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www.medjugorje.ws » Echo Mariens Königin des Friedens » Echo Mariens Königin des Friedens 154 (November-Dezember 2000)

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Eco di Maria
Regina della Pace

Deutsch 154

November - December 2000


Botschaft Mariens vom 25. September 2000

"Liebe Kinder, heute rufe ich euch auf, euch dem Gebet zu öffnen. Möge das Gebet für euch zur Freude werden. Erneuert das Gebet in euren Familien und gründet Gebetsgruppen, so werdet ihr Freude im Gebet und in der Gemeinsamkeit erfahren. All jene, die beten und Mitglieder von Gebetsgruppen sind, sind in ihren Herzen dem Willen Gottes offen und bezeugen freudvoll die Liebe Gottes. Ich bin mit euch, trage euch alle in meinem Herzen und segne euch mit meinem mütterlichen Segen. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid."

 

Gründet Gebetsgruppen

In der Botschaft vom vergangenen Monat hat uns Maria angespornt, mehr für Gott und Sein Reich zu arbeiten. Heute ladet Sie uns ein, uns dem Gebet zu öffnen. Sich öffnen, denn öffnet man nicht Herz, Verstand und Seele bei der Begegnung mit Gott, wirkt das Gebet nicht, das uns zu Ihm führt, und ist also nicht existent. Kein Opfer kann ein weit entferntes Herz aufwiegen (vgl. Ps 50,18). Beim Beten befinden wir uns vor Gott, lassen uns von Ihm überfluten, durchdringen, von Seiner Liebe verwandeln, und als Folge arbeiten wir für Ihn und Sein Reich. Beten bedeutet auch einsehen, Gottes Geschenk zu sein und sich als Geschenk Gott anzubieten, nach dem Vorbild Jesu und Mariens. Es erfüllt sich sodann im Gebet das Wunder der Aufnahme Gottes in der Welt, die Welt öffnet sich Seiner Anwesenheit und Seinem Wirken. Das Ereignis, welches die Menschengeschichte radikal verändert hat, die Menschwerdung Gottes, war möglich durch das Fiat Mariens: "Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe wie du gesagt hast" (Lk 1,38).
Wenn also Gott Mensch geworden ist, das menschliche Herz Tempel Gottes, sollen und müssen auch wir unser Fiat Seinem Willen gegenüber aussprechen. Überwinden wir doch Misstrauen und Angst, Erbschaft der ersten Sünde des Menschen; sich Gott öffnen, sich Ihm überlassen, führt nicht zum Verlust des Lebens, sondern zur Rettung desselben (vgl. Lk 9,24); es bedeutet nicht sich an irgend ein Unglück auszuliefern, sondern auf Fels zu bauen (vgl. Lk 6,47-48), nicht herumzuschleichen, sondern sich im Flug zu erheben (vgl. Ex 19,4), es bedeutet nicht leiden, sondern sich anbieten. In Wirklichkeit können in Gott, mit Gott und für Gott, der uns einer Mutter gleich, im Gegenteil, noch mehr als sie, liebt, (vgl. Jes 49,15), weder Verfolgung, noch Martyrium jemals das Halleluja in unseren Herzen auslöschen. Alles müssen wir auf Gott beziehen, zurückführen, orientieren, denn alles kommt wieder auf uns von Ihm gesegnet und geheiligt zurück; das Gebet ist somit ein Austausch von Geschenken, ein konkretes Liebesverhältnis: Das Gebet werde für euch zur Freude.

Ein wahres Liebesverhältnis kann nicht zur Gewohnheit und automatischen Regel abflachen, sondern muss sich immer erneuern. Erneuert das Gebet in euren Familien und gründet Gebetsgruppen: dies ist die wirksame Empfehlung, ausgehend von der Botschaft des letzten Monats, und zwar mehr zu arbeiten; nicht mit Hilfe raffinierter Produktionsmethoden oder Bildung der öffentlichen Meinung; Maria ladet uns nicht zur Erfindung erworbener Formeln ein, sondern ganz einfach zum Gebet. Seit vielen Jahren, mit unendlicher Geduld, zeigt Sie uns den Weg auf, ermutigt uns, Ihr nachzufolgen, gibt uns konkrete Ratschläge, sichert uns Ihre Hilfe zu. Sie hat uns gelehrt, mit dem Herzen zu beten, Sie hat uns die Freude am persönlichen Gebet geschenkt, Sie hat uns zum Gebet in der Familie aufgerufen, zum Hören des Wortes Gottes sowie die hl. Messe in den Mittelpunkt zu stellen; Sie hat uns ermutigt, uns vertrauensvoll Gott hinzugeben... Heute fügt Sie die Einladung hinzu, Gebetsgruppen zu gründen, und es scheint, wenn ich mich nicht irre, dass in den Botschaften an die Pfarre Medjugorje und somit zum ersten Mal an uns (siehe Botschaft vom 6. Februar 1986), diese Einladung ausdrücklich erfolgt. Wie so oft begründet Maria Ihre Einladung: So werdet ihr Freude im Gebet und in der Gemeinsamkeit erfahren; zur Freude, die öfters als Bestandteil und Frucht der Gemeinschaft mit Gott angeführt wird, fügt Maria die Gemeinschaft hinzu; das Gebet sei konkrete Erfahrung der Freude und Gemeinschaft mit Gott und den Geschwistern; denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, sagt Jesus, da bin ich mitten unter ihnen (Mt 18,20). Wir müssen fest an diese Anwesenheit glauben und uns von ihr verändern lassen. Und weiter: All jene, die beten und Mitglieder von Gebetsgruppen sind, sind in ihren Herzen dem Willen Gottes offen und bezeugen freudvoll die Liebe Gottes; das Gebet erfordert die Öffnung des Herzens gegenüber dem Willen Gottes und gleichzeitig tut sich das Herz auf. Es ist Same und Frucht zur gleichen Zeit; das Gebet ermöglicht die Erfahrung mit Gott zu machen und daher davon freudvoll Zeugnis abzulegen. Ist es etwa nicht eine wunderbare Frucht? Im Namen Mariens, gestärkt durch Ihren mütterlichen Segen, in der Sicherheit, dass Sie uns alle in Ihrem Herzen tragt, nehmen wir Ihre Einladung an und gründen Gebetsgruppen. Nicht unsere Kräfte, noch unsere menschlichen Fähigkeiten, noch unsere Tugenden, werden das möglich machen, aber je mehr wir kleine und demütige Werkzeuge in Ihren Händen sein werden, werden wir die großen Dinge sehen, die Sie an unserer Stelle ausführen wird, damit wir lernen die Liebe Gottes anzuerkennen, Ihn zu loben und zu bezeugen. Unser Herz sei fröhlich, unsere Hoffnung stark; die Welt ist in den Händen Mariens und Ihr Unbeflecktes Herz wird triumphieren.

Nuccio Quattrocchi

 

 

Botschaft Mariens vom 25. Oktober 2000

"Liebe Kinder, heute möchte ich euch mein mütterliches Herz öffnen und euch alle zum Gebet für meine Anliegen aufrufen. Ich möchte das Gebet mit euch erneuern und euch zum Fasten aufrufen, das ich meinem Sohn Jesus für das Kommen einer neuen Zeit - einer Zeit des Frühlings - darbringen möchte. In diesem Jubiläumsjahr haben sich mir viele Herzen geöffnet und die Kirche wird im Geist erneuert. Ich freue mich mit euch und ich danke Gott für diese Gabe, und euch, meine lieben Kinder, rufe ich auf: betet, betet, betet, bis das Gebet für euch zur Freude wird. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid."

 

Maria geleitet uns zum Frühling

Eine Botschaft der Hoffnung und Freude, die Maria heute an uns richtet. Sie ist eine Einladung zur Mitarbeit mit Ihr, wohl wissend welchen Einsatz und welche Verantwortung eine solche Aufgabe mit sich bringt, aber mit der Sicherheit, dass Ihr Unbeflecktes Herz triumphieren wird. Heute möchte ich euch mein mütterliches Herz öffnen und euch alle zum Gebet für meine Anliegen aufrufen. Mit Ihr vereint, im Schutz Ihres mütterlichen Herzens, können wir sicher sein, dass unser Beitrag, sei er auch noch so klein, niemals unbedeutend sein wird. Jeder von uns ist wahrlich einmalig vor Gott, unersetzlich und nicht zu kopieren, und deshalb ist unsere Liebesantwort eine persönliche Blume, die niemand in der Lage ist, an unserer Stelle zu pflegen. Die Einladung Mariens ist an alle gerichtet; niemand erachte sich ausgeschlossen, niemand glaube unwürdig und unfähig zu sein. Mögen wir alle Ihre Einladung annehmen, Große oder Kleine, Alte oder Junge, Nahe oder Entfernte, Heilige oder Sünder, im Herzen Mariens ist für alle Platz: Entschlossenheit genügt, es genügt Ihr zu vertrauen.

Maria offenbart uns nicht Ihre Absichten, wofür Sie um das Gebet bittet, sondern ladet uns ein, mit Ihr zusammen zu arbeiten: Ich möchte das Gebet mit euch erneuern und euch zum Fasten aufrufen, das ich meinem Sohn Jesus für das Kommen einer neuen Zeit - einer Zeit des Frühlings - darbringen möchte. Mit Maria

zusammen zu arbeiten für das Kommen einer neuen Zeit, für eine radikale Wandlung der Welt. Gibt es eine wichtigere, bedeutendere Aufgabe als diese? Alle sind wir zu dieser Aufgabe aufgerufen und alle können wir unseren Beitrag dazu leisten; physisch Gesunde oder Kranke, Gebildete oder Ungebildete, Freie oder Sklaven, Reiche oder Arme. Werte für die Welt , sind nicht immer auch Werte für Gott; im Gegenteil, oft sind die Positionen umgekehrt (vgl. Mt 5,3-12). Gebete und Fasten braucht Maria; das will Sie Ihrem Sohn Jesus darbringen, für das Kommen einer neuen Zeit, einer Zeit des Frühlings. Seit dem fünften Tag Ihres Kommens in Medjugorje, beinahe bei jeder Erscheinung, bittet Maria um das Gebet; es ist unabdingbar, um die Gemeinschaft mit Gott zu leben, um aus der Quelle der Rettung zu schöpfen, die der Welt durch das Opfer Christi offen steht. Seit dem sechsten Tag bittet Maria des öfteren um das Fasten. Gebet und Fasten sind die Leitlinien der Route, die die Madonna uns einladet zu beschreiten, aber es ist nötig, sich zu erinnern, dass es sich um einen Weg handelt, der nach Ihren Belehrungen zu gehen, und nicht auf eine religiöse, formale, äußerliche Ausübung zu beschränken ist.

Wir haben vom Gebet kürzlich in unseren Kommentaren gesprochen (siehe die letzten Ausgaben von Echo). Bezüglich des Fastens geht es sicher um die Enthaltung von Nahrung (die empfohlenen Tage nach der Botschaft an Ivan vom 14.08.1984 sind Mittwoch und Freitag), aber das reicht nicht aus (vgl. Lk 18,12); wie schon um das Gebet fragt Maria nach einem Fasten mit dem Herzen (Botschaft vom 20.09.1984). Fasten ist daher Nahrungsabstinenz, aber vor allem Maßhalten im Leben, Enthaltsamkeit vor jeglicher Form der Gier, Gewalttätigkeit, Missbrauch, Wollust. Fasten ist Verzicht auf Überflüssiges, es ist brüderliches Teilen; siehe das auserlesene Kap. 58 Jesaja. Fasten ist Abstand von den eigenen Dingen, von den Sorgen, von all dem, das einer völligen Öffnung gegenüber Gott uns Seinem Wirken der Gnade im Wege steht; Gebet und Fasten sind wirkungsvolle Waffen das Böse und den Bösen zu besiegen (vgl. Mt 17,21).

Maria spricht vertraulich von Ihren Freuden; in diesem Jubiläumsjahr haben sich mir viele Herzen geöffnet und die Kirche wird im Geist erneuert. Dies sind Zeichen des geistlichen Frühlings, zu dessen Entstehung uns Maria einladet; die Herzen öffnen sich endlich, die Kirche lässt sich vom Geist erneuern. Unser hl. Vater hat sich verausgabt, ohne Einschränkungen, damit die Kirche zu einem neuen Pfingsten erstehe und die Kultur der Liebe in der Welt triumphiere, und ich nehme an, dass Maria vor allem an ihn denkt, wenn Sie sagt Ich freue mich mit euch. Nehmen wir die Einladung unserer Mutter an, freuen wir uns mit Ihr und danken wir Gott mit Ihr. Es ist das Lied des Magnificat, das Maria mit uns zu Gott erheben will; ehren wir dieses Lied mit unserem Leben; es sei eine Liturgie des Lobes und Dankes ohne Ende, Gebet, das uns zur Freude werde.

Nuccio Quattrocchi

 

 

 

Tausendfünfhundert Bischöfe reihen sich um Maria

Seit den Zeiten des II. Vatikanischen Konzils konnte man kein solches Schauspiel mehr sehen, wo sich so viele Bischöfe aus aller Welt versammelt haben. Das heutige Treffen führt mich gedanklich an jene gnadenvolle Jahre zurück, in welchen man stark wie ein Beben das neue Pfingsten spürte, die Anwesenheit des Geistes Gottes.

Mit diesen Worten hat der Papst am Samstag, dem 7. Oktober, anlässlich des Jubiläums der Bischöfe die Rede zu Füßen der Madonna von Fatima begonnen, die eigens aus Portugal eingeflogen wurde. An diesem Tag, der liturgisch der Heiligen Jungfrau vom Rosenkranz geweiht ist, wurden die Glorreichen Geheimnisse von einem Bischof, einem Kardinal und je einer Familie aus den fünf Kontinenten vorgebetet, wobei durch eine besondere Übertragung symbolisch das 5. Geheimnis aus der Stimme von Sr. Lucia aus Coimbra und ihren Mitschwestern vom Karmel über den Petersplatz erklang.

Am Ende des Rosenkranzes hat der hl. Vater folgenden Kommentar abgegeben: Unser Gebet hat die Menschenfamilie um Maria versammelt. In Anbetracht des Jubiläums haben wir die Dankbarkeit der Kirche für die mütterliche Fürsorge ausdrücken wollen, die Maria ihren Kindern aller Zeit entgegengebracht hat. Es gibt kein Jahrhundert, kein Volk, in dem sie nicht ihre Anwesenheit erkennen hat lassen, wo sie den Gläubigen, besonders den Kleinen und Armen, Licht, Hoffnung und Trost gespendet hat. Er hat dann hinzugefügt: Unser Gebet heute Abend steht im Zusammenhang mit dem Lichte der Botschaft von Fatima, deren Inhalte bei unserer Betrachtung der Geschichte des XX. Jahrhunderts behilflich sind. Mit diesen Worten hat der Pontifex den Weiheakt, den er am darauf folgenden Tag - Sonntag, dem 8. Oktober - mit den Bischöfen nach der eucharistischen Feier ausgesprochen hat, angekündigt. Im Laufe der Homelie hat er erklärt, dass das verehrte Bildnis der Madonna von Fatima, die zur Freude unter uns weilt, uns hilft, die erste apostolische Versammlung zu verstehen, die im Abendmahlssaal mit Maria, Mutter Jesu, zusammen gekommen war. Und in diesem Geiste haben die Bischöfe das III. Jahrtausend und die Menschheit Maria, als ein großes kirchliches Ereignis, als Sigel des Jubiläums geweiht. Wir führen einige Auszüge der Weihe an, die die Echtheit eines ehrlichen und vertrauensvollen Aufrufes für die hilfsbedürftigen Kinder widerspiegelt.

Heute sucht die Kirche durch die Stimme des Nachfolgers Petri, der sich die Stimmen vieler Hirten aus aller Welt anschließen, eine Zuflucht unter deinem mütterlichen Schutz, und fleht vertrauensvoll um deine Fürsprache, angesichts der Herausforderungen, die die Zukunft verbirgt. (...)

Wir wollen dir heute die Zukunft, die uns erwartet, anvertrauen, und bitten um deine Begleitung auf unserem Weg. Wir sind Männer und Frauen einer außergewöhnlichen Epoche, die so aufregend wie reich an Widersprüchen ist. Die Menschheit verfügt heute über Werkzeuge ungeheuerer Kraft und kann aus dieser Welt einen Garten machen, oder sie in einen Schutthaufen verwandeln. Sie hat außergewöhnliche Fähigkeit selbst bei Eingriffen an den Quellen des Lebens erreicht und kann diese im Rahmen der Gesetze der Moral zum Guten verwenden, oder dem blinden Hochmut einer Wissenschaft nachgeben, die sich keine Grenzen setzt, die so weit geht, dass der nötige Respekt gegenüber jedem menschlichen Wesen mit Füßen getreten wird. Mehr denn je ist heute die Menschheit an einem Scheideweg angelangt. Und nochmals ist die Rettung allein und völlig, o Heilige Jungfrau, in deinem Sohn Jesus (...)

O Mutter, die du das Leid und die Hoffnung der Kirche in der Welt kennst, stehe deinen Kindern in den täglichen Prüfungen, denen jeder ausgesetzt ist, bei, und mache, dass durch den Einsatz aller, die dunklen Mächte nicht über das Licht herrschen. Dir, o Morgenröte der Rettung, überlassen wir unseren Weg ins neue Jahrtausend, auf dass unter deiner Führung alle Menschen Christus entdecken, Licht der Welt und einziger Retter, der mit dem Vater und dem Heiligen Geist herrscht in alle Ewigkeit. Amen.

 

 

Exorzismus oder Unterscheidungsgabe

Don Gabriele Amorth, bekannter Exorzist des Vatikans, hat anlässlich einer Konferenz über eine wichtige Angelegenheit im Leben der Christen gesprochen, vor allem diese Zeit betreffend, in der sich offensichtlich Licht und Dunkel entgegenstellen. Das behandelte Thema "Exorzismus und Unterscheidungsgabe" kann in drei Punkte zusammengefasst werden.

1. Das Dasein des Teufels. Vor allem muss man das Problem der Existenz des Teufels betrachten, welche von einer großen Zahl Theologen, rationaler Ausrichtung in Frage gestellt wird, die Satan nur als Mythos oder Symbol des Bösen im allgemeinen ansehen möchten. Diese Gelehrte erinnern wir an die Lehre des Katechismus der katholischen Kirche: "Wenn man beim 'Vaterunser' zum Schluss betet 'erlöse uns von dem Bösen', unter 'Bösen' versteht man die Person des Bösen, nicht das Böse im allgemeinen (KKK Nr. 2851).

Papst Paul VI. sagte in Bezug auf den Teufel: Satan ist ein perverser, verdorbener Agent... er ist nicht nur ein Teufel, sondern eine furchterregende Mehrzahl. Daher ist Satan Person, im Gegenteil, eine Mehrheit von Personen; er umfasst alle jene Engel, die, nachdem sie sich weigerten Gott zu gehorchen, zu Teufeln geworden sind, d.h. zu Rebellen und Verfluchte. Zur Untermauerung dieser Lehre der Kirche wäre es angebracht, jene Absätze der Bibel herauszusuchen, aus denen das Dasein Satans hervorgeht und sich deutlich offenbart; ferner kann man verstehen, spricht man vom Teufel, bedeutet das indirekt von Christus zu sprechen, denn die Bibel behauptet, dass Jesus der Retter ist, denn er ist gekommen, uns von der Macht des Bösen zu befreien. "Satan ist frei, intelligent und mit dem Geist der Initiative ausgestattet."

2. Das Wirkungsfeld Satans. Seine hauptsächlichste Aktivität, die wir als gewöhnlich bezeichnen können, besteht darin, den Menschen zum Bösen zu verführen, mit der Absicht, ihn von Gott zu entfernen. Deshalb genügt es nicht nur "an Gott zu glauben" - wie es in der Tat 90% der Italiener tun - sondern es ist notwendig, den Willen Gottes zu tun. "Während meiner 45.000 Exorzismen - erzählt ironisch Don Amorth - habe ich nie einen Teufel begegnet, der nicht an Gott glaubt. Glauben nützt nichts; vielmehr muss man das tun, was uns Jesus gesagt hat" (vgl. Jak 2,14-20; Mt 7,21).

Dieser Aktion der Versuchung sind wir alle unterworfen, das ganze Leben lang, wie auch Jesus und Maria nicht ausgenommen waren; deswegen ist es nötig, wachsam zu sein, den Gelegenheiten zur Sünde auszuweichen, und, vor allem zu beten, denn alleine verlieren wir den Kampf gegen Satan, während wir ihn gemeinsam mit Christus durch das Gebet gewinnen.

Es gibt da auch eine außergewöhnliche Tätigkeit des Teufels, die darin besteht, dass er besondere, außerordentliche Störmanöver unternimmt; das passiert manchmal unserer Schuld wegen, manchmal auch aus Schuld anderer. Wir können diese in 4 Kategorien einteilen, auch wenn es unter den Exorzisten keine gemeinsame Sprache herrscht, um teuflische Phänomene zu beschreiben.

* Besitzergreifung: Der Teufel kommt in den menschlichen Körper und äußert sich mit Gesten und Worten. In diesem Fall sei klar gesagt, dass Satan nicht der Seele Besitz ergreifen kann.

* Schikanen: Der Teufel fügt einer Person Leiden und Flüche zu und wirkt auf die Gesundheit, Zärtlichkeit und Arbeit ein. Ein solcher Fall ist nicht leicht zu erkennen, denn diese Übel kommen von Satan auf indirekter Weise, nicht offensichtlich, so dass man glaube, sie haben natürlichen Ursprung. Deswegen wenden sich die betroffenen Personen, die oftmals nicht von Priestern und Bischöfen verstanden werden, die ihrerseits recht wenig von diesen Dingen wissen, an Zauberer, um bei ihnen Hilfe zu erfahren; die Probleme werden nur noch größer, denn alle Zauberei bezieht ihre Kraft vom Reich der Finsternis.

Es ist eine banale Täuschung, zu glauben, dass die weiße Magie, jene, die theoretisch "für das Gute" gemacht ist, die Kraft des Bösen verwenden kann, um Wohlbefinden zu schaffen und das Böse auslösche. Die Magie ist und bleibt schwarz, immer nur schwarz, auch wenn sie als "gut" vorgestellt wird.

* Besessenheit: Es handelt sich um dem Menschen zugefügte Störungen, die seine innere Ausgeglichenheit angreifen, sein psycho-gefühlsmäßiges Gleichgewicht. Satan greift an und verursacht Verwirrung, Kummer und innere Qualen.

* Verseuchung: Darunter versteht man jene Bösartigkeiten, die Sachen und Tiere treffen. Der Katechismus der katholischen Kirche erklärt, dass man auch Exorzismen über Dinge (KKK Nr. 1673) ausführen kann, und in der Tat kommt es vor, dass man Häuser und Orte exorzieren muss.

All diese besonderen Bösartigkeiten, die jedoch keine Macht über die Seele besitzen, empfängt man aus vier Gründen:

a) Aus freier Initiative des Teufels. Infolge der den Geschöpfen geschenkten Freiheit, lässt Gott zu, dass Satan das Böse wirkt, auch wenn das Böse nicht Wille Gottes ist. Das entspricht nicht so sehr einem Zulassen Gottes dem Bösen gegenüber, als vielmehr ein nicht-sofortiges-Eintreten Seinerseits. Die Gründe eines solchen, göttlichen Willens entziehen sich unserem Wissen; wir wissen jedoch, dass Gott die Macht hat das Böse in Gutes umzuwandeln. Viele Heilige waren von Besitzergreifung, Schikanen und Besessenheit betroffen, und haben sich durch diese Prüfungen hindurch geheiligt: Pater Pio, der Kurat von Ars, die hl. Gemma... Vergessen wir daher nicht den Wert des Kreuzes. Die satanischen Übel, Gott als Opfer dargebracht, haben eine unglaubliche Auferstehungskraft.

b) Infolge Besuches gefährlicher Orte: Zauberer, Kartenleser, satanische Gruppen, spiritistische Sitzungen.

c) Verharren in schwerer Sünde. Mit der Zeit "verhärtet" man sich in der Sünde und das Böse schlägt in uns tiefe Wurzeln.

d) Verfluchungen: Ist die meiste Ursache und betrifft 90% der Fälle und hängt nicht von dem ab, den die Flüche treffen. "Verfluchung" bedeutet ein begangenes Übel mit Hilfe des Teufels. Wer kann solches ausführen? Nicht alle, sondern nur die Zauberer, die tatsächlich mit dem Teufel in Verbindung sind. Es gibt mehrere Formen von Verfluchungen: Verwünschung, Fessel, 'böser Blick'... Schuld an solchen Übeln sind die Auftraggeber und Ausführenden.

 

3. Die von Christus der Kirche verliehene Autorität, um Satan auszutreiben. Jesus hat diese Macht zuvor den Zwölf, dann 72 Jüngern verliehen; schließlich hat er diese auf alle Gläubigen ausgedehnt: ...werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben (vgl. Mk 16,17). Heute aber kann der Exorzismus nur von einem durch seinen Bischof autorisierten Priester und nach Genehmigung des Ortsbischofs, ausgeführt werden. Jedenfalls kann jeder Gläubige Befreiungsgebete sprechen, für sich und für andere, ohne Erlaubnis des Bischofs, der nur die öffentliche Form verbieten kann, oder den Ort, wo diese Gebete gesprochen werden.

Der Zweck dieser Gebete kommt jenem des Exorzismus gleich, d.h. Satan zu vertreiben; während jedoch der Exorzismus das offizielle und öffentliche Gebet im Namen der Kirche ist - und deshalb an sich wirksamer - bleibt das Befreiungsgebet immer ein privates Gebet, das jedenfalls in einigen Fällen große Wirksamkeit hat. In der Tat, zur Zeit der hl. Katharina ist vorgekommen, dass ihr die schwierigsten Fälle von Besessenheit überlassen wurden; Katharina, die kein Priester war, sondern Heilige, hat die Befreiung erwirkt. So auch der hl. Franziskus, hl. Leopold Mandic und viele andere Heiligen, obwohl keine Exorzisten, haben viele Besessene befreit. Im allgemeinen hängt die Kraft der Teufelsaustreibung vom Glauben und Gebet ab.

 

"Ich schätze, dass 99% der Bischöfe nicht mehr an das außerordentliche Wirken des Teufels glaubt". So antwortet Don Amorth einem Journalisten über den Satanismus:

F. Und die Kirche, was unternimmt sie gegenüber der Verbreitung dieses Phänomens (Satanismus)?

A. Sie ist total abwesend! Seit dreihundert Jahren hat man aufgehört, Exorzismen in der lateinischen Kirche durchzuführen (nicht so in der orthodoxen Kirche und Kirchen bestimmter, protestantischer Bekenntnisse). Und da Priester und Bischöfe, die nie Exorzismen gesehen haben, nicht darüber sprechen, die im katholischen Glauben persönliche Anwesenheit des Teufels, wie sie in Seminaren gelehrt wird, entfernt haben, glauben selbst nicht mehr daran. Ich glaube, dass 99% der Bischöfe nicht mehr an das außerordentliche Wirken des Teufels glaubt.

Es genügt das neue Exorzismus-Ritual, das vom hl. Stuhl vorbereitet wurde, zu betrachten: Es ist von absolut unkompetenten Personen ausgearbeitet worden, die obendrein von Exorzismen Angst haben. "Wenn keine Sicherheit über die Anwesenheit Satans besteht, führe man keine Exorzismen durch", sagt das neue Ritual. Das ist aber absurd: Satan versteckt sich, verkleidet sich auf alle mögliche Art. Das alte römische Ritual lehrte Vorsicht, damit man nicht psychische Krankheiten mit teuflischer Verseuchung verwechselt, aber lehrte auch die Tricks, die der Teufel anwendet, um seine Anwesenheit zu tarnen.

Ich sage auch noch: Das neue Ritual verbietet den Exorzismus im Fall von Teufelsbefall: die Fälle des Befalls betreffen jedoch mehr als 90% aller Fälle teuflische Verseuchung. Nach dem neuen Ritual also dürfte man nie einen Exorzismus durchführen!

Diese liturgischen Neuregelungen sind unglaublich, die von der Voraussetzung ausgehen, dass die Kirche sich für viele Jahrhunderte getäuscht hat Ja, Satan ist überall. Und er kann ungehindert arbeiten, denn die ihn am wenigsten hindern, sind gerade die Priester!

Massimiliano Curletti

 

 

CHRISTUS UNSER HEIL
„Dominus Jesus"
über den religiösen Relativismus

Am vergangenen 5. September gab die Kongregation für die Glaubenslehre die „Erklärung Dominus Iesus" heraus und intervenierte zu einem Thema, das im vergangenen Jahrzehnt Gegenstand lebhafter theologischer Debatten war: Ist Jesus Christus der einzige Weg zum Heil?

Es handelt sich um eine Erklärung, d.h. nicht um eine Verkündigung einer neuen Lehre, sondern eine Bestätigung dessen, was das Lehramt schon früher verkündet hat. Es ist ein Lehrdokument, das vom Papst ausdrücklich gutgeheissen wurde.

Inhalt
Die Erklärung schärft die traditionelle katholische Lehre neu ein und bestätigt, dass die Offenbarung Jesu Christi vollständig und endgültig ist (n. 5-8). Diese Aussage wendet sich gegen die These, die christliche Offenbarung sei begrenzt und unvollkommen und müsse von den andern Religionen ergänzt werden, das Geheimnis Gottes sei also nicht vollständig vom Christentum verkündet worden und sei gleichermassen in den andern Religionen gegenwärtig. Dominus Iesus weist diese Ansicht als dem Glauben der katholischen Kirche widersprechend zurück und bestätigt erneut, dass in Christus die Fülle des Geheimnisses Gottes ist. Jesus Christus kann nicht als einer unter vielen, die von Gott im Laufe der Geschichte Gestalt angenommen haben, betrachtet werden.

Gemäss einer wiederholt vertretenen Auffassung wird auch die Einzigkeit und Heilsuniversalität des Mysteriums Jesu Christi geleugnet (n.13). Diese Auffassung hat keinerlei biblische Grundlage. Es gehört nämlich zum beständigen Glaubensgut der Kirche und ist fest zu glauben, dass Jesus Christus der Sohn Gottes, der Herr und der einzige Erlöser ist, der durch seine Menschwerdung, seinen Tod und seine Auferstehung die Heilsgeschichte, die in ihm ihre Fülle und ihren Mittelpunkt findet, zur Vollendung gebracht hat. „Der Vater hat den Sohn gesandt als den Retter der Welt"(1 Joh 4,14) und es verkündet Petrus: „In keinem andern ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen" (Apg 4, 12) derselbe Apostel bezeugt, dass Jesus Christus „der Herr aller" ist „der von Gott eingesetzte Richter der Lebenden und Toten", weshalb „jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen die Vergebung der Sünden empfängt" (Apg 10, 36.42.43.).

Es gibt eine einzige Kirche Christi, die in der katholischen Kirche verwirklicht ist (subsistit in), die vom Nachfolger Petri und den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird. Die Kirchen, die zwar nicht in vollkommener Gemeinschaft mit der Kirche stehen, aber durch engste Bande, wie die apostolische Sukzession und die gültige Eucharistie, mit ihr verbunden bleiben, sind echte Teilkirchen. Deshalb ist die Kirche Christi auch in diesen Kirchen gegenwärtig und wirksam, obwohl ihnen die volle Gemeinschaft mit der katholischen Lehre fehlt, insofern sie die katholische Lehre vom Primat nicht annehmen, den der Bischof von Rom nach Gottes Willen objektiv innehat und über die ganze Kirche ausübt.
Die kirchlichen Gemeinschaften hingegen, die den gültigen Episkopat und die ursprüngliche und vollständige Wirklichkeit des eucharistischen Mysteriums nicht bewahrt haben, sind nicht Kirchen im eigentlichen Sinn; die in diesen Gemeinschaften Getauften sind aber durch die Taufe Christus eingegliedert und stehen deshalb in einer gewissen, wenn auch nicht vollkommenen Gemeinschaft mit der Kirche (n. 17).

Die Kirche ist das „allumfassende Heilssakrament". Sie ist immer auf geheimnisvolle Weise mit dem Retter Jesus Christus, ihrem Haupt, verbunden und ihm untergeordnet, und hat deshalb im Plan Gottes eine unumgängliche Beziehung zum Heil jedes Menschen. Für jene, die nicht formell und sichtbar Glieder der Kirche sind, ist das Heil in Christus zugänglich kraft der Gnade, die sie zwar nicht förmlich in die Kirche eingliedert, aber sie geheimnisvoll mit ihr verbindet (n. 20). Bezüglich der Weise, in der die heilbringende Gnade Gottes, die immer durch Christus im Heiligen Geist geschenkt wird und in geheimnisvoller Beziehung zur Kirche steht, die einzelnen Nichtchristen erreicht, stellt das Zweite Vatikanische Konzil fest, dass Gott sie schenkt „auf Wegen , die Er weiss". Die Theologie ist damit beschäftigt, dieses Thema zu vertiefen" (n.21).

Beweggründe der Erklärung

Die Kirche reagiert auf gewisse irrige theologische Ansichten, die sich immer mehr in der katholischen Welt ausbreiten. Im besondern handelt es sich um die Theologie des religiösen Pluralismus, der die christliche Offenbarung auf die gleiche Ebene stellt wie die Positionen anderer Religionen. Sie verkürzen die Rolle Christi auf die Rolle eines Erlösers und nicht des Erlösers. Mit dem Kommen Jesu Christi, des Retters, hat Gott die Kirche für das Heil aller Menschen eingesetzt (Apg 17, 3o-31). Diese Glaubenswahrheit nimmt nichts von der Tatsache weg, dass die Kirche die Religionen der Welt mit aufrichtiger Ehrfurcht betrachtet, schliesst aber zugleich radikal jene Mentalität des Indifferentismus aus, die „durchdrungen ist von einem religiösen Relativismus, der zur Annahme führt, dass „eine Religion gleich viel gilt wie die andere"(n.22).

Der interreligiöse Dialog mit den andern Religionen und der ökumenische Dialog unter den christlichen Konfessionen läuft Gefahr, diskriminiert zu werden, wenn die klare Bejahung der eigenen Identität fehlt. Die Kirche anerkennt, dass der Dialog die gleiche personale Würde des Partners und die Achtung vor der Gewissensfreiheit voraussetzt. Sie kann aber nicht die gleiche Würde verschiedener Lehrinhalte gelten lassen. Der Christ ist wie ein Bettler, der dem andern Bettler sagt, wo sie etwas zu essen finden können. Der Christ weiss, wo er das Brot findet, nicht weil er besser wäre als der andere, aber weil es ihm offenbart wurde.

Reaktionen

Kardinal Cassidy, Verantwortlicher des Dikasteriums Ökumene, präzisierte, dass der Text sich an Fachleute richte und nicht an die ökumenische und interreligiöse Welt. Somit würde es sich um ein internes Dokument handeln. Gleichwohl hat die Erklärung verschiedene kritische Reaktionen hervorgerufen, sei es von andern Religionen, sei es von christlichen Konfessionen. Auch im katholischen Raum fehlt es nicht an Betroffenheit, vor allem was den Ton gewisser Formulierungen betrifft, und dies zu einer Zeit, wo der ökumenische Dialog ohnehin schwierig ist. Die Anglikaner und Protestanten sehen bemerkenswerte ökumenische Ergebnisse der letzten Jahre in Frage gestellt, besonders was den Begriff der Kirche angeht, der ihnen verweigert werde.

Der Papst antwortete auf diese Ängste und bekräftigte, dass die Verpflichtung der katholischen Kirche zum ökumenischen Dialog unwiederrufbar ist. Während des Angelus vom 1. Oktober sprach er von einer Erklärung, die mir am Herzen liegt und dieselbe Leidenschaft für die Ökumene zum Ausdruck bringt, die auch meiner Enzyklika „Ut unum sint" zugrunde liegt.

Mirco Trabuio

 

 

 

JUBILÄUMSCHRONIK

 

Liebe alte Freunde ...

Das Jubiläum der Betagten, das wir heute feiern, bekleidet eine besondere Wichtigkeit, wenn man die wachsende Präsenz der Betagten in der gegenwärtigen Gesellschaft betrachtet. Das Feiern des Jubiläums bedeutet vor allem, die Botschaft Christi für diese Menschen einzubringen, aber zugleich, die Botschaft von Erfahrung und Weisheit wertzuschätzen, deren Träger gerade die Alten in dieser besondern Lebenssituation sind. Für viele unter ihnen ist das Dritte Alter eine Zeit, um das eigene Leben neu zu ordnen, indem sie Erfahrung und erworbene Fähigkeiten zur Reife bringen.

Man kann nicht ohne die Worte beginnen, die Johannes Paul II. am 17. September an alle Betagten, die zusammen mit ihm an diesem Tag ihr Jubiläum feierten, gerichtet hat: eine Botschaft der Hoffnung, die jeden Menschen einlädt, diese wichtige Etappe würdig und in Fülle zu leben. Sie war auch Appell an die ganze Gesellschaft, wenn der Pontifex ruft: Man kann in der Tat noch vieles tun, um ein grösseres Bewusstsein für die Bedürfnisse der ältern Menschen zu schaffen, um ihnen zu helfen, ihre Fähigkeiten bestmöglichst auszudrücken, um ihr aktives Einbeziehen ins Leben der Kirche zu fördern, und vor allem um zu bewirken, dass ihre Würde als Personen immer und in jedem Fall respektiert und in ihrem Wert anerkannt werde. Sehr oft jedoch versteift sich der Mensch, wenn er die Zeit der Reife erlangt, vor verschiedenen Gegebenheiten des Leidens, mit denen er zu kämpfen hat. Denken wir an die Beschreibung des leidenden Gottesknechts (Is 50,5). Der Papst mahnt: Das Leiden kann nicht anders als Angst machen! Doch gerade im erlösenden Leiden Christi liegt die wahre Antwort auf die Herausforderung des Leidens, die unsere menschliche Befindlichkeit so sehr belastet.

In einer Welt wie der heutigen, in der oft Kraft und Leistung zum Mythos erhoben werden, habt ihr die Sendung, die Werte zu bezeugen, die jenseits des Scheins wirklich zählen und die für immer bleiben, weil sie ins Herz jedes Menschen hineingeschrieben und vom Wort Gottes verbürgt sind.

 

Der Ehrenplatz im Jubiläum gebührt Maria

Die Vorrangstellung Marias gründet auf ihrer Niedrigkeit. Diese privilegierte Beziehung befreite sie in ihrem Leben auf Erden jedoch keineswegs von den Mühen und Nöten des menschlichen Daseins. Dieses zutiefst menschliche Bild der Jungfrau von Nazareth ist von Johannes Paul II. in der Feier auf dem Petersplatz am Ende des XX. Internationalen Mariologisch-marianischen Kongresses gezeichnet worden. Der Kongress spielte sich vom 15. &emdash; 24. September in der Nähe der Kirche zur Göttlichen Liebe in Rom ab. Zehn Tage werden intensive Studien und Gebete der Muttergottes geweiht. Marianische Theologie und Volksfrömmigkeit begegnen sich und beleben sich gegenseitig in einem stark ökumenischen Klima. 200 Referenten aus 36 Ländern gingen das Thema „Das Geheimnis der Dreifaltigkeit und Maria" an, um die Grundlinien der Gottesmutter herauszustreichen, die Christus uns am Kreuz geschenkt hat. Sie ist das demütigste aller Geschöpfe, von dem nie genug gesprochen werden kann.

In seiner offen erklärten Liebe zu Maria wollte der Papst ihr ein grosses Kapitel des Jubiläums widmen, ihr die ganz von nahem ihrem Sohn in der Selbsterniedrigung nachfolgt. Sie sieht sich vor allem als „Magd des Herren" und widmet sich vollkommen dem Dienst am Sohn Gottes. Diese Vorrangstellung ist der Schlüssel zu Maria, und der Papst fährt fort: Maria teilte voll und ganz die alltägliche Wirklichkeit vieler einfacher Familien ihrer Zeit. Das unlösliche Band zwischen Maria und Jesus lädt uns ein, in der Feier des Zweitausendjährigen Jubiläums seit der Geburt Christi Zuflucht zu Maria zu nehmen. Darum wünscht sich der Papst, dass zu den Früchten dieses Gnadenjahrs nicht nur die tiefere Liebe zu Christus sondern auch eine erneuerte Marienverehrung gehört. Es gibt jedoch Grundbedingungen, damit die Marienfrömmigkeit echt und zuinnerst christlich bleibt. Maria muss intensiv verehrt und geliebt werden, jedoch mit jener wahren Hingabe, die in der Heiligen Schrift und der Tradition verwurzelt sein muss und hierbei vor allem die Liturgie zur Geltung kommen lässt und in ihr eine sichere Orientierung für die unmittelbarsten Ausdrucksformen der Volksfrömmigkeit findet.

Worte voll Weisheit an die Tausenden von Pilgern, die zur Kirche des heiligen Petrus gekommen sind, dem Ort, wo das Weltjubiläum der marianischen Wallfahrtsorte sein Ende fand: eine facettenreiche Versammlung, die mit ihren Fahnen, die die einzelnen Marienheiligtümer darstellen, erkennbar sind. Diese Frömmigkeit - so schloss Johannes Paul II. seine Homilie - muss fähig sein, stets zum Ursprung der Grösse Mariens zurückzufinden und zum immerwährenden lobpreisenden Magnifikat an den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist zu werden.

 

 

 

*René Laurentin, französischer Theologe und bekannter Mariologe, präsidierte am mariologisch-marianischen Kongress den runden Tisch über die Gegenwart Mariens in den verschiedenen Weltkulturen.
In einem Interview mit einer italienischen Tageszeitung über die Wichtigkeit der Gottesmutter in diesem Jubiläum unterstrich er deren Wert schon seit dem Totus Tuus des Papstes als eloquentes Beispiel seiner persönlichen Ganzhingabe an Maria, der Mutter Gottes.

F. Wie kann man heute Christus auch durch Maria verkünden? Auf welche Art ist Maria in der Evangelisation präsent?

A. „Maria hat eine zentrale und universelle Stellung im Evangelium, wenn auch eine diskrete: als einzige menschliche Ursache der irdischen Geburt des Gottessohnes. Sie war gegenwärtig während der ganzen Kindheit Jesu, während seines verborgenen Lebens bis zum 30. Altersjahr , beim Kreuz, an Pfingsten. Seit der Himmelfahrt ist sie die eschatologische Figur der Kirche".

F. Welches ist die Rolle Mariens im ökumenischen Dialog?

A. „Es ist schwierig. Die Muttergottes bleibt ein Zeichen des ökumenischen Widerspruchs. Trotz unseres gemeinsamen Glaubens und unserer gemeinsamen Verehrung hatte ich paradoxerweise manchmal mehr Schwierigkeiten mit den Orthodoxen als mit den Protestanten. Hier am Kongress habe ich einen Lutheraner getroffen, er ist heute Missionsbischof, der nach einer „Lokution" in der Jesuskirche zu Rom vor zehn Jahren einen Orden zu Ehren Mariens gegründet hat. Wir hoffen auf neue Überraschungen des Heiligen Geistes und der Gottesmutter auf dem so reichen aber nicht immer gut verstandenen Boden des Evangeliums, jenseits aller Ekzesse oder Sonderheiten, die die wunderbare Gestalt Mariens verstellt haben".

Die Ikone „Maria, Sitz der Weisheit" hat während zweier Wochen Russland durchpilgert. Gesegnet am 10. September auf dem Petersplatz zu Rom beim Abschluss des Jubiläums der Universitäten, wurde die moderne Mosaik vom Papst dem Erzbischof von Athen übergeben, der sie seinerseits nach einer Woche der Delegation der russischen Kirche anvertraute.

Das heilige Bild „pilgerte" zu verschiedenen Orten in Moskau. Am 24. September illustrierte der Erzbischof T. Kondrusiewich in feierlicher Liturgie in der Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis die drei Beweggründe für diese Pilgerfahrt: die Zunahme der Marienverehrung in der Welt; das Anwachsen der christlichen Kultur besonders in den Schulen, den kulturellen Institutionen und Universitäten, eine Öffnung der Seelsorge für Schule und Universität. Von der Hauptstadt ging die Ikone nach St. Petersburg, wo unter anderem am Sonntag, den 1. Oktober, in Russland der erste internationale Kongress über den Rosenkranz eröffnet wurde: eine Wallfahrt also von grosser religiöser und kultureller Bedeutung im neuen katholischen Russland.

Stefania Consoli

 

 

Die Familie, Geschenk und Segen für die Welt

Vom 11.-15. Oktober wurde in Rom das Jubiläum der Familien begangen, das zusammenfiel mit der Feier des III. Weltkongresses. Es ist ein alle drei Jahre wiederkehrendes, den Familien gewidmetes Treffen, das 1994 in Rio de Janeiro seinen Anfang nahm und nächste Mal in Manila stattfinden wird.

Dieses Jubiläum lädt uns in gewisser Hinsicht ein, mit dem Geist zurückzuschauen auf die unvergessliche Szene, der von der Jugend überfluteten Hauptstadt. Zugegeben, die Zahlen sind nicht vergleichbar, obwohl die fünf Kontinente gut vertreten waren. Die Pilger erreichten nicht die Zweimillionengrenze, aber der Ernst der behandelten Themen und die Begeisterung für die Mitarbeit verbanden wie ein roter Faden die beiden Jubiläen. Beide sind für die Welt ein Zeichen lebendiger Hoffnung und eine Antwort, die die Kultur des Lebens bejaht. In der Tat, wenn es wahr ist, dass die Zukunft und Hoffnung der Welt die Jugend ist, so ist es auch wahr, dass diese Jugend, lange bevor ein Sozialnetz für sie in Frage kommt, zu einer Familie gehört. Diese Familie findet, wie der Papst neu einschärfte und wie schon das Konzil sagte, ihre Krönung in der Zeugung und Erziehung der Nachkommenschaft (Gaudium et Spes n 48).

Sicherlich ist die grosse Aufmerksamkeit, die der Papst und die Verantwortlichen für die Familienseelsorge während des Jubiläums der Familie zukommen lassen, gegen das Vorurteil gerichtet, mit dem in den letzten Jahren auf die Familie herabgeschaut wird, ein Vorurteil, das von harten Angriffen genährt wird, die die Familie von der Welt und der laizistischen Kultur empfängt. Der Begriff Familie als unteilbarer Kern, als Ort der Bildung fundamentaler Werte, als Umfeld, das das harmonische Wachstum des Menschen begünstigt und ein Klima, das Sicherheit und Liebe schafft, das erscheint unserer Zeit immer mehr als eine Utopie, eher noch eine unbequeme Idee, von der man sich befreien muss, weil sie einen jeden direkt in die Verantwortung ruft.

Man könnte sagen, dass mitunter die Kinder viel mehr als eine Bedrohung anstatt als ein Geschenk empfunden werden. Die Kinder sind im Plan eines Ehelebens keine Nebensache, sie sind auch nicht etwas, das man vielleicht einmal wünschen möchte, sondern ein überaus kostbares Geschenk Mit diesen Worten hat der Heilige Vater ein Bündel voll Licht, das brennt, in die Diskussion gebracht. Gleichzeitig wollte er die Gewissen aufrütteln und die Erwachsenen ermutigen, dass sie keine Angst vor den Kindern haben sollten, wobei er vielleicht auf eine viel tiefere Angst anspielen wollte, die im Menschen inne wohnt: die Angst vor der Verantwortung zu lieben und sich den Andern zum Geschenk zu machen. Das menschliche Wesen ist nicht für die Einsamkeit geschaffen; es trägt in sich die Berufung zur Beziehung, die sogar in seiner spirituellen Wesensart wurzelt. Durch diese Berufung wächst der Mensch in dem Masse, wie er zu den andern in Beziehung tritt und sich „nur durch die aufrichtige Hingabe seiner selbst vollkommen finden kann" (Gaudium et Spes n 24).

„Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau, und sie werden ein Fleisch" (Gen 2,24). Der heilige Vater erläutert das Wort so: Ein Fleisch! ... der biblische Begriff „Fleisch" evoziert nicht nur die Körperlichkeit des Menschen, sondern seine umfassende Identität besteht aus Geist und Leib. Was Eheleute vollziehen ist nicht nur eine körperliche Begegnung, sondern eine echte Einheit ihrer Personen. Diese Einheit ist so tiefgehend, dass sie die Ehepartner gewissermassen zu einem Widerschein des „Wir" der drei göttlichen Personen in der Geschichte macht.

Die erhabene Würde, zu der die Ehegatten berufen sind, ist in der sakramentalen Natur ihrer Einigung begründet. Die Ehe ist in der Tat ein Sakrament, und &emdash; so fährt der Papst weiter &emdash; in der sakramentalen Ehe setzen sich die Eheleute ein, der Welt die starke, unauflösliche Liebe zu bezeugen, mit welcher Christus die Kirche liebt. Die Frauen bittet der Papst Quelle des Lebens und nicht des Todes zu sein; die Eheleute bittet er, den Wert der Familie und des Lebens zu verkünden, denn ohne diese gibt es keine menschenwürdige Zukunft.

Gebannt seien alle Missverständnisse! Der Papst unterstreicht die Hingabefähigkeit, die zur Natur der Ehe gehört und die jede Form von Egoismus und Individualismus ausschliesst und einlädt zu einer verantwortlichen und grossherzigen Öffnung für das Leben.

Die Kinder sind die Frucht dieser Öffnung! Die Kinder sind wahrhaftig der Frühling der Familie und der Gesellschaft, wie es das Motto dieses Jubiläums besagt.

Agnese Rubino

 

 

Die Schuld, Christ zu sein

„Die Verfassung der Volksrepublik China gewährleistet im Prinzip die Religionsfreiheit, doch die Regierung sucht die religiöse Praxis der anerkannten Religionsgemeinschaften zu beschränken und zu überprüfen und alle religiösen Gruppen unter Kontrolle zu bringen. Es gibt über 180 Millionen Angehörige verschiedener religiöser Gemeinschaften mit einer grossen Vielfalt von Glaubensbekenntnissen und -tätigkeiten. Der grösste Teil bekennt sich zu orientalischen Glaubensgemeinschaften, aber es gibt auch Millionen von Gläubigen christlicher Prägung. Doch hat man seit Jahresbeginn eine entschiedene Intensivierung religiöser Unterdrückung festgestellt." Es ist das, wie man im internationalen Bericht 2000 über die Religionsfreiheit in der Welt liest, wirklich die Ankündigung einer dramatischen Situation für alle, die ihren eigenen Glauben nach den Grundsätzen evangelischer Freiheit leben möchten.
Die Regierung erlaubt nur den christlichen Kirchen, frei zu arbeiten, die der patriotischen, katholischen Vereinigung angehören und von der Regierung kontrolliert werden. Aber in Wirklichkeit zählt die nicht offiziell anerkannte katholische Kirche, die treu zum heiligen Stuhl steht, viel mehr Gläubige als die staatliche Kirche.

„China hat sich - so heisst es weiter im Bericht &emdash; bis jetzt geweigert, diplomatische Beziehen mit dem Vatikan aufzunehmen. Die Bischöfe der staatlichen Kirche sind nicht von Rom geweiht, weshalb sie von Rom des öftern auch nicht amtlich anerkannt werden. Das Anwachsen der staatlich nicht anerkannten Kirche führt zudem zu ständigen Feindseligkeiten mit lokalen Autoritäten, die darin eine Bedrohung der verfassungsmässigen Ordnung sehen. In einigen Gebieten schreiten die Sicherheitsorgane zu Verhaftungen und sogar körperlichen Misshandlungen, um religiöse und gläubige Personen zu drücken. Viele Ordensleute sind wegen ihres Glaubens im Gefängnis. Diese Art des „Verschwindenlassens" will den Beitritt zur staatlichen Kirche, die vom Regime kontrolliert wird, erzwingen."
In dieses Klima wird die Heiligsprechung der hundertzwanzig chinesischen Märtyrer gesät, die am 1. Oktober in St. Peter in Rom stattgefunden hat und was von Peking als „Verfälschung und Zertreten der Geschichte" betrachtet wird, als ein Versuch des Vatikans, den Kolonialismus hoch leben zu lassen, um schliesslich von den „enormen Verbrechen" zu sprechen, die von den neuen Heiligen begangen worden seien. Viele von ihnen waren Opfer im Boxer-Aufstand, der für die kommunistische Regierung eine Episode anti-kaiserlichen Kampfes darstellt".

Ideologisch geprägte Sitzungen für Priester und Bischöfe bedrohen den Klerus der offiziellen Staatskirche, und ein langer Strom von immer mehr Tagesneuigkeiten sind die Schritte einer regelrechten Kampagne gegen die Heiligsprechung. Bischöfe und Priester der offiziellen Kirche, die anonym bleiben, werden in den verschiedenen Diözesen Chinas unter Druck gesetzt, dass sie „nicht öffentlich am 1. Oktober während der Sonntagsmesse über die Kanonisation reden."
Aber der Heilige Vater hat sich durch diese haltlosen Anschuldigungen nicht einschüchtern lassen. Die Kirche ist heute ihrem Herrn dankbar, dass er die Söhne und Töchter Chinas segnet und mit Licht und Glanz der Heiligkeit erfüllt, sagte der Papst in seiner Homilie. Ist nicht vielleicht das Heilige Jahr der günstige Augenblick, um ihr heroisches Zeugnis zum Leuchten zu bringen? Dann fügt er entschlossen hinzu: Die gegenwärtige Feier ist nicht der Moment, um über jene geschichtliche Zeitspanne ein Urteil zu fällen. Man kann und muss es tun, aber an anderer Stelle. Heute versucht die Kirche mit dieser feierlichen Heiligsprechung nur anzuerkennen, dass jene Märtyrer ein Beispiel von Mut und tiefer Verbundenheit mit uns allen sind, was dem chinesischen Volk wahrhaftig zur Ehre gereicht!

Es ist eine Geste, die die Grösse eines Martyriums hervorheben will, das zusammen Christen und Ausländer, Laien und Priester, Frauen und Männer jeden Alters und auch Kinder bezeugen. All dies ist ein Zeichen dafür, dass christlicher Glaube die nationalen und regionalen Grenzen von Völkern und Staaten überwinden kann.
Die heilige Therese vom Kinde Jesu, deren Fest wir heute am 1. Oktober feiern, schrieb in der „Geschichte einer Seele": Ich verstand, dass die Kirche ein Herz hat und dass dieses Herz von Liebe brennt, ich verstand, dass nur die Liebe alle Glieder handeln lässt, dass wenn die Liebe gestorben wäre, die Apostel nicht das Evangelium verkündet und die Märtyrer sich geweigert hätten, ihr Blut zu vergiessen. Ich verstand, dass die Liebe alles ist und alle Zeiten und Orte umarmt, denn sie ist ewig.
Schliesslich wandte sich der heilige Vater an alle Katholiken in China und wiederholte diesen Ruf an die Liebe: ich möchte euch noch einmal versichern, dass ich jeden Tag für euch bete. Mögen die heiligen Märtyrer euch stärken und stützen, damit ihr wie sie ein mutiges und grossherziges Zeugnis von eurer Treue zu Jesus Christus und von echter Liebe zu eurem Volk gebt.

(Stefanie Consoli)

 

 

 

Die Märtyrer, Heil der Christen

Im christlichen Martyrium findet der Sieg Christi über den Tod und die Sünde der Menschen seine Fortsetzung. Die Märtyrer von heute tragen Christi Erlösung zu den Menschen ihrer Generation. Der Blutzeuge, das neue Lamm Gottes, nimmt die Sünde der Welt hinweg und erwirkt das Heil. Jedes Volk und jede Gesellschaft findet das Heil in den Märtyrern. Jedes Volk, jede Generation kann und muss sich ihrer Märtyrer rühmen, denn sie sind Heilbringer in der Hingabe ihres Lebens an Christus und zur Vergebung der Sünden. Origines hat in tiefer Wahrheit geschrieben: Wenn es keine Märtyrer in der Welt mehr gibt, zweifle ich, ob uns die Sünden noch vergeben werden.
Anonymer Priester

„Danach sah ich: eine grosse Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen. Sie standen in weissen Gewändern vor dem Thron und vor dem Lamm und trugen Palmzweige in den Händen. ... Es sind die, die aus der grossen Bedrängnis kommen; sie haben ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiss gemacht." (Offb 7,9;14).

 

 

 

Luzia, die Reinheit des Lichts

Der 13. Dezember wird traditionsgemäss als der kürzeste Tag des Jahres betrachtet (Wintersonnenwende), wenn die abendliche Dunkelheit sehr schnell die leuchtenden Strahlen der Sonne überfällt. An diesem Tag feiert die Kirche eine Heilige, die die Tradition mit der Anwesenheit des Lichts in den Menschen in Verbindung bringt (in Schweden tragen die Mädchen eine Krone mit brennenden Kerzen, um die Feier ihrer geliebten Luzia zu begehen. Werfen wir einen kurzen Blick auf ihr Leben um den Ursprung dieses Brauchs besser zu verstehen.
Luzia stammte aus Syrakus und lebte auch dort (antike Stadt in Sizilien/I) zur Zeit der Christenverfolgungen. Die Mutter von Luzia litt an nie endenden Blutungen wie die Frau im Lukasevangelium. Sie suchte Antwort und Heilung bei Ärzten und Wissenschaftern, aber erfolglos. Sie liess sich jedoch nicht entmutigen und, bewegt durch eben diese Episode des Evangeliums, beschloss sie, mit ihrer Tochter Luzia nach Catania zum Grab der heiligen Agatha zu gehen, eine junge Märtyrerin, die ihr Leben dem Herrn angeboten hatte zur Verteidigung ihrer eigenen Jungfrauschaft.
Überzeugt, dass Jesus nicht aufhört durch seine Heiligen in der Welt zu wirken, die ihn hier auch vertreten, begannen Mutter und Tochter vor dem Märtyrergrab zu beten. Ihr Glaube wurde belohnt ... Die heilige Agatha erschien Luzia und sagte zu ihr: Luzia, meine Schwester und Jungfrau des Herrn, warum fragst du bei mir nach dem, was du selbst erlangen kannst? Dein Glaube war eine grosse Freude für deine Mutter, die schon geheilt ist. Und wie durch mich die Stadt Catania von Gnade erfüllt wurde, so wird durch dich die Stadt Syrakus beschützt, weil der Herr, unser Jesus Christus, dir gewährte, deine Jungfrauschaft unbefleckt zu bewahren. Die Mutter gesundete, aber Luzia erhielt ein neues Licht in ihrem Herzen: sie erkannte die Kraft der Jungfrauschaft, die Schönheit, als Jungfrau Christi Braut zu sein, Vorbild der Jungfrauen. Nicht nur verstand sie es, sondern sie entschloss sich, jungfräulich zu bleiben wissend, dass ihr Bräutigam dies nicht verstehen würde!

Wie voraus gesehen, konnte der Bräutigam ihre Entscheidung nicht mit ihr teilen und versuchte auf alle möglichen Arten, sie davon abzuhalten., doch umsonst. In der Gewissheit, Luzia für immer verloren zu haben, verzeigte er sie als Christin beim Prokurator. Dieser hörte die Geschichte, dachte, dass er Luzia dazu bewegen könnte, auf ihre Entscheidung zurückzukommen, indem er das Mädchen in ein Bordell bringen würde, um es in die Freuden des Leibes einzuführen. Als Luzia nicht hingehen wollte, versuchte er es mit Gewalt, doch gelang es nicht einmal, sie fortzubewegen. Der Prokurator wollte seinen Augen nicht trauen und versuchte es mit Stärke. Er liess ein Paar mächtiger Ochsen kommen, aber die geduldigen Tiere vermochten nicht den Widerstand dieses zarten Kindes zu brechen, das von geheimnisvoller Kraft gestärkt nicht wegbewegbar dastand. Jetzt geriet der Prokurator in Zorn, liess einen mit Pech und Harz getränkten Scheiterhaufen bereiten und befahl, Luzia lebendigen Leibes zu verbrennen. Luzia wandte sich den Umstehenden zu und sagte: Ich werde unsern Herrn Jesus Christus bitten, dass dieses Feuer mir nicht schade. Ich kann, weil ich an das Kreuz Christi glaube, dir zeigen dass ich einen Aufschub für meinen Kampf erlangt habe; so werden die an Christus Glaubenden die Tugend des Martyriums sehen und von den Nichtglaubenden werde ich die Verblendung ihres Hochmuts wegnehmen können. So geschah es: Luzia blieb inmitten der Flammen unversehrt und nicht einmal das kochende Öl, das der furiose Prokurator über sie giessen liess, vermochte sie zu entstellen. Sie starb enthauptet und vollzog die himmlische Vermählung mit dem, der ihr jungfräuliches Herz erobert und für den sie sich als Jungfrau bewahrt hatte. In der ganzen Welt berühmt, geliebt von den Künstlern aller Zeiten wird sie auf viele Arten dargestellt, z.B. mit einer kleinen Wanne in der Hand, die ihre beiden keuschen Augen enthält. Sie ist, in der Tat, Beschützerin des Augenlichts; sicher des physischen, aber vor allem des geistigen.
Ja, denn es ist gesagt: Selig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen". Ihre Jungfrauschaft erlaubte ihr, schon auf dieser Erde Gott zu sehen und Er gewährt ihr jetzt und für immer, ihn zu betrachten. Von dort aus lädt sie uns ein, setzt sich für uns ein, damit auch wir eines Tages dort sein mögen um den Tag zu geniessen, der keinen Untergang kennt.

Lino Frau

 

 

*Manila &emdash; Je mehr Zeit vergeht, je mehr verschlimmert sich die Situation. Die Eskalation der Gewalt, bekannt gemacht durch die Bischöfe, nahm in den letzten Monaten noch zu, wirft sich auf die Zivilbevölkerung. „Unschuldige Menschen fahren fort zu sterben, viele Frauen und Kinder, aber niemand spricht davon, auch nicht die Massenmedien, erklärt aus der Mitte des Konflikts Mons. Romulo Valles, Bischof von Kidapawan, Diözese Mindanao, in einem Kolloquium mit Fides. „Die Lage ist weit entfernt von der Normalität. Gewalt und Tod sind ganz nahe, jeden Augenblick bereit auszubrechen. Ich frage mich, ob es uns gelingt, wirklich zu verstehen, unter welchem Terror die Leute hier leben!" rief Mons. Valles aus. In der Umgebung der Insel Jolo hat die Regierung nach einer Offensive am 16. September jede Information und Kommunikation unterbunden und den Zugang von Journalisten und Massenmedien verboten.

*Indonesien/Molukken &emdash; Die Situation bleibt weithin dramatisch in den Molukken, wo eine ethnische Säuberung der Moslems gegen die christliche Minderheit im Gange ist, weitab von den Augen der internationalen Beobachter.
Die Agentur Fides berichtet von einem neuen dramatischen SOS der christlichen Gemeinde in Ambon: „Der Konflikt auf den Molukken dauert nun seit 20 Monaten an und wird nicht enden bevor die christliche Präsenz auf der Insel definitiv vernichtet ist.
Seit dem letzten Jahr wurden 75% der Christen auf der Insel ausradiert. Die Soldaten werden von einem Teil der Ordnungskräfte unterstützt. Sie haben militärische Ausrüstung und sind viel zahlreicher als die Christen. Diese haben nicht einmal Schiffe um zu fliehen. ... sie haben keine andere Wahl: den Glauben abschwören oder ermordet werden" schreiben ihre Führer. „Die Christengemeinde appelliert ein weiteres Mal an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen und an die UNO-Kommission für Menschenrechte, sie möchten eingreifen und den Frieden zurückbringen". Voller Betrübnis widerhallen die Worte: „Helft uns, Tag und Nacht beten wir zu Gott, damit unser Appell die Herzen derjenigen rühre, die etwas zu unsrer Hilfe unternehmen könnten. Eine internationale Kraft ist noch unsre einzige Hoffnung, wenn wir weiter auf Erden leben wollen.

 

ISRAEL: Appelle damit das „Heilige Land" „Friedensland" werde

Das „Heilige Land" muss zum Land des Friedens und der Brüderlichkeit werden. So will es Gott! bekräftigte Johannes Paul II. im Appell vom 2. Oktober am Schluss der Audienz für die Pilger, die zu den Heiligsprechungen nach Rom gekommen waren.

Der lateinische Patriarch zu Jerusalem, Michel Sabbash, unterstreicht in seinem Schreiben an die Gläubigen, dass „der Weg, der zur Beruhigung der Situation dient, so zu verstehen ist, dass die heiligen Orte weder angetastet noch Gegenstand eines Handels sein dürfen: die heilige Stadt muss zur Stadt der Versöhnung werden, nachdem in ihr die Gerechtigkeit wieder hergestellt ist.". Die Patriarchen und die Vorsteher der christlichen Gemeinden von Jerusalem haben eine Erklärung veröffentlicht, worin sie den bereits zuvor beschriebenen Zustand bekräftigen: es ist notwendig, „Bewegungsfreiheit, Zugang, Kult und Gebet zu sichern, so wie es auch notwendig ist, „der Gewalt gegen alle heiligen Orte in Jerusalem Einhalt zu bieten".
(Fides)

 

 

„Kehrt zurück zum ersten Feuer"
Die „Frau" bekämpft den „Drachen"

Die Kirche hört auch in den wichtigsten Dokumenten des II. Vatikanischen Konzils nicht auf, die Gläubigen daran zu erinnern: Die ganze Geschichte der Menschheit ist ein hartes Ringen gegen die Mächte der Finsternis, das schon am Anfang der Welt begann und nach dem Wort des Herrn (Mt 24,13; 13,24-30 und 36-43) bis zum letzten Tag andauern wird. Der einzelne Mensch muss, in diesen Streit hineingezogen, beständig kämpfen (Gaudium et Spes n 37). Auch wird noch im Grundsatzdokument des Zweiten Vatikanum über die Kirche bestätigt, dass auch die Bücher des Alten Testamentes ... so wie sie in der Kirche gelesen und im Licht der weitern und vollen Offenbarung verstanden werden, Schritt für Schritt deutlicher die Gestalt der Frau darbieten, der Mutter des Erlösers. Sie ist in diesem Licht schon prophetisch in der Verheissung vom Sieg über die Schlange, die den in die Sünde gefallenen Stammeltern gegeben wurde (Gen 3,15), schattenhaft angedeutet (Dogmatische Konstitution Lumen Gentium n 55).

Die Muttergottes offenbart uns schon seit den ersten Wochen der Erscheinungen, dass sich der geistige, tiefe Sinn ihrer ausserordentlichen Gegenwart in Medjugorje auf den grossen apokalyptischen Kampf zwischen dem Licht der Liebe Gottes und den Kräften der Finsternis bezieht, und dies heute mehr denn je: Es ist ein grosser Kampf zwischen meinem Sohn und Satan im Gang. Die Seelen der Menschen stehen auf dem Spiel (Botsch. 2.9.81). In der Folge wiederholt Maria, dass ein unerbittlicher geistiger Kampf zwischen ihr, der Frau mit der Sonne bekleidet und dem Drachen stattfindet, der die Frau verfolgte, die den Sohn geboren hatte (Offb 12,13). Wo immer ich erscheine und mit mir mein Sohn, kommt sofort auch Satan (Botsch. 20.1.87).

Medjugorje ist durchaus kein Ort frömmelnder Verehrung, sondern ein Ort der Gnade, wo ein grosser Kampf ohne Ende zwischen der Nachkommenschaft der Frau und der „alten Schlange" tobt, die unermüdlich versucht, sie an der Ferse zu treffen (Gen 3,15). Darum wird eine radikale Entschiedenheit für Gott und gegen Satan gefordert. Die heilige Jungfrau ruft in der Tat ihre Kinder auf, sich entschieden mit ihr zu vereinen in dieser entscheidenden Begegnung zwischen den Kindern des Lichts und den Mächten der Finsternis. Deshalb, meine geliebten Kinder, betet und bezeugt durch euer Leben, dass ihr mein seid und dass ihr mir gehört, denn der Satan möchte in diesen düstern Tagen so viele Seelen als nur möglich verführen (Botsch. 25.4.92). Darum bitte ich euch, mit einer viel tieferen und bedingungslosern Entschiedenheit die Weihe an das barmherzige Herz Jesu durch ihr unbeflecktes Herz zu erneuern. Ich rufe alle auf, die "ja" gesagt haben, dass sie ihre Weihe an meinen Sohn Jesus und an sein Herz und die Weihe an mich erneuern, damit wir euch noch intensiver zum Werkzeug des Friedens in dieser unruhigen Welt machen können (a.a.O.).

Maria entlarvt entschlossen die listigen Anschläge des Feindes. So warnen uns Mitglieder der von ihr gegründeten und geleiteten Gebetsgruppen: Seid auf der Hut. Diese Zeit ist für euch gefährlich.
Der Teufel sucht, euch von euerm Weg abzubringen. Jene, die sich Gott hingeben, werden den Angriffen entgehen (Botsch. an Jelena 26.7.83). Wenige Wochen später wiederholt Maria: Satan ist wütend auf jene, die fasten und sich bekehren (15.8.83). Die Jungfrau erinnert uns auch, dass der Teufel die Seelen zu schwächen und ihnen die geistliche Freude zu nehmen sucht, die aus der Fülle der Einigung mit dem Ostergeheimnis Christi quillt. In diesen Tagen habt ihr die Zärtlichkeit Gottes gekostet dank der Erneuerung der Pfarrei. Satan greift euch mit Gewalt an, um euch diese Freude zu entreissen. Mit dem Gebet könnt ihr ihn vollkommen entwaffnen und euch das Glücklichsein sichern (Botsch. 24.1.85).

Der Fürst dieser Welt begnügt sich nicht, den einzelnen Seelen eine Falle zu stellen, sondern er stürzt sich auch mit wütender Heftigkeit auf geistliche Gemeinschaften, die erweckt oder neu belebt worden sind durch die besondere Anwesenheit der Königin des Friedens, dort, wo im geheimnisvollen Licht der Kirche die Herrlichkeit der Allerheiligsten Dreifaltigkeit viel sichtbarer aufleuchtet. Deshalb greift er auch vermehrt die Pfarrei von Medjugorje an: Satan nimmt auch mit Hinterlist die Pfarrei ins Visier. Schlaft nicht beim Beten! (Botsch. 17.1.85). In diesen Tagen stürzt sich Satan besonders heimtückisch auf diese Pfarrei. Betet ... damit jeder Angriff Satans sich zu Gottes Ehre wandelt (Botsch. 7.2.85).

Der Zorn des Feindes ergiesst sich auch in besonderer Weise auf die Familie, die „kleine Hauskirche", den Ort, in dem vorzüglich die Gemeinschaft der Liebe geboren wird und das kostbare Gut des Lebens wächst, wo das Siegel der trinitarischen Liebe leuchtet. Maria entschleiert die geheimen Vorhaben des Feindes und versichert alle ihres besondern Schutzes, die sich mit einem heissen Gebet an ihr unbeflecktes Herz drücken: Satan will Unordnung stiften in euren Herzen und in euern Familien. Meine lieben Kinder, gebt nicht nach. Ihr dürft nicht erlauben, dass Satan euch und euer Leben lenkt. Ich liebe euch und halte bei Gott Fürsprache für euch. Meine geliebten Kinder, betet! (Botsch. 25.1.94).

Die heilige Jungfrau gibt uns auch einige unmissverständliche Zeichen, die uns die aktive Gegenwart des Feindes zeigen: Jede Verwirrung kommt von Satan (Botsch. an Jelena 15.8.83). Satan ist wütend auf euch, er versucht euch vor allem in Verwirrung zu stürzen und warnt besonders seine Söhne mit verschlossenen Herzen, die in besonderer Weise das zertrennende Werk Satans betreiben. Lasst nicht zu, dass Satan in eurem Leben durch Missverständnisse, Unverstandensein und mangelndes Sich-Gegenseitig-Annehmen wirken kann. (Botsch. 25.1.90).

Angesichts der verwüstenden Taten des Feindes, die er in den Seelen masslos ausbreitet, stösst Maria sozusagen einen Schrei heftigen mütterlichen Wehs aus, der sich aus dem Abgrund der Liebe ihres verwundeten Herzens erhebt, bestimmt, den Schleier geistiger Stumpfheit zu zerreissen, der sich sachte über die Herzen vieler legte, die in ihrem grossen Heilsplan einen Sendungsauftrag haben. Ich lade alle in besonderer Weise zum Gebet und zur Entsagung ein, denn wie niemals zuvor will Satan jetzt der Welt seine infame Fratze zeigen mit der er möglichst viele Menschen auf dem Weg des Todes und der Sünde verführen will. Deshalb, liebe Kinder, helft, dass mein Unbeflecktes Herz in der Welt der Sünde triumphiert (Botsch. 25.9.91). (Forts. folgt)

Giuseppe Ferraro

 

Die Gegenwart Mariens im Leben des Christen hat grosse Wichtigkeit, speziell im Leben der Geweihten.

Mit überraschender Leichtigkeit tritt sie ins einfache, familiäre Leben ein. Wir hören keine Worte, nehmen keine Gesten wahr, sondern ein blosses friedliches, würdiges Sich-Umtun im Haus und Ausführen der einfachsten Dinge, mit einem Herzen, das bereit ist, jedem Anruf, mit zärtlicher und liebevoller Aufmerksamkeit gegenüber demjenigen zu folgen, der gerade um uns ist ...

Wer in der Gegenwart Mariens lebt, nimmt jeden Gedanken, jede Anfrage, jeden Wunsch aus dem Herzen von wem auch immer mit Liebe und wohlmeinend auf. Zartfühlend „imponiert" sie durch ihre hohe spirituelle Haltung und weist schweigend auf den Weg zum Erlangen jeder Tugend. Das „Unsichtbare" und das „Sichtbare" wechseln sich ab in ihrem Herzen als Frau, die gerufen ist, eine Sendung zu erfüllen, die sie übersteigt und übertrifft. Nur sie kennt sie ... aber bis zum Abgrund? Kümmert euch nicht: der Wille Gottes steht über jedem andern Gedanken und über allem andern Tun. Wiederhole, mit unablässiger und wachsender Liebe zum Dienst: „Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach Deinem Worte ..."
Schau auf Maria, „studiere" Maria, das ist wahre Weisheit für den, der im Sinne hat, alle Widerstände zu überwinden, die sich einer Seele in den Weg stellen ... auch im geweihten Leben. Maria hat auf ihre eigenen Kosten gelernt und in allem den Weg mit der ganzen Menschheit geteilt: Gutes und Schlechtes; Arbeit, Mühen und Widerstände, Prüfungen jeder Art (...)
Maria ist immer „aktuell" auf dem Weg des Glaubens und der Heiligkeit. Maria „Liedmacherin" des Magnifikat, ist ein klares Licht für alle, aber mehr und mehr für die Geweihten".
(aus den Schriften von Carmelo S. Anna &emdash; Carpineto)

 

 

Maria begleitet uns unter dem Kreuz

Am 8. September wurde feierlich das Fest der Geburt der Jungfrau Maria begangen. Die hl. Messe unter dem Vorsitz des neuen Pfarrers von Medjugorje, Ivan Sesar, wurde zusammen mit 70 andern Priestern gefeiert.
Auch dieses Jahr fand des Fest der Kreuzerhöhung am ersten Sonntag nach dem Fest der Geburt Mariens, am 10. September, auf dem Kreuzberg statt. Wie jedes Jahr ergoss sich der Pilgerstrom über Medjugorje schon während der Nacht. Viele haben hunderte von Kilometern zu Fuss durchlaufen.

Aber nicht alle kennen die Geschichte des Kricevac und seines Kreuzes ... Ungefähr 1 km Luftlinie von der Kirche von Medjugorje weg erhebt sich der Berg Kricevac, der Kreuzberg. Auf seinem Gipfel (520 m. ü. M). erbauten 1934 der damalige Pfarrer und seine Pfarrangehörigen ein Kreuz in der Höhe von 8.56 m. Auf dem Kreuz stehen die Worte: Für Jesus Christus, Erlöser der Menschheit, als Zeichen des Glaubens, der Liebe und Hoffnung, in Erinnerung des 1900. Jahrestags der Passion Jesu. Nach und nach wurde es üblich, am ersten Sonntag nach dem Fest Mariä Geburt die heilige Messe zu Füssen des Kreuzes in Erinnerung an die Kreuzerhöhung zu feiern.

Der Kricevac zieht seine vielen Besucher nicht wegen seiner Naturschönheiten an, auch nicht wegen der Wichtigkeit des Kreuzes, das darauf steht, sondern weil die Menschen verstanden haben, dass der Weg zum Frieden über das Kreuz führt. Tatsächlich haben viele Menschen gerade auf diesem Berg den Frieden und den Weg zu Gott hin gefunden. Während sie sich zum Teil langsam und mühselig dem Gipfel nähern, beten die Pilger den Kreuzweg. Darum säumen sechzehn Bildtafeln den Weg der zum Gipfel führt, auf denen immer auch das Bild Mariens zu finden ist. Ihre Botschaft an alle lautet: die Madonna folgt Jesu und uns entlang des Kreuzweges durch das Leben.

 

Pater Slavko auf Missionsreise in England

Aus dem Judentum in Medjugorje konvertiert, spürte Bernhard Ellis die Notwendigkeit und schlug den englischen Pilgern vor, ein alljährliches Gebetstreffen abzuhalten. Die Idee schlug durch und seit 1990 findet jedes Jahr das Gebetstreffen am letzten Montag im Monat August statt. Bei seiner Rückkehr aus England berichtet Pater Slavko über seine Eindrücke: „Das Treffen war in der Nähe von Walsingham &emdash; dem ältesten marianischen Heiligtum Englands. Zahlreich kamen die Pilger, die an diesem zehnten Gebetstreffen teilgenommen haben. Es begann mit dem Rosenkranz, gefolgt von der heiligen Messe, der Verehrung des Allerheiligsten und dem Heilungsgebet für die Kranken, wie wir es in Medjugorje tun.
Am 26. August war eine Begegnung in der Pfarrei St. Margarita, wo der Pfarrer tägliche Anbetung des Allerheiligsten von morgens 10 bis abends 10 Uhr organisiert hatte. Wir hoffen, dass immer mehr Menschen sich zur Verfügung stellen, Jesus eine Stunde zu schenken, um in der Anbetung mit ihm zu verweilen.

Ausser dem jährlichen Gebetstreffen der Medjugorje-Pilger war eine Begegnung der Jugend organisiert, „Youth 2000", zu dem sich 1500 Jugendliche aus ganz England und Schottland eingefunden hatten.
„Sonntag, den 27. August, verbrachte ich den Nachmittag mit ihnen um über dasselbe Thema wie am Festival in Medjugorje und ebenso am grossen Jugendtreffen in Rom nachzudenken: „Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt". Wir können Maria, der Königin des Friedens, nur danken für all ihre Kinder, die sie um sich versammelt und die grosszügig und ohne Wenn und Aber ihr Gebetsprogramm weiterführen."

** Vom 15.-18. September hielt Pater Slavko verschiedene Gebetstreffen in Belgien und Deutschland, am 16. September das bereits gewohnte am Heiligtum von Beauraing, wo die Madonna zu Beginn der Dreissigerjahre erschienen war und speziell zum Gebet um die Bekehrung der Sünder eingeladen hatte.

Es folgten die „marianischen Tage" in Fulda, wo eine sehr intensive Gebetsatmosphäre zu spüren war. Diese Begegnungen zeigen, dass der Geist des Gebetes von Medjugorje viele Menschen in diesen Regionen angesteckt hat, die Früchte der Bekehrung ins Werk setzt und die Gläubigen dafür bereit macht, zusammen mit Maria auf Jesus zuzugehen und so in Sicherheit ins neue Jahrtausend zu schreiten.

** Vertreter von circa 20 Ländern aus Lateinamerika fanden sich vom 20.-26. September gemeinsam in Medjugorje ein aus Anlass der XII. internationalen Begegnung der Friedenszentren. Das Thema war: Mit Maria das Grosse Jubiläum feiern. Solche Zentren sind in ganz Lateinamerika als Orte der Sammlung unter Menschen entstanden, die die Wichtigkeit von Marias Appell in Medjugorje verstanden haben. Ihre Aktivität besteht vor allem im Verteilen der Botschaften und im Bilden von Gebetsgruppen und Pilgerfahrten. In besonderer Weise hat sich die Forderung eines geistlichen Wachstums des Einzelnen im Nachleben der Botschaften Mariens gezeigt, wie auch die Notwendigkeit, die Botschaften an andere auszuteilen und Gebetsgruppen aufzubauen und zu führen. Dies ist eine Ermutigung und ein gutes Beispiel für alle, wie zusammengearbeitet werden kann, um die Friedensbotschaft auszutragen.

* Gemäss den neuesten Verfügungen in Sachen Visa und Passport ist es nur mit gültigem Pass möglich, nach Bosnien und Herzegowina und damit auch nach Medjugorje einzureisen. Die Identitätskarte genügt nicht mehr, ausgenommen für die Bürger von Kroatien.

(Press Bulletin)

 

Während einer Konferenz in Medjugorje hat Marija uns einige wenig bekannte aber äusserst wichtige Worte der Madonna vorgetragen: Es kommen viele hieher, um von Gott physische Heilung zu erlangen, aber einige von ihnen leben in der Sünde. Sie verstehen nicht, dass sie vor allem die Gesundheit der Seele, die die wichtigste ist, suchen und sich reinigen müssen. Sie sollten, als erstes, zur Beichte gehen und darauf verzichten, in der Sünde zu leben.
Die Seherin Marija erklärt hiezu, Gott würde viel mehr Heilungen gewähren, wenn die Dinge in rechter Ordnung geschähen:

- beichten und aufrichtig auf die Sünde verzichten;

- die Heilung erbeten.

Hier in Medjugorje, wo sich tiefe Aussöhnungen mit Gott ereignen, lässt sich feststellen, wie wahr diese Botschaft ist; viele Krankheiten verschwinden, wenn die Seele geheilt wird.

* Am 3. September feierten wir den 35. Geburtstag von Vicka, die eine unglaubliche Freude ausstrahlte. In der Tat, an ihrem Geburtstag umarmt und küsst die Gospa die Seher: „Das ist eine Erfahrung, die nicht beschrieben werden kann" sagte uns Vicka. Es ist bezeichnend, dass Maria es so sehr liebt, die Geburtstage zu feiern. An diesem Tag dankt Sie Gott auf besondere Art, dass er diesen Menschen geschaffen hat und mehr als je drückt sie ihre Bewunderung aus über die Schönheit und Grösse des Geschenkes des Lebens.

(aus dem Tagebuch von Sr. Emanuel)

 

LESER SCHREIBEN

Donatella aus Nizza/Sizilien: „Ich bin auf Ihre Zweimonatszeitschrift ECHO MARIENS, Königin des Friedens", gestossen. Mit viel Interesse habe ich sie gelesen, denn aus jedem Artikel sprudelt tiefe Wahrheit und so viel Zartheit, besonders aus den Briefen des Don Angelo."

P. Carlo aus Buenos Aires: „Durch das Echo bin ich auf dem laufenden über die Botschaften der Muttergottes und den Ereignissen in Medjugorje. Es ist ein aussergewöhnlicher Reichtum, der mir alle zwei Monate zukommt. Ich danke Euch sehr. Ich denke, dass Don Angelos Geburt im Himmel bei Euch eine grosse Leere hinterlassen hat. .. bin aber sicher, dass er sich weiter für Euch und für die ECHO-Leser einsetzt. Er möge uns vom Himmel aus segnen und schützen, zusammen mit unsrer so geliebten Mutter Maria, Jesus, dem Vater und allen Heiligen."

Drei Leser aus Albanien: „Wir haben mit zitternden Herzen die letzten Schritte Don Angelos auf Erden mitverfolgt. Welch Seelenstärke! Es war nicht schwer zu entdecken, wer ihm so viel Kraft gab! Er war ein bevorzugter „Kämpfer der Liebe" unsrer Himmlischen Mutter." (Teresa)
„Wir haben für ihn gebetet (aber jetzt betet er für uns). Gleichzeitig hatten wir als gewöhnlich Sterbliche Angst, dass mit dem Weggehen von Don Angelo schwierige Tage fürs ECHO kommen, dem Umstand Rechnung tragend, dass unsere geliebte kleine Zeitung nicht nach dem Gesicht der Leute spricht ..., eine Zeitschrift, als wäre sie vom Papst geschrieben!" (Gjoni D.)
„Jetzt sind wir sicher, dass das ECHO MARIENS nach ihrem Wunsche weiterläuft ... Häufig geben wir es von einem zum andern Haus weiter, doch wollen wir nicht nach noch mehr Exemplaren fragen, wir machen selber Fotokopien, nur um die Auslagen der einzigartigen Zeitung nicht zu mehren, die wir gratis erhalten: aus Dank von seiten des armen albanischen Volkes an die Redaktion des ECHO und dessen Spender." (Matia P.)

Antonio aus Reggello (FI): „Im Gebet gedenke ich des geliebten Don Angelo, der vom Paradies aus eure Arbeit und meine kleine Verteilung seiner schönen Blätter verfolgt. Ich habe seine drei Briefe in meiner Kassette eingeschlossen und behalte sie als liebe Erinnerung".

P. Remo aus Mozambik: Geliebte, seit langer Zeit verfolge und lese ich mit Freude das ECHO MARIENS. Ich bin sehr glücklich über die guten Nachrichten, die ihr veröffentlicht. Ich besuchte Medjugorje vor drei Jahren während meiner Ferien ... und war über so viel fromme Verehrung sehr überrascht und zufrieden. Seit 35 Jahren bin ich Missionar in Mozambik, hier in meiner Mission wird die Madonna sehr verehrt. Bei jedem Besuch der Gemeinden verteile ich viele Rosenkränze."

Sr. Diletta aus Mocalan (PG) - Danke für die Treue, mit der Ihr mir das ECHO MARIENS schickt durch all die Jahre, und vor allem für seinen spirituellen Reichtum als Frucht der Madonna und Gabe eines jeden von Euch. Mit Euch allen fahre ich fort, für alle Anliegen der Muttergottes, für alle Herzen zu beten.

Roberto &emdash; Seit kurzem kenne ich Eure wunderbare kleine Zeitung. Mehr als je bin ich überzeugt, dass sie ein grosses Instrument in der Hand des Herrn ist, um Seelen zu erreichen ... Immer werde ich für diese Mission beten, damit Ihr trotz Hindernissen und Prüfungen sie in so bewunderswerter Art weiterführen könnt.

 

ECHO auf Internet: www.eclipse.it/medjugorje

E-mail Abbonemente: ecodimaria@mclink.it

 

 

In der Krippe ... wird Jesus geboren

Es war am Weihnachtstag des Jahres 1223, als Franz von Assisi einen seiner innersten Wünsche erfüllte: Das in Bethlehem neugeborene Jesuskind darzustellen, es mit den körperlichen Augen zu betrachten, zu schauen in welche Armut es sich begeben hatte, zu sehen, wie es an den notwendigsten Dingen für ein Neugeborenes fehlte, wie es in eine Futterkrippe gebettet wurde und auf dem Heu zwischen Ochs und Esel lag (Franziskanische Quellen &emdash; 468).
Dem Wunsch des heiligen Franziskus entsprungen, begann die Krippe ganz natürlich Teil unseres Lebens zu werden, so wie alle einfachen Dinge, die zum Haus gehören, die den Duft des Altgewohnten ausströmen und uns zurückbringen zu den kleinen „Wundern" unsrer Kindheit, in die warme Atmosphäre der Familie.

Staunend betrachten wir sie, um unversehens zu entdecken, dass unsere realen Dimensionen verrauchen und wir uns, fast wie verzaubert, in dieser kleinen Welt aus Karton, Leim, und Gips wiederfinden ... aber auch von Steinen, Moos und Holz ... Ein wenig wie Kunst und Realität sich berühren und verschmelzen, wo Natur und menschliche Erfindungen sich verbinden, um neue Harmonien zu formen. Ein wenig wie zu jener Zeit, als die göttliche Natur in die menschliche eintrat, um ihr Wert und Würde wiederzugeben und die alte Allianz zu erneuern.
Wir sind nicht mehr aussenstehende Betrachter, vielmehr mitten in Szene: Akteure, Interpreten, Protagonisten, gerufen, am Ereignis von Bethlehem teilzunehmen in einzigartiger und echter Weise, jeder gemäss seiner eigenen Lebensart.
Phantasie, Kunst, handwerkliches Können wachsen zusammen im Dienst an der Seele: ein grossartiges Geschenk für die, die wie Franziskus wünschen, „Jesus mit den Augen des Leibes zu betrachten".

Stefania Consoli

 

Das ECHO MARIENS ist gratis und lebt nur von freien Spenden, zahlbar auf das neue PCC 14124226 (Italien) oder per Bankgutschrift für ECO DI MARIA, c.c.n.68o68/0 bei der Banca Agricola Mantova, Ag. 4, Frassino, Mantova, CAB 11504, ABI 5024.. Auch mit deinem Beitrag wird das ECHO MARIENS seinen Sendungsauftrag in der Welt weiterführen. Danke!

 

Die Erwartung des Herrn, der bald kommt, möge den Wunsch zum Gebet neu beleben.

Demütige und tiefe Freude und die Einfachheit der Beziehungen unter den Glaubenden werden Zeichen sein, die uns auf dem Weg stärken.

Danken möchte ich denen, die im Schweigen und oft unter Opfern unsere Redaktion und die Herausgabe und den Versand des ECHOS stützen.

Gott segne uns alle

Don Alberto

 

Villanova /Mantova, 1. November 2000