ständige Anwesenheit tausender von Glaubenden samstags und sonntags sowohl in der Morgenmesse wie im Abendprogramm. Ein geglücktes Wochenende, wo man die Gegenwart des Heiligen Geistes spürte und eine grosse Inbrunst der Herzen. Wir danken der Medjugorje-Gruppe "Magnificat de France", die den Anlass organisiert hat. (Y.M.)

Französische nationale Wallfahrt wiederholte sich auch dieses Jahr in Medjugorje mit 1.500 Pilgern vom 22. Bis 31. Oktober. Während der intensiven Tage des Gebets, des Hinhörens und des Besuchens haben die Pilger sich geistlich erneuert und sind zurückgekehrt mit dem Wunsch, die Botschaft des Friedens in ihrem Land zu verbreiten.

Die irischen Pilger sind unter den zahlreichsten, die nach Medjugorje kommen, mindestens 200 jede Woche von April bis Oktober. Sie werden von sehr guten Wallfahrtsleitern und Priestern begleitet. In der letzten Oktoberwoche haben sich 120 Leiter getroffen um mit den Priestern und Sehern die Kenntnisse über Medjugorje zu vertiefen und ihre Aufgabe an den Pilgern aus bester Grundlage heraus zu erfüllen..

In Österreich hat P. Slavko auf Sonntagsberg bei Linz vom 2.- 6. November ein Gebets- und Fastenseminar gehalten wie sonst in der Domus Pacis in Medjugorje. Mit grossem Engagement haben 60 Gläubige teilgenommen. Am Abend des 6. November hat der Pater das Medjugorje-Programm in der Franziskanerkirche zu Salzburg gefeiert, die mit Pilgern überfüllt war, die sich schon seit Jahren jeden Mittwoch zum Gebet treffen.
Am 7. November fand sich P. Slavko in Nürnberg zu einem Gebetstreffen ein. Es begann mit dem Rosenkranz und endete mit der Hl. Messe und der Anbetung des Allerheiligsten. Am 8. November traf er Gläubige in Heroldsbach, wo Erscheinungen von 1949-52 stattgefunden haben sollen: während 50 Jahren war er den Gläubigen verboten, doch jetzt ist der Ort als Gebetsort anerkannt, wo ein gewisser Dietrich ein Programm wie in Medjugorje leitet. Nachmittags war das letzte Treffen in Passau.
P. Slavko zog den Schluss: "Die Königin des Friedens hat viele zum Gebet geleitet und es finden sich allerorts Menschen die ihr folgen sowohl in den Häusern wie in den Pfarrgemeinden, und gute Früchte gedeihen".

 

Kehren wir zurück
zum ersten Feuer: Was geschah in den ersten Tagen

P. Jozo hat den Jugendlichen am Festival die Anfänge von Medjugorje geschildert. Hier einige Auszüge, denn auch wir wollen zum "ersten Feuer" zurückkehren.
"...Zurück von Zagreb hörte ich von den Erscheinungen reden. Ich hatte sofort den Eindruck , es wäre von den Feinden der Kirche etwas inszeniert worden, um mich zu entmutigen und meine Aktivitäten besonders unter der Jugend zu vernichten. Ich sah einen Strom von Menschen zum Podbrdo ziehen; die Polizei aber griff nicht ein. Ich frug die Jungen, beobachtete alles und immer mehr machte mir die Heiterkeit als Gegensatz zu meiner Skepsis Eindruck...Eines Tages war ich am Breviergebet in der Kirche, immer noch voller Zweifel, als ich eine stärkere und klarere Stimme hörte als die, mit der ich jetzt zu euch spreche, und die sagte: <Geh hinaus, schütze die Seher>. Ich liess das Brevier in der dritten Bank &endash; ich erinnere mich gut &endash; und ging hinaus: ich war allein in der Kirche, alle waren auf dem Hügel. Noch hielt ich die Türklinke in der Hand und den Fuss noch vor die Tür gesetzt, als die Seher schreiend daherkamen: <Die Polizei verfolgt uns!> <Gut, kommt mit mir>. Ich brachte sie in einen Raum des Pfarrhauses, sperrte die Türe zu und setzte mich draussen unter die Zypressen. Schon kam die Polizei und fragte mich: <Haben Sie die Jungen gesehen?> Ich antwortete: <Ja, sie sind vorbeigegangen>. Und sie liefen zum Dorf Bijakovici.

Am 30. Juni 1981 hielt ich den Leuten eine Homilie und sagte, die Erscheinungen seien nicht notwendig, Jesus finde man in der Kirche. <Weshalb also auf den Hügel laufen? Kommt in die Kirche, wo ihr sicher Jesus findet...>
Am Ende der Messe spürte ich, wie der Messdiener mich an der Albe zupfte. Es war Jakov mit einer Botschaft für die Leute. Ich stellte Jakov ans Mikrophon und er sagte: <Die Madonna will, dass man mit dem Rosenkranz betet>. Während ich mich zur Sakristei wandte, sah ich, dass die Leute sich nicht rührten um hinauszugehen, vielmehr hörte ich weinen, die ganze Kirche weinte und ich sah viele schöne Rosenkränze in den Händen. Eilends kehrte ich zurück und betete mit ihnen den Rosenkranz. Ein einfacher Satz der Muttergottes, von einem Kind wiederholt, hatte erreicht, was ich in all den Predigten während acht Monaten in Medjugorje nicht erreicht hatte. Auch in der Nacht füllte sich die Kirche und der Platz und während wir ununterbrochen den Rosenkranz beteten, erschien die Muttergottes und segnete das ganze Volk, alle Anwesenden und die ganze Kirche. Dann wiederholte sie: <Betet alle Tage so>.
Jetzt waren die Leute voll Freude, sie hatten den Willen der Muttergottes erkannt. Nach und nach sagte Maria: <es ist nötig am Mittwoch und am Freitag zu fasten>. Alle haben bei Brot und Wasser gefastet, auch die Arbeiter in den Kantinen. Sie beschränkten sich nicht darauf, Fleisch mit Fisch zu vertauschen.
Nach drei Tage Fasten begannen die Beichten. Mehr als 150 Priester haben den ganzen Tag und die Nacht Beichte gehört. Das Klima in der Pfarrei war total verändert. Nach diesen drei Tagen sagte die Madonna zufrieden: <Betet mit dem Herzen, nicht aus Gewohnheit>. Und auch: <Vor dem Beten muss jeder seinen Feinden verzeihen, sie dem Vater darbringen und für sie Gnade und Segen erwünschen>. Ich sagte dies meinen Pfarrangehörigen und sie sagten: <Ja, zusammen>, denn in diesen Tagen waren in Medjugorje alle ein Herz und eine Seele. Aber wie schwierig war das Verzeihen!
Es schien, als ob man in eine Wüste gekommen sei nach all dieser Begeisterung. Ich bat meine Pfarrkinder, um die Gnade zu bitten, verzeihen und wieder beten zu können.
Wir alle in der Kirche waren etwa 20 Minuten lang stumm. Es schien keinen Ausweg zu geben. Da machte uns Maria ein grosses Geschenk. Ein Mann mitten in der Kirche begann mit lauter Stimme zu beten: <Herr, ich habe vergeben, vergib auch mir>. Und er begann zu weinen. Nun weinten alle, als habe man einen Wasserhahnen geöffnet. Alle verspürten den Wunsch zu beten wie er. Und so formte sich in der Kirche ein einziger Chor, der tausendfach wiederholte: <Herr, ich habe vergeben, vergib auch mir>.
Jetzt war es möglich geworden, wieder mit dem Rosenkranz zu beten. Und wir haben ihn wirklich mit dem Herzen gebetet, - wir können es nicht vergessen - , und haben verstanden woraus die Liebe und die Versöhnung geboren werden. Während dieser Feier haben wir uns wirklich am selben Tisch gefühlt. Am andern Tag folgten auf den Strassen von Medjugorje andere grosse Dinge: Leute, die sich nicht mehr ansahen, vergaben einander wirklich, fingen wieder an, miteinander zu beten, zusammen am selben Tisch zu sitzen.
Am Morgen darauf haben wir am Himmel eine riesengrosse, leuchtende Schrift gesehen: MIR, Friede, die sich vom Kricevac zur Kirche bewegte wie ein Feuerstrom. Jetzt hatten wir verstanden, was zu tun war, dass uns der Herr den wahren Frieden gibt...>

Nach und nach sprach P. Jozo so zu den Pilgern: "Selig ist die Mutter des Herrn. Doch viel seliger ist, wer den Willen Gottes tut." "Heute lade ich euch ein, durch das Gebet mit Jesus zu sein", hat Maria in einer Botschaft gesagt. Wenn der Mensch das Gebet annimmt, werden auch die Früchte kommen, denn Gott versprach, dass sie nicht fehlen werden. Man muss zum Gebet mit reinem und offenen Herzen gehen, muss mit dem Herzen beten, mit einer grossen Verfügbarkeit und Demut, um bei Jesus zu sein. Heute betet niemand mehr, weil man in der Familie nicht mehr betet...
Auch Priester und Bischöfe beten nicht. Medjugorje fasst Fuss weil man betet. Was dient ein moderner Pfarrer, wohl aber dient der, der vor dem Allerheiligsten steht und betet. Wenn wir in der Familie nicht mehr beten, haben wir keinen Glauben, auch wenn wir in die Kirche und in die Messe gehen. Unser Tun kann durch keine Regel ersetzt werden, die das Gebet ausschliesst oder reduziert. Alle die nicht beten sind gegen Medjugorje. Wer nicht betet, ist wie der Feigenbaum, der keine Früchte trägt.

Die meist gehörte Botschaft der Muttergottes ist: mit Jesus sein durch das Gebet, das Fasten, die Opfer. Maria sagt: <Ihr könnt nicht Zeugnis geben und vom Beten reden, wenn ihr selbst nicht betet>. Maria erlaubt uns nicht, vom Gebet zu sprechen, wenn wir nicht beten, noch von den Botschaften zu sprechen, wenn wir sie nicht leben. Das Gebet mit dem Herzen geschieht, wenn wir uns vom Heiligen Geist führen lassen. Man ändert sich nicht mit dem Verstand, sondern mit dem Herzen und mit der Liebe. Wir erleben eine Zeit der Gnade, wie Maria sagt. Nützen wir diese Zeit."

 

Jelena: "wie die Madonna
uns beten gelehrt hat" (2)

Frage: Hast du geistliche Wüsten gesehen?
Antwort: Eine Reise nach Afrika, gratis! Ja, es ist sehr positiv, Wüsten zu erleben, und ich denke, die Madonna schickt uns diese Hitze nach Medjugorje, so gewöhnt ihr euch daran. Es gibt keinen andern Weg zur Reinigung unseres Seins von den vielen negativen Dingen. Aber ihr wisst, dass es in der Wüste auch Oasen gibt. Darum haben wir jetzt keine Angst mehr. Ein chaotisches wahnwitziges Leben ist ein Zeichen dafür, dass man aus dieser Wüste zu fliehen sucht, denn in der Wüste müssen wir auf uns selbst achten. Aber so wie Gott keine Angst hat, auf uns zu achten, können wir uns selbst mit seinem Blick anschauen.
Ich denke ein geistlicher Führer ist in einem solchen Fall sehr nützlich, auch um zu ermutigen, denn ich sehe oft die Menschen ermüden, ihre erste Liebe vergessen. Auch sind die Versuchungen stark und eine Gebetsgruppe kann viel helfen. Das gilt für den Weg.

F. Hast du inwendige Reden (Lokutionen) von Jesus? A. Auch. F. Hast du durch die inwendigen Reden nie Beratungsfälle erhalten oder jemandem etwas besonderes ausrichten müssen?
A. Wenige Male. Maria hat mir kein Gnadengeschenk in diesem Sinn gegeben. Manchmal hat die Muttergottes bestimmte Personen durch die inwendigen Reden ermutigt, aber eher selten.

F. Hat die Muttergottes in den Botschaften, die sie dir aufträgt, nie etwas gesagt für junge Menschen und insbesondere für junge Frauen?
A. Die Madonna lädt die Jungen ein und sagt, die Jungen seien ihre Hoffnung, aber die Botschaften sind für alle.

F. Die Mutttergottes hat von Gebetsgruppen gesprochen. Welche Kennzeichen müssen diese Gruppen haben, was müssen sie tun?
A. Für eine Gruppe junger Leute ist es vor allem wichtig zu beten und eine Freundschaft zu leben, die sich durch das gemeinsame Gut bildet, das Gott ist. Gott ist das Schönste, das ein Freund geben kann. In einer solchen Freundschaft ist kein Raum für Eifersucht. Wenn du jemandem Gott gibst, verlierst du nichts von dir selbst, im Gegenteil du besitzest noch mehr.
Als junge Menschen sucht ihr eine Antwort auf euer Leben. Wir haben zusammen sehr viel die Heilige Schrift gelesen, haben betrachtet und viel diskutiert, denn es ist wichtig, Gott auch auf der geistigen Ebene zu begegnen. Ihr müsst wissen, dass ihr junge Menschen seid, die Christus gehören, sonst wird die Welt euch von Gott entfremden. Wir haben viel gesprochen in unsern Zusammenkünften, aber hauptsächlich zusammen gebetet, so Gott wollte, auf dem Podbrdo und auf dem Kricevac. Wir verharrten in Gebet und Betrachtung, bald im Schweigen, bald zusammen im Rosenkranz. Ein anderes Element waren die spontanen Gebete, wichtig in einer Gemeinschaft. Wir kamen dreimal in der Woche zum Gebet zusammen.

F. Was kann man den Eltern sagen, die ihre Kinder Gott darbringen wollen, diese das aber verweigern?
A. Auch ich bin eine Tochter und habe Eltern, die das Gleiche tun wollen. Die Eltern müssen sich ihrer Rolle bewusst sein. Mein Vater sagt mir immer: "Ich muss dich zurückrufen, denn Gott wird von mir Rechenschaft verlangen, über das was meine Kinder getan haben."
Es ist keine Option, den Kindern nur das physische Leben zu geben, denn Jesus sagt, Brot genügt nicht zum Überleben, sondern es ist wesentlich, ihnen ein eigenes spirituelles Leben zu geben. Wenn sie dies verweigern, hat vielleicht auch hier der Herr einen Plan, ER hat seine bestimmte Absicht mit allen. Darum ist es heikel, sich gegen die Kinder zu wenden. Wende dich voll Vertrauen an Gott, denn "wenn ich den andern nicht von Gott sprechen kann, kann ich doch Gott von den andern sprechen."
Ich würde sagen, man muss sehr vorsichtig sein mit dem Enthusiasmus: sehr oft ist man noch nicht reif und will alle bekehren. Ich sage das nicht um zu kritisieren. Sondern dies ist eine günstige Gelegenheit, noch mehr in euerm Glauben zu reifen. Ich glaube nicht, dass die Kinder gleichgültig bleiben gegenüber eurer Heiligkeit. Gebt sie in die Hände Marias. Auch Sie ist Mutter, und Sie wird sie vor Christus hintragen. Wenn ihr euch euern Kindern mit der Wahrheit nähert, nähert euch in der Liebe, denn die Wahrheit ohne die Liebe kann zerstören. Aber wenn wir die andern zu Gott einladen, müssen wir uns vor dem Urteilen in acht nehmen.
Medj. 12.08.98

 

Wenn ich denke: Vater unser

Der heilige Franziskus weilte in Gesellschaft von Bruder Leo in Perugia: sie mussten nach Assisi zurückkehren,Santa Maria degli Angeli. Der Weg war lang, wie die Zeit zubringen? Franziskus lud Bruder Leo zu einem kleinen Scherze ein: "Wollen wir wetten, wer von uns mehr Vater Unser sagt?"
Bruder Leo stimmt zu, und hopp, mit schnellem Schritt, nach Hause. Angekommen in Sta Maria degli Angeli frägt Franziskus seinen Bruder: "Wie viele Vater Unser hast du gesagt?" "Ich bin mit zählen bis über 200 gekommen, dann habe ich nicht mehr gezählt. Und du?" "Ich" &endash; antwortet Franziskus &endash;" ich habe nicht ein einziges zu Ende gebracht".
"Weshalb?", frägt Bruder Leo. Und Franziskus erklärt: "Kaum hatte ich zu sagen begonnen Vater, dachte ich an die Beziehung zwischen Vater und Sohn. Als ich sagte unser, dachte ich an alle Menschen als meine Brüder. Als ich dazu kam: der Du bist im Himmel, fiel mir ein, dass das Haus meines Vaters dort oben ist, während ich hier unten auf der Erde ausser Haus bin. Da überfiel mich ein starkes Heimweh nach dem Haus meines Vaters, und die Traurigkeit, fern von ihm zu sein, verdüsterte all meine Gedanken. Aber die Sicherheit, dass ich eines Tages zu ihm zurückgekehrt sein werde, in das Haus, das mir als Erbe zufallen soll, da ich doch sein Sohn bin, gab mir eine solche Freude, dass das Herz davon ganz voll wurde".
1. Maria ruft auch dich zu diesem Gebet, zu dieser Betrachtung, wie sie dies auch in Medjugorje gelehrt hat. 2.Wie leicht ist es für uns Flüchtlinge und Pilger, die Heimat zu vergessen! Vielmehr sind wir einzig mit dem Exil-Land beschäftigt, stets ängstlich besorgt, ja alles ins Haus zu bringen, was man nachher wieder verliert.

Vater Unser: vom Aufstand
zum Verzeihen

So erzählt Helga: "Im Anschluss an eine Novene zu Pater Pio haben Freunde mir eine Reise nach Medjugorje offeriert im September l989. Welch ein Traum: Medjugorje ist wirklich das Vorzimmer des Himmels! ...
Zurückgekehrt nach Mexiko wollte ich alle Geschenke, die ich in Medjugorje erhalten hatte, leben und alles so machen wie dort ... Ich machte eine erstaunliche Entdeckung: in der Gebetsgruppe von Jelena hatte Maria das Vater Unser kommentiert. "Könnt ihr das Vater Unser beten?" hatte sie gefragt. Sie empfahl, ab jetzt während der ganzen Woche nur das Vater Unser zu beten, um zu lernen, es mit dem Herzen zu beten. Kaum hatten wir damit begonnen, wurde jedermann in der Gruppe bewusst, dass es bei verschiedenen Stellen des Vater Unser Schwierigkeiten gab und dass es dem Herzen nicht gelang, in die Tiefe zu dringen. ...Z.B. konnten einige nicht aufrichtig sagen "Dein Wille geschehe" oder andere "Vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unsern Schuldigern..."
Ich entschloss mich, selbst diese Erfahrung während einer Woche zu machen mit Beginn am folgenden Tag. Stellt euch mein Erstaunen vor: ich war ausserstande, schon nur die ersten Worte aus dem Herzen heraus zu sprechen. : "Vater unser ..." Ich versuchte und versuchte es erneut, es war unmöglich, Gott meinen Vater zu nennen. Ich fing an zu überlegen und wurde gewahr, dass wegen der Scheidung meiner Eltern mein Vater mir nie nahe war, wenn ich ihn am nötigsten gehabt hätte. Sofort wuchs in meinem Herzen ein echter Groll gegen Gott, dass er es zugelassen hatte, dass ich keinen Vater gehabt habe, und ich sagte zu ihm: "Wie kannst du von mir verlangen, dich Vater zu nennen, wenn ich nicht einmal weiss, was es ist, einen zu haben? Du weisst sehr gut, dass mein Vater uns verlassen hat als ich sechs Jahre alt war und ich ihn kaum kenne, da er sich wiederverheiratet hat und sich nicht um uns interessierte".
Während der ganzen Woche fuhr ich fort, Gott den Prozess zu machen, aber gegen Ende begann ich, ihm zu verzeihen. Zuerst verzieh ich Gott, dass er es zugelassen hatte, dass meine Eltern sich trennten und nicht alles unternommen hatte, die Ehe zu retten, bis hin zum Geschenk des Verzeihens, dass mein Vater uns verliess. Am folgenden Tag, in der Messe, konnte ich meinen Ohren nicht trauen. Das Evangelium war genau das, in dem Jesus seine Apostel beten lehrt.: Wenn ihr betet, sagt "Vater unser ...".
Zurück zu Hause hatte ich ein überstarkes Bedürfnis aus all meiner Kraft zu schreien: "Vater unser, ja, du bist mein Vater, mein geliebter Vater, mein Vater im Himmel und ich liebe dich innig! Wenn du kannst, verzeih mir, dass ich dich nicht Vater genannt habe, aus ganzem Herzen, bis zu diesem Augenblick!
Ich weinte alle meine Tränen und bat Gott den Vater, mich meinen irdischen Vater wieder sehen , ihn nicht sterben zu lassen, bevor ich ihm gesagt hätte, dass ich ihn liebe, ihm verzeihe, dass er uns verlassen hat. Ich bat um diese Gnade auch für meine beiden Schwestern.
Fünf Jahre später bekam ich zu wissen, dass mein Vater Krebs hatte und sein Zustand kritisch war. Meine Schwestern und ich suchten ihn auf und wir haben uns gegenseitig verziehen. Mein Vater frug, wie weit wohl Mama noch über den Schmerz verdrossen sei, den er ihr durch sein Weggehen bereitet habe. Er bat sie, ihm zu verzeihen. Während meines ganzen Besuchs sprach ich zu ihm von Gott und der Jungfrau Maria. Ich bat ihn, Gott um Verzeihung zu bitten für unsere Sünden. Er sagte mir, er hätte weder gestohlen noch gemordet.. Ich: "Sag mir, Papa, hast du immer Gott aus deinem ganzen Herzen geliebt und deinen Nächsten wie dich selbst?"
Sicher nicht, aber wer tut das schon?" - "Höre, Papa, du musst Gott für das um Verzeihung bitten.". Er gab nach, und wir haben miteinander um Verzeihung gebetet.. Er bat mich, meine katholischen Freunde zu bitten, für ihn zu beten, denn der Herr rufe ihn bald. An den folgenden Tagen verspürte mein Vater keine Schmerzen mehr und am kommenden Freitag entschlief er im Frieden des Herrn".
(Aus: Medjugorje in den 90er Jahren, von Sr. Emmannuel, die mit Fakten und Zeugnissen die Botschaften der letzten Jahre beschreibt, Parvis Verlag, CH-1648 Hauteville, Tel. +41 26 9159393)

Ein umwerfendes Wunder der Madonna &endash; Die meisten haben schon einen Freund, einen Bekannten oder jemand aus der Verwandtschaft sagen hören: "Ich werde an Wunder glauben, wenn mir gezeigt wird, dass ein Arm oder ein abgeschnittenes Bein wieder nachgewachsen sind!" Also gut: wenigstens einmal ist dies geschehen und zwar versehen mit aller geschichtlich notwendigen Gewähr. Vittorio Messori, der bekannte, u.a. vom Papst Joh. Paul II gewählte Interviewer und Autor des Buches "Schwelle der Hoffnung", weist in seinem neusten Buch mit dem Titel "Il miracolo" (Ed. Rizzoli, mit 50 farbigen Abb.) auf ein Ereignis hin, das er anhand der Originalurkunden überprüft hat, die aufbewahrt sind im Ortsarchiv.
Seht, was am 29. März des Jahres l640 in Calanda geschah, einem Dorf im spanischen Aragonien. An jenem Abend wurde durch Intervention unserer lieben Frau von Pilar (die sehr verehrte Madonna von Saragossa) einem jungen Bauern auf einmal das rechte Bein ersetzt, welches zwei Jahre zuvor amputiert worden war.
Das ganze Dorf war Zeuge: wenige Stunden später wurde eine reguläre Urkunde durch einen Notar erstellt. Einige Monate darauf eröffnete der Erzbischof von Saragossa einen strengen Prozess, in dem Dutzende von Zeugen einvernommen worden sind, die unter Eid die Wahrheit des wundersamen Ereignisses bekräftigten.

"Ihr habt es mir getan" &endash; Das Informationszentrum Medjugorje, das seit 7 Jahren zweimal pro Monat Konvois mit Hilfsgütern durchführt, informiert uns über die tragische Situation einiger Gegenden in Bosnien und jetzt auch über die Flüchtlinge aus Kosovo.
Dies sind nur einige der tristen Realitäten, wohin wir ein wenig Hoffnung zu bringen versuchen und einen Strahl der Liebe Gottes, weil auf so viele kleine und grosse Brüder und Schwestern die Verzweiflung fällt. Wenn es uns immer noch gelingt, zusammen mit grosszügigen Brüdern und Schwestern aus andern Orten, unsere Lastwagen zu füllen, so verdanken wir es der ausdauernden Grosszügigkeit der vielen Wohltäter wie Dir, wie Euch.
Danke, dass ihr fortfährt, auf die Einladung Marias zu antworten. Wir wünschen ein Gutes Jahr für alle! (Centro di Lecco, Alberto Bonifacio, via S. Alessandro 26, I-23855 Pescate/LC)

Auch Honduras ruft nach Hilfe nach der Sturmkatastrophe Mitch. Es ist Hilfe unterwegs in die Gegend von Siguatepeque, wo die Oase des Friedens (!) auf wunderbare Weise verschont blieb und zum Verteilerzentrum der Hilfe geworden ist (Bankkonto No 618 "Emergenza Honduras" Ist. S. Paolo di Torino, filiale di Calolzio Corte, ABI 1025, CAB 52710).

Das Glück, Priester zu sein &endash; Unter vielen Briefen, die einem kranken Iren, der oft nach Lourdes reiste, anvertraut worden waren, befand sich auch der eines neunjährigen Knaben, der bat: "Liebe Maria, mache aus mir einen Priester. Dein Sohn Joseph". Von nun an betete er jeden Tag den Rosenkranz, wie es in der Familie üblich war, allerdings nicht immer sehr aufmerksam. Aber die Madonna nahm ihn beim Wort und Joseph Quinn wurde 1995 Priester. Am 5. Oktober war er Hauptzelebrant der hl. Messe in Medjugorje, In der Predigt brachte er sein ganzes Glück, Priester zu sein, zum Ausdruck. Vor Rührung weinten die 20 englischsprachigen Priester, die hinter ihm im Chor sassen. "Leib und Blut Christi in meinen Händen zu halten, ist für mich jedes Mal eine überwältigende Erfahrung. Erst jetzt nach dieser Wallfahrt beginne ich, mich wahrhaft als Priester zu fühlen, weil ich die Tiefe des Gebets entdeckt habe. Allen Priestern und Bischöfen möchte ich sagen: <Kommt hieher, ihr werdet beten lernen>."

Wien und Mostar sind seit letzten Oktober durch eine Fluglinie der Austrian Airlines verbunden jeweils Montag, Dienstag und Donnerstag. Abflug von Wien 13.45 Uhr, Rückkehr an denselben Tagen um 15.20 Uhr.

Täglicher Bus nach Medjugorje ab Triest (beim Bahnhof FFSS) um 18.00 Uhr, Ankunft in Medjugorje 08.00 des folgenden Tages. Rückfahrt 18.00 Uhr ab Medjugorje (bei der Post) mit Ankunft in Triest um 08.00 (Tel. 0039-040-42.5001; Lit. 102.000 mit Voranmeldung).

Reise per Schiff &endash; Fähre ab Ancona: Montag, Mittwoch und Freitag, je 21.00 Uhr, Samstag 22.00 Uhr; Tel. 0039-071-55218, Fax 202618 (Ag. Mauro) oder Tel. 0030-071-204915, Fax 202296 (Ag. Morandi).

Eco di Maria ist erhältlich in den wichtigsten Sprachen in Medjugorje im Laden Shalom rechts vor der Kirche und auch bei Ain Karim, letztes Geschäft der Galerie unterhalb Hotel International, in der Strasse vor dem Pfarrhaus.

Andere Ausgaben

*Englische A.: Echo of Mary, c.p. 27, I- 31030 Bessica TV; *Französiche A.: Echo de Marie, B. P. 4602, F-45046 Orléans, 1 Cedex;
* Katalanische A. : Amics de Medjugorje, c. Carme 11 baixos 08700 Igualada-Catalugna, España;
* Holländische A.: Int. Medj. Comité afd. Nederland- België, Misericordeplein 12C - 6211 XK Maastricht, Holland;
* Polnische A. : Echo Maryi skr.pocz. 17, 31-420 Kraków73 (Polonia), fax (48)12-4130350;
* Portugiesische A.: Gilberto Correia, rua de Brito 24, 4915 Vila Praia de Ancora, tel. 911181 (Portugal); * Rumänische A.: Ecou din Medjugorje, C.P. 41-132 Bucuresti (Rumänien)
* Russische A. : Dom Marii, Ul Remisova 5, 113186 Moscow, Rußland
* Spanische A. : Eco de M., c.p.149 I-46100 Mantova;
* Ungarische A.: Fraternitas, 1399 Budapest, P.F. 701/85 (Hongrie) fax 36-11329001;
* Albanische Sander Prendushi, L. Heroj, Rr Skenderbeg, nr98, Shköder, Albania;
* Griechische: Soeur Despina, 69 rue Epirou, Agia Paraskevi, 15341 Athenes;
* Schwedisch: Carlo Frizzo,Vultejusvawen 21, 16857- Bromma (Schweden)
Verteilung -
* Schweiz: Rita Gervais, 4117 Burg i.L; Spenden PC 40-7567-1 der Raiffeisenbank, 4116 Metzerlen, z.G. Eco di Medjugorje Ko.Nr. 12151.37
* Österreich: Heindler Margarete, Reindlgutstr. 5, A - 4400 Steyr. Überweisung: Postscheckkonto: 93.001.968
* Deutschland: Medjugorje Comitee, F. Castagnetti, Ostpreussenweg, 4, D- 33104 Paderborn. Überweis.: K/K 85738 Sparkasse Paderborn (BLZ 47250101)

 

Ein Gebets- und Bildungsseminar für Gruppenleiter findet vom 28. Februar zum 5. März im Hotel "Sunce" in Neum statt. Es dauert 6 Tage, die vier ersten sind dem Gebet, der Vorlesungen, dem Austausch von Erfahrungen gewidmet, während der vorletzte ein Einkehrtag zur geistlichen Erneuerung sein wird. Die Wallfahrt nach Medjugorje wird das Seminar beschliessen.
Das 10. Internationale Gebetstreffen für Jugendliche wird auch dieses Jahr vom 31. Juli bis 6. August statttfinden mit dem Thema Gottvater, Quell des Lebens.
Internationales Treffen für Priester vom Abend des 30. Juni bis zum 6. Juli mittags unter dem Thema: Die Priester in der Schule Mariens. Für all diese Kurse wende man sich an Fax 0038-788-651.988 (P.B.)

"Nach Medjugorje spürte ich nicht die erhoffte Wirkung" &endash; Aus London schreibt uns eine betrübte Frau: "Ich pilgerte nach Medjugorje im Jahre l995, spürte aber nicht die geringste Wirkung. Nach drei Jahren kann ich noch nicht beten, die Hl. Schrift lesen, noch den Rosenkranz sagen. Bin ich die einzige, bei der es fehlschlug? Ich möchte wie alle andern Fortschritte machen, begeistert sein von der Madonna ..."
Liebe Schwester, welche Wirkung haben Sie denn besonders erhofft? Die Madonna verlangt die Umkehr. Es braucht eine Entscheidung, sagt Maria, das Befolgen ihrer Botschaften, auszuharren und bereit zu sein, wieder anzufangen, wenn wir aufgehört haben. Das Gute kostet Mühe, manchmal muss man sich Gewalt antun.
Sicher ist es schwieriger, wenn Sie nicht von einer Gruppe oder einer Person unterstützt werden, die sich mit Ihnen auf den Weg macht. Aber Gott wird seine Gnade nicht fehlen lassen. Suchen Sie nicht die Begeisterung. Die Begegnung mit andern soll nicht Grund zu Verwirrung sein, vielmehr zu Demut und Ansporn. Die Muttergottes kennt ihre Tochter gut und begleitet sie mit übergrosser Liebe, seit Sie in Medjugorje waren, glauben Sie daran. Auch wir werden für Sie beten .

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Der mütterliche Segen Mariens und des Christkinds, mit unserm, möge Gnade und Frieden an alle Mitarbeiter und Leser bringen, damit in diesem Jahr des Vaters sie als seine Kinder in der Heiligkeit wachsen mögen und Zeugen seien für seine Liebe zu die Menschen.

Villanova Maiardina,
Erscheinung des Herrn 1999


Herausgeber: "Eco di Maria" - c.p. 149, I-46100 Mantova - J.15- Nr. 1-2; sp.a.p. art. 2, com. 20/c, leg. 662/96, filiale Mantova, autor. Trib. MN n.13, 8.11.86; Fax (39) 376-245075 Resp. Ing. A. Lanzani - Tip. DIPRO (Roncade TV)