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www.medjugorje.ws » Echo Mariens Königin des Friedens » Echo Mariens Königin des Friedens 187 (Mai-Juni 2006)

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Botschaft Mariens vom 25. März 2006
“Liebe Kinder, Mut, meine lieben
Kinder, ich habe entschieden, euch auf
dem Weg der Heiligkeit zu führen.
Entsagt der Sünde und beginnt, den Weg
der Erlösung zu gehen; den Weg, den
mein Sohn gewählt hat. Durch jede eurer
Qualen und Leiden wird Gott für euch
den Weg der Freude finden. Deshalb
betet, meine lieben Kinder. Wir sind euch
mit unserer Liebe nah. Danke, dass ihr
meinem Ruf gefolgt seid!”
Mut, meine
lieben Kinder!
Am Tag, an dem die katholische Kirche
das Fest der Verkündigung (vgl. Lk 1,26-38)
feiert, schickt uns Maria eine Botschaft, die
zur Hoffnung Anlass gibt, ermahnt uns gleich-
zeitig zu einer Entscheidung. Schon die ersten
Worte lassen Dringlichkeit durchblicken:
Mut, meine lieben Kinder, ich habe ent-
schieden, euch auf dem Weg der Heiligkeit
zu führen.
Dieser Mut ist eine Einladung, die
uns aus unseren Gräbern heraus zieht, der uns
wieder auf die Füße stellt. Wach auf, du
Schläfer, und steh auf von den Toten
(vgl. Eph
5,14). Im Gegenteil, es ist mehr als eine
Einladung; es ist ein von Maria getroffener
Entschluss, der keinen Widerspruch zuzulas-
sen scheint. Wir können nicht einmal zögern
und die Frage stellen, wie soll das geschehen?
(vgl. Lk 1,34). Wir müssen nur unser Ja aus-
sprechen, ich bin bereit, mich auf dem Weg der
Heiligkeit führen zu lassen,
oder nein, danke,
ich ziehe es vor, dort zu bleiben, wo ich bin.
Maria scheint gar nicht eine negative Antwort
in Betracht zu ziehen und zeigt uns sogleich
den Weg auf, auf dem sie sich entschlossen
hat, uns zu führen. Entsagt der Sünde und
beginnt, den Weg der Erlösung zu gehen;
den Weg, den mein Sohn gewählt hat.
Es ist
der Weg der Fastenzeit, den uns die Kirche all-
jährlich empfiehlt und der zur Auferstehung
führt; es ist der Weg auf Kalvaria, den Jesus
schon gegangen ist. Ein Weg der Rettung, von
Ihm freiwillig erwählt, und nicht etwa ein
Unfall, denn niemand entreißt mir das Leben
– sagt Jesus – sondern ich gebe es aus freiem
Willen hin
(vgl. Joh 10,18). Also Liebe, die
sich ans Kreuz nageln lässt, um KREUZUNG
der Rettung zu werden, Leib, der für uns hin-
gegeben wird
(vgl. Lk 22,19), das Blut des
Bundes, das für viele vergossen wird zur
Vergebung der Sünden
(vgl. Mt 28,28). Auf
diesem und auf keinem anderen Weg will uns
Maria führen. Christus ist das geopferte
Lamm und wir, durch die heilige Taufe Ihm
gleich gestellt, sind eben solche Lämmer.
Weide meine Schafe (vgl. Joh. 21,15) befiehlt
Er Petrus.
Maria hat den Entschluss gefasst; wir
können jetzt nicht mehr zuwarten, Zeit
gewinnen, zaudern; jetzt müssen auch wir
uns entscheiden. Genügt es euch nicht,
Menschen zu belästigen,
besonders jene, die
Gerechtigkeit, Friede, Liebe erwarten, müsst
ihr auch noch meinen Gott belästigten?
(vgl.
Jes 7,13). Beeilen wir uns jeden Hochmut,
jede Überheblichkeit,
Gewalttätigkeit,
Trennung, jeden Stolz, alle Sünde abzulegen.
Hören wir doch auf, uns selbst anzubeten
und wenden wir Gott unsere Augen, unser
Herz, unsere Seele zu. Wascht euch, reinigt
euch! Lasst ab von eurem üblen Treiben...
lernt Gutes zu tun! Sorgt für das Recht!
(vgl.
Jes 1,16,17). Beginnt, den Weg der
Erlösung zu gehen;
es ist kein leichter Weg,
aber es ist der einzigste Weg, der zu Gott
führt, zum Weg der Heiligkeit; er ist schon
vorgezeichnet und mit Seligpreisungen
gepflastert (vgl. Lk 6,20-23).
Wir sind alle zur Heiligkeit aufgerufen.
Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch
euer himmlischer Vater im Himmel ist
(Mt
5,48). Auf unserem Weg werden wir Qualen
und Leiden
begegnen, die aber ein jedes
Leben begleiten und keine Merkmale des
Weges der Heiligkeit sind. Charakteristisch
ist hingegen die Art, wie wir die Qualen und
Leiden bewältigen und wie man sich damit
auseinander setzt. Wir können sie allein
bewältigen oder in und mit Jesus. Wir kön-
nen in der Welt Stütze und Trost suchen,
oder diese von Gott schöpfen. Durch jede
eurer Qualen undLeiden wird Gott für
euch den Weg der Freude finden.
Lassen wir uns von Maria führen; in ihr
wohnt der Heilige Geist und sie wird uns mit
Weisheit, die ihr der Heilige Geist schenkt,
und mit der Sanftmut ihres Unbefleckten
Herzens leiten. Deshalb beten wir, d.h.
schalten wir die Kanäle unserer Fernseher
ab und stellen uns auf den Kanal der Liebe
ein. Wir – so sagt Maria - sind euch mit
unserer Liebe nah,
und dieses wir weist auf
Gott Vater, Gott Sohn, Gott Heiligen Geist
und die Jungfrau Maria hin. Was brauchen
wir noch mehr?
Nuccio Quattrocchi
Botschaft Mariens vom 25. April 2006
“Liebe Kinder, auch heute rufe ich
euch auf, mehr Vertrauen in mich und
meinen Sohn zu haben. Er hat mit Seinem
Tod und Seiner Auferstehung gesiegt, und
Er ruft euch auf, dass ihr durch mich Teil
Seiner Freude werdet. Ihr seht Gott nicht,
meine lieben Kinder, aber wenn ihr betet,
werdet ihr Seine Nähe spüren. Ich bin mit
euch und halte Fürsprache vor Gott für
jeden von euch. Danke, dass ihr meinem
Ruf gefolgt seid!“
Teil Seiner Freude
Was ist Wahrheit? – fragt sich Pilatus
(vgl. Joh 18,38) – und er stellt diese Frage
mehr noch sich selbst als Jesus, denn, nach-
dem es das gesagt hatte, ging er wieder zu
den Juden,
ohne die Antwort abzuwarten.
Trotzdem hatte Jesus kurz vorher gesagt,
geboren und in die Welt gekommen zu sein,
um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen,
und
weiter: Alle, die aus der Wahrheit sind,
hören auf meine Stimme.
Hätte Pilatus auf diese Worte gehört,
wäre es nicht nötig gewesen, seine Frage zu
stellen, da die Worte Jesu bereits Antwort
sind. Pilatus ist jedoch nicht bereit, auf Jesus
zu hören; er ist in sich selbst verschlossen, in
seiner Kultur, in seiner Macht, in der
Verherrlichung Caesars und seiner selbst. In
seine Lebensauffassung eingeschlossen, ver-
säumt er die einzigste Chance in das Leben
einzutreten! Wir aber, die wir uns Christen
nennen, sind wir von ihm so verschieden?
Heute wie früher, im Gegenteil mehr als
früher, beten wir unsere Idole an und manch-
mal geben wir sie als Wille Gottes aus und
beschmieren den Namen Gottes.
Allein die wirkliche und ehrliche
Hingabe zu Ihm, wie Maria sie stets erbeten
hat, ist ein wirksames Medikament gegen
das Gift der alten Schlange (vgl. Num 21,9 u.
Joh 3,14-15). Jesus auf dem Kreuz beschau-
en, um von Ihm angezogen zu werden (vgl.
Joh 12,32), um von Ihm aufgenommen zu
werden, um in Ihm Hingabe zum Vater zu
sein. Mit Jesus gekreuzigt, hängen wir alles
was Ablehnung zu Seiner Liebe ist an das
Holz. Mit Christus vereint, um eins in Gott
zu sein, eins mit dem Bruder. Allen bin ich
alles geworden
(vgl. 1Kor 9,19-23) aus
Liebe zu Christus und des Evangeliums.
Liebe Kinder, auch heute rufe ich
euch auf, mehr Vertrauen in mich und
meinen Sohn zu haben.
Dieses größere
Vertrauen, das Maria wünscht, ist nicht ein-
fach ein Schritt vorwärts, sondern etwas
radikal Anderes; es ist die Umkehr zu
Christus, erbaut auf dem Glauben an Jesus
und Maria und nicht auf unsere
Erklärungen. Es geht nicht darum, etwas für
Christus, die Kirche oder die Welt zu tun,
sondern in Christus und Seiner selbst zu
sein,
in Ihm und Seiner selbst zu leben, in
Ihm und Seiner selbst zu atmen, in unseren
Taten und Reaktionen Ihm gleich zu sein,
Mai - Juni 2006
-
Herausgeber; Eco di Maria,
C.P.
27 31030 Bessica (TV)
(Italia)
- J. 22, Nr. 1-2
Sped. a.p. art. 2, com.20/c, leg. 662/96 filiale di MN, Autor. Trib. MN n. 13 : 8.11.86, Tel/fax 0423.470331
187
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und zwar in unseren Beziehungen zum
Nächsten und der Schöpfung. Jesus ist die
Wahrheit und unser ganzes Leben muss das
bezeugen. Er hat mit Seinem Tod und
Seiner Auferstehung gesiegt, und Er ruft
euch auf, dass ihr durch mich Teil Seiner
Freude werdet.
Der Sieg Christi ist unumschränkt, ent-
scheidend und endgültig und wir sind gerufen,
durch Maria Teil Seiner Freude zu werden,
d.h. in das Paradies einzugehen. Die Heilige
Jungfrau Maria ist Tor des Himmels und wir
sind aufgerufen, durch dieses zu gehen. Jesus
siegt und öffnet das Paradies, Maria ist jedoch
die Stufe, durch die wir hinein geführt werden.
Diese Freude leuchte in unseren Herzen auf,
damit wir erleuchtet werden zur Erkenntnis
des göttlichen Glanzes auf dem Antlitz Christi
(vgl. 2Kor 4,6). Diese Freude beglaubigt unser
Zeugnis. Wohin wir auch kommen, immer tra-
gen wir das Todesleiden Jesu an unserem Leib,
damit auch das Leben Jesu an unserem Leib
sichtbar wird. Denn immer werden wir,
obgleich wir leben, um Jesu Willen dem Tod
ausgeliefert, damit auch das Leben Jesu an
unserem sterblichen Fleisch offenbar wird
.
Ihr seht Gott nicht, meine lieben
Kinder, aber wenn ihr betet, werdet ihr
Seine Nähe spüren.
Das Gebet ist nicht
nötig, weil es von einem selbstgefälligen
Gott vorgeschrieben ist, sondern um uns auf
die richtige Wellenlänge zu bringen und die-
se auf das Herz Gottes einzustellen, dessen
Herzschlag im Einklang mit unserem gelan-
gen und sich verschmelzen möge. In diesem
Gleichklang spürt man Seine Nähe, Seine
Anwesenheit. Friede und Freude in Jesus
und Maria.
N.Q.
„Das Geheimnis des Lebens und der
Liebe liegt in der Übergabe seiner selbst, zu
guter letzt auf dem Kreuz Christi“. Das hat
der Heilige Vater während der hl. Messe am
Palmsonntag gesagt, mit dem die Karwoche
ihren Beginn hatte. „Es gab eine Periode –
und sie ist noch nicht völlig vorüber – in der
das Christentum gerade wegen des Kreuzes
abgelehnt wurde. Das Kreuz zeuge von
Opfer, sagte man, das Kreuz ist Ablehnung
des Lebens. Wir hingegen wollen ein völli-
ges Leben, ohne Einschränkungen, ohne
Verzichte. Wir wollen leben, nichts anderes
als leben“, erinnert uns der Papst mit reali-
stischem Ton und fügt hinzu: „Wir finden
das Leben nicht, wenn wir davon Besitz
ergreifen, sondern wenn wir es schenken.
Die Liebe ist ein sich-selbst-Verschenken,
und daher ist sie der wahre Weg, und das
Kreuz ist ein Symbol derselben“.
Der Regenbogen Gottes
Die Propheten kündigten einen König des
Friedens an, der die Bögen zerbrechen und
den Frieden verkünden wird. „Mit der
Gestalt Christi verwirklicht sich dies durch
das Zeichen des Kreuzes“, erinnert der
Heilige Vater, „es ist der zerbrochene Bogen,
in gewissem Sinn der neue,
wahre
Regenbogen Gottes, der Himmel und Erde
verbindet und eine Brücke zwischen die
Kontinente schlägt. Die neue Waffe, die uns
Christus in die Hand gibt, ist das Kreuz –
Zeichen der Versöhnung, Zeichen der Liebe,
die stärker ist als der Tod. Jedes Mal, wenn
wir uns das Kreuzzeichen machen, müssen
wir uns erinnern, der Ungerechtigkeit nicht
mit Ungerechtigkeit zu begegnen, der Gewalt
mit Gewalt; erinnern wir uns, dass wir das
Böse nur mit der Liebe besiegen können und
nicht Böses mit Bösem vergelten“.
Das Kreuz in Händen der Jugendlichen
Wir wissen, dass das Kreuz ein Symbol
zur Begleitung des Welttages der Jugend in
den verschiedenen Ländern der Welt ist. Am
Palmsonntag hat der Papst dieses einer eige-
nen Delegation übergeben, damit diese sich
auf dem Weg nach Sydney begibt, wo 2008
„sich die Jugend der Welt neuerdings um
Christus scharen wird, um mit Ihm ein Reich
des Friedens zu bauen. Von Köln nach
Sydney – ein Weg durch die Kontinente und
Kulturen, ein Weg durch eine Welt von der
Gewalt zerrissen und gequält“, erklärt
Benedikt. „Symbolisch ist es wie ein Weg von
Meer zu Meer, vom Fluss bis zu den Enden
der Welt. Es ist der Weg Jenes, der uns im
Zeichen des Kreuzes den Frieden schenkt und
uns zu Trägern seines Friedens werden lässt“.
Priester sein: Freund Christi werden
Am Morgen des Gründonnerstages zele-
briert die Kirche feierlich eine hl. Messe, die
an die Errichtung des Priestertums erinnert
und in der das Chrisam geweiht wird, das für
die Salbung bei den verschiedenen
Sakramenten verwendet wird. Es ist dies ein
wunderschöner Augenblick, in dem sich die
Priester um den Bischof scharen und ihre
Versprechen erneuern und die Gnade emp-
fangen, die sie das ganze Jahr in ihrem
Hirtenamt begleitet. „Die Welt braucht Gott –
nicht irgend einen Gott, sondern den Gott
von Jesus Christus, des Gottes, der Fleisch
und Blut geworden ist, der uns so sehr geliebt
hat, dass Er für uns starb, der auferstanden ist
und in sich einen Raum für den Menschen
geschaffen hat“, führt der Papst in seiner
Homelie aus. „Dieser Gott muss in uns leben
und wir in Ihm. Das ist unser Ruf!“
Bieten wir unser Fleisch an
Nochmals hat der Papst die Bedeutung
der Hingabe von uns selbst als privilegiertes
Werkzeug für jene unterstrichen, die mit
Christus zusammen arbeiten wollen, die
Kirche zu entwickeln: „Man wird fähig für
die Rettung nur wenn man das eigene
Fleisch anbietet. Das Böse der Welt werde
getragen und der Schmerz geteilt, indem
man ihn im eigenen Fleisch aufnimmt, bis
zum Ende, wie es Christus getan hat, der
unser Fleisch angenommen hat. Geben wir
ihm unser Fleisch, und somit kann er auf die
Welt kommen und sie verändern!“
Liebe abweisen beschmutzt uns!
„Nur die Liebe hat jene reinigende Kraft,
die unseren Schmutz weg nimmt und uns auf
die Höhen Gottes empor trägt“, führt Papst
Ratzinger in der hl. Messe vom
Gründonnerstag aus, Erinnerungsakt zum
Letzten Abendmahl, an dem sich Christus zu
Füßen der Apostel nieder kniete, um die Füße
als Zeichen der Liebe und des Dienens zu
waschen. „Die Liebe des Herrn kennt keine
Schranken, der Mensch jedoch kann dieser
Grenzen setzen“, hat der Heilige Vater hinzu
gefügt. Und er fragt anschließend: „Was läs-
st den Menschen beschmutzt erscheinen?...
Es ist die Ablehnung der Liebe, nicht geliebt
sein zu wollen, das Nichtlieben. Es ist der
Hochmut, der glaubt, keine Läuterung nötig
zu haben, der sich der rettenden Güte Gottes
verschließt“.
„Sklaven“ der Liebe
„Gott steigt herab und wird Sklave... Er
ist stetig diese Liebe, die uns reinigt; in den
Sakramenten der Reinigung – der Taufe und
dem Bußsakrament – ist Er auf Knien uns zu
Füßen und spendet uns den Dienst der
Reinigung, macht uns Gott fähig. Es gibt eine
noch tiefere Dimension. Der Herr entfernt
unseren Schmutz mit der reinigenden Kraft
Seiner Güte. Das gegenseitige Waschen der
Füße bedeutet vor allem uns unermüdlich
gegenseitig zu verzeihen, und immer wieder
gemeinsam neu zu beginnen, auch wenn es
so sehr unnütz erscheinen mag. Es bedeutet
uns gegenseitig zu verzeihen und uns gegen-
seitig zu ertragen, als auch anzunehmen, von
den anderen ertragen zu werden...“.
Im Kreuzweg suchen wir unseren Platz!
„Im Kreuzweg können wir nicht nur
Zuschauer sein. Wir sind darin verwickelt und
müssen unseren Platz suchen: Wo befinden
wir uns? Im Kreuzweg besteht keine
Möglichkeit, neutral zu sein. Pilatus, der
skeptische Intellektuelle, versuchte sich neu-
tral zu verhalten, außerhalb zu stehen, aber
gerade so hat er Stellung gegen die
Gerechtigkeit bezogen, zwecks Rücksicht auf
seine Karriere...“ Er schließt den Ritus, der
üblicherweise am Karfreitag am Kolosseum
neu erlebt wird, Ort des Martyriums von
Tausenden von Christen zur Zeit der
Christenverfolgung in Rom: „Der Kreuzweg
ist nicht ein Ding der Vergangenheit und an
einem bestimmten Ort der Erde. Das Kreuz
des Herrn umarmt die Welt, Sein Kreuzweg
durchschreitet die Kontinente und die
Zeiten“, hat er hinzu gefügt.
Stationen des Trostes
Wir wissen von den großen Leiden, die
Jesus in jenem Straßenabschnitt auf dem
Weg zum Kalvarienberg erlitten hat und wir
erahnen oft die Bosheit der Menschen. Wir
beschuldigen uns und identifizieren uns mit
ihnen, wir betrachten aber nicht ausreichend
die positiven Gestalten, die die Krone des
Verurteilten schmücken. Deshalb hat der
Papst klar gestellt: „Wir haben auch
Stationen des Trostes gesehen. Wir haben
auch die Mutter gesehen, deren Güte bis
zum Tod, ja über den Tod hinaus treu bleibt.
Wir haben die mutige Frau gesehen, die vor
dem Herrn gestanden ist und keine Angst
hatte, ihre Solidarität mit diesem Leidenden
zu zeigen. Wir haben Simon aus Zyrene
gesehen... Wie das Leiden nicht aufhört, so
hören auch diese Tröstungen nicht auf!“
Der Weg der Barmherzigkeit
Auf diese Weise ladet uns der Papst ein,
unseren Blick auf den Kreuzweg zu ändern,
„der nicht nur ein Vergleich der dunklen und
trüben Dinge der Welt ist, er ist auch nicht
ein letztendlich untauglicher Moralismus, er
ist nicht ein Protestschrei, der nichts ändert,
sonder der Kreuzweg ist der Weg der
Barmherzigkeit, der dem Bösen Grenzen
setzt, so hat es uns Papst Johannes Paul II.
gelehrt... Und somit werden wir eingeladen,
den Weg der Barmherzigkeit einzuschlagen
und mit Jesus dem Bösen die Grenze zu set-
In der Übergabe seiner selbst liegt das Geheimnis des Lebens
2
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Johannes Paul II.
Priester und Opfer
Großes Aufsehen mit Nachwirkung hat
die Feier zum ersten Jahrestag des Todes
von Johannes Paul II. hervorgerufen, dem
eine nicht nachlassende Liebe zuteil wird,
der im Gegenteil die Erinnerung in unseren
Herzen wach hält. Wir geben einige Worte
von Papst Benedikt wider, mit denen er das
Wesentliche seines „geliebten Vorgängers“
zusammen fasst.
„An einem Tag wie heute, am 2. April
des vorigen Jahres,
erlebte der geliebte
Papst Johannes Paul II. die letzte Phase sei-
nes irdischen Pilgerweges. Sein Todeskampf
und der Tod stellten beinahe die
Verlängerung des österlichen Triduums
dar...<Denn Gott hat sie geprüft – steht im
Buch der Weisheit - und fand sie seiner wür-
dig. Wie Gold im Schmelzofen hat er sie
erprobt und sie angenommen als ein voll-
gültiges Opfer>
(3,5-6). Der Begriff „Opfer“
nimmt Bezug auf das Opfer, welches voll-
kommen verbrannt wurde, vom Feuer ver-
zehrt; daher war es ein Zeichen der voll-
kommenen Hingabe an Gott. Diese bibli-
sche Ausdrucksweise lässt uns an die
Mission Johannes Paul II. denken, der sein
Leben ganz Gott und der Kirche geschenkt
und sein Leben als Priester besonders in der
Feier der Heiligen Eucharistie aufgeopfert
hat. Unter den ihm lieb gewonnenen
Anrufungen war eine aus den Litaneien Jesu
Christi, Priester und Opfer: „Jesus,
Pontifex, der du dich selbst Gott als Gabe
und Opfer übergeben hast, erbarme dich
unser“.
Wie oft hat er diese Anrufung wie-
derholt! Sie drückt sehr gut den inneren,
priesterlichen Charakter seines ganzen
Lebens aus. Er hat nie ein Geheimnis aus
seinem Wunsch
gemacht, immer
mehr in Einheit
mit dem Priester
Christus zu
gelangen, durch
das eucharisti-
sche Opfer,
Quelle unermüd-
licher apostoli-
scher Hingabe.“
Ostern ist ein län-
gerer Tag als
sonst: Es dauert
acht Tage; gerade
an der österlichen Oktav dieses Jahres hat
das Pontifikat Benedikts XVI. sein erstes
Jahr erreicht. Am 19. April wurde er zum
Papst erwählt, ein noch etwas junges
Pontifikat gegenüber dem zwanzigjährigen
von Johannes Paul II., das aber bereits klare
Zeichen an Stärke und Beständigkeit gege-
ben hat.
Selbstverständlich wäre jegliche
Gegenüberstellung mit seinem Vorgänger
willkürlich, aber auch überflüssig, angesichts
der starken Unterschiede der beiden Päpste.
Man kann jedoch eine Linie der Kontinuität
in wesentlichen Punkten wahr nehmen, was
uns den bekannten Vorgänger nicht beklagen
lässt, im Gegenteil, es ist uns ein Stil
geschenkt worden, der die Glaubensinhalte
mit Weisheit und Eleganz vertieft.
Unzählig sind seine Reden und Beiträge,
die anzuführen sich auszahlt, leider aber am
nötigen Platz mangelt. In diesem
Zusammenhang ziehen wir es vor, einige
Überlegungen darzulegen, die Benedikt
XVI. seiner Herde anlässlich seines
umfangreichen Programms an österlichen
Feiern geschenkt hat – Herzstück des litur-
gischen Jahres und Schwerpunkt unseres
Glaubens -.
zen... Beten wir zum Herrn, dass Er uns hilft,
von Seiner Barmherzigkeit angesteckt zu
werden. Bitten wir die Heilige Mutter Jesu,
die Mutter der Barmherzigkeit, dass auch
wir Männer und Frauen der Barmherzigkeit
sein und so zur Rettung der Welt beitragen
können“, hat er schließlich dargelegt.
Was bedeutet auferstehen?
Die Nacht des Samstags birgt in sich
jedenfalls jenes großes Geheimnis, auf dem
unser christlicher Glaube aufgebaut ist; das
Ereignis der Auferstehung von den Toten. Ein
unerhörtes Ereignis, Ereignis von entschei-
dender Bedeutung für die Menschen aller
Zeiten. Gerade in der Homelie am Vorabend
zum Ostersonntag fragt sich Benedikt XVI.:
„Worin besteht an sich die Auferstehung?
Was bedeutet sie für uns?“. Als Antwort ver-
wendet der Heilige Vater einmal ein aus dem
Wortschatz der Evolutionstheorie ausgeliehe-
nes Wort: „Die Auferstehung Christi ist die
größte „Veränderung“, der entscheidende
Sprung in eine ganz neue Dimension: Ein
Sprung in eine völlig neue Ordnung, die uns
betrifft und die sich auf die ganze Geschichte
bezieht“.
Es scheinen komplizierte Begriffe zu
sein, und um uns diese zu erklären, fährt der
Papst weiter Fragen zu stellen: „Was ist dort
geschehen? Was bedeutet das für uns? Vor
allem: Was ist geschehen? Jesus ist nicht
mehr im Grab. Er ist in einem ganz neuen
Leben. Aber wie konnte das geschehen?
Welche Kräfte haben hier gewirkt?
Eine Explosion an Licht
Hier die Antwort: „Der Tod Christi war
ein Liebesakt. Beim Letzten Abendmahl
kündigte Er den Tod an und verwandelte ihn
in ein Geschenk seinerseits... Die
Auferstehung war wie eine Explosion an
Licht, eine Explosion der Liebe... Sie eröff-
nete eine neue Dimension des Seins, des
Lebens, in dem – verändert – auch die
Materie integriert wurde, durch die ein neu-
es Leben auftaucht“, fährt er weiter.
Diese große Explosion, wie sie Papst
Benedikt definiert, bezieht auch uns mit ein:
„Die große Explosion der Auferstehung hat
uns in der Taufe erfasst, um uns anzuzie-
hen... Es ist klar, dass dieses Ereignis nicht
irgend ein Wunder der Vergangenheit ist. Es
ist ein Qualitätssprung der „Evolution“ und
des Lebens im allgemeinen in ein neues,
zukünftiges Leben, in eine neue Welt, aus-
gehend von Christus, das bereits laufend in
diese unsere Welt eindringt, sie ändert und
zu sich hinzieht. Sein eigenes Leben wie ein
beständiges Eintreten in diesen offenen
Raum leben: Das bedeutet getauft zu sein!
Wir klammern uns an den auferstandenen
Herrn und wir wissen, dass Er uns unerschüt-
terlich fest hält, auch wenn unsere Hände
schwach werden. Wir klammern uns an
Seiner Hand fest,
wir halten uns
gegenseitig alle
an der Hand und
werden somit
eins“. *
Diese
segensreichen Wunden
von Stefania Consoli
Wie ist das möglich? Wie kann man das
schmerzhafte Zeichen segnen, das von
einem Leiden stammt? Wie kann man der
Erinnerung eines Leidens froh sein, die viel-
leicht am Rand einer Wunde da ist; wir
Menschen einer Welt, die uns vom Gegenteil
erzählt und die jede Spur des Schmerzes
ausmerzt? Trotzdem, so sind die Zeichen,
die den Leib des Auferstandenen kennzeich-
nen: Erzählung der Passion, Bericht einer
sich zugetragenen Mission am Kreuz,
Zeugnis des einzigartigen Aktes ewiger
Rettung.
Sie sind dort, am nunmehr glorreichen
Leib noch offen, für immer lebendig in einer
für das Hirn unerklärlichen Form, aber
wahrnehmbar mittels der Sinne, mit denen
die Seele ausgestattet ist. Ja, die Seele sieht,
spürt und berührt wirklich die himmlische
Wirklichkeit.
Jesus sagte eines Tages Sr. M. Marta
Chambon – französische Mystikerin aus der
Mitte des 1800 -: „Meine heiligen Wunden
stützen die Welt... bitte mich, sie andauernd
zu lieben, denn sie sind Quelle einer jeden
Gnade. Man muss sie oft anrufen, den
Nächsten dazu führen und in ihm deren
Verehrung in die Seelen einprägen. Von mei-
nen Wunden entströmen die Früchte der
Heiligkeit. Wenn ihr über sie nachsinnt, wer-
det ihr darin immer wieder neue Nahrung
der Liebe finden“.
Wenn sie also sind, so müssen sie gelebt,
gekannt und bewohnt sein, jene gesegneten
Wunden. Denn aus ihnen strömt Rettung.
Und Licht. Jenes Licht, das das geschlosse-
ne Grab umhüllte und die Siegel des Todes
zerbrach. Offene Brunnen, die den nach
Gerechtigkeit Dürstenden Trank bieten,
Frieden und Vergebung.
Betet man sie vor dem Gekreuzigten an,
erneuert sich das Gedächtnis mit einer fami-
liären Sache, die zu Mitleid bewegt, im
Paradox,
das die Grausamkeit der
Durchbohrungen mit der Sanftmut Jenes
verbindet, der sie zugelassen hat.
Vor unseren Augen laufen die Bilder der
nicht gesehenen Szenen ab, die uns helfen
jenen Menschen zu verstehen, der für uns
den schrecklichen Ablauf ertrug. Sie helfen
uns jenen König mit der Krone zu verstehen:
Ein Kranz aus spitzen Dornen, die ohne
Unterlass Sein Haupt verwundeten. Die
Hände, in qualvoller Pein geöffnet. Die Füße
unbeweglich, der eine Fuß über den anderen,
von Tränen bedeckt.
Eine Wunde aber geht in die Tiefe des
gekreuzigten Christus. Dorthin ladet Er uns
ein; in jener geöffneten Wunde Seiner Seite,
nahe am Herzen, wo der Herzschlag ein nor-
maler Vorgang ist, für den, der im Glauben
hinkommt.
Wer sich arm fühlt ist eingeladen. Wer
um Rettung bettelt, gehe schnell zu jener
Quelle der Vergebung, die nie verschlossen
sein wird. Im Gegenteil, bei jeder hl. Messe
reißt sie sich immer neu auf, um jenes Blut
zu vergießen, das die bußbereiten Herzen
wascht, nährt und reinigt.
Die Schwachen, die Zerbrechlichen, die
Unsicheren sind gerufen. Wir alle also, um
Zuflucht und Schutz zu finden, wie in einem
Felsspalt. Verborgen vor feigen Augen. Nur
einem Blick ausgesetzt:
jenem der
Barmherzigkeit.*
3
Echo 187
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Die Freundschaft mit
den Heiligen der
glorreichen Kirche
ist reinigend und
wertzuhalten als ein
kostbarer Schatz. Sie
sind nicht belastet
mit menschlichen
Interessen und
Grenzen und sind für
unsvoll echter Liebe.
Dieses Jahr ist ein besonderes für einen die-
ser Freunde: ein Geburtsfest, das ein ganzes
Jahr dauert und wozu wir geladen sind.
Gnaden und Segnungen sind denen geboten,
die sich dem Himmel und der Erde vereinen
um den Mann zu feiern, der mit Ignatius von
Loyola einer der Gründer der Gesellschaft
Jesu wurde und dem heiligen Paulus gleicht:
so gross ist sein Eifer und sein Erfolg in den
Missionen.
Der heilige FRANZ XAVER wurde vor
500 Jahren in Spanien geboren am 7. April
1506. 1542 begann Franz Xaver seine
Missionsarbeit in den portugiesischen
Kolonien Indiens. Er predigte mit grossem
Erfolg in Goa bevor er in Südindien und
Ceylon (das heutige Sri Lanka), Malakka
und Japan Fuss fasste. Zehntausende wur-
den bekehrt und viele christliche
Gemeinschaften gegründet.
Ein Heiliger auf dem Boden Asiens
Gerechtigkeit des Körpers
vor dem Schöpfer
Was ist der Körper? Zu was dient er?
Wozu haben wir einen Körper?
Vielleicht stellt sich gar niemand diese
Fragen weil sie klar scheinen. Der Körper ist
ein grosses Geschenk, eine Gabe Gottes. Er
ist ein Geheimnis und der Mensch hat die
Verantwortung, ihn zu kennen. Viele Jahre
vergehen, ihn zu studieren, zu analysieren,
zu durchforschen, aber es gelingt nicht, in
das Geheimnis des Körpers vorzudringen,
noch weniger unsern eigenen Körper in
Gerechtigkeit zu leben.
Körpergerecht will heissen dieses origina-
le Sich-Verhalten finden, das Christus gefun-
den und vor den Vater getragen hat: in Würde
vor Gott zu stehen. Die Offenbarung dieses
Mysteriums steht dem Christen zu, er hat voll-
en Zugang zur Kenntnis des Mysteriums, wie
auch bei der Wiederentdeckung des
Geschenkes, das Gott uns gemacht hat, indem
er uns einen Körper gab.
Die Wiederentdeckung des Körpers
geschieht als Prozess,
der auf dem
Glaubensweg des Christen vorgesehen ist.
Sie ist Konsequenz der Auferstehung Christi
im Fleisch,
worin der Körper seine
Dimension findet, und übernimmt die vorge-
sehenen Charakteristiken, die von der Gnade
vorgesehen sind. Wer sich in diesen
Gehorsam hinein begibt, erfüllt in sich das
Leben und wird wichtiger Teil im Dienste
dessen, was die Seele in ihrem Bezug zu
Gott erlebt.
Viele Beispiele können uns helfen die-
se Voraussicht zu verstehen, wozu der
Körper gerufen ist.
Wir sehen, dass der Körper heute ein Idol
geworden ist, der Mensch bedient sich seiner
in vielen Formen, so weit, dass er in Sklaverei
verfiel, die an den eigenen Körper gebunden
ist. Wir sehen viele Beispiele an geweihten
Personen, die eine Vernachlässigung des eige-
nen Körpers erlauben als wäre er getrennt
vom Auftrag wozu sie gerufen sind.
Es sind diese beiden Beispiele so extrem
verschieden unter sich, worin sich ein brei-
tes Band von Situationen ansammelt, die
den Bezug eines jeden zu seinem eigen
Körper angehen. Aber welchen Bezug will
Gott, dass ich zu meinem Körper habe?
Aus persönlicher Erfahrung weiss ich, dass
mit menschlichen Kräften allein es nicht
möglich ist, den Körper im Gleichgewicht
zu halten, denn, losgelöst vom Glauben,
wird er ein verschlossener Ort, in dem sich
alle Unebenheiten und Dramen, die die
Seele durchlebt, häufen und abladen.
Es gibt nur eine Antwort die zur Einheit
des Seins führt, worin sich die volle
Wahrheit des Christen verwirklicht: es ist
der österliche Durchgang Jesu durch den
Menschen
, der das Gleichgewicht und die
Einheit dorthin zurückgebracht hat, wo
Disharmonie und Zertrennung war.
Das Eintreten in seine Passion und den Tod
mit all dem was wir haben und sind, führt
zur Auferstehung Seines Lebens in unserm
Fleisch, es ist die lebendige Eucharistie.
Diesem Programm ist der Körper verschrie-
ben und vorgesehen, als Tempel zu dienen.
Dort können die Gesetze des Lebens auf-
kommen, er bekommt die Aufgabe, zusam-
men mit der Seele das zu zelebrieren, was
die Seele in ihrer Einheit mit Jesus Christus
zelebriert. So findet der Körper seine Fülle
und seine Ordnung.
Daniele Benatelli
Ich vereine meinem Blut
den Wunsch des Herrn
„Wir müssen als die Starken die
Schwäche derer tragen, die schwach sisnd,
und dürfen nicht für uns selbst leben. Jeder
von uns soll Rücksicht auf den Nächsten neh-
men um Gutes zu tun und (die Gemeinde)
aufzubauen. Denn auch Christus hat nicht für
sich selbst gelebt“ (Röm 15, 1-3).
Blut spenden ist für mich immer eine
vielsagende Erfahrung, etwas, das ich mit
Christus zu leben suche und für Ihn, indem
ich mich Ihm vereine in der Einfachheit dieser
Geste. Ich empfinde es nicht als besonderes
Opfer, sondern nur wie eine Liebesantwort an
Den, Der mir das Leben gegeben hat und gra-
tis auch die Gesundheit, so dass auch ich ein
Geschenk für andere sein kann.
Es gibt verschiedene Aufmerksamkeiten,
die mich dazu verpflichten, dass all dies von
einer einfachen freiwilligen Geste umge-
formt werden kann in eine geistige Gabe
:
ich empfange die Eucharistie vor der Spende,
so dass mit Jesus gegenwärtig in meiner Seele
kund meinem Körper sein Leib und sein Blut
in mir gegenwärtig und in mir fliesse und ich
ganz auf der Seite bleibe.
Daran schliesst sich an, während der
Entnahme zu beten, die medizinischen
Instrumente zu segnen, das ganze Umfeld, die
Krankenwärter, die andern Blutspender, mein
Blut und all das Blut das gespendet wird, ich
biete es dem Vater an, der der Schöpfer davon
ist, vereine es dem kostbaren Blut des Sohnes,
von dem ich die Erlösung erhalte, weihe es
dem Heiligen Geist, dem Anreger zu diesem
altruistischen Akt der Liebe.
Ich bete für den Menschen, der mein
Blut erhält, ohne zu wissen wer es sein wird,
wünsche ihm geistige Gesundheit. Ich spüre
mich erhört, in dem meiene geste nicht nur
rein physisch geschieht: durch das Gebet ver-
eine ich mein Blut dem Wunsche Gottes,
meine Spende ist bedingungslos an Ihn
gebunden. Diese gelebte Verpflichtung jmit
dem Blick auf Gott gerichtet verwandelt sich
ein eine wertvolles Stelldichein, das ich nicht
mehr aus meinem Leben lassen möchte.
„... Der Gott der Geduld und des Trostes
schenke euch die Einmütigkeit, die Christus
Jesus entspricht, damit ihr Gott den Vater
unseres Herrn Jesus Christus einträchtig
und mit einem Munde preist“ (Röm 15, 5-6).
Am Tag nach der Blutspende spürt man
ein wenig Schwäche, aber auch sie wird
Geschenk und Quell von Freude, denn ich
habe einen Teil von mir gegeben! Dieses
Bewusstsein wird zu Dank und Kraft, ein
Bild von dem was im geistigen Feld
geschehen sollte.
So sollte es im Alltag des-
sen sein, der sein eigenes Leben opfern will:
wenn wir denken, dass alles uns gegeben ist
und dass das, auf was wir verzichten, das
was uns fehlt, einen unsrer bedürftigen
Brüder nährt und stärkt, da wird es ein
Leichtes, den Blick von uns selbst abzuwen-
den und ihn zum Herrn zu erheben, ihm zu
danken für jeden dieser so gewöhnlichen
Schritte, die doch manchmal geheimnisvoll,
vernebelt, schmerzhaft sind.
Es ist wichtig, darauf zu vertrauen, dass,
auch wenn wir uns von allem trennten, auch
vom wirklich Notwendigen, um einem bei-
zustehen der in Not ist, uns alles neu gege-
ben wird, gemäss der göttlichen Weisheit
und nach ihrem grosszügigen Mass. Mein
Körper,
geschaffen in harmonischer
Perfektion, zeigt mir: ein wenig meiner
Lebenskraft geht einem andern Menschen
zu Hilfe, aber der Körper ist sogleich bereit,
um das Manko aufzufüllen. Dies ist nur als
Spiegel unsrer geistigen Natur.
Im selben Moment, wo wir fähig sind zu
geben, sofort öffnen sich in uns neue Räume
um neu vom Herrn genügend Gaben aufzu-
nehmen um sie freudig und mit immer grös-
serer Dankbarkeit weiter zu geben. Und wie
das Blut, das sich in meinem Körper
erneuert,
gleich ist wie das gegebene und
doch neu, so ist auch die Gnade, die uns
nach einem Verzicht aus Liebe gegeben
wird, immer eine neue Gnade, wertvoll und
unwiederholbar.
So fühlen wir uns durch stets stärkere
Kraft angezogen von Ihm, wir treten ein in
den Kreis des Lebens im Geiste, der sich nie
unterbricht: geben und bekommen, sterben
und auferstehen, Liebe erhalten und sie ver-
schenken um Liebe zu sein.
Im leben und betrachten all dessen, wird
Blutspenden für mich zum Lobgesang und
zur Danksagung an Gott den Vater, den
Sohn und den Heiligen Geist für das
Geschenk der körperlichen und geistigen
Gesundheit,
und zum Zeichen einer
Wirklichkeit, die ich immer stärker leben
will ohne Grenzen und ohne Unterbrechung
meines Alltags, meines Gebetes und meiner
Berufung: „Umsonst habt ihr empfangen,
umsonst sollt ihr geben“ (Mt 10,8).
Francesco Cavagna
4
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MAI – DER MARIENMONAT
Alle wissen wir, dass der Monat Mai der
Gottesmutter geweiht ist, und zu dieser Zeit
wird vieles unternommen, das Maria, die
Mutter Gottes,
ins Zentrum unsrer
Aufmerksamkeit stellt:
Gebete,
Prozessionen,
Pilgerfahrten zu den
Marienwallfahrtsorten,
Besinnung und
Vertiefung. Aber nicht alle wissen, wann
und warum diese Tradition dem Monat Mai
zugeordnet wurde und wie sie sich in der
Zeit entwickelt hat. Wir versuchen hier, eine
kurze Zusammenfassung zu machen, die
uns helfen soll, den „Marienmonat“ besser
zu verstehen und bewusster zu erleben.
Anfänge der Marienverehrung
Der Marienkult entwickelte sich im Lauf
der Jahrhunderte. Er bereicherte sich Schritt
für Schritt durch die liturgischen Feiern zu
Ehren der Muttergottes, aber auch durch
verschiedene Ausdrücke der
Volksfrömmigkeit,
angenommen und
ermuntert durch das Lehramt der Kirche.
Schon im ersten christlichen Jahrtausend, in
der karolingischen Epoche (9. Jh.), wurde
der Samstag Maria geweiht. Noch heute
kann in der Liturgie am Samstag die
Gedächtnismesse zu Maria gefeiert werden.
Sicher will diese Wahl an die Wichtigkeit
des Karsamstags erinnern um die Rolle
Marias in der Heilsgeschichte zu verstehen.
Maria, die Mutter der werdenden Kirche
und die eines jeden Menschen geworden,
erwartet die Auferstehung des Sohnes und
stärkt Apostel und Jünger in ihrem flackern-
den Glauben.
Wie sie in den Anfängen der Kirche
gegenwärtig ist, so ist sie uns nahe auf
unserm irdischen Pilgerweg, an unserm
Samstag des Lebens und der Geschichte, wo
die Errettung in Christus schon erfüllt ist,
aber noch zur Fülle unserer Existenz und der
Welt gelangen muss.
Volksglauben
Die Volksfrömmigkeit für die selige
Jungfrau Maria ist immer lebendiger unter
den Gläubigen gewesen, die das Bedürfnis
spürten, den beschwerlichen Weg durch das
sorgenvolle Leben in der Begleitung Marias
zu gehen: sie vertrauten ihr sich selbst, ihre
Familien und die verschiedenen Nationen
an. Im Lauf der Jahrhunderte kamen die
gläubigen Christen dazu,
einen
ganzen Monat Maria zu widmen.
In der Westkirche gehen die
ersten Zeugnisse über den Mai
als Marienmonat
auf das
Ende des XVI. Jahrhunderts
zurück. Es war eine Epoche,
wo das Apostolat viel auf reli-
giöse Übungen gab, die einzig
möglichen für das Volk, während
die Liturgie der Kirche etwas schwie-
rig war und dem Empfinden der Volksseele
fremd blieb.
Dieser Monat wurde sogleich mit dem
Aufbrechen der Knospen und Blüten, dem
Aufblühen der Natur, der Lieblichkeit von
Landschaften und Düften verbunden, all
dies ein Bild der Schönheit, des Glanzes, der
auf dem Leben Marias liegt, so wie es seit
jeher dem Bild entsprochen hat, das das
Volk von Maria in der Seele trug. Im byzan-
tinischen Ritus dagegen ist der Monat
August der Muttergottes geweiht, wo die
Feier der Entschlafung Marias Brauch ist
(für uns Mariäe Himmelfahrt), während die
koptischen Christen den Monat Kiahk wähl-
ten (während Dezember und Januar), wo bei
uns Weihnachten gefeiert wird.
Das Lehramt der Kirche lieferte uns
auch ein Direktorium über die
Volksfrömmigkeit und versucht, jede Art
von persönlicher oder gemeinschaftlicher
Verehrung mit dem Höhepunkt des christli-
chen Lebens in Harmonie zu bringen, der
heiligen Liturgie, wohin alles müden muss,
damit jeder Einzelne harmonisch zur Reife
des Glaubens und des geistlichen Lebens
gelangen kann. Jede Form gesunder
Volksfrömmigkeit ist Zeuge des Glaubens
der Einfachen und von Herzen Demütigen.
Sie führt zu einer lebendigen Verbindung
mit Christus, durch den Glauben an Ihn,
bereitet das Herz dazu vor und zeigt den
Weg zur Begegnung mit Ihm in der Feier der
Liturgie der heiligen Messe.
Maria bringt uns immer zu Jesus
Der Monat Mai kann zu neuem Eifer, zu
Besinnung und Bekehrung führen, ganz
konkret für jeden und jede Einzelne von uns,
eine Zeit, wo zusätzlicher Raum für persön-
liches oder gemeinschaftliches Gebet ausge-
spart wird. Einladungen dazu gibt es viele
und verschiedene.
Es ist wichtig, dass diese Vorschläge in
Harmonie mit der Zeit der liturgischen Feste
zusammenfallen. Oft fällt der Mai in die 50
Ostertage: so kann unsere Frömmigkeit die
Teilhabe Mariens am Ostergeheimnis und
am Pfingstwunder erfahren und ausdrücken.
Darüber hinaus bringt uns Marienfrömmig-
keit sofort zurück zur Menschwerdung des
Sohnes,
zum Entdecken des wahren
Antlitzes Jesu, der Seine Menschheit aus ihr
entnommen hat. Durch Maria,
im
Betrachten der Geheimnisse Seines Lebens,
fühlen wir uns hineingenommen, Jesus zu
begegnen als Gott mit uns, Dem, Der in
allem unser irdisches Leben geteilt hat.
Die Mutter Gottes als erste Jüngerin ist
eingetreten in die Lebensfülle, da sie
immer in vollständiger Gnade lebte, als
Erlöste, die jetzt jeden von uns auf dem
Weg dorthin begleiten möchte. Sie
ist die voll der Gnade für uns,
weil wir durch sie das Heil
erhielten und noch
immer alle nötige
Gnade erhalten für
unsern Weg,
unser
geistliches Leben und
unser Offenwerden für
die Liebe des Vaters.
Jede Art von Frömmigkeit
und Marienkult soll uns hel-
fen, diese Mutter in unser Leben
aufzunehmen, wie Johannes es getan hat
zu Füssen des Kreuzes. Maria kann im
Alltag an unsrer Seite sein, in unserm
Haus, wenn wir ihr erlauben, uns zur
Heiligkeit zu führen. So werden wir nie
allein gelasssen bleiben, denn wo Maria
ist, da ist die Heilige Dreifaltigkeit.
Sabina Rosciano
Franz Xaver war der Muttergottes
zugetan. Den Rosenkranz trug er immer auf
sich. Er lehrte das Christentum der
Nächstenliebe. „Alles was ich tat, tat ich mit
grosser Freude“, liest man von ihm. Vor
allem andern das Los der Kranken zu ver-
bessern und die Kinder zu lehren
. „Eine
Menge junger Menschen bestürmte mich, so
viele dass es mir nicht mehr gelang, Zeit
zum beten des Offiziums zu finden, noch um
zu essen, noch zu schlafen. Sie verlangten
vehement danach, dass ich ihnen ihre neuen
Gebete lehrte. Ich begann zu verstehen, dass
das Reich Gottes ihnen gehört“.
Zahlreich waren die Kranken die geheilt
wurden bis zu Toten, die auferstanden. Sein
Ruhm ging ihm voraus auf seinen Reisen
und Franz wurde überschwemmt von
Nachfrage. Er schrieb an Ignatius, dass es
ihm unmöglich sei, alles allein zu bewälti-
gen, so dass, um das Problem zu bekämpfen,
dass die Kranken oder ihre Verwandten unter
sich stritten, ihn zu „haben“. Um das zu
beheben fand er ein doppelt wirksames
System: er bezog deren eigene Kinder mit
ein. Sie wurden gelehrt, dann wurden die
vertrauenswürdigen von Franz damit beauf-
tragt, zu den Kranken zu gehen, Angehörige
und Nachbarn zu versammeln um das Credo
und andere Gebete zu verrichten und die
Kranken zu ermuntern, Vertrauen und
Hoffen auf Heilung zu haben. Gott liess sich
bewegen vom Glauben und der Frömmigkeit
dieser Menschen – schrieb Franz-Xaver –
und schenkte einer grossen Zahl von
Kranken die Gesundheit des Körpers und des
Geistes. Es gibt Zeugen, dass diese Kinder
danach verlangten, den Rosenkranz des
Heiligen zu leihen,
um ihn während der
Gebete auf die Kranken zu legen.
Aber das Durcheinander war gross und
der Arbeiter wenige, zu wenige. In seinen
Briefen drückt Franz seine Enttäuschung
darüber aus, dass zu wenige dazu bereit sei-
en, ihre Talente in den Dienst Gottes zu stel-
len: „Sehr oft geht mir durch den Kopf, dass
ich die Universitäten Europas durchlaufen
müsste um wie ein Verrückter zu schreien
und die zu schütteln, die mehr Wissen als
Liebe haben ...“ , damit irgend einer antwor-
ten könnte: „Hier bin ich, Herr; was willst du
dass ich tue?“ wie Samuel in der Bibel. „So
viele an diesen Orten werden nicht Christen
nur weil niemand sie zu Christen macht!“
Zusammen mit Therese von Lisieux
wird Franz Xaver verehrt als Patron aller
Missionen. Er starb an den Toren zu China
am 3. Dezember 1552. Sein Leib ruht
unversehrt
und bewahrt im Haus des Guten
Jesus in Goa, Indien.
Heiliger Franz-Xaver,
in diesem
Gnadenjahr (3. Dezember 2005-3.
Dezember 2006) vertrauen wir deiner
Fürsprache unser Herz an damit es sich
bekehre, und lassen für den ganzen Rest
Jesus für uns sorgen, den niemand in seiner
Grossherzigkeit übertreffen kann.
H.K. Drabsch
„Gott aber hat den Leib so zusam-
mengefügt, dass er dem geringsten
Glied mehr Ehre zukommen liess,
damit im Leib kein Zwiespalt entstehe,
sondern alle Glieder einträchtig für-
einander sorgen. Wenn darum ein
Glied leidet, leiden alle Glieder mit;
wenn ein Glied geehrt wird, freuen
sich alle andern mit ihm. Ihr aber seid
der Leib Christi, und jeder einzelne ist
ein Glied an ihm“ (1 Kor 12, 24-27).
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kommst, auf den untersten Platz, dann wird
der Gastgeber zu dir kommen und sagen:
Mein Freund, rück weiter hinauf (Lk 14,10).
Er lädt uns ein, den letzten Platz zu wählen
um alsdann uns zu erhöhen, bis in den
Himmel.
Chiara Lubich, mit einem sehr schönen
und bedeutenden Ausdruck, sagt: „wenn
einer sich klein macht sieht ihn der Teufel
nicht, so kann er ihm auch nicht schaden.“
Das Kleine ist wie immun gegen das
Böse. Jesu Eingreifen, das das Gegenstück
zur Sünde ist, kann seine Wirksamkeit im
Kleinen ausüben: im Grossen scheint diese
Medizin keine Wirkung zu haben.
Auch Jesus hat sich im Erfüllen des
Vaterwillens auf den untersten Platz gestellt:
er machte sich i klein, akzeptierte die
Vernichtung, was wirklich der niedrigste aller
Plätze ist. Auf diese Weise konnte der Vater
ihn erhöhen und ihn mit Glorie überhäufen.
Auch Maria setzte sich auf den letzten
Platz, machte sich klein, stellte sich unter
das Kreuz und so konnte sie sagen: es wer-
den mich preisen alle Geschlechter. Würden
auch wir uns klein machen, Möglichkeit, die
allen offen steht, so würden sie auch uns
selig preisen und wir wären es, wirklich.
Versuchen wir, diesen Weg zu gehen.
Wir werden feststellen, er wird immer lich-
ter. Wir werden genug Licht haben um die
Dinge klar zu unterscheiden, jene, die uns
das Leben vermitteln und jene, die uns zum
Tode führen.
Bitten wir Maria um die Weisheit des
Herzens, um zu verstehen, dass klein sein
nicht schlecht sondern gut ist, die bevorzug-
te Art und Weise, um ein Leben in Fülle zu
leben. Handelten wir so, vielleicht lernten
wir Gott zu loben und zu danken, wie es
Maria getan hat, für die Wunder, die der
Vater an uns und an den andern tut.
Pietro Squassabia
25 Gnadenjahre
Am 25. Juni 2006 sind es 25 Jahre, seit
die Muttergottes in Medjugorje erscheint.
Viele Gesichtspunkte sind aussergewöhnlich
und haben schon einen grossen Strom Tinte
fliessen lassen; dieser Strom wird vermut-
lich noch grösser mit allem was darüber
gesagt und geschrieben wird.
Aber die Madonna kommt nicht, um
Bücher zu schreiben oder die Priester disku-
tieren zu lassen. Der Muttergottes am
Herzen liegt die Rettung der Welt, eines
jeden Gotteskindes, das in dieser Zeit zur
Welt kommt.
Für mich ist das Jubiläum der 25 ver-
gangenen Jahre ein Rückblick auf eine
andere 25 Jahresfrist
, die schon seit dem
Alten Testament das „Gnadenjahr“ genannt
wird. Ich denke an den biblischen Text bei
Jesajas: „Der Geist Gottes des Herrn ruht
auf mir, denn der Herr hat mich gesalbt. Er
hat mich gesandt, damit ich den Armen eine
frohe Botschaft bringe und alle heile, deren
Herz zerbrochen ist,
damit ich den
Gefangenen die Entlassung verkünde und
den Gefesselten die Befreiung, damit ich ein
Gnadenjahr des Herrn ausrufe“ (Jes 61,1ff.)
Diese Zeilen lesend finde ich ganz
Die Kleine
(einfache Gedanken)
„Meine Seele preist die Grösse des Herrn
und mein Geist jubelt über Gott, meinen
Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner
Magd hat er geschaut (Lk 1,46-48).
Maria war keine Persönlichkeit ihrer
Zeit. War keine Person,
die in der
Gesellschaft etwas galt. Sie war nicht mit
den Doktoren des Rechts befreundet und
auch nicht mit den Wissenschaftern von
damals. Sie war ein Mädchen, darum genoss
sie in jener Epoche wenig Ansehen. Sie
stammte nicht aus wohlhabender Familie,
denn bei der Darstellung Jesu im Tempel
opferte sie zwei Tauben, das Opfer der
Armen. Sie erfüllte keine wichtigen
Aufgaben. Sie wurde nicht von den Leuten
gerühmt und bewundert, nicht einmal, als
sie Mutter Gottes wurde. Niemand nahm
von ihr Notiz, und auch Jesus lässt erken-
nen, dass er sie nicht als ausserordentliche
Persönlichkeit betrachtete.
Sie ist diskret, spricht wenig, aber ist
aufmerksam im Zuhören und behält alles im
Herzen, was sie gelernt hat, verliert nicht die
erhaltenen Gaben sondern lässt sie Frucht
tragen. Sie zwingt sich niemandem auf son-
dern lässt sich führen. Sie ist DIE KLEINE.
Man frägt sich, wie hat nur Gott sie als
Mutter erwählen können, welche Qualitäten
hat er an ihr gefunden, welche Prüfungen
musste sie bestehen um würdig zu werden,
Mutter Gottes zu sein? Zu welcher List mus-
ste sie greifen um vor allen die Bevorzugte
zu werden? Vielleicht liegt das Geheimnis
darin: in ihrer Kleinheit.
Und weiter: welche Gaben hat Gott in ihr
gefunden und fährt fort, sie zu finden, um
sich an ihr zu erfreuen und sich immer und
immer noch an ihr zu erfreuen? Die Antwort
scheint immer dieselbe: ihre Kleinheit.
Maria ist die Kleine und hat Gott erlaubt,
in ihr zu wirken. Und so konnte er sie ganz
mit Gaben erfüllen, machte sie voll der
Gnade, ganz rein, ganz heilig, ganz
Hingabe, ganz Liebe.
Es ist die Kleinheit, die Maria gross
gemacht hat, und nochmals ihre Kleinheit,
die sie vor dem Bösen bewahrt: es ist die
Kleinheit, die Maria zur Mutter Gottes macht.
Es ist ihre Kleinheit,
die das
Wohlwollen Gottes anzieht, des Allein-
Heiligen, des Allein-Guten, des Allein-
Gerechten, so dass sie wahrhaft zum
Gegenstand des Gefallens ihres Herrn wird,
der sie ganz schön macht und unbesiegbar,
damals wie heute.
Auch wir haben die Möglichkeit,
Maria nachzuahmen. Auch wir können
den letzten Platz wählen und besetzen, den
Platz der Kleinen. „Ich preise dich, Vater ...
weil du all das den Weisen und Klugen ver-
borgen, den Unmündigen aber geoffenbart
hast“ (Mt 11,25).
Wären wir davon überzeugt, wir würden uns
nie über die Stellung beklagen, die das Leben
uns bietet. Wir könnten den Platz annehmen,
wie Maria und wie die Heiligen, der uns die
Göttliche Vorsehung vorausbestellt hat. Wir
würden unsre Kleinheit geniessen, mit andern
Augen die Freuden und Leiden des Leben
betrachten. Darum drängt uns der Böse stän-
dig, nach dem ersten Platz zu suchen, nach
Grösse, er, der aus Stolz gross ist, um uns
danach in den Abgrund zu stürzen.
Jesus dagegen sagt: „Wenn du also ein-
geladen bist, setz dich lieber, wenn du hin-
NACHRICHTEN VOM
GESEGNETEN LAND
Medjugorje. Wer hat mehr als Maria den
Geist Gottes geschenkt erhalten? Sie ist
Gottes Braut; empfing durch Sein Wirken ihr
Kind; Sein Schatten umgab sie und, weil das
nicht als aussergewöhnlich erschien, teilte sie
am Pfingstfest diese Gabe des Geistes mit den
Aposteln, d.h. mit der eben geborenen Kirche.
Als „erwähltes Glied der Kirche und ihres
Antlitzes (LG 53) – wie das 2. Vatikanische
Konzil es definiert - besitzt Maria alle
Charakteristiken und Funktionen die Jesus,
Haupt des mystischen Leibes, dem ganzen
Volk Gottes übergeben hat: die prophetische,
priesterliche und königliche Aufgabe.
Es gibt keinen Propheten, der nicht
gesendet worden wäre: und Maria hat häu-
fig gesagt, dass diese Erscheinungen nicht
auf ihren Antrieb geschehen; es ist Gott, der
sie sendet wann und wohin er will. In die-
sem Sinn machen die Kommentare von
jemandem, der sagt, Maria rede zu viel,
wenig Sinn. Der Gesandte Gottes ist ein
Wächter und kann nicht schweigen vor der
Gefahr, ohne eine enorme Verantwortung
auf sich zu laden.
Als Prophetin kommt Maria um die
Frohe Nachricht zu bringen. Es ist
bezeichnend, dass sie die an die Seher und
an uns gerichteten Worte „meine
Botschaften“ nennt. Die Worte Marias,
manchmal von unaussprechlicher Zartheit,
manchmal streng oder verschleiert durch
Trauer, sind immer ein Echo der Guten
Nachricht, also des Evangeliums Jesu. Auch
sie steht im Dienst des Evangeliums und ist
darum „der Stern der Neuevangelisierung“,
wie Johannes Paul II. sie nannte.
Die Botschaften von Medjugorje sind
Gute Nachricht, denn sie wollen die Armen
und Elenden trösten, die Wunden der gebro-
chenen Herzen verbinden. Das gebrochene
Herz ist die Bekehrung, sie ist der
Beweggrund aller Botschaften, sie ist nicht
unmöglich oder demütigend, sondern das
einzig Richtige, das der Mensch tun kann:
Gott an den ersten Platz zu stellen.
Wer nach Medjugorje geht, atmet
auch heute den Frieden, der Grund dazu
ist einfach:
die Dinge sind dort einfach so,
wie Gott es wünscht; zuerst kommt Gott und
die Sache Gottes, danach der ganze Rest.
Die geistige Harmonie wiederspiegelt sich
in der Harmonie der ganzen Umwelt und
Maria, als treue Dienerin Gottes seit ihrem
ersten „Ja“, darf sich zu Recht „Königin des
Friedens“ nennen.
Shalom bedeutet Friedens–Fülle in
Gott. Diese Fülle geniesst Maria im
Himmel und übergiesst auf Geheiss Gottes
damit die Erde. Würden alle Menschen die
Botschaften Marias hören, die Welt würde
tatsächlich zum 25jährigen Jubiläum ein
„Jubeljahr“ geniessen können, d.h. die
geschenkte und erhaltene Verzeihung und
den gerechten Lohn aus den Gütern der
Erde: Frucht des Friedens in Gerechtigkeit.
Aber wie jeder Prophet wird Maria
nicht gehört, auch nicht in ihrer Heimat,
der Kirche.
In dieser Zeit ist es sicher das
Werk Satans, wovor Maria uns so häufig
gewarnt hat. Aber wenn der Herr das erlaubt,
so ist es für ein grösseres Gut.
Lassen wir zu, dass dieses Geheimnis
sich in der Zeit entfalte, bis dass der Herr es
will und so wie er es will. Uns, denen Maria
das Herz berührt hat, möge in diesem
Jubiläumsjahr eine immer grössere Treue zu
ihren Botschaften, die Gabe des Gebetes und
ein tiefer Herzensfrieden geschenkt sein.
Don Nicolino Mori
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Der Himmel
hat sich geöffnet
Pater Tomislav Vlasic
Am Abend des 24. Juni 1981 hat sich in
Bijakovici,
einem Teil der Pfarrei
Medjugorje, der Himmel geöffnet. Nichts
Neues und alles neu ... Den Seelen der
Christen war alles schon bekannt, trotzdem
zeigte sich das Neue und alles wurde leben-
dig: Glaube, Hoffnung, Liebe wachten auf
und belebten das göttliche Leben in den
Menschen.
Dieses Neue wurde für einige Leben, für
andere Stolperstein. Oder besser, die leben-
de Madonna unter den Menschen wurde für
die einen zur Freude, andere wollten sie ver-
schwinden lassen. Im Volk Gottes wird das
Jubiläum Inspiration,
Eingebung und
Ansporn zum Glauben werden, während es
demjenigen, der nicht glaubt, Angst vor dem
„freien“ Volk Gottes einflössen wird. Der
Herr zeigt sich seinem Volk als lebendiger
Gott, und - wie immer - wird er zum
Zeichen, dem widersprochen wird.
In diesem menschlichen Wirbel zeigt
sich Maria als die Mutter aller, über alle
Zertrennung und Vorbehalte der Menschen
hinweg. Dies weil die Mutter Gottes sich in
ihrer Würde als Königin des Friedens zeigt
und jedem die Grösse und Vornehmheit
eines Lebens in Gott verkündet. Mütterlich
bleibt sie den Menschen nahe auch wenn die
Antwort auf ihren Ruf ganz verschieden
ausfällt.
Das Volk erkennt die „Gospa“
Es geschah so. Die sechs Seher bezeu-
gen, die Königin des Friedens zu sehen und
sogleich zeigt sich das Volk zustimmend.
Angezogen wie durch einen Unglücksfall,
gehorcht es der Gospa und macht sich
enthusiastisch auf den Weg Gottes. Der
Herr, seinerseits, bekräftigt grosszügig die
Gegenwart Marias mit Gnaden und Zeichen.
Das Volk tritt ein in die Wirklichkeit der
besondern Gegenwart der Gottesmutter, die
kam und sich in der Pfarrei Medjugorje ein-
richtete, während Medjugorje sich zur
ganzen menschheit hin ausdehnte. Es ist
unmöglich, die unzählbaren Zeugnisse der
Pfarrangehörigen aufzuzählen. Etwas
möchte ich berichten:
Im August 1981 frage ich einen Mann,
der eben aus Ferien in Deutschland zurück-
gekehrt war: „Ivan, was denkst du, ist die
Madonna erschienen?“ Er antwortet:
„Hochwürden, zweifelst du zufällig?“ „Ich
möchte es von dir hören“, sage ich. „Aber
wie ist es möglich, nicht zu glauben nach all
den Gnaden und Zeichen?“ Ich füge bei:
„Was würdest du sagen, wenn morgen die
Seher kommen und sagten, dass sie gelogen
haben?“. Er: „Ich würde sagen, jetzt lügt ihr,
denn die Madonna ist erschienen!“
Gott drückt so einen Stempel in die offe-
ne Seele des Volkes. Padre Jozo im
Pfarrgewand macht sich auf den Weg hinter
der Madonna und mit ihm die ganze Pfarrei.
Es war eine Ehre, unter Begleitung ins
Gefängnis zu gehen zu einer nächtlichen
Befragung. Das freudige Zeugnis leuchtet
auf dem Antlitz des Glaubenden. Die aus
der Seele verjagte Angst gebiert unene uner-
schütterlichen Glauben!
Das Volk hält sich nicht oberflächlich
zurück sondern beginnt das authentische
Leben der Kirche zu leben: Beichte,
Teilnahme an der hl. Messe, Gebet, Fasten
werden Wirklichkeit. Es war wirklich
Freude, der Liturgie vorzustehen. Eines der
Ereignisse, die ich nie vergessen werde, war
die Teilnahme am Gebet im August 1981
und 82, wenn die Feldarbeit weniger wurde.
Die Kirche war übervoll, Kopf an Kopf.
Zwei ganze Rosenkränze, die heilige Messe
und Eucharistische Anbetung, und niemand
in der Kirche, der sich bewegte. Schweigen.
Die ganze Pfarrei schien ein wahres und ein-
ziges Kloster.
Das Volk war von Gott angezogen. Es
genügte ein Zeichen um sich zu versam-
meln. Für Gott leben war das Leben!
Niemand brauchte das Volk herbei zu zwin-
gen.
Die Stimme widerhallt
Ein slovenischer Parapsychologe dessen
Name mir entfallen ist, berichtet von einer
seiner Erfahrungen im August 1981:
„Gestern habe ich mich auf dem Podbrdo
zwischen den Dornen verkrochen. Ich konn-
te nicht zum Ort der Erscheinungen gehen,
weil die Polizei mich kontrollierte. Es war
circa 21 Uhr. Die Vögelchen waren schon
still. Man bemerkte nur eines: in allen
Häusern ertönte lauter Gebet und Gesang.
Das Leben hier ist eingetaucht in Gott. Für
mich, der ich solche Phänomene studiere, ist
dies absolut einzigartig, unwiederholbar. An
diesem Ort zeigt sich eine ganz besondere
Dimension Leben.“
Wie eine Radiostation übermittelt jede
Seele, die eine Botschaft erhält, sie an ande-
re. Die Nachricht bezieht die ganze
Menschheit mit ein. Sie tritt in die Poren der
geistlichen Bewegungen: die Anbetung vor
dem Allerheiligsten, die Lesung des Wortes
Gottes und die Verehrung der Madonna wer-
den zur Basis für das Wiedererwachen des
Volkes. Die Botschaften erschüttern auch
die Nicht-Glaubenden. Jemand hat sich
bekehrt. Die andern, beengt in der Angst vor
Gott, erzählen die Nachricht in „feindli-
chem Ton“. Aber die exakte Nachricht
erreicht die nach Gott Hungernden. Die
Menschheit ist unversehens durch die
Neuheit Gottes umarmt.
Die Strasse öffnet sich
Heute bleiben die Geheimnisse, die
Fragen, Bitten, Erwartungen. Menschliche
Erklärungen haben sich darüber gestülpt.
Jemand geht in der Wüste umher und
manchmal fällt er in die Sklaverei zurück,
trotz dem Neuen. Aber alle erwarten die ver-
sprochenen Zeichen!
Die Strasse öffnet sich für die Menschen
guten Willens. Treu zu Gott und mutig im
Heiligen Geist verstehen sie die
Geheimnisse und Versprechungen anzuneh-
men: sie sind sich bewusst, man muss in das
Geheimnis eintreten um das Licht zu fin-
den.
Es wird zu spät sein für die, die darauf
warten, dass die Seher oder jemand anderer
ihnen sagt, was zu tun ist, sie sind blind und
haben doch Augen!
Ins Licht eintreten verlangt die totale
Bekehrung, die Umwandlung in Söhne und
Töchter Gottes, geschaffen nach Seinem
Bild. Kind des eigenen Gottes sein ist das
Ziel, zu dem die Madonna die Menschheit
einlädt, damit sie eintreten kann in den neu-
en Himmel und die neue Erde
(vgl. Offb
21,22). Das ist DIE WIRKLICHKEIT, in
der diese Wegzeichen, die Gott nur zur
Orientierung gibt, untergehen.
Die Geschichte lehrt, dass die heilig
sind, vollends geweiht, wie auch jene, die
radikal nach dem Evangelium leben: der
kleine Rest
. Oft sind sie zurückgezogen,
unauffällig, verfolgt, aber Gott öffnet
schweigend ihre Strasse. Auf diese Art öff-
net er wundersam die Strasse für das ganze
Volk, denn es ist gerufen einzutreten in die
versprochene WIRKLICHKEIT. Es wird
Triumph und grosse Freude herrschen.
Habt Mut. Erlaubt Gott, euch zu führen.
Ihr aber, folgt ihm. Wer die göttlichen
Botschaften in enge Winkel und menschli-
che Interessen einsperren will, wird in der
Wüste bleiben und als Sklave enden. Wer
sich Gott übergibt, wird das Leben Gottes
haben.
Wie ist es auf der Strasse?
Eines Tages fragte ich eine Schwester im
Gespräch auf der Strasse: „Was erbittest du
in dir von Gott während du betest?“ –
Antwort: „Nichts! Um was soll ich bitten,
wenn mir schon alles gegeben wurde ... Gott
liess mich auferstehen. Ich nehme einfach
die Gaben von Gott an und er verteilt. Der
Rest ist Zeit verlieren. Schau wie Maria sich
mit dem Herrgott benimmt. Was kann sie
noch von Ihm verlangen?“ Das ist das
Leben eines Menschen, der mit Gott unter-
wegs ist. Dies ist leben im lebendigen Gott.
Trotz den Herausforderungen des Lebens
überbordet der Mensch von Gutem: er hat
alles und gibt alles!
Zeugnis geben bedeutet das Gottesleben
weitergeben. Gott fährt fort, die Seele, die
verfügbar ist, zu erschaffen, zu erlösen und
zu weihen. Wer das Gottesleben weitergibt,
giesst in die andern lebenden Glauben,
lebende Hoffnung und lebende Liebe ein.
Das Licht verscheucht die Dunkelheit und
öffnet der Menschheit die Strasse der
Antwort auf jede Bitte. So weiss die
Menschheit, wohin sie geht.
„Ich möchte mich den Pilgern auf dem
Gesicht eines jeden Pfarrangehörigen zei-
gen“, sagten die Seher im Namen der Gospa
l981. Möchten doch die neuen Gnaden des
Jahres 2006 alle Gerufenen leuchten lassen,
damit sie Licht seien, das der Menschheit
die Strasse im Nebel erleuchtet.
Gross ist der Nebel in der Welt. Das
Gotteslicht ist grösser. Es ist die Zeit des
Erwachens der Gewissen: die Zeit des Stolz-
Seins über die Aufgabe, den Menschen das
Heil zu zeigen. Wenn wir echte Fürsprecher
sind wie die Königin des Friedens, wird der
„offene Himmel“ jeden Tag klarer werden
und die Geheimnisse werden nicht mehr
sein, weil das Licht jedes Geheimnis durch-
sichtig macht! *
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Villanova M.,23.
M
ä
rz
2006
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Es segne uns der allmächtige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Dies ist Gnadenzeit
Giuseppe Ferraro
Durch die unergründliche Tiefe des
Geheimnisses der Menschwerdung ist die
Fülle des Gotteslebens in die Zeit eingetre-
ten.
Seit diesem Augenblick hat im Innern
der Weltgeschichte ein Prozess begonnen, der
die ganze Schöpfung im verherrlichten Leib
des Auferstandenen neu erstehen lässt und
der im „danach kommt das Ende, wenn er
jede Macht, Gewalt und Kraft vernichtet hat
und seine Herrschaft Gott, dem Vater, über-
gibt“
(1 Kor 15, 24) gipfeln wird. Daher
muss sich das Heilsgeschehen notwendiger-
weise in der geschichtlichen Zeit der
Menschen erfüllen. Die Zeit stellt die essen-
tielle Grösse dar, worin sich das rettende Tun
der Gnade verwirklicht.
Schon im alten Buch Kohelet liest sich,
„alles hat seine Zeit ...“ (Koh 3,1) und wir
wissen, dass „als aber die Zeit erfüllt war,
Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau
und dem Gesetz unterstellt, sandte... damit
wir die Sohnschaft erlangen
(Gal 4,4)).
Die Königin des Friedens weist dring-
lich darauf hin, dass dies eine besondere
Zeit ist, ausserordentlich gezeichnet durch
die Gnade ihrer Gegenwart in der Welt.
„Diese Zeit ist eine Zeit der Gnade und ich
wünsche, dass die Gnade für euch gross sei
( Botsch. 25.06.1989), „Gott gibt mir diese
Zeit als Gabe für euch“
(Botsch.
25.08.1997).
Es ist wirklich eine mit besondern
Gnaden beladene Zeit, da Gott Maria eine
sehr bestimmte Mission für die Zukunft der
Menschheit anvertraut, indem sie ihre
Kinder zu einem neuen und entscheidenden
Schritt aufruft: „ich wünsche, dass auch ihr
alle aktiv werdet in dieser Zeit, die durch
mich auf besondere Weise dem Himmel ver-
bunden ist“
(Botsch. 25.05.1996). Ein gros-
ser, epochaler Durchgang, der bereits im
Licht der neuen Himmel und der neuen Erde
erstrahlt und den wunderbaren Horizont der
Errichtung von Christi Königtum über die
Herzen und die ganze Schöpfung aufgehen
lässt : „Denn er muss herrschen... damit
Gott herrscht über alles und in allem“
(1
Kor 15, 25, 28). „Geliebte Kinder, Gott gibt
mir diese Zeit als Gabe für euch, damit ich
euch lehre und führe kann auf der Strasse
des Heils“
(Botsch. 25.08.1990). „Vermehrt
eure Gebete, denn ihr habt sie in diesen letz-
ten Zeiten besonders nötig“
(01.08.1990).
Aber welches ist denn diese absolut
ausserordentliche Gnade, die Gott seinen
Kindern in dieser Zeit anbietet?
Sie
wohnt in der Möglichkeit, mit Maria Kanal
von Gottes Leben und Liebe für das ganze
Universum zu werden! Eine Möglichkeit,
die dem gegeben ist, der auf den mütterli-
chen Aufruf in freier Liebe antwortet.
Darum ruft der Schöpfergott Scharen von
Marias Kindern, sich innerlich durch den
Heiligen Geist umformen zu lassen, bis zum
Einschmelzen ihres Lebens und Herzens in
das völlig Unbefleckte Herz der Mutter, die
sie dem brennenden Herzen des geopferten
Lammes vereinen wird. Er allein, durch sei-
ne königliche Hingabe, ist wirklich imstan-
de, die Todessiegel definitiv zu sprengen,
welche noch immer Mengen von Seelen
vom Geschenk des göttlichen Lebens aus-
schliessen. Sie möchte sie zurück gewinnen.
für Gott ... mit seinem Blut .... Menschen ...
erworben aus allen Stämmen und Sprachen,
aus allen Nationen und Völkern
(Offb 5,9),
damit „alles ihm unterworfen“ wird und
Gott herrscht über alles und in allem“ (1
Kor 15,28).
„Dies ist eine besondere Zeit: darum bin
ich mit euch, um euch meinem Herzen und
dem Herzen meines Sohnes Jesus
anzunähern. Liebe Kinder, ich wünsche,
dass ihr Kinder des Lichtes und nicht der
Finsternis seid. Darum lebt, was ich euch
sage
(ibid.).
Die Erfüllung all dessen, gemäss gött-
licher Fügung, geht durch den „Triumph
des Unbefleckten Herzens Marias“
,
angekündigt in Fatima und errichtet in ihrer
endgültigen Reich über das Universum:
„Liebe Kinder, helft meinem Unbefleckten
Herzen, damit es in einer Welt der Sünde
siege“
(Botsch. 25.09.1991).
Seit Ewigkeit im voraus erwählt, ruft Maria
„ihre Kinder“ wirklich in dieser besonderen
Zeit - „diese Zeit ist meine Zeit“ (Botsch.
vom 25.01.1997) – um „Mitbürger der
Heiligen und Hausgenossen Gottes“
zu sein
... „im Geist zu einer Wohnung Gottes
erbaut“
(Eph 2,19). Sie ruft sie zum pro-
phetischen und königlichen priesterlichen
Dienst, um die ganze Schöpfung zu beglei-
ten durch diesen österlichen Durchgang, den
der Sohn einmal für immer verwirklicht hat
in der „Stunde“, die im Herzen des Vaters
eingeschrieben steht und die jetzt das ganze
Universum mit einbeziehen soll: „Liebe
Kinder, ich wünsche, dass ihr versteht, dass
Gott jedes von euch in seinem Heilslplan für
die Menschheit erwählt hat
. Ihr könnt nicht
verstehen, wie gross eure Person in der
Absicht Gottes ist“
(Botsch. 25.01.1987).
Nur von diesem unsagbaren Horizont
von Gnade aus lässt sich der wahre Sinn
auch dieses Teils der Botschaft der
Friedenskönigin verstehen. Sie ist von
intensivster apokalyptischer Bedeutung, wo
sie „ von den Geheimnissen“ spricht und
sich dabei auf entscheidende Ereignisse in
der Zukunft der Welt bezieht: vor allem des
grossen sichtbaren Zeichens,
das in
Medjugorje errichtet werden wird am Ende
der Erscheinungen: „Dies, bevor das sicht-
bare Zeichen erscheint, ist eine Zeit der
Gnade für die Glaubenden. Darum bekehrt
euch und vertieft euern Glauben! Wenn das
sichtbare Zeichen kommen wird, wird es für
viele zu spät sein“
(Botsch. 23.12.1982).
Dies sind Geheimnisse, meine Kinder! Man
weiss nicht, um was es dabei geht, aber
wenn sie sichtbar werden, wird es spät sein!
Kehrt zum Gebet zurück! Nicht ist wichtiger
als es! Ich möchte, dass der Herr mir erlau-
be,
euch mindestens teilweise die
Geheimnisse zu erklären; aber es sind schon
zuviel der Gnaden, die ich euch bringe!
(Botsch. an Mirjana 28. 01.1987).
Die ausserordentliche Gnade der
Anwesenheit der Gottesmutter gehört
also in einen breiten Heilsplan,
dazu
bestimmt alle Seelen mit einzubeziehen
und, geheimnisvoll damit verbunden, die
gesamte Schöpfung, die “bis heute seufzt
und in Wehen liegt“
(Röm 8.22). Es wird
durch die freie Liebesantwort jener ihrer
Kinder geschehen, die sie in dieser Zeit auf
viele Arten ruft, dass das trinitarische
Liebesfeuer sich in alle geistlichen Ortre des
Universums ergiessen kann; es wird jeden
Schatten des Todes und der Sünde erreichen
und verbrennen, um aus unsrer eigenen dun-
klen Nacht
des Leidens, des Schmerzes und
des Todes das Osterlicht der neuen Himmel
und der neuen Erde keimen zu lassen, das
unwiderstehlich von der Glorie des
Auferstanden erstrahlt.
Gesegnet werden alle sein, die die
Brautgabe des Rufes voll aufgenommen
haben, die der Vater seinen Kindern in
dieser Zeit der Gnade schenkt!
Ihnen wer-
den die Bitterkeiten der Zeit der Reinigung
erspart bleiben, die des unausweichlichen
„Kreuzwegs“ der Welt, der ein notwendiger
Durchgang ist, damit das ganze Universum
völlig umgeformt werden kann durch die
reine Liebe des Allerhöchsten. Sie werden
gerufen sein dasselbe Licht auszustrahlen,
das der Gottesmutter innewohnt, um mit ihr
und wie sie Führung und Zeichen zu werden
von der sicheren Hoffnung auf Heil für die
Vielzahl der Brüder, die noch vom Dunkel
überflutet sind, deren Namen aber seit eh im
Herzen des Vaters geschrieben stehen. Er
erwartet sie unermüdlich für die Umarmung
in der Neuen Schöpfung , um sie dem glo-
riosen Herzen aller Erlösten zu einen: „Wir
danken dir, Herr, Gott und Herrscher über
die ganze Schöpfung,, der du bist und der du
warst; denn du hast deine grosse Macht in
Anspruch genommen und die Herrschaft
angetreten“
(Offb 11,17).*
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