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www.medjugorje.ws » Echo Mariens Königin des Friedens » Echo Mariens Königin des Friedens 155 (Januar-Februar 2001)

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Eco di Maria
Regina della Pace

Deutsch 155

Januar - Februar 2000


Botschaft Mariens vom 25. November 2000

"Liebe Kinder, heute, da der Himmel euch in einer besonderen Weise nahe ist, rufe ich euch zum Gebet auf, damit ihr durch das Gebet, Gott auf den ersten Platz stellen könnt. Meine lieben Kinder, heute bin ich euch nahe, und ich segne jeden von euch mit meinem mütterlichen Segen, damit ihr Kraft und Liebe für alle Menschen habt, denen ihr in eurem irdischen Leben begegnet, und damit ihr die Liebe Gottes weitergeben könnt. Ich freue mich mit euch und ich möchte euch sagen, dass euer Bruder Slavko in den Himmel geboren wurde und für euch Fürsprache hält. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid."

Slavko ist in den Himmel geboren

In unserem Alltag haben wir spezifische, unaufschiebbare Aufgaben, oftmals immer die gleichen, teilweise auch erniedrigende, trotzdem sind sie aber für unser irdisches Leben nötig. Diesen widmen wir oft aus freien Stücken heraus oder auch aus Notwendigkeit einen großen Teil unserer Zeit; dies ist unser menschlicher Lauf und diesem sind wir unterworfen. Oft aber, vielleicht sehr oft jedoch, vergessen wir, dass der Mensch nicht nur Geschöpf ist, sondern ein von Gott geschaffenes Geschöpf, nach Seinem Abbild und Ihm ähnlich (vgl. Gen 1,26-27). Der stete Bezug zu Gott darf nicht fehlen, er darf nicht umgangen werden, ohne die Natur und Würde der menschlichen Person schwer zu verletzen. Das trifft jenen noch mehr, der auf Jesus Christus getauft ist, weil er in sich das Abbild des Sohnes trägt und auf dieses hin gerufen ist sein Leben zu gestalten. (vgl. Gal 3,27). Die Beziehung zu Gott kann namentlich als Gebet bezeichnet werden. Es kann deshalb nicht verwundern, wenn Maria unermüdlich nach dem Gebet aufruft; Sie, als Mutter, weiß sehr wohl, was wir brauchen, und erinnert uns mit Nachdruck und liebevoller Geduld daran. Für lange Zeit wurde behauptet, dass sich der Mensch vom Tier wegen der Fähigkeit zur Vernunft unterscheidet; nun aber ist man sich nicht mehr so sicher, dass diese Fähigkeit den Menschen charakterisiert. Wäre es nicht besser zu sagen, dass das Gebet den Menschen charakterisiert?
Heute, da der Himmel euch in einer besonderen Weise nahe ist, rufe ich euch zum Gebet auf, damit ihr durch das Gebet, Gott auf den ersten Platz stellen könnt. Heute mehr denn je, damit uns der Himmel besonders nahe ist: Die Geburt in den Himmel von P. Slavko; die Heiligen führen die Erde dem Himmel näher. Dies ist eine weitere Frucht der Anwesenheit Mariens in Medjugorje. Erkennen wir die Zeit, in der wir besucht werden und nehmen wir die Botschaften Mariens und Ihre Einladungen ernst. Treten wir ins Gebet ein, um Gott den Platz zu geben, der Ihm in unserem Leben zusteht, den allerersten Platz. Nehmen wir Gott mit der Liebe auf, die Ihm ermöglicht, in uns zu leben und durch uns zu wirken. Gibt es eine schönere Aussicht für das nahende Weihnachtsfest? Maria ist mit uns: Heute bin ich euch nahe, und ich segne jeden von euch mit meinem mütterlichen Segen. Das ist ein besonderer Segen, der uns Kraft verleiht, der uns fähig macht, Liebe für alle Menschen zu haben, denen wir in unserem irdischen Leben begegnen. Es ist nötig, stark zu sein, um die Stürme des Lebens zu überstehen, um nicht unterzugehen, um sich nicht zu verlieren; Maria gibt uns diese Kraft, glauben wir Ihr und wir werden diese in uns verspüren. Es ist nicht leicht, alle Menschen zu lieben, denen man begegnet, es ist schwer, den zu lieben, der uns Böses antut, der uns hasst, der uns verfolgt: das ist es aber, was Jesus will (vgl. Lk 6,27-35). Es ist nicht leicht, den zu lieben, der uns verletzt, besonders wenn wir ihn lieb gewonnen haben, wenn er uns besonders nahe ist; wir haben keine Wahl: Jesus hat für uns die Wahl getroffen, uns bleibt nur, Ihm nachzufolgen. Mögen wir nicht allen unsere zerbrechliche und unvollkommene Liebe bringen, sondern die Liebe, die Gott für sie hat. Maria segnet uns, um fähig zu sein, die Liebe Gottes weiterzugeben. Mit Ihrem Segen können wir Überbringer der Liebe Gottes sein und diese Liebe allen bringen, jenen, die im Schmerz, in der Sünde, einsam, ausgegrenzt, hoffnungslos, die nicht mehr zur Liebe fähig sind, aber auch denen, der sich im Wohlstand befinden, selbstgefällig sind, verletzt, die nicht mehr glauben oder nie geglaubt haben. Wir müssen Kanäle sein, die es der Liebe Gottes erlauben in Reinheit zu fließen, ohne eigene Trübung, um alle zu erreichen, die uns begegnen.
Ich freue mich mit euch und ich möchte euch sagen, dass euer Bruder Slavko in den Himmel geboren wurde. In den Himmel geboren, am Ende des Kreuzweges. Vom Gipfel des Krizevac zum Himmel ist der Schritt weit, jedoch ein stets im Dienste Gottes und Mariens gelebtes Leben. Das bereitet uns allen Freude, die wir ihn persönlich kannten, und allen jenen, die ihn über seine Schriften und Ansprachen in Radio Maria gekannt haben. Es tröstet uns, dass er für uns Fürsprache hält.

Nuccio Quattrocchi


 

Botschaft Mariens vom 25. Dezember 2000

"Liebe Kinder, heute, da Gott mir gewährte, mit dem kleinen Jesus in meinen Armen mit euch zu sein, freue ich mich mit euch und ich danke Gott für alles, was Er in diesem Jubiläumsjahr getan hat. Ich danke Gott besonders für alle Berufungen jener, die Gott ihr vollkommenes Ja gegeben haben. Ich segne euch alle mit meinem Segen und mit dem Segen des neugeborenen Jesus. Ich bete für euch alle, damit die Freude in euren Herzen geboren werde, so dass ihr auch freudig die Freude tragen könnt, die ich heute habe. In diesem Kind bringe ich euch den Erlöser eurer Herzen und den, der euch zur Heiligkeit des Lebens aufruft. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid."

Zu Weihnachten die vollkommene Freude

Pünktlich kommt zu Weihnachten Maria mit dem kleinen Jesus in den Armen. Es ist ein Zeichen, aber auch Wirklichkeit; die Ewigkeit bleibt bestehen, und sie ist unauslöschlich und wird weiterhin bestehen bleiben. Die vom Geist gezeichneten Ereignisse sind nicht der zeitlichen Abnutzung unterworfen, sie stellen sich außerhalb und zwar in die Ewigkeit Gottes. Das trifft auf das Ereignis im wahrsten Sinn des Wortes zu, dem Kommen Gottes auf die Erde, Seiner Geburt in Menschensgestalt. Maria ist Mutter in Ewigkeit. Aus Gnade Gottes, in besonderen Augenblicken der Geschichte, besucht Sie uns, spricht zu uns, offenbart sich; Ihre Mutterschaft besteht seit jeher, seit aller Ewigkeit, und nicht nur in Bezug auf Jesus, sondern auch uns gegenüber. Ich freue mich mit euch und ich danke Gott für alles, was Er in diesem Jubiläumsjahr getan hat. Die Freude war in der Geschichte Isreaels immer öffentlicher Ausdruck des Volkes von Lob und Dank gegenüber Gott. Die Freude, die diese weihnachtliche Botschaft beseelt ist etwas Größeres. Sie ist ein ewiger Zustand und nicht eine freudige Bemerkung, eine eingebettete Wirklichkeit und kein Augenblick im Leben: Ich bete für euch alle, damit die Freude in euren Herzen geboren werde, so dass ihr auch freudig die Freude tragen könnt, die ich heute habe. Die Freude Mariens ist nicht ein Gefühl, sie ist Jesus; und das Heute ist nicht ein Augenblick, es ist das ewige Heute Gottes. Maria betet, damit dieses Weihnachten unser Weihnachten sei, damit die Freude in unseren Herzen geboren werde. Jesus ist schon in uns durch die Taufe geboren, und, so sehr wir uns auch fromm und treu erachten, haben wir Vieles, werden wir immer Vieles tun müssen, Ihm Freiheit zu geben, in uns zu leben und wachsen. Keine Angst möge uns zurückhalten; Gott gibt uns die Gnade den Weg neu aufzunehmen, weiter fort zu fahren, neu zu beginnen; der Entschluss aus ganzem Herzen genügt. Das Kommen Gottes in die Welt ist seit Ewigkeit bestimmt und zu ihr können wir alle Tage unseres Lebens gelangen, wie wir Ihm jeden Tag in der heiligen Eucharistie begegnen können. In dieser ganz besonderen Zeit können wir aus Gnade noch leichter in unserer Seele aufnehmen: alle Früchte des Jubiläums, denn sie sind noch nicht gesammelt und Maria fährt fort, uns zu besuchen und belehren.
Ich danke Gott besonders für alle Berufungen jener, die Gott ihr vollkommenes Ja gegeben haben; dies ist eine Frucht des 'gereiften' Jubiläums, das noch weiter reifen wird, wenn wir es verstehen, uns Gott zu öffnen, Ihm unser vollkommenes "Ja" zu sagen, bedingungslos und uneingeschränkt. Nochmals wird Jesus für uns geboren, wird in uns geboren. Die einzige Bedingung ist die Bereitschaft zur Aufnahme. Wahrscheinlich betrifft der Dank Mariens die Blühte an religiösen Berufungen und wir alle müssen Gott loben und danken für das Echo an Zustimmungen auf Sein Rufen. Auch wir Laien sind eine Antwort schuldig, die uns voll einschließt, die unser ganzes Leben umfasst, die alle unsere Tätigkeit mit einschließt, der alle Wahl, Entscheidung und Verhalten unterworfen ist.
Tragt auch freudig die Freude, die ich heute habe; diese Freude, die die Anwesenheit Jesus in uns ist, diese Freude, die uns niemand nehmen kann (vgl. Joh 16,23), muss aufgenommen werden, muss zu uns und der Welt getragen werden. Sie muss in unseren Gesten aufleuchten, in unseren Augen aufblitzen, auf unseren Lippen blühen; sie muss schweigsam überbracht, konkret durch unser Leben bezeugt werden. Die Freude ist eine der Früchte des Geistes (vgl. Gal 5,22) und Teil des Reiches Gottes (vgl. Röm 14,17); wenn sie unserem Leben fehlt muss man an unserem Glauben zweifeln. In diesem Kind bringe ich euch den Erlöser eurer Herzen und den, der euch zur Heiligkeit des Lebens aufruft. Die Heiligkeit ist nicht eine Sammlung von Tugenden oder guten Werken, sie ist nicht ein Tun, sondern Sein. Die Heiligkeit besteht darin, dass Jesus in uns wohnt, von Ihm gelebt zu sein. Die Heiligkeit entspringt aus unserer vollkommenen Zustimmung zum Leben, das Er in uns leben und durch uns ausdrücken möchte. Wir sind in dem Maße heilig, als Sein Leben in uns Platz einnimmt; das kann plötzlich geschehen, augenblicklich, oder durch einen langen Weg entstehen. Früher oder später jedoch wird es geschehen, wenn wir ganz fest in Maria verankert bleiben, sanfte uns demütige Diener des Evangeliums und der Kirche; sodann wird die Freude vollkommen sein, ein Wort, das sanft mit dir verfährt (vgl. Ps 15,11)
Nuccio Quattrocchi

 

 

"Die Reinigung der Erinnerung" ...Was war eigentlich die Inquisition?

Einer der bedeutendsten Aspekte des Jubiläums ist die Reinigung der Erinnerung, infolge der in diesen zwei Jahrtausenden Geschichte begangenen Schuld.

Unter den sieben Anrufungen, in der vom Papst geleiteten eucharistischen Feier am ersten Fastensonntag, hat Kard. Ratzinger um Verzeihung gebeten, denn in bestimmten Epochen der Geschichte haben die Christen manchmal Methoden der Intoleranz zugestimmt und nicht das große Gebot der Liebe befolgt und haben somit das Gesicht der Kirche verunstaltet. Zu diesen nicht evangelischen Methoden zählt auch die lange und komplexe Erfahrung mit der Inquisition, wofür Johannes Paul II. öfters die Reue der Kirche geäußert hat.
Des öfteren lehnt sich die Inquisition an eine Reihe von gemeinsamen Örtlichkeiten, die in einem angenommenen Gesamtbild die Idee einer Struktur der Gewalt, Unterdrückung und Einseitigkeit verbreitet.
Es ist hier unmöglich, synthetisch die Geschichte der Inquisition zusammen zu fassen (wer Interesse hat, kann in die Akte des internationalen Symposiums zum Studium der Inquisition einsehen, das im Vatikan vom 29. bis 31. Oktober 1998 abgehalten wurde, einsehen), weshalb wir uns hier vornehmen, einige Argumente für eine korrekte Beurteilung heraus zu nehmen, im Lichte der geschichtlichen, in den letzten Jahrzehnten ausgeführten Nachforschungen, die das überlieferte, schaurige Bild in die Schranken weisen.
Die Inquisition umfasst eine Zeitspanne von ca. sechs Jahrhunderten, angefangen vom XII.-XIII. Jahrhundert, bis zum Auslauf anfangs des achtzehnten Jahrhunderts. Sie stellt sich als eine klerikale Struktur dar, die in Zusammenarbeit mit dem Staat zur Verteidigung des Glaubens und der Beseitigung der Irrlehren wirkte. Als Irrlehre war ein willentlicher, hartnäckiger Fehler gegen den katholischen Glauben betrachtet, der von einem Christen bekannt wurde. Mit der Zeit wurden auch jene moralischen Verhaltensweisen verfolgt, die als gesetzwidrig eingestuft wurden: Abtrünnigkeit, Lästerung, Zauberei, Doppelehe, Übertretung der Enthaltsamspflicht vom Fleisch, Homosexualität.
Eine separate Behandlung wäre für das Problem der conversos (Juden) und der moriscos (Muselmanen), die angaben zum Christentum übergetreten zu sein, aus Interesse oder Zwang, die jedoch ihre Riten weiter ausübten. Gegen diese ist die spanische Inquisition mit besonderer Härte vorgegangen, so dass sie mit Rom sogar einen Konflikt hervorgerufen haben, das sie wegen der Auswüchse zur Mäßigkeit angehalten hatte.
Die Inquisitoren - oftmals franziskaner oder dominikaner Patres - handelten als Beauftragte des Heiligen Stuhls und waren bei der Ausübung ihrer Tätigkeit keiner zivilen oder religiösen Autorität unterworfen; das um verschiedene Einschränkungen zu vermeiden. Sehr bald wollten die Herrscher jedoch ihre Macht auf die Inquisition ausüben, so dass diese manchmal auch zu einem politischen Werkzeug gemacht wurde, um Gegner auszuschalten.
Wenn nach einer Reihe von Verhören eine als häretisch angezeigte Person schuldig erkannt wurde, konnte sie ihre Fehler widerrufen und wurde zu Kerkerstrafe verurteilt (die je nach Schwere streng, d.h. hart, oder leicht, d.h. milder ausfallen konnte). Einige Male wurden die Verurteilten in provisorische Freiheit gesetzt, mussten aber auf dem Kleid einen gelbe oder rote Stoffstreifen tragen, als Erkennungszeichen. Andere Male bestand die Strafe in Auspeitschung, Wallfahrten oder Teilnahme an einer religiösen Feier.
Hat sich der Angeklagte jedoch - auch unter Folter - geweigert, seine Schuld zu bekennen und seine Fehler einzugestehen, hat ihn der Inquisitor "verlassen" (formell hat er ihn nicht übergeben, sondern "verlassen") und der zivilen Autorität übergeben, was mit sehr strengen Strafen verbunden war, die auch die Verbrennung am Scheiterhaufen bedeuten konnten.
Die Charakteristik der Strafen war dahingehend, die Seele der Verurteilten retten zu wollen, mittels Buße und Leiden: den Tod am Scheiterhaufen selbst betrachtete man als Reinigung der Seele, um sie vor der ewigen Verdammnis zu retten.
Im Gegensatz zur allgemeinen Meinung, schloss nur ein kleiner Teil der Prozesse mit dem Todesurteil (weniger als 2%) und allgemein versuchte die Inquisition Barmherzigkeit vor Recht walten zu lassen, durch eine positive Auslegung der Gesetze. Es war besser in die Hände der klerikalen Justiz zu fallen, als in jene des Staates, denn zum Unterschied von zivilen Prozessen hat die inquisitorische Prozedur dem Angeklagten weit mehrere Entlastungsbeweise ermöglicht, und es wurden auch die geistige, psychologische, physische und materielle Verfassung der Angeklagten berücksichtigt. Die Rechtsprechung konnte als entwickelter betrachtet werden, als Formen der Intoleranz, die heute in einigen Staaten vorhanden sind.
Im Zweifelsfalle zog man es normalerweise vor, den Angeklagten unbestraft zu lassen, um nicht einen Unschuldigen zu verurteilen. Leider fehlte es aber auch nicht an Missbräuchen, die jedoch in einer Zeitspanne des sechzehnten Jahrhunderts die Ausnahme und nicht die Regel waren.
Um das Phänomen einer korrekten Beurteilung zuzuführen, ist es nötig, die Inquisition in ihrer Zeit zu sehen, einbezogen in der Mentalität einer Gesellschaft, die von der heutigen grundlegend verschieden ist, wo das Recht auf Religionsfreiheit nicht bestand, als auch das Prinzip der Toleranz und Geistesfreiheit: nur der Wahrheit war das Recht zugesprochen zu existieren, und die Wahrheit war im katholischen Europa von der Kirche gelehrt. Auch gab es nicht die moderne Unterscheidung zwischen Staat und Kirche, weshalb die religiöse Fremdmeinung auch zivilen Ungehorsam darstellte, ein Anschlag auf die ganze Gesellschaft, ein Verbrechen, das bekämpft werden musste.
Die gesamte Christenheit war in diese religiöse Intoleranz verwickelt: sei es die katholischen Staaten (besonders Spanien, Portugal mit Kolonien und Italien), als auch die protestantischen, die ihre eigene Form der "Inquisition" hatten. Die antikatholische Polemik der Illuministen des XVIII. Jahrhunderts hatte besonders die spanische Inquisition aufs Korn genommen, indem sie diese in eine schwarze Legende verwandelte, ein Mythus, der heute noch anhält, trotz Zurechtrückens objektiver Studien. Auch die Protestanten haben sich der schwarzen Legende bei den Beichtpolemiken bedient; dies hat dazu beigetragen, die Aufmerksamkeit von einem weit realistischeren Völkermord abzuwenden, bei dem sie die traurige Rolle der Hauptbeteiligten spielten: jenen der Indianer in Nordamerika.
Der Einsatz von Gewalt (einschließlich der Todesstrafe) um die Reinheit des Glaubens und die soziale Ordnung zu verteidigen, war allgemein angenommen, der sich auf die Bibel bezog, als auch bei den Kirchenvätern Hinweise fand, sowie bei einigen hervorragenden Theologen, wie dem hl. Thomas von Aquin. Die Inquisitoren selbst waren im guten Glauben, zur Herrlichkeit Gottes und Rettung der Seelen: nur Wenige, auch unter den Heiligen, konnten sich dieser kulturellen Einschränkungen einer Epoche der Gewalt entziehen, die für uns ferne, moralische Regeln hatte.
Heute muss man eingestehen, dass die Hauptschuld der Inquisition darin bestand, den Glauben mit Gewalt erzwingen zu wollen, während dieser als solcher absolut frei sein muss: Jesus hat bei Seinen Belehrungen nie jemand zur Nachfolge gezwungen, wohl hat man Ihm Gewalt angetan, nie Er hat sie je angewandt oder gepredigt.
Damit man die Reife des Glaubens erreicht, das volle Verständnis des von Christus offenbarten Geheimnisses, die Bejahung der Freiheit des Gewissens und die gegenwärtigen Errungenschaften hinsichtlich der Menschenwürde, hat auch die Kirche - wohl in ihrer Heiligkeit - einen langen und beschwerlichen Weg gehen müssen, auf dem Versündigungen, Fehler, Schatten und Kanten nicht gefehlt haben, die oft auch den Weg eines jeden Einzelnen auf der mühseligen Suche der Wahrheit charakterisieren. Über unsere Geschichte überlegen hilft allen - Menschen und Institutionen -, mehr tolerant zu sein und auf die unendliche Barmherzigkeit Gottes zu vertrauen, den wir bitten uns nach dem Maße zu verzeihen, in dem wir selbst bereit sind zu verzeihen.

Mirco Trabuio

 

Auch der Teufel organisiert seine "Kirche"

Die Überlegungen über das Wirken Satans führen ohne Zweifel dazu, einen Blick auf jene "organisierte" Wirklichkeit zu werfen, durch welche der Teufel darauf hinarbeitet, in der Welt einen Plan des Todes zu verbreiten: die satanischen Sekten. Zu diesem Thema fahren wir weiter, einige Auszüge eines Interviews zu veröffentlichen, die Don G. Amorth in der Zeitschrift "30 Tage" (Nr. 7/8 2000 - siehe Echo 154) gegeben hat.

"Was ich über die satanischen Sekten weiß, wird mir von Personen vermittelt, die sich mit großer Mühe und unter großer, persönlicher Gefahr entschlossen haben, herauszukommen. Sie kommen stets äußerst gezeichnet heraus, unter diabolischen Einflüssen, die ihnen große Leiden verursachen und die Exorzismen benötigen, um davon befreit zu werden. Wer sich entschließt, aus einer satanischen Sekte auszutreten, lebt in einem Zustand großen Terrors. In Amerika wird er getötet, in Italien noch nicht. Die satanischen Sekten bannen mit Unheil, d.h. sie führen satanische Riten gegen Personen durch, die sie verlassen.

F. Haben sie den Eindruck, dass sich die satanischen Sekten in Italien stark verbreiten?

A. Ich glaube, in Italien gibt es sechs-siebenhundert davon. Es handelt sich stets um kleine Gruppen, denn dadurch können sie sich leichter treffen und sind schwer auszumachen. Es gibt nur vier große satanische Sekten in Italien, die anderen bestehen aus je ca. zehn Personen. In Italien gibt es jedoch eine große Verbreitung des Satanismus, der über die Sekten hinaus geht und eine sehr große Anzahl von Personen umfasst. Denken sie an den satanischen Rock. Ich beschuldige nicht - das wäre lächerlich - die Rockmusik. Es gibt jedoch eine Version, eben den sogenannten satanischen Rock, der den absoluten Nihilismus predigt, die katholische Religion sowie jegliche soziale Ordnung bekämpft. Er lehrt, dass alles erlaubt ist und dass das Individuum Gott ist. Er führt zum Kirchenhass.
Es gibt noch viele andere Formen der Verbreitung des Satanismus. Kürzlich habe ich ein Büchlein eines Mädchens gesehen, in dem die Weihe an Satan, als auch alle Formen des Selbstmordes gelehrt werden. Und die Selbstmorde nehmen unter den Halbwüchsigen zu. Im übrigen ist Gott Gott des Lebens, Satan der Herr des Todes. Der hl. Augustinus sagte, wenn Gott den Teufel nicht hinderte, würde dieser alle umbringen.

F. Warum verbreitet sich gerade in dieser Zeit so sehr der Satanismus?

A. Weil es keinen Grund mehr gibt zu leben. Die Jugendlichen bekommen alles von den Eltern, außer den Glauben. Wenn einem Volk der Glaube abhanden kommt, überlässt man sich dem Aberglauben, und heute besonders dem Okkultismus.

F. Für viele sind die satanischen Sekten ein Spiel...

A. Leider stimmt das. In der Tat treten viele aus Langeweile ein. Okkultismus und Satanismus haben immer große Neugier hervorgerufen. Man sucht neue Erfahrungen und Emotionen, neue Dinge kennen lernen bezaubert: wer in satanische Sekten eintritt hat den Reiz, neue Macht zu erlangen, die andere nicht haben. Und Satan verleiht sie auch, seine Geschenke: Reichtum, Vergnügen und Erfolg. Es sind dieselben Versuchungen, denen Christus ausgesetzt war: "Ich schenke dir die ganze Welt, wenn du mich anbetest". Wenn sie nur wüssten, wie viele sich hinknien, heutzutage, vor Satan!"

F. Stehen wir vor einer gefährlichen Eskalation (Aufschwung A.d.R.) des Satanismus?

A. Ich glaube, ja. Es gibt jenen, der beim Lesen dieser Worte erstarrt, aber auch jenen, der ein nachzuahmendes Beispiel zieht. Und heute wird für den Satanismus immer mehr Reklame gemacht. Im übrigen verbreiten sich die satanischen Sekten auch über Internet. Es genügt "Satan" oder "satanische Sekten" zu suchen und man erhält eine komplette Auflistung, auch mit Hinweisen, wie Verbindung aufzunehmen. Nicht zufällig steigen die Diebstähle von geweihten Hostien an, die dann zum Verkauf gelangen... Man muss in der Tat sagen, die Satansanhänger glauben an die reelle Anwesenheit Jesu in der Eucharistie. Mehr als viele Katholiken."
(Don G. Amorth - aus einem Interview)

 

JUBILÄUMSKRONIK

Politiker: Euer Auftrag sei Dienst!

 

Am vergangenen 5. November haben sich in Rom zahlreiche Politiker und Regierende aus verschiedenen Teilen der Welt versammelt, um ihren Jubiläumstag zu feiern. Der Heilige Vater schenkte ihnen mehrfach seine Aufmerksamkeit: während der Versammlung "Parlamentarier der Welt", die am 4.11. im Vatikan im Saal Paul VI. stattfand, während der Jubiläumsfeier auf dem Petersplatz, und schliesslich an der festlichen Begegnung am Sonntagabend.

Verschiedene politische Ereignisse wie das Zuspitzen des Konfliktes zwischen Israel und Palästina und die Präsidentenwahl in den Vereinigten Staaten genau zur Zeit des Jubiläums der Politiker haben die Botschaft Johannes Paul II. noch tiefschürfender gemacht: er rief auf zu einer Politik der Qualität, die es versteht, sich zum Träger der realen Erwartungen des Menschen zu machen, und die jede Form von Mittelmässigkeit und Eigeninteresse flieht. Sich zur Stimme der Ärmsten und Schwächsten machend, forderte er für sie nicht nur ein wenig Aufmerksamkeit, sondern auch konkrete Taten der Solidarität und der Achtung vor der menschlichen Würde. Ja, die Gerechtigkeit soll die hauptsächliche Sorge des Politikers sein: eine Gerechtigkeit, die sich nicht darauf beschränkt, jedem das Seine zu geben, sondern danach strebt, unter den Bürgern gleiche Möglichkeiten zu schaffen. Auf diese Weise fördert man diejenigen, die auf Grund ihrer sozialen, kulturellen und gesundheitlichen Lage Gefahr laufen, benachteiligt zu werden oder immer den letzten Platz in der Gesellschaft einzunehmen, ohne eine Möglichkeit sich persönlich zu verbessern. Der heilige Vater richtete auch einen Appell an alle Gesetzgeber, sich dem Höchsten Gesetzgeber, der Gott ist, und von dem jedes Gesetz seine Kraft hat, zu beugen. Ihnen sagte er, dass sie das Naturgesetz, das eingeschrieben im Herzen eines jeden Menschen ist, nie aus dem Auge verlieren dürften; es stelle den normativen Bezugspunkt für jedes zivile Recht dar. Mit andern Worten, wollte er die christlichen Politiker daran erinnern, dass die Gesetze immer die menschliche Person respektieren und fördern müssen. Ein Gesetz, das das Recht auf Leben vom Augenblick der Empfängnis bis zum natürlichen Tod des Menschen nicht achtet, ist kein Gesetz, das dem göttlichen Plan entspricht. Wenn das menschliche Gesetz gerecht ist, dann ist es niemals gegen die Freiheit sondern stets im Dienst der Freiheit.
Die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten , erklärt Johannes Paul II., müsste jeden Christen anspornen, den politischen Auftrag als einen Dienst und nicht als pure Vermittlung von Interessen oder, schlimmer noch, als eine Frage der Volksverführung oder des Wahlkalküls zu verstehen.
Allen hielt er sodann das Bild des Thomas Morus vor Augen: es ragte über den Platz vom Mittelbalkon der Basilika hinaus als Beispiel von Freiheit und Treue gegenüber den Gesetzen des Gewissens im Kampf gegen moralisch unhaltbare Forderungen. Sein Zeugnis, so sagte der Papst, sei euch Anstoss und Ermunterung. Möge eure Arbeit jeden Tag im Dienste der Gerechtigkeit, des Friedens, der Freiheit und des Gemeinwohls stehen .

Agnese Rubino

 

Seid Erbauer des Friedens!

Wer könnte besser als ihr, liebe Angehörige der Streitkräfte und der Polizei, Zeugnis geben von der Gewalt und den auseinandertreibenden Kräften des Bösen in der Welt? Jeden Tag kämpft ihr gegen sie: ihr seid in der Tat gerufen die Schwachen zu verteidigen, die Ehrlichen zu schützen, das friedliche Zusammenleben der Völker zu ermöglichen. Jeder von euch ist gleichsam ein Wachposten, der weithin Ausschau hält, um die Gefahr zu bannen und überall Gerechtigkeit und Frieden zu fördern. Worte der Bewunderung, der Anerkennung und Dankbarkeit drückte de Pontifex denjenigen gegenüber aus, die ihr eigenes Leben und ihren Einsatz für die Sicherheit der Menschen zur Verfügung stellen. Versammelt auf dem einladenden Petersplatz feierten die Vertreter verschiedener Sicherheitskräfte und Militärkorps aus der ganzen Welt zusammen mit dem Heiligen Vater ihr Jubiläum am Sonntag, den 19. November: "Eure tägliche Erfahrung bringt euch dazu, schwierige und manchmal dramatische Situationen zu bewältigen, welche die menschliche Sicherheit aufs Spiel setzen. Das Evangelium jedoch tröstet uns, indem es uns die siegreiche Gestalt Christi, des Richters über die Geschichte vor Augen führt.
Soldaten und Polizisten sollten sich also nicht scheuen, für das Gemeinwohl zu sorgen, aber ihr Dienst wird effizienter und von der Gerechtigkeit Gottes geprägt sein, wenn sie zulassen, dass Jesus ihre Einsätze leitet, um den Frieden zu fördern, der ein Grundrecht jedes Menschen ist. Das trägt dem Rechnung, dass "die Menschen Sünder sind und ihnen die Gefahr des Krieges droht bis zur Wiederkunft Christi" (Gaudium et spes 78).
Diesen Worten der Ermunterung durch den Hirten lassen sich diejenigen des hl. Paulus beifügen, der uns alle einlädt, Heilige zu werden mit Ausdrücken, die zum Kampf aufzurufen scheinen, in Wirklichkeit aber Aussicht auf Frieden öffnen: "Darum "legt die Rüstung Gottes an" und seid "standhaft: Gürtet euch mit Wahrheit, zieht als Panzer die Gerechtigkeit an und als Schuhe die Bereitschaft, für das Evangelium vom Frieden zu kämpfen. Vor allem greift zum Schild des Glaubens ... Nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes" (Eph 6, 13-17). Vor allem: "Hört nicht auf, zu beten" (Eph 6,18), so sagt der heilige Paulus.

S.C.

 

Athleten Gottes

Wisst ihr nicht, dass die Läufer im Stadion zwar alle laufen, aber dass nur einer den Siegespreis gewinnt? Lauft so, dass ihr ihn gewinnt (l Kor 9,24). Durch die bildliche Rede vom gesunden sportlichen Kampfgeist stellt er, Paulus, den Wert des Lebens heraus und vergleicht es mit einem Lauf hin zu einem nicht bloss irdischen und vergänglichen, sondern ewigen Ziel. Ein Lauf, bei dem nicht nur ein einziger, sondern alle Beteiligten Sieger sein können. Wir hören heute diese Worte des Apostels hier im Olympiastadion versammelt, das sich erneut in ein grosses Gotteshaus unter freiem Himmel verwandelt hat, verkündet Johannes Paul II. den Sportlern aus zahlreichen Nationen und sportlichen Disziplinen am Jubiläum der Sportler, an der Feier vom 29. Oktober. Es war eine Gelegenheit zu fröhlichem Festen und ein wahrer und eigentlicher Lob- und Dankeshymnus an den Herrn, um damit "Gott für das Geschenk des Sportes zu danken, durch das der Mensch Körper, Intelligenz und Willen trainiert und in seinen eigenen Fähigkeiten die Gaben seines Schöpfers erkennt."
Der Heilige Vater hat in seinem Leben dem Sport stets eine privilegierte Stellung eingeräumt und damit bejaht, dass der Leib ein grosses Geschenk ist und - wenn harmonisch gehegt - der Gesundheit an Leib und Seele dient. Und weiter: Heute kommt der sportlichen Betätigung grosse Bedeutung zu, &emdash; erklärt der Papst &emdash; weil sie zur Festigung wichtiger Werte wie Fairness, Ausdauer, Freundschaft, Teilen und Solidarität in den Jugendlichen beitragen kann. Darum tragen zu Beginn eines neues Jahrtausends, das auf Frieden aufgebaut werden möchte, die Sportler eine grosse Verantwortung in der Welt. Sie sind dazu aufgerufen, den Sport zu einer Gelegenheit der Begegnung und des Dialogs zu machen &emdash; jenseits aller Barrieren der Sprache, Rasse und Kultur. In der Tat kann der Sport einen wertvollen Beitrag zum friedlichen Einvernehmen zwischen den Völkern leisten und die Verwirklichung einer neuen Kultur der Liebe in der Welt festigen.

Wir alle wissen, dass man, um im Leben Erfolg zu haben, in den Mühen Ausdauer zeigen muss. Wer Sport treibt, weiss das nur allzu gut: Nur um den Preis mühevollen Trainings kann man bedeutende Ergebnisse erreichen. Dies ist die Logik des Sportes, es ist auch die Logik des Lebens: ohne Opfer kann man weder hervorragende Resultate noch echte Genugtuung erlangen. Daran hat uns wiederum der Apostel Paulus erinnert:"Jeder Wettkämpfer lebt aber völlig enthaltsam: jene tun dies um einen vergänglichen, wir jedoch um einen unvergänglichen Siegeskranz zu gewinnen" (1 Kor 9,25). Jeder Christ ist aufgerufen, ein tüchtiger Athlet Christi zu sein, d.h. ein treuer und mutiger Zeuge seines Evangeliums. Damit ihm dies gelingt, muss er im Gebet Ausdauer zeigen, sich in den Tugenden üben und in allem dem göttlichen Meister folgen.

Der Papst schliesst seine Ansprache an die Sportler und unterstreicht, dass in der Tat Jesus der wahre Athlet Gottes ist; Christus ist der "stärkere" Mensch (vgl. Mk 1,7), der für uns und mit der Kraft des Heiligen Geistes dem "Gegner", Satan, entgegengetreten ist, ihn besiegt und uns auf diese Weise das Reich Gottes eröffnet hat. Er lehrt uns, dass man durch das Leid hindurchgehen muss, um in die Herrlichkeit einzugehen (vgl. Lk 24,26.46), und er ist uns auf diesem Weg vorangegangen, damit wir seinen Spuren folgen.

S.C.

 

Zeugen Christi sein in der Welt

In den letzten Jahrzehnten des Zwanzigsten Jahrhunderts erlebte die Kirche den Anbruch eines vielversprechenden spirituellen Frühlings. So müssen wir Gott unter anderem für jenes klare Bewusstsein danken, das die Christgläubigen -&emdash;Männer und Frauen &emdash; hinsichtlich ihrer Würde als Getaufte, als "neue Menschen" erlangt haben, hinsichtlich ihrer christlichen Berufung, hinsichtlich der Notwendigkeit, in der Erkenntnis und der Erfahrung des Glaubens als "Christi fideles", als wahre Jünger des Herrn, zu wachsen.
Am Jubiläum des Laienapostolats vom 26. November 2000 richtete der Papst seinen Blick auf den Weg, den die Laien seit dem Konzil bis heute gegangen sind und betonte: die Kirche ist ein auf dem Leben der Allerheilgsten Dreifaltigkeit gründendes Geheimnis der "communio". Sie ist der mystische Leib Christi. Sie ist das Volk Gottes, das &emdash; von demselben Glauben, derselben Hoffnung und Liebe geeint &emdash; durch die Geschichte auf die entdültige himmlische Heimat zugeht. Als Getaufte sind wir lebendige Glieder dieses wunderbaren und faszinierenden, durch seine wesenseigenen sakramentalen, hierarchischen und charismatischen Gaben genährten Ganzen. Daher ist es heute mehr denn je notwendig, dass die vom Glauben erleuchteten und geführten Christen die Kirche so sehen, wie sie ist, in all ihrer Schönheit und Heiligkeit, um sie wie ihre eigene Mutter zu betrachten und zu lieben. Daher ist es wichtig, im ganzen Volk Gottes den wahren "sensus ecclesiae" (Gespür für die Kirche) neu zu wecken, vereint mit einem tiefen Bewusstsein vom Kirche-Sein, also dem Geheimnis der Gemeinschaft.

S.C.

 

Allein die Liebe heilt

" ... richtet euch auf und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe" (Lk 21,28). Mit diesen Worten des Evangeliums, die uns heute, am 1. Adventssonntag, zum Nachdenken anregen sollen, spricht der heilige Lukas von der Angst der Menschen vor den Erschütterungen der Endzeit. Im Gegensatz dazu hebt der Evangelist jedoch umso deutlicher die freudvolle Perspektive der christlichen Erwartung hervor: "dann wird man den Menschensohn mit grosser Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen" (Lk 21,27).

Die Heiligjahrfeier der Behinderten zu Beginn des Advents am 3. Dezember angesetzt, hat, wie der Papst sagt, folgende Bedeutung: : Liebe Brüder und Schwestern, ihr tragt in eurem Leib und in euerm Leben eine intensive Hoffnung auf Befreiung. Ist in ihr nicht auch die Erwartung jener "Befreiung" enthalten, die Christus uns durch seinen Tod und seine Auferstehung geschenkt hat? Jeder von physischen oder psychischen Schwierigkeiten gezeichnete Mensch lebt gewissermassen einen existentiellen "Advent", die Erwartung einer "Befreiung", die &emdash; für ihn ebenso wie für alle &emdash; erst am Ende der Zeiten voll zu Tage treten wird. Ohne den Glauben kann diese Erwartung in Enttäuschung und Mutlosigkeit umschlagen; doch vom Wort Christi gestützt, verwandelt sie sich in lebendige und tätige Hoffnung. Der Papst sagt es mit Überzeugung denjenigen, die von einer oder mehreren Behinderungen gezeichnet sind. Um ihn haben sich in diesen Tagen 12.000 Personen geschart, wovon circa 4.500 Begleiter und Angehörige waren. Die heutige Feier verdeutlicht, dass die Nähe und Gemeinschaft mit denen, die aus irgendwelchen Gründen Probleme haben, eine konkrete Möglichkeit ist, uns für diese Begegnung bereit zu machen ... So bereitet sich die christliche Gemeinschaft auf das zweite Kommen des Herrn vor: Sie stellt jene Menschen in den Mittelpunkt, die Jesus selbst bevorzugt hat, jene Menschen, die die Gesellschaft oft an den Rand drängt und nicht beachtet. Klare, unzweideutige Äusserungen, mehr an uns, die sogenannt Normalen, als anderswohin gerichtet. Wir gewöhnen uns daran unter ihnen zu leben, aber kennen wir sie wirklich? Wir kreuzen sie, und gehen ihnen nicht immer entgegen. Die physische Behinderung und vor allem die geistige verbirgt den Behinderten häufig, macht es uns unmöglich, sein wahres Gesicht zu sehen. Das Mitleid kann auch beleidigende Abweisung sein, das den Behinderten auf den Rang eines Bedürftigen erniedrigt, als ob er alles von uns zu erwarten hätte und wir nichts von ihm. Hastig oder zerstreut wie wir sind, macht es uns schon generell Schwierigkeiten, dem Leben der andern Aufmerksamkeit zu schenken; noch mehr halten wir uns fern von denen, die nicht wie andere sind und unsere Wertskala auf den Kopf stellen. Und trotzdem sind es gerade diese Behinderten, die die besten Zeugen des Lebens, des wahren Lebens sind: ihr Wunsch zu leben ist stärker als ihre Wunden oder ihre Behinderung. Auch wenn es für sie einen täglichen Kampf bedeutet, bezeugen sie doch, dass der Glaube an das Leben ein Geschenk ist, Werk eines Gottes, der Leben und Liebe ist. Eure Gegenwart, liebe Brüder und Schwestern, verdeutlicht, dass Behindertsein nicht nur Hilfsbedürftigkeit bedeutet, sondern auch und vor allem Anregung und Ansporn sein kann. Gewiss, Behindertsein bedeutet um Hilfe bitten, aber es ist auch eine Provokation gegenüber dem individuellen und kollektiven Egoismus. Es ist eine Aufforderung zu stets neuen Formen von Brüderlichkeit. Euer Dasein stellt eine allein auf Befriedigung, Äusserlichkeiten, Eile und Leistungsfähigkeit beruhende Lebensauffassung in Frage. Wie könnte man indifferent bleiben angesichts dieser Worte, die so stark unser Gewissen wachrufen? Wie nicht erschüttert werden angesichts eines Jesus, der Fleisch annimmt, um unseren Bedürfnissen entgegen zu kommen? Wir fragen uns: sind wir gleich ihm fähig, uns selber zu vergessen und die Leiden mit dem Nächsten zu teilen? Ja, weil Leid und Einsamkeit durch mangelnde Aufmerksamkeit verschlimmert wird, wohingegen der durch Liebe und Selbstlosigkeit bezeugte Glaube dem Leben Kraft und Sinn verleiht, sagt der Heilige Vater. Der heilige Paulus zeigt uns heute den Weg der Nächstenliebe als den einen Weg, den wir einschlagen müssen, um dem Herrn, der kommen wird, entgegen zu gehen. Er hebt hervor, dass wir uns allein in aufrichtiger und selbstloser Liebe bereit halten können, "wenn Jesus, unser Herr, mit all seinen Heiligen kommt"(1 Thess 3,13). Wiederum ist die Liebe das entscheidende Kriterium, heute wie zu jeder Zeit. Also geht diese Jubiläumsfeier, wie Mons. Sepe bekräftigt, nicht nur eine besondere Gruppe von Personen an, die wegen ihres Berufes oder zivilen Status anders als andere sind, sondern alle Glieder der Gesellschaft sind gerufen, dafür zu sorgen, dass die Behinderten nicht auch noch zusätzlich zur physischen Beeinträchtigung soziales Ausgrenzen erleiden müssen.

Stefania Consoli

 

 

 

"Ich spüre die Freude am Dasein"

Im neuen Sprachgebrauch verwendet man nicht mehr den Ausdruck "handikapiert", sondern man spricht von einem Behinderten. Der behinderte Mensch ist nicht eine defekte Maschine, die repariert werden muss, sondern ein Geschöpf Gottes, dem man im Leben beistehen muss; sein Leben jedoch ist unermesslich viel wichtiger als seine Behinderung. Die andere Person zu entdecken heisst immer, in eine neue Welt eintreten, auch weil die Behinderung im Grunde nichts anderes ist als die Kundgabe einer Fähigkeit anderer Art.
Die Kirche heisst die Behinderten, Lehrer zu sein. Der Heilige Vater hat den Behinderten folgendes anvertraut: Wir zählen auf euch, dass ihr die Welt lehrt, was Liebe ist". Um dies besser zu verstehen, schöpfen wir aus den Briefen eines Mannes, der sich körperlich überhaupt nicht bewegen kann, es jedoch nicht erlaubt, dass die Krankheit auch seinen Willen nach Leben lähmt und seinen Wunsch, andere mit seiner Freude "anzustecken".
"Ich bin 41 Jahre alt. Man sagt mir, dass ich ein schönes Kind war, aber schon gezeichnet von einer schrecklichen Krankheit, die zu einer völligen Bewegungslosigkeit führen würde. Wäre ich einer der gerne jammert, so könnte ich all die Leiden aufzählen, die ich durchgemacht habe, alle Verdemütigungen ... Aber ich möchte niemanden traurig stimmen, im Gegenteil, mir gefällt es, die Freude zu verbreiten, die Gott mir ins Herz gelegt hat. Es wäre ungerecht, alles für mich zu behalten!

Ich liebe das Kreuz nicht um des Kreuzes willen, ... aber wenn es da ist, muss man daraus ein Heilmittel machen, eine Quelle der Barmherzigkeit und des Verzeihens. Und das ist nur möglich, wenn wir unser Leiden mit Jesu Leiden vereinen, und mit ihm das Kreuz der Schmerzen in das Kreuz der Liebe verwandeln... Ich bin kein Held, auch kein Heiliger. Ich bin nur einer, der sich in die Hände Gottes fallen liess und sich von ihm führen lässt. Die Barmherzigkeit Gottes hat mich eine wunderbare Sache erfahren lassen: je mehr meine Körperkräfte nachlassen, desto mehr erhebt sich mein Geist und erkennt, wie sehr das Leben Freude und Geschenk ist. Kurz, wie sehr es wunderbar ist! Viele verlieren ihre Zeit, um nach Beweisen der Existenz Gottes und der Seele zu suchen, aber ist nicht das Leben selbst ein grosser Beweis?
--- Ich möchte der Letzte sein, der leidet. Aber leider ist es nicht so. Jedoch bin ich zufrieden, da zu sein, denn nichts hindert mich daran, gut zu sein und zu lieben. Deshalb preise ich den guten Gott, der mich für die Liebe schuf ... Wie grossmütig ist Jesus, wenn er dich aus Liebe besucht. Alles, was man für ihn und mit ihm gelitten hat, sieht man verwandelt in eine Rinne, in die sich eine Flut voll Freude und Gnade ergiesst. Man entdeckt dann, wie kleinkariert wir sind, - und doch wie geliebt!
Mein körperlicher Zustand ist derart, dass jede Freude ausgeschlossen sein könnte. Ich habe keinen Grund, zufrieden zu sein, erdrückt von so vielen Nöten und Leiden. Dennoch spüre ich die Freude, da zu sein, denn ich fühle nicht nur, dass ich lebe, sondern dass ich das Leben besitze. Mein Körper lebt, aber meine Seele besitzt das Leben.!
Wie oft sagte man mir, um mich zu trösten: "Liebes Kind, was willst du, dies war dein Schicksal. Jeder wird mit seinem Schicksal geboren. Du hast eine schlimme Rolle erhalten". Man glaubt, mich damit zu trösten, statt dessen demütigt man mich, man nimmt mir sogar meine Freiheit, man verkümmert mich zu einer Marionette, zum Opfer eines grausamen Puppenspielers, der sich amüsiert und sich vorgenommen hat, mir ein Leid anzutun. Statt dessen ist jeder Mensch zum Leid berufen, weil jeder Mensch zur Liebe berufen ist. Im Leid zeigt einer, ob er liebt oder nicht.

Oft frage ich mich nach dem Warum so vieler Schmerzen und Leiden. Aber selbst Jesus wollte dieses Geheimnis nicht erhellen. Er ist nicht gekommen, den Schmerz zu klären oder verständlich zu machen, auch nicht, um uns das Leiden aufzuheben. Er hat uns nur die Gebrauchsanweisung gegeben, wie aus dem Leiden ein Mittel des Heils und der Umkehr gemacht werden kann. Und ich glaube, dass Lieben viel wichtiger ist als Verstehen. Es gehört zu dieser Verlassenheit, dass Leiden sich in Freude wandelt, und das ist wohl das grösste aller Geheimnisse.
Aber was wollen wir aus diesem Leiden machen? Machen wir daraus ein schweres Bündel, das unser Herz verbittert? Oder machen wir daraus Scheuklappen, die uns hindern, das Leiden der andern zu sehen? Oder werden wir zu Jesus sagen: "Höre, Jesus, ich habe hier einen grossen Haufen an Leiden. der steht meiner Seele im Weg und erstickt mein Herz. Warum nimmst du ihn nicht und machst ihn zu deinem? Wenn ich den Haufen für mich behalte, wird er für mich ein Haufen Unrat, und mir gefällt es nicht, auf einem Haufen Dreck zu stehen. Wenn ich ihn dir schenke, wenn ich ihn mit deinem Leiden vereinige, weiss ich, dass er nicht verloren geht und mein Leiden wird nicht unnütz sein, weil du ein Mittel der Erlösung und des Heils daraus machst.
In sich und für sich ist mein Leiden Finsternis und Angst. Du wirst daraus Licht und Wonne machen.; es ist Gefangenschaft und daraus machst du Freiheit. Jesus, um eines bitte ich dich, erlaube nicht, dass mein Herz sich verschliesst, dass ich mich immer nur um meinen Schmerz drehe wie ein Hund an der Kette, der sich immer um den Haken dreht, der ihn am Boden festhält. Nimm mich auf deine Arme, Jesus, hebe mich so hoch hinauf, dass ich die Leiden der ganzen Welt sehe".

Luigi Rocchi

(aus: Ein Mensch mit der Gebrechlichkeit des Lebens und der Freude)

 

 

Die "Frau" bekämpft den Drachen

(Fortsetzung)

Maria unterschätzt durchaus nicht die Macht Satans, wie es viele Menschen guten Willens in der Kirche mit Leichtigkeit zu tun scheinen, sondern weist seine dunklen Machenschaften und seine verdrehten Streben entschlossen mit heilbringendem Wirklichkeitssinn zurück. "Liebe Kinder! Heute &emdash; wie nie zuvor &emdash; lade ich euch zum Gebet ein ... Der Satan ist stark und möchte nicht nur Menschenleben zerstören, sondern auch die Natur und den Planten auf dem ihr lebt. Deshalb, liebe Kinder, betet, damit ihr euch durch das Gebet mit dem Friedens Gottes schützt. Gott hat mich unter euch gesandt, damit ich euch helfe. Wenn ihr wollt, ergreift den Rosenkranz. Schon allein der Rosenkranz kann in der Welt und in eurem Leben Wunder wirken" (Botsch. 25.1.1991).

Die Königin des Friedens beschränkt sich nicht einfach darauf, nur das heillose Tun Satans gegen die Seelen aufzuzeigen, sondern sie zeigt uns auch wirksame Waffen, mit denen er besiegt werden kann. Vor allem lädt sie ihre Kinder zum Gebet ein. "Heute rufe ich euch auf, durch das Gebet in den Kampf gegen Satan einzutreten. Ihr wisst um sein Wirken, um so mehr will er handeln" (Botsch. 8.8.1985). "Nur mit dem Gebet werdet ihr jeden Einfluss Satans besiegen können" (Botsch. 7.8.1986). Dazu unterstreicht die Gottesmutter den Wert einer aktiveren Teilnahme an der Eucharistie: "Ich lade euch zu aktiverem Gebet und Zuhören der Heiligen Messe ein. Ich wünsche, dass jede eurer Messen zur Gotteserfahrung wird" (Botsch. 16.5.1985). Bei mehreren Gelegenheiten gibt sie uns die Gewissheit, dass das intensive und beharrliche Gebet den Feind in die Flucht treibt. " ... Betet weiter und immer mehr, so dass Satan diesem Ort fern bleibe" (Botsch. 5.9.1985).
Maria weist uns besonders im Rosenkranzgebet auf ein mächtiges Mittel hin, um das stolze Haupt des Feindes zu beugen:  "Liebe Kinder! Heute rufe ich euch auf, durch das Gebet in den Kampf gegen Satan einzutreten... Liebe Kinder, bekleidet euch mit der Waffenrüstung gegen Satan und besiegt ihn mit dem Rosenkranz in der Hand" (Botsch. 8.8.1985). ..."Wenn ihr betet, kann Satan euch nicht im geringsten schaden, weil ihr Gottes Kinder seid, und Er Sein Auge auf euch richtet. Betet! Der Rosenkranz sei stets in eurer Hand als Zeichen für Satan, dass ihr mir gehört." (Botsch. 25.2.1988).
Maria, getrieben vom echten Feuer der Liebe zu den Menschen, ermuntert uns auch, die Sakramente der Kirche im Glaubenseifer wieder neu zu pflegen, die mit der Gnade, die vom österlichen Geheimnis Christi ausstrahlt, einen wirksamen Schutz gegen den bösen Geist gewähren: "Ich bitte euch, in eure Häuser viele geweihte Gegenstände zu bringen. Jeder möge auf sich etwas Geweihtes tragen. So wird Satan euch weniger versuchen, denn ihr habt die nötigen Waffen gegen ihn." (Botsch. vom 18.7.1985)
Die Gottesmutter bestätigt wiederholt, dass die Aktivität Satans in Medjugorje zentral darauf abzielt, mit allen Mitteln dem grossen Fluss der Gnade für die Welt entgegen zu wirken, wie ihn Gott in dieser Zeit durch Maria verwirklichen möchte: "Ich bin mit euch auch in diesen friedlosen Tagen, in denen der Satan alles zerstören möchte, was ich und mein Sohn Jesus aufbauen ... Der Satan möchte all das zerstören, was in euch und um euch herum heilig ist. Deshalb, meine lieben Kinder, betet, betet, betet..." (Botsch. vom 25.9.l992) " ... In diesen Tagen versucht Satan, meine Pläne zu verhindern" (Botsch. vom 12.7.l984). " Liebe Kinder! Betet, weil Satan darauf insistiert, meine Pläne über den Haufen zu werfen. Betet mit dem Herzen und bietet euch im Gebet Jesus selbst an" (Botsch. 11.8.l984).

Maria ermuntert deshalb ihre Kinder, sich zu aktiven Werkzeugen im Kampf gegen den Widersacher zu machen, entschieden zur Offensive gegen die Werke des Bösen über zu gehen und die Waffen des Lichts zu nutzen, die sie in ihre Hände und Herzen legt: das innige Gebet, das Fasten, und das Opfer. ". "Satan ist stark und möchte meine Pläne des Friedens und der Freude blockieren und euch glauben machen, dass mein Sohn in seinen Entscheidungen nicht stark sei". Deshalb rufe ich euch alle auf, liebe Kinder, dass ihr noch stärker betet und fastet ..." (Botsch. 25.8.1991).
Aber die geistige, wahrhaft entscheidende Waffe, fähig, jede satanische Handlung an der Wurzel zu vernichten, ist sicher die Liebe, jene "Liebe Gottes, die ausgegossen ist in unsere Herzen durch den heiligen Geist" (Röm 5,5). "... Die Liebe sei immer eure Lebensart und mit Liebe werdet ihr all das zum Guten kehren, was Satan zerstören und dessen er sich bemächtigen will. Nur so werdet ihr ganz die Meinen und ich werde euch helfen können" ((Botsch. 31.7.1986).
Gegen die unerhörte satanische Gewalt, welche in unserer Zeit wutentbrannt auf die Welt geschleudert wird, zögert Maria nicht, in voller Übereinstimmung mit dem Evangelium, ihre Kinder um das höchste und vollkommenste Zeugnis der Liebe zu bitten: ihr Leben zur Rettung der Brüder Gott hinzugeben. "Das ist mein Gebot: liebt einander, so wie auch ich euch geliebt habe. Es gibt keine grössere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt" (Joh 5,12-13). Das ist die Spitze des Rufs Mariens in Fatima und in Medjugorje und ist auch das Siegel des endgültigen Triumphs ihres unbefleckten Herzens über jede Macht der Finsternis, die in dieser Welt herrscht: "... Liebe Kinder, Satan ist stark, und darum erbitte ich von euch, dass ihr mir eure Gebete aufopfert für die, die unter seinem Einfluss stehen, bis dass sie sich retten. Seid Zeugen mit eurem Leben und opfert euer Leben auf für die Rettung der Welt ..." (Botsch. 15.2.1988).

Das ist der Königsweg, den Maria siegreich gegangen ist bis zu Füssen des Kreuzes, der lebendige Quellgrund, aus welchem unaufhörlich Ströme der Gnade und des Lichtes fliessen, die imstande sind, das Herz aller Menschen zu erreichen, Leben und Hoffnung einer unermesslichen Zahl von Brüdern zu schenken, die wohl stöhnen unter dem Joch der Sünde, aber nach der Liebe Gottes hungern und vor Durst brennen nach jenem lebendigen Wasser, das ohne je zu versiegen, aus der geöffneten Seite Christi sprudelt und vom unbefleckten Herzen der liebreichsten aller Mütter der Welt dargeboten wird.

Giuseppe Ferraro

 

NACHRICHTEN AUS DEM GESEGNETEN LAND

 

Pater Slavko Barbaric verliess uns am 24. November 2000 um 15.30 infolge eines Herzinfarkts am Ende des Kreuzwegs, den er wie jeden Freitag gewohnt war, zusammen mit den Pilgern und Pfarrangehörigen zu begehen.
P. Slavko wurde am 11. März 1946 in Dragicina geboren. Am 19. Dezember 1971 wurde er zum Priester geweiht. Nach fünf Jahren pastoraler Tätigkeit in der Herzegowina, der Pfarrei Caplijna, doktorierte er 1982 in Religionspädagogie und erwarb sich den Titel eines Psychotherapeuten. Ab 1982-84 war er in Mostar als Studentenseelsorger tätig. Dank seines fruchtbaren Wirkens mit den Jungen und in Gebetskursen, von den Studenten enthusiastisch aufgenommen, begann das kommunistische Regime P. Slavko zu verfolgen.
Seine Kenntnis der wichtigsten europäischen Sprachen und sein grosses Engagement in den Pfarreien, wo er unermüdlich mit den Pilgern in Medjugorje zusammenarbeitete, führten dazu, dass er 1983 nach Medjugorje versetzt wurde. Seit Beginn seiner Tätigkeit in Medjugorje widmete er sich dem Schreiben geistlicher Bücher, die in zwanzig Sprachen übersetzt und in mehr als 20 Millionen Exemplaren weltweit verbreitet worden sind.
Jedes Jahr organisierte er besondere Treffen für Priester und für junge Leute, und im Gebetshaus der Provinz "Domus Pacis" hielt er Fasten- und Gebets-Seminare. Infolge der enormen Leiden während der Kriegszeit gründete und leitete er die Bildungsstätte "Majcino selo", wo zur Zeit mehr als 60 Menschen leben: Kriegswaisen, Kinder aus getrennten Familien, alleinstehende Mütter, die noch fast Kinder sind, alte Menschen und kranke Kinder. Wenn es jemand gibt, der Kinder liebte, war es Pater Slavko, und auch die Kinder haben ihn geliebt und "angebetet"; immer umringten sie ihn und er verstand es, sie um sich zu versammeln, genau wie Jesus es tat . Es ist schwierig, etwas besonderes aus dem Leben dieses grossen und einzigartigen Mannes herauszuheben, aber wenn wir es tun müssten, wäre es sicher die Zeit seines Lebens, die er in Medjugorje durchlief. P. Slavko Barbaric reiste um das ganze Erdenrund und verbreitete überall die Botschaft des Friedens und der Versöhnung der Muttergottes. Er war die Seele und das Herz jener Friedensbewegung, die in Medjugorje vor 19 _ Jahren geboren wurde.

(Press Bulletin)

 

** An der letzten täglichen Erscheinung an Jakov hatte die Muttergottes gesagt, dass der Seher sie künftig nur noch einmal im Jahr sehen werde: am 25. Dezember, an Weihnachten. So war es auch dieses Jahr. Die Erscheinung begann um 15.20 Uhr und dauerte 10 Minuten. Die Muttergottes war fröhlich und trug das Jesuskind im Arm. Sie segnete alle und gab folgende Botschaft: "Liebe Kinder! Heute, da Jesus geboren ist, und mit seiner Geburt unermessliche Freude, Liebe und Frieden bringt, lade ich euch in besonderer Weise ein, euer "Ja" zu Jesus zu sagen. Öffnet euer Herz, damit Jesus eintreten, bei euch wohnen und durch euch hindurch zu wirken beginnen kann: allein so werdet ihr die wahre Schönheit der Liebe, der Freude und des Friedens Gottes erkennen können."

 

Pater Slavko fehlt uns wirklich!

Slavko ist sogleich nach dem Kreuzweg am Freitag, den 24. November 2000, gestorben. Er starb vor den Augen der Umstehenden. Seine asketische Lebensweise schien ein langes Leben zu versprechen, aber wahrscheinlich hat er seine eigenen Kräfte übernutzt, so dass der Herr ihn heimholte. Die Seher, deren Führer und geistliche Bezugsperson er war, sind betrübt, denn jeder von ihnen hat seine eigene Persönlichkeit und wollte nicht immer so von der Pfarrei beeinflusst werden, wie man es gerne wünschte. Slavko war ihr fester priesterlicher und geistlicher Verbindungsmann. Medjugorje verliert seinen internationalen Botschafter. Sprachenkundig, wie er war, konnte er sich leicht in allen fünf Kontinenten verständigen und war der wichtigste Dolmetscher für die Pilger. Man wollte ihm jene Reisen verbieten, welche seinen flexiblen Aktionskreis verlängerten. Während und nach dem Krieg hat er beachtenswerte humanitäre Hilfswerke gegründet: ein Kinderdorf und ein Heim für Witwen in Medjugorje mit anliegender Schule. Er organisierte monatliche, tief erlebte Exerzitien, worin es auch Raum gab für das Fasten. Später verwirklichte er seine Idee des Jugendfests, das jeweils in der Morgendämmerung des 6. August, am Fest der Verklärung Jesus, auf dem Berg Kricevac zu Ende ging. P. Slavko brachte auch Seminarwochen für Priester in Gang, die jeweils im Monat Juni stattfanden.
Als Psychologe von Bildung war er kreativ, bescheiden und spirituell. Man macht den Botschaften von Medjugorje den Vorwurf, sie seien arm und wiederholten sich. Aber jeden Monat verstand es Slavko, das wesentliche Licht aus der Botschaft aufleuchten zu lassen: ein Echo des Evangeliums. Als Priester suchte er sein Feuer, angereichert im Laufe seines Lebens, weiterzugeben. Jene die dachten, er habe nicht der guten Sache gedient, wagen sich über seinen Tod zu freuen, einen Tod, der der geistlichen Sphäre und den täglichen Früchten des Evangeliums einen Schlag mehr versetzt.
Es sind uns genaue Angaben über den Tod Slavkos zugegangen. Er hatte seinen Kreuzweg nicht wie gewohnt auf dem Gipfel des Kricevac beendet, sondern bei der Bronzetafel der Auferstehung, neben der 14. Station, der Grablegung Jesu. Am Ende dieses Jubeljahrs, an einem "24." des Monats, Tag der ersten Erscheinung, beendete er seinen Auftritt als Zeuge mit den prophetischen Worten: Möge die "Gospa" für uns in der Stunde unseres Todes beten, und segnete seine Gruppe. Das ist seine letzte Geste. Kaum begann der Abstieg, musste er sich setzen. Am selben 24. November nach dem Tod Slavkos, hatte Marija ihre Erscheinung. Sie erwartete, dass die "Gospa" darüber spreche. Aber dem war nicht so. Sie gab nur eine Bestätigung, dass die gewohnte Botschaft Slavkos fortgesetzt werden solle: "Nastavite dalje!" Macht weiter so!
Der Leichnahm wurde in der Anbetungskapelle aufgestellt auf offener Bahre, wie es in dieser Gegend üblich ist, und zog eine grosse Menge an zum Gebet, in inniger Atmosphäre der Ruhe, wo Tränen sich mit der Sehnsucht nach dem Himmel vermischten. Am 25. November, dem Tage der Botschaft, war Marija in Medjugorje und hat folgende Worte der Muttergottes mit einem Lächeln voller Tränen mitgeteilt: "Slavko u nebu!" d..h. Slavko ist im Himmel! Es ist das erste Mal, dass in einer Botschaft der Name eines Menschen genannt wird. Die Muttergottes hat sich zu seinen Gunsten ausgesprochen, so wie er sich für sie ausgesprochen hatte, schliesst Schwester Emmanuel, der wir diese bewegende Nachricht verdanken.

Er ist am nächsten Tag in Gegenwart einer grossen Menge Einheimischer und Auswärtiger begraben worden. Monsignor Peric, der schon versucht hatte, Slavko von Medjugorje wegzubringen, feierte den Begräbnisgottesdienst. Es war ein Zeichen von Frieden und Einigung, seit langem von P. Slavko mit Geduld und Gehorsam erhofft. Getreu dem Fasten und dem Morgengebet (seine Stunde der Stille) hat er seine Kräfte in einer Aktivität an allen Fronten, lokal und international, auf einer Leiter von fünf Kontinenten aufgezehrt. Seine Nachfolge wird schwierig werden. Die gegenwärtige Pfarrequipe ist erst vor kurzem mit einem neuen Pfarrer besetzt worden. Slavko möge vom Himmel aus weiter das gleiche Licht leuchten lassen, das ihm auf Erden eigen war.

P. René Laurentin

(für Eco di Maria und Chrétiens Magazine)

 

 

Erinnerung von Sr. Emmanuel

Unter Tränen aber auch mit Freude schreibe ich euch heute, in der Woche, in der unser lieber P. Slavko in das Haus des Vaters zurückgekehrt ist. Die Umstände seines Todes sind schön und überraschend! Die Wege, auf die der Herr seinen treuen Diener führte, erfüllen uns mit Bewunderung. Er fand ihn in der Stunde seiner Rückkehr wachend im Gebet. Der Name Slavko kommt vom kroatischen Wort "slava", was Ruhm bedeutet. Es gibt nur eine Bronzetafel der Glorie auf dem Kricevac, gerade unter dem grossen Kreuz auf dem Gipfel des Berges, und es ist gerade hier gewesen, wohin der Auferstandene kam, um seinen Diener zur ewigen Umarmung fortzutragen.
Sofort nach seinem Hinschied öffneten sich die Wolken ein wenig , - vorher hatte es geregnet &emdash; und liessen die Sonne einen Augenblick auf diesen Punkt des Berges durchglänzen. Die Gruppe sah in der Ebene einen Regenbogen aufleuchten, der von der Kirche in Medjugorje auszugehen schien.
Nach den Totenfeierlichkeiten bildete sich ein langer Zug von Menschen, die die Bahre ihres Priesters und Apostels begleiteten, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Dank einer Sondererlaubnis konnte P. Slavko auf dem Friedhof von Kovacica, der sich hinter der Kirche befindet, bestattet werden. Jakov dankte ihm im Namen aller Seher dafür, dass er ihnen all diese Jahre in guten wie in schlechten Zeiten zur Seite stand.
Lasst mich euch eine Begebenheit erzählen, die gut seine Persönlichkeit umschreibt, seine Bestimmtheit aber auch seinen Humor. Es war 1987. Meine Freundin Kate war dabei, mit ihm die Stufen zur Kirche hinaufzusteigen, als er einen Moment anhielt, um einer Gruppe älterer amerikanischer Frauen zuzuhören, die unten an der Treppe schwatzten. Er war vergnügt und fragte Kate, ob sie gehört habe, wovon diese Frau sprachen. "Padre, ich habe nicht aufgepasst", antwortete sie. "Nun, jede von ihnen erläuterte den andern, wie man Energie sparen könne! Diese macht die Wäsche derart, dass sie so und soviel Kraft sparen kann, jene kocht so und so, eine dritte wiederum macht die Einkäufe so und so, usw. Jede wollte besser beschreiben, wie sie ihre Arbeit erledigt und am wenigsten Energie dabei verbraucht, um mehr Freizeit und Kraft zu gewinnen. Dann fügte er schelmisch bei: Ich frage mich wirklich, was werden sie mit dieser Kraft tun,, wenn sie im Grabe liegen?! Weisst du, wenn ich gestorben bin, können sie mich umdrehen und drücken wie sie wollen, - und hier begleitete eine Geste seine Worte - und ich hoffe, dass aus mir niemand auch nur den geringsten Tropfen Kraft abzapfen kann! Er sprang die Stufen hinauf, vier und vier auf einmal nehmend, drehte sich um und frug: "Und du?"
Das ist eine echte Frage an jeden von uns! P. Slavko hat diese Welt verlassen, nachdem er alles verschenkt hatte, auch sich selbst, und das ist das Vorbild, das er uns hinterlässt.

(aus dem Tagebuch von Sr. Emmanuel)

 

Die Anwesenden bezeugen ...

Hier einige Zeugnisse lebendig erlebter Eindrücke von Anwesenden:

Eine Schwester aus der Gemeinschaft der Seligpreisungen, die am letzten Kreuzweg P. Slavkos teilgenommen hatte, erzählt uns folgendes: "Wir beteten den ganzen Kreuzweg und blieben jedesmal mehrere Meter vor den Stationen stehen. Warum? Schon zu Beginn stiessen wir auf eine Pilgergruppe, die uns voraus ging. Um sie nicht zu stören, liess uns P. Slavko zurücktreten. Mir gefiel seine respektvolle Haltung. Er hat auch nicht wie üblich den Kreuzweg unter dem Kreuz beendet, sondern bei der letzten Station, jener mit der Auferstehung Jesu, immer aus demselben Grund. Nach dem Segen hielt er sich noch kurz bei der Pilgergruppe auf, machte dann eine Runde ums Kreuz und sammelte vergessenes Papier und Plastikflaschen ein, um den Kreuzberg sauber zu halten."
Rund um seinen Leichnam herum, der den ganzen Freitag und Samstag offen aufgebahrt war, sahen wir Männer und Frauen jeglichen Alters und jeglicher Nationalität treten und vor allem sehr viele Jugendliche vom Ort. Etliche sagen, sie seien ergriffen worden von der Ansprache des derzeitigen Pfarrers P. Ivan Seser, die er am Grab P. Slavkos am Sonntagnachmittag hielt. Jemand berichtet: "Pater Ivan begann seine Rede mit einem kleinen Lebenslauf und fügte dem einige persönliche Erinnerungen bei, z.B. er habe ihn immer spät zu Bett gehen und in aller Frühe am Morgen aufstehen sehen. Aber am tiefsten traf mich, dass der Pfarrer sagte,: "Du hast uns viele Pläne hinterlassen und schwer wird es sein, sie ohne dich zu realisieren, aber ich verspreche dir, in allem weiter zu machen." In diesen Tagen vernahmen wir, dass P. Ljubo, ein junger Franziskaner, der erst seit einigen Monaten dem neuen Pfarrer hilft, den Auftrag erhalten hat, die Aufgaben P. Slavkos in der Pfarrei zu übernehmen. Beten wir von Herzen, Gott möge ihn in diesem Apostolat stärken.

Auch die Worte P. Ivan Landekas, des früheren Pfarrers, der P. Slavko besser kannte, machten alle betroffen: Wir haben dir oft gesagt, du wirst einmal auf einem dieser Berge sterben. Und wahrhaftig bist du in "deinem Dienst" gestorben. Der Berg der Erscheinungen und der Kricevac waren dein Amt und deine Aufgabe. Letzthin hattest du viele Schläge erhalten, die dich verwundeten. Verzeih uns, wenn wir dich oft nicht verstanden. Du bist uns immer vorausgegangen; bevor wir noch verstanden, um was es ging, warst du schon auf halbem Weg. Du hast deine Talente restlos zur Verfügung gestellt und hast all deine Gaben genutzt, ....
Ein nicht zählbarer Zug von Menschen grüsste das Grab dieses Franziskaners, der sein Leben verbrauchte aus Liebe zu Maria, der Königin des Friedens, und zu ihrem Sohne Jesus. P. Slavko war zusammen mit P. Jozo und P. Tomislav einer der Apostel, die berufen waren, von allem Anfang an Zeugen der Erscheinungen zu sein.

(Nicolo Bertani)

 

Sein Werk wird weitergeführt

Wie schon P. Liubo bemerkte, hat ein in Medjugorje ansässiger Franziskaner den Auftrag erhalten, P. Slavko im Kirchendienst zu ersetzen. Ausserdem wird er die monatlichen Botschaften der Gottesmutter erläutern, die in der Regel in der ganzen Welt verbreitet werden. Er selbst erzählt uns, wie er sich fühlt:
"
Ich möchte vorweg Maria bitten, mir zu helfen und die Herzen aller, die mir zuhören, zu öffnen, damit ihre Botschaft körperliches und geistiges Wohlergehen und den lang ersehnten Herzensfrieden, der uns so sehr fehlt, in unsere Familien zu bringen. Ich möchte die Gottesmutter bitten, alles wieder gutzumachen, woran ich es fehlen lasse, oder wenn ich mich meiner Grenzen wegen irre.
Der Tod unseres Bruders Slavko kam plötzlich und unerwartet. Das schmerzt, weil er bei vielen Menschen für die er wirklich ein Vater war, eine Leere hinterlassen hat. Er diente treu unsrer himmlischen Mutter, folgte gewissenhaft ihren Einladungen und Ratschlägen viele Jahre lang.
Ich bin mir bewusst, dass ihn keiner ersetzen kann, denn er war treu, ergeben und unermüdlich in der Liebe zur Muttergottes, die er so sehr liebte. Weil er liebte, hatte er die Kraft, viele lieben zu können, die nie menschliche oder göttliche Liebe erfahren hatten. In seinen Arbeiten, Beichten, Predigten und Begegnungen mit Menschen war er voll Hingabe. Es scheint, er habe sein Leben in einem Tag beendet, weil er immer in Bewegung war. Nie konnte man ihn untätig sehen.
Erinnern wir uns schliesslich der Gedanken, die Pater Slavko in Radio Maria am 25. Juli 2000 aussprach, als Maria uns sagte: "Vergesst nicht, dass ihr hier auf Erden auf dem Weg zur Ewigkeit seid, und eure Wohnung im Himmel ist."

P. Slavko erläutert: Maria lädt uns ein, dessen immer bewusster zu werden, und es auch zu bleiben, dass wir hier auf Erden Pilger sind, und dass wir aus der Liebe Gottes kommen. Gott wollte uns in unsrer Zeit, in unserem Jahrhundert, in unserem Land, in unserer Familie, da, wo wir sind, mit unsern Gaben und Talenten, die er uns geschenkt hat. Aber er hat uns auch die Freiheit gelassen, unsere Wahl für das ewige Leben zu treffen. Um dieses Bewusstsein zu formieren, stellt uns Maria zweierlei vor: "Kinder, seid offen für die Liebe Gottes und lasst ab vom Egoismus und der Sünde".

(aus: Registrazione)

 

Im Schmerz sind wir mit allen vereint, die Pater Slavko geliebt haben. Wir werden sein Fehlen zu spüren bekommen, nicht allein als Mensch sondern auch wegen seines kostbaren Dienstes, den er für Medjugorje erbrachte. Wir sind dankbar für die Wertschätzung und die Liebe, die er stets Don Angelo und dem Eco di Maria gegenüber gezeigt hat und für die zahlreichen Beiträge und Schriften, die wir in Zusammenhang mit seinen pastoralen Aktivitäten publizieren durften. Gleichzeitig freuen wir uns mit dem ganzen Himmel, mit den Engeln und Heiligen, mit unsrer geliebten Muttergottes über die Geburt von Bruder Slavko im Reich der ewigen Liebe. Wir sind sicher, er wird allen helfen, die sich bemühen, damit die Botschaft von Medjugorje die Herzen aller Menschen auf Erden erreiche. Auch wir empfehlen uns seiner Fürsprache, damit auch unsere Arbeit am Echo Mariens in den Seelen unsrer Leser immer Früchte der Umkehr und des Friedens bringe. Wir sind allen nahe verbunden, die das Werk P. Slavkos fortführen in der Einheit des Gebets und des Segens im Herzen der Königin des Friedens.

Redaktion ECHO MARIENS

 

Jelena Vasilj, ...

auserwählt von der Muttergottes,

um ein lebendiger Strom ihrer Liebe zu sein,

durch das was in Medjugorje geschieht,

beginnt mit dieser Nummer

ihre Mitarbeit im Echo Mariens.

Jelena wird uns helfen,

über verschiedene Themen

nachzudenken,

welche das Menschenleben

auf dem Weg zum Reich Gottes

betrifft.

Zu tiefst verbunden

in Herz und Seele mit P. Slavko

 

wünschte Jelena,

ihm diese erste Betrachtung

zu widmen

Jelena Vasilj

 

 

Ein Sterben das Frucht bringt

Niemand von uns kann sagen, der überraschende Tod P. Slavkos habe uns nicht getroffen, so sehr wir uns auch bemühen, die Idee zu akzeptieren, dass sein Hinscheiden einem bestimmten Plan Marias entspricht. Die Worte, welche die Muttergottes zu Marija Pavlovic sprach, haben uns getröstet und eingetaucht in das Geheimnis des Todes, vor dem jeder von uns sich etwas fremd und verwirrt fühlt. Das ist ein Rätsel, und es gelingt keiner menschlichen Philosophie, dieses zu lösen. Es ist dasselbe, dem sich auch die Jünger Jesu in den Worten des Petrus verweigerten, der ihn dreimal verleugnet hat. Nicht nur das Menschenherz wünscht zu leben, auch Jesus selbst &emdash; sagt uns der Apostel Johannes - war in seiner Seele verstört am Grab des Lazarus und weinte derart, dass die Juden überzeugt wurden von der Liebe, die Christus zu diesem Manne hatte. (Joh 11.35f.).
Wenn der Tod unseres lieben Vaters Slavko uns einerseits der Liebe eines Menschen beraubt, von dem wir uns alle geliebt fühlten, so trägt er andererseits viele Früchte mit sich. Und wirklich ist er selbst das Weizenkorn, das stirbt, und das eine reiche Ernte einbringt (Joh 12.24). Ich sprach mit verschiedenen Freunden, die seinen Hinschied intensiv erlebt haben, und wir waren uns darin einig, eine neue Bekehrung erlebt zu haben. Eine Freundin sagte mir "Mir scheint es, als ob ein Schleier von meinen Augen gefallen wäre". Versuchen wir in der Reflexion noch etwas mehr Klarheit zu bekommen.
So verstanden wir, dass wir dem mysterium mortis begegnet waren. Wir erlebten den lichtvollen Tod eines Andern, der nicht nur gehorsam war bis zum Tod als ein Ende, sondern auch als integrierender Teil des Plans, den Gott mit ihm hatte. Sein Tod erinnert uns in gewissen Zügen an denjenigen Christi. Wie sein Herr hat auch Slavko eine via crucis beendet und starb wie Er gegen drei Uhr, in der Stunde Seiner Barmherzigkeit.

Daher wird dieser christliche Tod in unser inneres Leben einverleibt. Wir erlebten ihn als notwendig und nicht als zufällig. Niemand von uns, so können auch wir denken, wird eine Ausnahme machen, da ja auch wir integrierender Teil der Nachfolge Christi sind. Es ist noch hervorzuheben, dass dies nicht nur ein Durchgang ins neue Leben ist, den wir in einem gewissen Sinn schon in der Taufe und in den Sakramenten erlebt haben, sondern ein Teil des Liebesbeweises in einem doppelten Sinn.

Jeder von uns lebt ja schon jetzt diesen Tod. Ich würde sagen, auch körperlich. Es genügt, unsere Krankheiten anzusehen, die schon eine Art Sterben sind, wenn auch nicht vollständig. Der Herr lädt uns ein, den ganzen alten Menschen abzulegen und unsern Körper nicht zu schonen, den wir so sehr lieben, vielleicht weil er unser Haus ist, unsere Zelle, und wir ihn so unmittelbar leben. Wir sind nun gerufen, nicht nur passiv ins neue Leben einzutreten, sondern Gott alles zu übergeben, was wir empfangen haben, damit wir es in Fülle wiederbekommen.
Alles, was wir besitzen, müssen wir schon jetzt intensiv leben, auch im Geist, der von der Trennung vom Körper getroffen wird und in irgend einer Form leidet, bis er wieder mit ihm vereint sein wird in "verherrlichter" Gestalt Aber in unserm Innern den Tod Christi leben, bedeutet vor allem, "einfältig" werden und sich auf das Wesentliche hin auszurichten.
Unser Leben ist wirklich "ein Windhauch". Gott kann uns aus dem vollen aktiven Leben abberufen, wie er auch Vater Slavko zu einer Ganzhingabe seiner selbst gerufen hat. Wir wollen unserm Geist nicht gestatten, sich mit oberflächlichen Beschäftigungen zu belasten. Denken wir nur an die Liebe, denn sie ist das Einzige, das uns am Ende bleibt. Dieses Leben wurde uns gegeben um den Himmel zu erwerben. Das ewige Leben ist der Lohn, der uns erwartet. Wir müssen deshalb darauf bedacht sein, uns nicht von den Schwächen der Menschen, ihrem Urteil und ihrer Herrschaft fesseln zu lassen.
Der Tod ist das Zeichen dafür, dass jeder Einzelne von uns nur Christus gehört und das letzte Urteil allein ihm zusteht. Um dies vorweg zu nehmen und uns auf diese Prüfung vorzubereiten, kann uns die allabendliche Gewissenserforschung vor dem zu Bett gehen wie ein kleines Weltgericht helfen. Schliesslich finden wir den Tod, wo er in unsern Wohnungen am Kreuz hängt. Jener Körper ist der tote Leib Christi, unter dem Maria uns bat, die glorreichen Geheimnisse zu betrachten, denn das Evangelium &emdash; so sagt uns der Vater &emdash; hat den Sohn am Kreuz verherrlicht. Der Tod ist besiegt worden. Wir sind in diesem Geheimnis vereint, das auch das unsrige ist, denn am Ende wird auch unsre Herrlichkeit offenbar werden, die jetzt noch in Christus verbogen ist. Verehren wir das Kreuz, wie uns die Muttergottes bittet und beten wir mit der Kraft der Geduld, die, wie der Apostel sagt, die Hoffnung zeugt, die das ewige Leben erstrebt. Zum Abschluss wollen wir Maria bitten, für uns zu beten, jetzt und in der Stunde unseres Todes.

Jelena Vasilj

 

*Alberto Bonifacio, enger Freund und Mitarbeiter von P. Slavko, teilt uns seine Anteilnahme mit und ruft uns u.a. die letzten Ereignisse in Medjugorje wach: "Sein unvorhergesehener Tod hat uns alle in grosser Verwirrung und Schmerz zurückgelassen, den jedoch die Botschaft der Muttergottes gelindert hat, indem sie uns so viel Licht und Trost spendete. Als der liebe Leichnam unter allgemeinem Schweigen ins Grab gelegt wurde, spielte eine Violine die Hymne der Königin des Friedens".

Alberto informiert uns auch, dass das 8. Internationale Seminar der Reiseführer für Friedenszentren, Pilgerfahrten, Gebets- und Caritas-Gruppen ab 26.2.-1.3.2001 stattfindet. Thema: Friede und Versöhnung".

Einschreibung sofort. Anmeldungen über Fax 0038-736-651-300 oder über E-mail Medjugorje.mir@medjugorje.hr oder Tel. Nr. 0038-736-651.988.

 

Lieber Pater Slavko ...

*Es hat sich nichts geändert, wie du siehst. Ich fahre fort, dir zu schreiben, dich um Rat zu fragen, Dich zu brauchen für unerschöpfliche Gebetstreffen. Ich habe zudem den Eindruck, dass Du jetzt noch vom Paradiese aus mehr zu tun hast als vorher in Deinem geliebten Medjugorje. Es ist wahr, wenn die teuersten Menschen , die uns mit dem Herzen geholfen und die uns "Gott geschenkt" haben, weggehen, hinterlassen sich keine Leere, sondern geben uns zu verstehen, dass es zu warten gilt, dass es besser wird, für immer.
(Gianni Romolotti . Milano)

*Wir nehmen innigst Anteil am Leid der ganzen Pfarrei Medjugorje und aller, die für sie arbeiten. Verbunden im Heimgang von Bruder Slavko, so wie es die Madonna bestätigt, und so wie er wirklich war: Bruder, Vater und Stütze eines jeden Pilgers, der in Medjugorje gewesen ist und ihn aus dem Lesen des Echo kannte.
(Centro Maria &emdash; Rom)

*Ich empfinde äusserst stark den unerwarteten Verlust von Pater Slavko, unermüdlicher Missionar der Botschaften der Königin des Friedens. Er war eine der fundamentalen Säulen in Medjugorje. Wir hatten die Gnade, ihn in Paraguay zu haben im Februar l995 für drei Konferenztage. Im selben Jahr haben wir ihn in Ecuador von neuem getroffen. Ich kann bezeugen, er war ein einfacher, demütiger und väterlicher Mann. In meinem Herzen behalte ich wie einen wertvollen Schatz, Gelegenheit gehabt zu haben, ihn von nahem zu kennen.
(Rebeca Venialgo &emdash; Paraguay)

*Ich segne dich, Pater Slavko, für alles was du für mich getan hast (in Argentinien und bei meinem Besuch in Medjugorje). Für immer bist du in meinem einfachen Herzen. Nie werde ich deine eucharistischen Anbetungen vergessen. Ich bitte dich, viel vor dem Allerheiligsten zu beten, damit ich immer stärker Jesus und meine himmlische Mutter liebe, wie du sie geliebt hast auf Erden und jetzt im Himmel, für meine Umkehr und die Bekehrung meiner Familie, meiner Freunde und ganz Argentiniens. Danke P. Slavko "für die Saat", die Du in unsere Seelen gesät hast während Deiner Pilgerfahrten durch die Welt!
(Conrad E. Bauer . Argentinien)

*Wir vereinen uns mit der Franziskanergemeinde, mit dem Echo, und allen Pilgern von Medjugorje in wahrem Herzeleid über den unschätzbaren Verlust von P. Slavko, den grossen Menschenfischer dieser letzten Jahre. Wie Jesus hat er sein Leben zu Füssen des Kreuzes hingegeben für uns Pilger. Danke, Pater Slavko.
(Roberto Magagna . Madrid)

*P. Slavko lässt eine grosse Leere zurück unter den Pilgern und ich bin sicher, dass viele junge Menschen weinen ... und nicht nur sie.
(Rita - Schweiz)

 

Das Echo Mariens ist gratis und lebt allein von freien Spenden.

CCP 141.24.226 I-46100 Mantova

 

 

Corrigendum errata:

Wir entschuldigen uns dass wir in der letzten Nummer des Echo

eine falsche E-mailAdresse der Person publiziert haben, die sich

in Italien um den Aufbau von Gebetsgruppen kümmert. Die exakte

Adresse ist die folgende: Gianni Romolotti / E-mail realt@tin.it

 

Echo auf Internet: www.eclipse.it/medjugorje

E-mail Abonnemente: ecodimaria@mclink.it

 

 

LESER SCHREIBEN

Bruder Piero aus Uganda - "Geliebtes Echo": Frieden und Güte nach deinen Wünschen ... Danke, weil du immer so pünktlich ankommst, ich lese dich jedesmal auf der Stelle. Danke auch für deinen wertvollen Dienst an so vielen Brüdern und Schwestern. Ich bin ein Missionar mit "67 Frühlingen auf den Schultern", 40 davon schön und gut in Südafrika, Sudan und Uganda verbracht. Ich will mich dem Gebet Millionen von Gläubigen vereinen, um bei Maria um den Frieden in der Welt zu beten, den es an allzuvielen Orten nicht gibt, besonders für mein gemartertes Uganda. Erst ein Monat ist es her, dass Pater Raffaele aus Bari das Martyrium erlitt: verschwunden, ausgeraubt, verbrannt. Maria, Königin des Friedens, setze dich für alle beim guten Himmlischen Vater ein. Einen lieben Gruss und Ermunterung für euch alle. Euer Wirken möge reich an so viel Gutem dem Reich Gottes dienen, das schon mitten unter euch gegenwärtig ist, reich auch einmal für uns alle im Paradies ."

Sr. Franca aus Albanien &emdash; Geliebte Freunde des Echo, zuerst danke ich von Herzen für die Beharrlichkeit, mit der ihr mir das Echo schickt. Wenn es ankommt, ist für mich Festtag, denn mit seinen Nachrichten erfreut es mein Herz und hilft mir in meinem Apostolat, besonders auf diesem Flecken Erde, wo das Volk so glaubensmüde ist. Ich spüre stark euern Einsatz, den ihr erbringt, um das Echo weiterzuführen, und vergesse euch nicht in meinen Gebeten, damit die Gottesmutter euch beschütze und euch die Mittel gebe, voranzugehen.

Ein Priester aus Kolumbien &emdash; Danke von Herzen für das regelmässige Zustellen des Echo in spanischer Sprache. Es ist mir sehr hilfreich, nicht allein mir sondern all jenen, die in die heilige Messe kommen und denen ich gern und mit Gewinn daraus vorlese.

Maria aus Turin &emdash; Vor allem: danke ... für die grosse Freude, die ihr uns allen durch euer Echo schenkt. Es ist ein Gnadenbrunnen, diese Echo! Nur der Herr kennt eure Mühen, aber "freut euch, sagt der Herr, eure Namen sind eingeschrieben im Himmel". Eure Ausdauer trägt so viel Licht, Freude und daraus Friede in unsre Häuser. Danke für alles!

Die franziskanischen Missionare von der Eucharistie aus Los Angeles (USA) - Tausend Dank für die Zeitschrift. Jedesmal erwarten wir sie mit klopfenden Herzen. Gott segne und unterstütze sie und gebe eurer Arbeit Schwung und Zuversicht, damit unsere Mutter, die Reine, bekannt und geliebt werde.

Rosina aus Ohio (USA) &emdash; Ich schreibe euch, um für die Kopien des Echo zu danken, das ich so gerne lese; in den Artikeln finde ich Nahrung für meinen Geist.

 

"Gott segne euch und lasse sein Antlitz über euch leuchten" Möge Er wahrhaft das einzige Licht unseres Lebens sein.

Wenn der Herr wirklich den ersten Platz in unserm Herzen hat, werden wir dieses Licht zu unsern Nächsten tragen. Bieten wir unsern Leib als Werkzeug der Gerechtigkeit an , damit Sein Heil sich verwirkliche.

Der Herr segne uns.

Villanova M., 1. Januar 2000

Don Alberto

 

 

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