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www.medjugorje.ws » Echo Mariens Königin des Friedens » Echo Mariens Königin des Friedens 160 (November-Dezember 2001)

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Eco di Maria
Regina della Pace

Deutsch 160

November-December


Botschaft vom 25. September 2001

"Liebe Kinder, auch heute rufe ich euch zum Gebet auf; besonders heute, da Satan den Krieg und den Hass will. Ich rufe euch von Neuem auf, liebe Kinder: Betet und fastet, damit Gott euch den Frieden gibt! Seid Zeugen des Friedens für jedes Herz und seid Träger des Friedens in dieser unruhigen Welt. Ich bin mit euch und halte Fürsprache vor Gott für jeden von euch. Ihr aber, habt keine Angst, denn wer betet, hat keine Angst vor dem Bösen und keinen Hass im Herzen! Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid."

Bringt der Welt den Frieden!

Heute, wo Satan Krieg und Hass sät, ruft uns Maria wieder einmal zu Gebet und Fasten auf. Das sind also die Waffen, die die Königin des Friedens weiterhin empfiehlt, um die Welt vor der Selbstzerstörung zu retten. Es sind keine auffällige Waffen, jedoch sehr wirksame, da sie ihre Kraft direkt von Gott schöpfen. Sie sind die Waffen der Kleinen und Demütigen, an denen Gott so große Freude findet und die Ihm so nahe sind, denn sie tragen das Antlitz Seines Sohnes. Sie sind es, und dieser Papst ist der Erste unter ihnen, die der Welt den Frieden verdienen können, jenen Frieden, den sich die Welt nicht zu geben vermag, der ein Geschenk Christi ist. Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht (Joh 14,27). Betet und fastet, damit Gott euch den Frieden gibt! Das ähnelt einer Befehlsform, oder besser gesagt, einer inständigen Bitte; ein eingehender Aufruf der Mutter an Ihre Kinder, auf dass sie unter den Flügeln Gottes Zuflucht finden (vgl. Ps 56) in dieser dunklen Nacht, in der man rund herum gierige Raubtiere aus machen kann (Hl. Vater Generalaudienz vom 19. September 2001).
Es ist nötig zu fasten, d.h. auf den Überfluss verzichten, sich mit dem Nötigen ernähren. Das Überflüssige ist nicht allein Überfluss an Nahrung für den Körper, der oft Ursache von Krankheit und Tod in den so genannten "reichen" Ländern ist. Überfluss ist all das, was nicht für das Leben erforderlich ist, und für uns Gläubige ist "Leben" das Leben in Gott. Der Mensch ist Gottes Geschöpf und allein Gott ist für dieses lebensnotwendig. Für die Dauer von 50 Jahren hat Marthe Robin (der Seligsprechungsprozess ist im Gange) weder Speise noch Trank zu sich genommen: ihre Nahrung war allein die Eucharistie! Fasten ist nicht allein Enthaltsamkeit von Nahrung, sondern Mäßigkeit im Leben, es ist Umgang mit den Gütern der Erde nach dem Willen Gottes. Heute ist Fasten auch umsichtiger Gebrauch der Informationsmedien. Es ist auch ein Fernsehen abschalten können, um nicht den Vorbildern des Konsums ausgesetzt zu werden, wie sie die Wirtschaft vorgaukelt, und um nicht ihren Modellen hörig zu werden, noch sich jener "Logik der Welt" anzupassen, die so sehr der Logik Gottes entgegen steht. Es ist ein Finden von Zeitspannen der Ruhe um uns herum, um Seine Anwesenheit zu spüren. Er spricht zu dem, der durch das Gebet in Gemeinschaft mit Ihm tritt. Er spricht und gibt Weisheit zum Verständnis der Ereignisse der Welt, Mut, um sich nicht mitreißen zu lassen und über ihnen zu stehen. Das Wort Christi ist das einzige, das eine Antwort auf die Fragen geben kann, die unsere Seele bewegen. Auch wenn es scheint, dass die dunklen Kräfte die Oberhand haben, weiß der Gläubige, dass das Böse und der Tod nicht das letzte Wort haben. Darauf baut die christliche Hoffnung, davon ernährt sich im Augenblick unser betendes Vertrauen (Hl. Vater, Generalaudienz vom 12. September 2001).
Haben wir also Mut! Wir sind zu einer Hoffnung gerufen, die für uns Sicherheit ist. Christus hat die Welt schon gerettet; die Kräfte des Bösen werden nicht überwiegen! Mit dem hl. Vater vereint, kraft des Schutzes Mariens, schreiten wir auf unseren Weg mit neuem Vertrauen voran. Gebet und Fasten seien unsere Waffen, Waffen, die nicht trennen, sondern verbinden, die nicht verletzen, sondern heilen, die nicht Hass säen, sondern Frieden und Leben. Tragen wir Frieden in unsere Herzen, in unsere Familien, in den Herzen der Personen, denen wir begegnen. Alles andere überlassen wir Gott!

Nuccio Quattrocchi

 

 

Botschaft Mariens vom 25. Oktober 2001

"Liebe Kinder, auch heute rufe ich euch auf, von ganzem Herzen zu beten und einander zu lieben. Meine lieben Kinder, ihr seid auserwählt, für den Frieden und die Freude Zeugnis zu geben. Wenn es keinen Frieden gibt, betet, und ihr werdet ihn empfangen. Durch euch und euer Gebet, meine lieben Kinder, wird der Friede in die Welt zu fließen beginnen. Deshalb, meine lieben Kinder, betet, betet, betet, denn das Gebet wirkt Wunder in den Herzen der Menschen und in der Welt. Ich bin mit euch und danke Gott für jeden von euch, der das Gebet ernsthaft angenommen hat und es lebt. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid."

Ernsthaft Zeugnis ablegen

Während des letzten Abendmahls, als sich Judas entfernt hatte, sagt Jesus: "Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch, nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch." (Joh. 14,27) In Wirklichkeit ist die Welt nicht fähig, den wahren Frieden zu geben. Einen Frieden höchstens, den die Welt sich geben kann - und das ist schon viel - ist allein ein friedliches Zusammenleben. Der Friede, den Christus verkündet, als er sich von den Seinen verabschiedet und den Er als Auferstandener als Geschenk bringt (vgl. Joh. 20,19-26), ist nicht nur Freisein vom Krieg, noch baut er auf irgend welche Form von Macht. Er ist tiefe Gemeinschaft zwischen Sohn und Vater, Frucht der gekreuzigten Liebe, die gleichzeitig Vernichtung und Herrlichkeit (vgl. Phil 2,6-11), Tod und Leben ist. Allein von Gott können wir den wahren Frieden empfangen und nur in Christus erhalten, denn Er ist unser Friede (vgl. Eph 2,14). Seit den ersten Erscheinungen lehrt uns Maria den Weg des Friedens. Sie, die sich als die Königin des Friedens vorstellt (Botschaft vom 25.07.1988), ladet uns mit unendlicher Geduld ein, unsere Rolle als Kinder in der Hingabe Gottes, im Gebet, im Fasten, wieder zu finden. Jesus Christus ist unser Friede und Maria führt uns zu Ihm, entfaltet Ihre Mutterschaft uns in Christus zu zeugen und Christus in uns.
Auch heute rufe ich euch auf, von ganzem Herzen zu beten und einander zu lieben. Ins Gebet eintreten heißt, mit Gott Gemeinschaft zu haben; das Gebet ist echt, wenn es zur Gemeinschaft mit Gott führt und in der Folge wenn es ein Eintauchen in die Liebe ist, denn Gott ist die Liebe (vgl. 1 Joh 4,8). Somit übersteigt die menschliche Liebe die eigenen Grenzen, um die erlösende Macht und Kraft der göttlichen Liebe einzunehmen: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe (vgl. Joh 15,12). Meine lieben Kinder, ihr seid auserwählt, für den Frieden und die Freude Zeugnis zu geben. Wir müssen den Mut haben, an diese Worte zu glauben und nicht auf unsere Unwürde, noch auf die menschliche Ohnmacht zu schauen, sondern unseren Blick auf Jenen zu richten, der durchbohrt wurde. Es ist nötig, sich lieben zu lassen, sich Ihm hinzugeben. Das darf nicht ein für allemal geschehen, sondern, Stunde um Stunde, in den kleinen und großen Prüfungen des Alltags, bei allen frohen oder traurigen Ereignissen unseres Daseins. Und wenn wir auf unserem Weg auf Kalvaria nicht zögern, über uns selbst zu weinen, sondern immer noch Zeugen des Friedens und der Freude zu sein imstande sind, dann wird der Frieden durch uns in die Welt zu fließen beginnen. Von Frieden und Freude zu zeugen ist den lebenden Christus in uns zeigen. Ist der Friede nicht vorhanden - und heute ist er es nicht - betet und ihr werdet ihn empfangen. Das Gebet wirkt Wunder in den Herzen der Menschen und in der Welt. Das Gebet bringt Frieden, den wahren Frieden, in unserem Herzen und auf die ganze Welt. Maria erinnert uns an eine elementare Wahrheit unseres Glaubens, die grundlegend ist. Nehmen wir mit großem Ernst Ihre Einladung an und unser persönlicher Geschichtsablauf und jener der ganzen Welt wird sich ändern.

N.Q.

 

 

Johannes Paul II. in Zentralasien

Im Zeitraum vom 22. bis 27. September hat Johannes Paul II. seine 95. Pastoralreise absolviert, indem er die ehemaligen Sowjetrepubliken Kasachstan und Armenien besuchte, wo er mit der üblichen Herzlichkeit aufgenommen wurde, sei es von Seiten des Volkes, als von den zivilen und religiösen Vertretern.
In Kasachstan sind die Katholiken eine kleine Minderheit (weniger als 2%), gegenüber der muselmanischen Mehrheit (50%) und den Orthodoxen (30%). Während der in der Hauptstadt Astana gefeierten hl. Messe, an der außer den Katholiken, Orthodoxen, Protestanten, eine große Zahl Muselmanen, teilnahmen, hat der Papst vor allem über den Frieden, die Religionsfreiheit und die Menschenrechte gesprochen. Die Worte des Papstes zielten nicht nur auf die Lage in Kasachstan, sondern auf die internationale Krise ab: der Papst hat jegliche Gewalt verurteilt, mehr denn je, als diese eine religiöse Rechtfertigung sucht: Hass, Fanatismus und Terrorismus entweihen des Namen Gottes und entstellen das wahre Bild des Menschen. Indem er bekräftigte, dass die katholische Kirche den wahren Islam respektiere, hat er die Christen und Muselmanen neuerlich eingeladen, für die Kultur der Liebe zu arbeiten.

Heute ist Kasachstan, gleich wie die anderen Länder, die aus der kommunistischen Diktatur hervor gegangen sind, die vom Atheismus und der Verachtung der religiösen Werte geprägt war, dem Risiko des Materialismus ausgesetzt: Der lange Winter der kommunistischen Herrschaft, mit seinem Anspruch Gott aus den Herzen des Menschen zu reißen, hat oft die geistlichen Inhalte der Kultur dieser Völker abgetötet. Man stellt deswegen eine Armut an Idealen fest, die die Menschen gegenüber den Mythen des vom Westen importierten Konsumismus und Hedonismus aussetzt. Die Worte des Papstes haben bei einem Treffen mit jungen Universitätsstudenten Bestätigung gefunden. Ein kasachischer Student erklärt: "Nach dem Ende des Kommunismus, haben wir uns davon täuschen lassen, dass die materiellen Güter die Freude schenken. Heute sind viele meiner Altersgenossen auf der Suche nach echten Werten." Der Papst hat schließlich bekräftigt, dass nichts Irdisches voll zufrieden stellen kann. Öffnet euch demjenigen, der euch aus Liebe erschaffen hat und aus euch würdige, freie und schöne Geschöpfe machen will.
Das zweite Reiseziel in den Kaukasus war Armenien, das sich rühmen kann, erstes christliches Reich der Geschichte zu sein: die Bekehrung zum Christentum des Reiches Armenien erfolgte in der Tat im Jahr 301, und dieses Jahr feierte die Armenische Kirche 1700 Jahre Christentum. Die Apostolische, Armenische Kirche, vom Patriarchen Catholicos geführt, gehört zu den orthodoxen, orientalischen Kirchen (oder den alten, orientalischen Kirchen), die im V. Jahrhundert die Beschlüsse des Konzils von Kalkedonien (451) ablehnen, das feststellte, dass in Christus zwei Naturen sind (die göttliche und menschliche), in einer Person. Seit Jahrhunderten ist die Armenische Kirche nicht im Einklang weder mit der Katholischen Kirche, noch mit den orthodoxen Schwesternkirchen. Aus diesem Grund haben der Papst und der Catholicos Karekin II. die Eucharistie nicht zusammen gefeiert. Trotzdem versucht man heute anzuerkennen, dass theologische Verschiedenheiten des V. Jahrhunderts keine andere Christologie ausdrücken (d.h. eine andere Art Christus zu verstehen), sondern nur eine andere Art, um denselben Glauben auszudrücken.
In Vergangenheit war die armenische Kirche schweren Verfolgungen ausgesetzt: 1915 haben die Türken mehr als 1,5 Millionen Armenier ausgerottet, während die europäischen Mächte im Verlaufe des Ersten Weltkrieges gleichgültig zusahen. Dieses Massaker, auf das für Jahre die Politik des Stillschweigens herabsank, stellt mit der hebräischen Shoa und der Vernichtung der Indianer Nordamerikas, den größten Völkermord der Geschichte dar. Während die Prälaten über theologische Fragen diskutierten, hat das armenische Volk, von Muselmanen eingekreist, den christlichen Glauben als Kennzeichen der eigenen Identität betrachtet, der gegebenenfalls auch das Martyrium kosten konnte. Heute sind die theologischen Fragen zum größten Teil überholt und die Papstvisite hat einen großen ökumenischen Wert: der Catholicos war während der ganzen Reise Johannes Paul II. anwesend und dieser konnte sich der Gastfreundschaft in seinem Hause erfreuen; sie haben öffentliche und private Momente zusammen erlebt, gemeinsam haben sie Reden gehalten und das Volk gesegnet.
Heute stellen sich gemeinsame Herausforderungen für alle Christen, die Einsatz, Zusammenarbeit, Vergebung und gegenseitige Achtung erfordern: es besteht Unwissenheit über die Inhalte des Glaubens; die Sekten dringen ein, die einen heftigen Effekt auf die Leute verursachen; der Bezug zur Moral ist durch den Atheismus zerstört; die soziale Ungerechtigkeit und Korruption breiten sich aus; viele leben in Armut. In Armenien, wie im Kasachstan, oder in Afrika und Amerika müssen die Christen heute ein Zeugnis der Brüderlichkeit und pastoralen Einheit ablegen, damit die Welt glaube. Heute und Morgen!

Mirko Trabuio

 

Untolerantes Klima in Indien

Die christliche Gemeinschaft hat in Indien kein leichtes Leben. Ihnen gegenüber zeigt sich seit einiger Zeit eine starke Feindseligkeit von Seiten fundamentalistischer Hindu-Gruppen. Einer der letzten Fälle geht auf ein paar Monate zurück, als zwei katholische Ordensschwestern mit Eisenstangen und Stöcken geschlagen wurden. Man kann zwar nicht sagen, dass eine regelrechte Verfolgung im Gange sei, aber seit die nationalistische Regierung des Atal Vajpayee an die Macht kam, haben sich eine Reihe von Angriffen und Gewalttaten ereignet. Für die fremden Missionaren hat sich die Lage verschlechtert, da die Regierung keine Visa mehr erteilt. Den zum christlichen Glauben konvertierten Indern wird das Recht auf Arbeit verweigert.

 

Eine apostolische, geostrategische Pilgerreise

Kasachstan - wo sich Europa und Asien kreuzen

von P. Daniel Ange

In der Homelie am 15. August 2001 in Castel Gandolfo, sagt Johannes Paul II., anlässlich seiner bevorstehenden, apostolischen Pilgerreise nach Kasachstan und Armenien: Ich vertraue dir, Maria, den Ablauf dieses neuen Abschnittes meines Dienstes an der Kirche und Welt an... Eine geschichtsträchtige Pilgerreise, wie jene in die Ukraine, Länder (mit Kasachstan und Armenien AdR) der ehemaligen UdSSR, vom Blut unzähliger Märtyrer getränkt. Die Reise nach Kasachstan ist besonders "geostrategisch". Dieses Land von der Größe 5 mal Frankreichs und 70 mal Belgiens, ist Übergang zwischen Osteuropa (vom ideologischen Kommunismus befreit) und China (noch unter der kommunistischen Unterdrückung).
Man erwartet den hl. Vater inbrünstig. Daniel Ange hat das Geschenk erhalten, Jugendliche für ein Treffen für Asien - Kontinent des dritten Jahrtausends der Kirche - vorzubereiten, das als entscheidend angesehen werden kann: "Nach der großen Freude, am XII. Festival der Jugend in Medjugorje teilgenommen zu haben - erzählt der französische Priester - hatte ich auch das Geschenk nach dem "kleinen Medjugorje" im Kasachstan aufzubrechen und die katholischen Jugendlichen auf die Begegnung mit dem hl. Vater vorzubereiten".

Ein Atoll in einem unübersehbaren Weizenfeld!

Eine unendliche Steppe, duftend vom Wermut, der sein Aroma beim Zertreten von sich gibt. Einen Horizont dem das Auge nicht folgen kann. Ab und zu in der Ferne erspäht man selten das Kräuseln einer Reihe von Bäumen. Ein Atoll im Ozean ist das kleine Dorf, das ein paar Hundert Fokolare zählt: Oijorne, verloren im weiten Kasachstan des Nordens, 300 Km von Omsk (Sibirien) und 400 Km von Astana, die neue, feurige Hauptstadt. Diese Oase ist aus dem Nichts mitten in der Wüste 1936 entstanden, während der ersten Welle der stalinistischen Massendeportationen. Ich hatte die Gelegenheit, einige Entronnene zu treffen, die aus ihren Häusern in Galizien entwurzelt wurden (Westukraine, damals Polen). Kleine, alte Männlein mit ihren Frauen, das Gesicht zerfurcht, nicht so sehr wegen der heißen Sommer (+ 40°) und den polaren Wintern (-50°), sondern wegen der Dramen, die wie glühendes Eisen ihre erste Jugend gezeichnet haben.
Bei ihrer Ankunft waren sie 5-15 Jahre alt. Bei der ersten Welle konnten sie manchmal eine oder zwei Kühe mit nehmen, bei der zweiten Welle (1939-1941), ganze zwei Stunden vor Abreise benachrichtigt, nur ein paar Koffer und armselige Kartons. Nach einer Woche in Viehwaggons, ohne Speise und Trank, brachte sie ein LKW mitten in die Steppe. Nummern auf Pfosten grenzten die verschiedenen Zonen ab. Also waren sie wie Bojen bei hohem Seegang hingeworfen, arrangiert euch! Sie tauschten mit den kasachischen Nomaden, die Stalin gerade aus ihren Zelten gerissen hatte, um sie mit Gewalt sesshaft zu machen, ihre armseligen Dinge (eine Tasche für ein Kilo Salz, ein Ring für ein Kilo Weizen).
Wenn sie während des kurzen Frühlings ankamen, hatten sie noch die Zeit für die Saat und eine Hütte zu bauen, bevor der Winter einbrach. Kamen sie im Oktober an, blieb ihnen nichts anderes übrig, als ein Loch zu graben und mit Zweigen abzudecken, während das Eis das Dach bildete. Sie kauerten sich der eine an den anderen geschmiegt für die Dauer von sechs Monaten zusammen, in Erwartung, dass das Wetter auftaute, und die Steppe erblühte mit Tausenden von Blumen. Während der Schneestürme gingen viele in dieser weißen Wüste verloren...
Im Jahr 1941 werden es dann Deutsche aus dem Wolgagebiet sein, die noch weiter "hinausgeworfen" werden, in die Ebene ohne Ende. Als Nazis verdächtigt (wo doch ihre Deportation nichts als eine Folge ist), werden sie von den bereits ansässigen Deportierten schlecht empfangen. In den wachsamen Augen Moskaus, waren diese Dörfer Gefängnisse: es war verboten, die eigene Familie in einem anderen Dorf zu besuchen. Manchmal ging man bis an die Grenze der Kolchose, um von der Weite unerreichbare... Cousins zu erspähen!
Im Jahr 1941 geschah ein außerordentliches Wunder, das sie mit Tränen in den Augen erfleht haben. Es herrscht eine furchtbare Hungersnot... Ein Toter nach dem anderen. Das ganze Dorf fleht zur Königin des Himmels. Also nun: am 25. März, plötzliches Auftauen, nie so schnell gewesen! Es erscheint ein 7 Km langer See, der sich unter dem Schnee gebildet hat und 70 m tief war, voll von großen Fischen. Zwei Netzwürfe waren ausreichend um einen Karren zu füllen und es kamen sogar Leute aus dem fernen Karaganda (650 Km entfernt), um Nahrung für die große Stadt zu holen. Im Laufe der Jahre wurde der See kleiner, wie sich die Lebensbedingungen verbesserten. Jetzt ist nur mehr ein großes Moor vorhanden.
Ich treffe mich mit Mitgliedern der Abordnung, die in den achtziger Jahren das Risiko auf sich genommen haben, nach Moskau zu kommen, um die Genehmigung zum Bau einer Kirche einzuholen. Das Vorhaben wurde abgewiesen. Im Jahr 1990 kommt aus Polen endlich ein Priester, als Seelenfischer - ein noch größeres Wunder als jenes mit den Fischen! Thomas Peta, seit zwei Jahren junger Bischof der Hauptstadt, der selbe, der die Freude hat, seinen hl. Vater zu empfangen.
Kommt man nach Stunden der Reise durch die Steppe dort hin, wird man von dieser Wirklichkeit gefangen... Es ist ein einfaches Zeichen, das der katholischen Kirche von Kasachstan gleicht: jung, arm, einfach, geweiht. In der Folge haben die Behörden endlich dem Druck der Bevölkerung nachgegeben und man baut eine weiße Kirche mit zwei Türmen, die der Königin des Friedens geweiht wird. Das erste marianische Heiligtum in Kasachstan.

Die Samen unter dem Eis, die Blumen im hellen Sonnenschein!

P. Thomas war später in Medjugorje überrascht, zu entdecken, dass Sie sich selbst diesen Titel gegeben hatte. Genau 20 Jahre, an diesem 6. August, stellt er fest, dass diese kleine Kirche eigenartig jener dem Heiligtum in der Herzegowina ähnelt. Das gesehen, erstellt er eine Kopie des großen Kreuzes vom Krizevac auf einem vulkanischen Hügel auf, das er den Märtyrern des Kasachstan widmet. Er nennt Ojiorné das kleine Medjugorje des Kasachstan...
Seit vier Jahren hat P. Thomas die Organisation und Animation eines Nationalen Festivals der Jugend der Gemeinschaft der Seligpreisungen überlassen, um das Fest Maria Aufnahme zu feiern. Dieses Jahr bin ich eingeladen worden, um sie auf die Ankunft des hl. Vaters vorzubereiten und ich hatte die übergroße Gnade, vom Internationalen Festival von Medjugorje (12.000 Jugendliche aus 25 Ländern) zu diesen 300 (numerus clausus, leider) Jugendlichen aus Kasachstan über zu wechseln! Allein aus logistischen Gründen. Angesichts der Hitze und des Fehlens jeglichen Schattens, ist es nötig, dass alle in der Kirche unter kommen. Jedenfalls ist das eine beträchtliche Zahl, wenn man die Anzahl der Katholiken und di Entfernungen berücksichtigt.
"Kleine Herde, sei ohne Angst!"... Die Handvoll Jugendlicher dieser so kleinen katholischen Kirche, wie sehr bedarf sie des Trostes, der Ermutigung und vor allem der Liebe!
"Dir ist das Reich geschenkt!" Ja, ich sah es mit meinen Augen, das Reich spiegelte sich am Ende des Treffens auf den verklärten Gesichtern, nach langen Stunden der Anbetung des Königs in Seiner eucharistischen Demut. In diesem Dorf ist das Allerheiligste das ganze Jahr Tag und Nacht ausgesetzt und die Schönheitsoperationen (Beichten) haben ihnen die göttliche Schönheit als Kinder Gottes zurück gegeben.
Drei starke Augenblicke: Der Marsch über 14 Km betend, singend, beichtend, bis zum großen Kreuz. Indem ich ihre Häupter über die Ähren der Kornfelder herausragen sah, in unübersehbarer Weite, bereit zur Ernte, dachte ich: Sie sind es, die Ernte der Märtyrer! Sie wären nicht gewachsen, wenn die Saat - Eltern und Großeltern - nicht unter der dicken Eisschicht während nicht endend wollender Winter ausgeharrt hätte: jener Winter der Verfolgung, der diesen ganzen Ostblock in eine weite Eisscholle verwandelt hat. In der Tat, zum größten Teil sind diese Jugendlichen Neffen der seinerzeit Deportierten.
Nachts, am Vorabend des 15. August, ein weiterer Marsch, und diesmal zum Ort der Wunder der Fische. Dort die Weihe eines jeden der Madonna, vor einem großen Feuer, indem man unter eine grüne Laube hindurch geht, Symbol Mariens als unsere Himmelspforte, denn Sie ist die erste, irdische Pforte für Gott.
Um sie herum die "Omas", alle Deportierte! Der Samen, der heute solche Ähren bringt, sind nicht allein die Märtyrer, sondern diese demütigen Entronnenen, die ihren Kindern den Glauben übertragen haben, während dieser schrecklichen, priesterlosen Jahre, ohne Sakramente, ohne Kirche. Unermüdlich war mein Blick über die reinen Gesichter von 15-25-Jähringen auf die nicht verwelkten, jedoch vorzeitig Gealterten: alles Gesichter "für Ikonen"! Zwei scheinbar fremde Welten, jedoch hingegen lebendig unter einander verschmolzene Generationen. Nicht ein einziger dieser Jugendlichen wäre hier ohne ausdauernder Geduld, Zähigkeit und Mut jener, die nicht geleugnet, nicht verraten, nicht nachgegeben haben. Die verborgen ausgeharrt haben, um der folgenden Generation das Geheimnis ihres Lebens zu übertragen. Ihre Großeltern hörten das ganze Jahr über Gegensätzliches: in der Schule, bei Angriffen auf den Glauben, daheim, ein ruhiges Bad des Glaubens. Wenige haben sich von der Ideologie, die auf sie einhämmerte und Slogans den ganzen Tag von sich gab, anstecken lassen. Frater Marcin Babraj, polnischer Dominikaner, 1939 im Alter von 6 Jahren hierher deportiert:

"Als ich von weit her den vulkanischen Hügel sah, dachte ich, dass das Land der Freiheit auf der anderen Seite begann. Ich träumte hinauf zu steigen, um dieses Dorf von oben zu betrachten, es war aber streng verboten, das Dorf zu verlassen..." Als er viele Jahre danach zurück kam, sah er das große Kreuz der Märtyrer, greifbares Zeichen, dass die Freiheit nicht mehr nur dort war, auf der anderen Seite, sondern hier und heute!"

 

 

Botin der Gnade

Sie ist Slovakin von Geburt und zweites Kind in einer Familie, in der man hart arbeiten musste, um die fünf Kinder heranwachsen zu lassen. Aber die Eltern stützten sich auf einen starken Glauben, den sie an ihre Kinder weiter gaben trotz des Kommunismus und der von Gott weit entfernten atheistischen Regeln.
Terezia Gaziova wächst in diesem Umfeld auf und wird Hebamme, ein Beruf, den sie sehr lieben wird, weil sie das Leben liebt; aber gerade aus diesem Grunde bald wieder verlässt, denn sie will nicht bei Abtreibungen mithelfen.
Daneben widmet sie sich jahrelang Dialysepatienten. Da hat sie Zeit, über Sinn und Vergänglichkeit des Lebens nachzudenken, was nach und nach ihre Pläne umwirft. Beharrlich bittet sie Gott sieben Jahre lang darum, was ihre Sendung sei, die er für sie vorgesehen hat. Eines Tages erhält sie die Antwort. Es gibt keinen Zweifel: sie muss nach Medjugorje und sich dort der Pilger aus dem Osten annehmen, jener Menschen, die viel zu lange von der kommunistischen Ideologie dem Glauben fern gehalten wurden. Ihnen kann man helfen. Darum sagt sie zu.
Terezia, 32jährig, hold, sanft, heiter in jeder Situation, zieht alle an mit ihrer Ruhe und ihrem Lächeln: Sie hat ihren Ort gefunden. Seit vier Jahren lebt sie in Medjugorje und stellt sich dem Dienst an den Pilgern der ehemaligen UdSSR zur Verfügung, um ihnen die Möglichkeit zu geben, der Königin des Friedens zu begegnen. Terezia spricht fliessend Russisch und andere slavische Sprachen. "Sie haben weder Geld noch sonst Mittel, um hieher nach Medjugorje zu kommen", sagt Terezia, "aber ich bete, erbitte alles von Gott, und die Vorsehung verschafft mir das Geld für ihre Reise und sorgt für die Unterkunft und das nötige Essen. Es ist eine wahre Freude, ihre für die Gnade offenen Gesichter zu sehen und das Glück, hier zu sein."
Doch nicht alle können in die ferne Herzegowina reisen. Darum geht Terezia im Winter zu ihnen und bringt ihnen in einfachen Begegnungen von Herz zu Herz die Gnade von Medjugorje. Die junge Frau erzählt von ihren Erfahrungen, bringt die Botschaften der Madonna, spricht vielen von Gott, die nie in ihrem Leben etwas von ihm gehört haben. Ihre Freude überzeugt und spiegelt sich auf dem Gesicht jener, die ihr zuhören. "Ich fühle mich begleitet von Maria", fügt Terezia bei, "sie ist es, die mich führt und wenn ich spreche, spüre ich sie neben mir".

Vergangenen Herbst besuchte sie Kasachstan und weilte fünf Wochen bei P. Tomas (vgl. oben P. Daniel-Ange). Er ist Bischof der Diözese, die "das kleine Medjugorje" beherbergt. " Tief berührte mich jenes kleine, ferne Dorf, so nahe dem Herzen Gottes. Ich fühlte mich zu Hause: die Kirche wie jene von Medjugorje, der Kreuzberg, das Abendprogramm, die Ewige Anbetung ... Alles spricht von der Königin des Friedens, denn ihr ist jenes Dörfchen gewidmet. Nach und nach wird das Heiligtum auch in andern Ländern der ehemaligen Sowjetunion berühmt und viele kommen wallfahrend, um aus dem Gnadenstrom zu schöpfen, der Gott ihnen schickt. Der Himmel ist offen über dem "kleinen Medjugorje". Aber auch die Menschen sind offen, doch sind sie überaus arm. Sie brauchen unsere Hilfe", sagt Terezia. Sie benötigen Bücher für ihre religiöse Bildung und die Übersetzung der Botschaften. Viele Menschen sind auf der Suche. Es ist sehr wichtig, dass wir jetzt präsent sind, denn die Sekten sind sehr aktiv und missbrauchen die geistige Leere für ihre Zwecke". Terezia erweist sich als "Botin der Gnade", erwartet aber auch unsere Hilfe, unsern Beitrag. Reichen wir ihr die Hand!

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Heiligkeit aus Güte

Der Monat November lädt uns zu einem Überdenken der christliche Heiligkeit ein, die über das hinausgeht, was berechtigte und erprobte traditionelle Modelle beinhalten. Der Weg des Menschen, im besondern des christlichen Menschen, hat als seine letzte Bestimmung die Begegnung mit Gott. Im Unterschied zu andern ist der Heilige sich dessen bewusst: ja, vielleicht mehr noch als nur eine konsequent lebende Persönlichkeit ist ein Heiliger sich bewusst, dass ihn eine solche Begegnung erwartet. Und er harrt ihr entgegen. Die Heiligengeschichten vergangener Zeiten ermunterten dazu, den Heiligen in seinem Betragen, seinem Fasten, seinen Gebeten, seinem asketischen Absterben nachzuahmen. Es waren dies sicher Zeugnisse eines starken Glaubens, jedoch eher dazu neigend einem Gesetz die Treue zu halten als das Vertrauen in eine Person aufzubauen.
Auch heute ist es vonnöten, was früher war, zu schätzen, die Heiligen, die uns vorangegangen sind, zu verehren und von ihnen zu lernen. Doch ist es wichtig, dass jeder Einzelne seinen eigenen Weg zur Heiligkeit findet. Für den einen ist es der Weg, Gott im Studium nachzuforschen, für einen andern der des Gebets, für einen dritten der des Fastens, für diesen, wenn er isst, für jenen ist es das Schweigen in der Wüste, für einen andern wiederum der Weg im Dschungel der Strassen. Alle Menschen haben Zugang zu Gott, aber jeder hat seinen besondern Zugang. Der Weg hingegen, der allen Heiligen gemeinsam ist, ist der der Güte.
Die Vollkommenheit, die Jesus zur Nachahmung einlädt, ist die Güte des Vaters. Unser Gutsein, d.h. unsere Fähigkeit zu lieben, misst sich nicht an unserer Askese, unsrer Fähigkeit, uns und die andern von den Freuden des Lebens fernzuhalten und nicht zu fallen, vielmehr an unsrer Fähigkeit, die Andern anzunehmen, tolerant zu sein, auch mit uns selbst, das Gute untereinander zu teilen, das Positive in dem, der neben mir geht, zu sehen, wieder aufzustehen und dem andern beim Wiederaufstehen zu helfen. Mehr als uns etwas zu verbieten, gilt es, etwas herzugeben. Heiligkeit ist mehr als allein, arm, keusch und folgsam zu sein; sie ist gütig sein!

M.T.

 

 

Der Papst an der Seite Mariens

"Der Rosenkranz sei unsere Waffe!"

Der Oktober ist der Monat Mariens, der Königin des heiligen Rosenkranzes. Im gegenwärtigen internationalen Umfeld lade ich alle - Einzelpersonen, Familien, Gemeinschaften - dazu ein, wenn möglich jeden Tag den Rosenkranz für den Frieden zu beten, damit die Welt vor der niederträchtigen Geissel des Terrorismus bewahrt werde!
Das ist der Appell des Papstes als Antwort auf die Ausbreitung von Gewalt nach den Attentaten in Amerika. Wir stehen am Beginn des Monats Oktober, der der Rosenkranzkönigin geweiht ist. Mehrfach und bei verschiedenen Gelegenheiten wird während dieses gesegneten Monats der Heilige Vater diese Einladung wiederholen.

Wie könnte man die exakte Übereinstimmung mit den zahlreichen Bitten der Muttergottes in Medjugorje übersehen, die sie während der vergangenen 20 langen Jahre an uns gerichtet hat (beachten wir, dass die 20 Jahre Erscheinungen mit den 20 Jahren des Pontifikats Johannes Paul II. exakt übereinstimmen). Erneut gehen die Königin des Friedens und ihr "vielgeliebter Sohn" Seite an Seite in der Führung des Gottesvolkes. Bei verschiedenen Gelegenheiten (vgl. ECHO 159) ist in den Worten des Papstes der Inhalt der Botschaften Marias erkennbar, aber hauptsächlich überrascht die Gleichzeitigkeit ihrer Reden.
Auch heute, in einer von Krieg, Angst, Ungerechtigkeit, ungerechter Übergriffe, Elend verwüsteten Welt stimmen ihre Worte exakt überein wie zur Verstärkung der Stimme, um von vielen, wenn nicht von allen, vernommen zu werden. So im Angelusgebet vom 14. Oktober, wo der Pontifex seine Aufforderungen wiederholt: Am vergangenen Sonntag haben wir das Fest Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz gefeiert. Der gesamte Monat Oktober ist in besonderer Weise diesem schönen Gebet gewidmet, das dem Christkönig so sehr am Herzen liegt. Angesichts der gegenwärtigen internationalen Situation habe ich Einzelpersonen und Gemeinschaften eingeladen, den Rosenkranz für den Frieden zu beten. Auch heute erneuere ich diese Einladung und weise gleichzeitig darauf hin, dass der Rosenkranz eine Betrachtung der Geheimnisse Christi ist - in innigster Verbindung mit der allerseligsten Gottesmutter. Jemand hat etwas ironisch kommentiert, dies lasse die "Grossmütter-Frömmigkeit" wieder aufleben; einer solchen Ansicht widersprechen wirksam die Worte Wojtylas, indem er die äusserste Aktualität dieses Gebetes hervorhebt: Die zeitgenössische Spiritualität verspürt das tiefe Bedürfnis, gewissermassen zum Wesentlichen vorzudringen. Daher stellt man gegenwärtig eine vielversprechende Neuentdeckung der wahren Natur des Rosenkranzes als Gebet fest, das uns dabei hilft, Christus nahe zu sein, um ihn besser kennen zu lernen, seine Lehre zu verinnerlichen und sein Geheimnis zu leben. Wer könnt uns besser als Maria auf diesem Weg des Verstandes und des Herzens begleiten? Hierin liegt der Sinn der Wiederholung des "Gegrüsst seist du, Maria", das "der tragende Grund ist, auf dem sich die Betrachtung der Geheimnisse entfaltet" (Apostolisches Schreiben Marialis cultus, 46).
Nach der schrecklichen Tragödie des 11. September, den der Papst "ein Tag der Finsternis in der Geschichte der Menschheit" nennt, sind alle öffentlichen Auftritte des Nachfolgers Petri vom Gebet um den Frieden begleitet: In der Kirche erhebe sich mit dem Rosenkranzgebet, eine unablässige Bitte um den Frieden sowohl in persönlicher als auch in gemeinschaftlicher Form, mit dem Blick fest auf Jesus Christus, unsern Frieden, gerichtet. Der allerseligsten Jungfrau empfehlen wir alle Missionare des Evangeliums, und wir erbitten für sie die Kraft, Bauleute der Gerechtigkeit und des Friedens zu sein. In dieser so sorgenvolle Stunde wird auf der ganzen Welt für Frieden gebetet. Erheben auch wir unser inständiges Gebet zum Herrn durch die Fürsprache Marias, der Friedenskönigin.
Ein Monat nach den Ereignissen von New York leitete derselbe Papst das Gebet der Synodenväter und beschloss es am Abend mit dem Rosenkranz. Früher war das Rosenkranzgebet in den Familien ziemlich verbreitet, besonders am Abend - erinnert sich der Heilige Vater. Es ist ein klarer Aufruf an die Familien, den Brauch dieser gesunden Tradition wieder aufzunehmen, wie Maria es uns schon so viele Male wiederholt hat.

S.C.

 

 

Verleumdungskampagne gegen Medjugorje

Obwohl es evident ist, dass in den Botschaften der Muttergottes tiefe Wahrheiten enthalten sind, hat ein Teil der katholischen, italienischen Presse eine wahre Verleumdungspropaganda gegenüber den Ereignissen in Medjugorje und den betroffenen Hauptpersonen begonnen. Es ist eine schmerzliche Erkenntnis, die hart und schrill dem Jahr gegenübersteht, in dem Chöre von Glückwünschen aus der ganzen Welt die Königin des Friedens erreichen anlässlich der 20 Jahre ihrer ausserordentlichen Erscheinungen. In scheinbar unparteiischem Ton und scheinbar "pflichtgetreuer Chronik" wird da Bericht erstattet; in Wirklichkeit aber künden die Artikel von einer völligen Verfremdung dem gegenüber, was vorgefallen ist, und was sich in der Gnade Gottes auch heute wiederholt. Das bekräftigen wir natürlich im Glauben und in der Erwartung, dass die Kirche ihre Billigung hiezu geben wird.
Auch wenn man aus einigen "wichtigen Dokumenten" extrapolierte Informationen besitzt, die gemeinhin von den kirchlichen Behörden in Obhut gehalten werden müssten, hat man es nicht nötig gefunden, mit den direkt interessierten Personen in Kontakt zu treten, um die eigenen, willkürlichen Schlussfolgerungen auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen (Verweigerung des rechtlichen Gehörs). Unter anderem fragen wir uns, warum dieselben Bischöfe der Kurie es gestatten, die Archive zu "visitieren", anstatt die Privatsphäre derer zu schützen, die der Herr ihrer pastoralen Sorge anvertraut hat.
Was überrascht, ist die Sicherheit, mit welcher man die Lügen vorbringt. Aber vor allem erfüllt uns der sarkastische Ton mit Schmerz, der zeitweilig bis zur Unverschämtheit reicht, mit dem frontal "Fälle" und "Persönlichkeiten" analysiert werden, unbekümmert darum, dass dahinter Menschen stehen, die sich Gott und seiner Mutter hingegeben haben, und die immer wieder Unverstandensein und Schmähung erleben müssen.
Es ist der Weg der evangelischen Seligpreisungen: "Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird gross sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt" (Mt 5,11).
Sicher werden die "auf der ersten Seite aufgeschlagenen Muster" - man spricht von Manipulatoren und Manipulierten - grosse Wohltaten für ihr eigenes geistliches Leben daraus ziehen und auf dem Weg leuchten, den andere mit ihrem Skeptizismus, wähnend Gott besser zu kennen, verfinstern.
"Herr, deine Gedanken sind nicht unsere Gedanken". Dies ist das Gebet, das aus unserem Herzen quillt für alle Katholiken, die gerufen sind, Gott in Wahrheit und Demut zu dienen, damit sie aufmerksam auf die Prophezeiungen hören, die auch heute Gott vom Himmel zur Erde sendet. Prophezeiungen - Worte und Zeichen - aufgetragen, um einem Volk die Richtung zu weisen, das immerfort in der Wüste der Gleichgültigkeit und im Dunkel des Unglaubens tappt.

Ein Buch, erst kürzlich unter dem Namen Maria, Morgenröte des 3. Jahrtausends, Verlag Ares, publiziert, ist die Frucht zweier Journalisten, die - wie sie selbst im Vorwort schreiben - "... von Medjugorje gefahren sind mit dem Vorsatz, eine keimfreie Untersuchung zu machen, aber sie sind zurückgekehrt mit dem unwiderstehlichen Wunsch, Zeugnis zu geben". Sie wechseln zwischen Chronik und Erzählungen, auch Antworten auf die verschiedenen Anklagen, die auf Medjugorje gerichtet wurden.
Es ist eine der vielen Stimmen, die sich bemühen, allen von der Freude über die selbst erfahrene Bekehrung zu erzählen. Stimmen, die persönlich die Grösse des Geschenks einer Mutter erfahren haben, die ihre eigenen Kinder mit Weisheit und Liebe nährt. Stimmen, die gegen den klaren Willen kämpfen, Medjugorje mit einer einzigen Schwammbewegung wegzuwischen, weil es dem vielleicht unbequem ist, der es vorzieht in Ruhe und Sicherheit zu leben, in der "lieben , alten Ordnung der Dinge".

Stefania Consoli

 

 

NACHRICHTEN VON DER GEWEIHTEN ERDE

Mirjana: Wenn ich die Muttergottes sehe, sehe ich das Paradies

"An jenem Nachmittag des 24. Juni 1981 war ich die Erste, die zusammen mit meiner Freundin Ivanka die Muttergottes auf dem Hügel sah; aber bis dahin hatte ich nie von marianischen Erscheinungen auf der Erde sprechen gehört. Ich dachte, die Muttergottes ist im Himmel und wir können höchstens beten zu ihr".
Das ist der Anfang einer tief empfundenen, intensiven Geschichte, die Mirjana Dragicevic-Soldo seit nunmehr über zwanzig Jahren durchlebt, seitdem die Jungfrau Maria sie auserwählt hat, Zeugin ihrer Liebe und ihrer Gegenwart inmitten der Menschen zu sein.
In einem Interview mit Glas Mira erzählt Mirjana nicht nur von den Ereignissen sondern auch von ihren Empfindungen, die sie während dieser zwanzig Jahre in Gemeinschaft mit Maria erlebt hat.

Der Anfang

"Als Ivanka mir sagte, die Gottesmutter sei auf dem Podbrdo, schaute ich kaum hin, denn ich dachte, dies sei absolut unmöglich. Ich antwortete mit einem "Spruch": "Ja, die Muttergottes wird wohl nichts anderes zu tun haben als zu dir und zu mir zu kommen". Darum stieg ich den Hügel hinab, aber etwas bewegte mich dann, zu Ivanka zurückzukehren , die ich noch an der selben Stelle wiederfand. "Schau doch, ich bitte dich!" - lud Ivanka mich ein. Als ich mich umdrehte, sah ich eine Frau in grau gekleidet mit einem Kind im Arm. Ich kann nicht beschreiben, was ich empfand: Glück, Freude oder Angst. Ich wusste nicht, war ich tot oder lebendig oder nur einfach erschrocken. Etwas von all dem. Ich konnte nichts anderes tun als schauen. Da stiess Ivan zu uns, gefolgt von Vicka. Nach Hause zurückgekehrt sagte ich sofort zu meiner Grossmutter, dass ich die Muttergottes gesehen hätte, und selbstverständlich war die Antwort skeptisch: "nimm den Rosenkranz und bete, und lass die Muttergottes im Himmel, wo ihr Platz ist!". Ich konnte nicht schlafen in dieser Nacht. Es gelang mir erst ruhig zu werden, als ich den Rosenkranz zur Hand nahm und die Geheimnisse durchbetete. Tags darauf "spürte" ich, dass ich mich an denselben Ort begeben musste und dort fand ich auch die andern. Es war der 25. Als wir die heilige Jungfrau sahen, rückten wir uns das erste Mal um sie herum zusammen. - So war es, als unsere täglichen Erscheinungen begannen".

Die Freude jeder Begegnung

"Wir hatten keinen Zweifel: diese Dame war niemand anders als die Jungfrau Maria, denn als ich die Madonna sah, sah ich das Paradies! Nicht nur sah ich es, sondern ich spürte es im Innern meines Herzens. Ich fühlte, deine Mutter ist mit dir. Es war, als lebte ich in einer andern Welt; es war mir gleichgültig, ob auch die andern glaubten oder nicht. Ich lebte nur im Warten auf den Moment, wo ich sie wiedersehen würde. Weshalb hätte ich lügen sollen? Übrigens war es zu jener Zeit alles andere als gemütlich, Seherin zu sein! All diese Jahre hindurch ist die Madonna dieselbe geblieben, aber die Schönheit, die sie ausstrahlt, ist nicht zu beschreiben. Ein paar Sekunden vor ihrer Ankunft spüre ich in mir eine Empfindung von Liebe und Schönheit, so stark, dass das Herz zerspringen will. Ich bin mir aber nie besser vorgekommen als andere, nur weil ich die Muttergottes sah. Für sie gibt es keine bevorzugten Kinder, wir sind für sie alle gleich. Das ist es, was sie mich gelehrt hat. Sie hat sich meiner bedient, damit ich ihre Botschaften überbringe. Ich habe sie nie für mich persönlich um etwas gefragt, auch wenn ich im Leben etwas wünschte; ich wusste, sie hätte mir wie jedem andern geantwortet: knie nieder, bete, faste, und du wirst es erhalten".

 

Der Auftrag

"Jeder und jede von uns Sehern hat einen speziellen Auftrag erhalten. Mit der Mitteilung des zehnten Geheimnisses wurden die täglichen Erscheinungen unterbrochen. Ich bekomme jedoch "offiziell" den Besuch der Gottesmutter jeweils am 18. März. Es ist mein Geburtstag, aber nicht das ist der Grund, sich mir zu zeigen. Den Grund, diesen Tag zu wählen, wird man später verstehen (oft scherze ich, wenn ich daran erinnere, dass die Madonna mir nie zum Geburtstag Glück gewünscht hat!). Darüber hinaus erscheint mir die Gottesmutter am 2. eines jeden Monats, ein Tag, um mit ihr zusammen meinen Auftrag zu überdenken: für die zu beten, die nicht glauben. Die schrecklichen Dinge, die in der Welt geschehen, sind die Folge dieses Nichtglaubens. Für sie zu beten heisst also, für unsere Zukunft beten. Die heiligste Jungfrau hat mehrfach bekräftigt, dass, wer mit ihr in Verbindung tritt, die "Ungläubigen" (sie verwendet diesen Ausdruck nie, sonder sagt: "die, die der Liebe Gottes noch nicht begegnet sind") umwandeln kann. Das können wir nicht allein durch das Gebet erreichen sondern auch durch das Beispiel. Sie wünscht, dass wir durch unser Leben sprechen, so dass die andern Gott in uns sehen können.
Oft erscheint mir die Muttergottes traurig, voll Schmerz gerade wegen ihrer Söhne und Töchter, die noch nicht der Liebe des Vaters begegnet sind. Sie ist wahrhaft unsere Mutter, und als solche möchte sie, dass alle ihre Kinder das Glück im Leben finden. Uns bleibt nichts anderes, als entsprechend ihren Wünschen zu beten. Aber zuerst müssen wir zu unsern vom Glauben entfernten Geschwistern Liebe empfinden, und jede Kritik und Wertung meiden. Auf diese Weise beten wir auch für uns und wischen die Tränen aus den Augen Marias, die sie für die ihr fernen Kinder vergiesst.

(frei herausgezogen aus: Glas Mira)

 

 

 

* Willkommgruss dem neuen Pfarrer! - Fra Branko Rados ist Amtnachfolger von Fra Ivan Sesar, der nach nur einem Jahr Dienst in Medjugorje das Amt des Provinzialvikars und Leiters der Franziskanernovizen übernommen hat. Frau Branko, 34 Jahre alt, ist sehr offen und herzlich (wir haben ihn erlebt, wie er das Fest der Jugend leitete), dies ist eine sehr köstliche Gabe für seine neue Aufgabe als "Hausvater" von Medjugorje, wo er Pilger von grosser Verschiedenheit aufzunehmen hat.

* Eine weisse Statue anstelle des Kreuzes: - Am 8. September wurde auf dem Erscheinungsberg eine Marmorstatue der Königin des Friedens gesegnet, am Fest der Geburt Mariae. Aufgerichtet am Ort der ersten Erscheinungen ersetzt sie das Eisenkreuz, das wir zu sehen gewohnt waren. Sie ist ein Geschenk von Pilgern aus Südkorea (jedoch in Italien gehauen) die auf diese Weise ihre Dankbarkeit für alle durch die Vermittlung der Gottesmutter erhaltenen Gnaden ausdrücken wollten.

* Zum dritten Mal ist Ivan Vater geworden - Nach Christina und Michela wurde Anfangs September Daniele geboren. Ivans Familie lebt in Amerika und die Freude über die Geburt wurde durch die traurigen Ereignisse getrübt, die das ganze Land verdüstern. Die Ankunft eines neuen Lebens möge Hoffnungsträger für ein vom Tode getroffenes Volk sein.

(Aus Press Bulletin)

 

 

Kehrt zum ursprünglichen Eifer zurück"

Hören wir auf die Mutter des fleischgewordenen Wortes

"Bei der Verkündigung des Engels hat Maria im Herzen und im Leib das Wort Gottes angenommen und brachte der Welt das Leben" (Dogm. Konst. Lumen Gentium, Nr. 53). Sie ist auch "mit Ihrem Sohn durch ein unauflösbares Band verbunden", und "während der Predigt Jesu nahm Sie die Worte auf, mit denen Er alle jene selig pries, die das Wort hörten und bewahrten (vgl. Mk 3,35), wie Sie es auch selbst treu tat (vgl. Lk 2,19 u. 51) (daselbst Nr. 58). In dieser Zeit, "die durch Sie mit dem Himmel auf besondere Weise verbunden ist"(Botsch. v. 25.05.1996), hört Sie nicht auf, mit unermüdlicher, mütterlicher Zärtlichkeit, uns auf eine immer echtere und tiefere Öffnung zum Lebendigen Wort des Vaters auf zu rufen, das Sie selbst der Welt geschenkt hat und das sich auch heute immer noch Seinen Kindern als einzige und wahre Quelle der Freude, des Friedens und der Rettung anbietet.
In den Botschaften ladet die Madonna oft zum Lesen und zur Meditation der Heiligen Schrift ein. Schon in den ersten Jahren der Erscheinungen wendet Sie sich an die Gebetsgruppen: "Mögen sie die Bibel lesen uns meditieren!" (Botsch. v. 28.02.1984); und einige Monate später wiederholt Sie: "Ich will euch ein geistliches Geheimnis enthüllen. Wenn ihr stärker als das Böse sein wollt, stellt einen persönlichen Gebetsplan zusammen. Bestimmt am Morgen eine Zeit um einen Abschnitt aus der Bibel zu lesen, verankert das Wort Gottes in eurem Herzen und bemüht euch, dieses während des Tages zu leben, besonders in der Zeit der Prüfung. So werdet ihr stärker als das Böse sein" (Botsch. v. 19.04.1984). Das Wort Gottes im Herzen verankern, bedeutet, dieses das ganze Leben durchdringen zu lassen, sei es hinsichtlich der entscheidenden Aspekte, als auch in den scheinbar unwichtigen. Das Wort wird zum Motor und zur Orientierung im Dasein, sicherer Raster, um persönliche und äußere Ereignisse zu deuten, um die Gegenwart zu verstehen und Leitfaden für die Zukunft zu sein. Unter der Führung der Madonna wird der Jünger Christi ein Mitglied des messianischen Reiches der Bibel.

Den Pfarrmitgliedern von Medjugorje gibt die Madonna zwei Ratschläge: tägliches Lesen der Bibel und würdiger Platz daheim für das Aufbewahren des Buches der Bücher: "Ich lade euch ein, die Bibel jeden Tag in der Familie zu lesen. Stellt sie gut sichtbar auf, damit die euch zum Lesen und zum Gebet anregt" (Botsch. v. 18.10.1984). Sie ist kein Buch fürs Regal der Bibliothek oder für die unterste Schublade, sondern ein heiliger Gegenstand, wertvoller als alle anderen, der einen wertvollen Platz finden muss, inmitten des Hauses, um einzuladen, tagtäglich darin zu lesen. Vier Monate später drückt Maria nochmals Ihren Wunsch des geistlichen Wachstums der Familie aus, indem Sie zwei Werkzeuge nennt: "Jede Familie muss zusammen beten und die Bibel lesen" (Botsch. v. 14.02.1985). In der Tat besteht eine wesentliche Verbindung zwischen der besonderen Anwesenheit der Königin des Friedens unter den Menschen dieser Zeit und der Heiligen Schrift, die natürlich die Inhalte der Offenbarung nicht überlappt, da "Christus, der menschgewordene Sohn Gottes das einzige Wort des Vaters ist, vollkommen und endgültig, der durch Ihn alles sagt, und es wird kein anderes Wort sein, als dieses allein" (KKK, Nr. 55); das entstammt aber aus der einmaligen und nicht wiederholbaren Beziehung, die die Mutter mit dem Sohn verbindet, jenem Jesus, der der "Mittler der Offenbarung in Fülle" ist (Dogm. Konst. Dei Verbum, Nr. 2). Eine gnadenvolle Verbindung, im wahrlich reinstem Geist des "Magnificat", voll im bescheidenen und bewundernswerten Dienst am Wort Gottes, das Sie "in der Fülle der Zeiten" im Fleisch geboren hat und, im Gehorsam zum Auftrag als universale Mutter zu Füßen des Kreuzes, fort schreitet, um Ihn in den Herzen Ihrer Kinder durch alle Zeit hindurch zu gebären.
Allein angetrieben durch das Feuer der Liebe des Heiligen Geistes, der in Ihr lebt, brennt und in Fülle wirkt, fährt die Madonna in der Tat fort, sich den Plänen der Rettung des Vaters zu überlassen, auf dass Ihre Kinder die Augen für das "Verständnis der Schrift" gänzlich öffnen (vgl. Lk 24,45). Nicht so sehr auf der Grundlage eines rein intellektuellen Verständnisses der biblischen Texte, sondern im tiefen Bereich der Seele, in jenem Raum, in welchem das Wort Gottes - wenn es angenommen wird - als die rettendende Tat wirksam ist, indem eine neue, echte, tiefe und lebendige Gemeinschaft mit dem Wort des Vaters geschaffen wird, und durch dieses mit der ganzen Dreieinigen Familie: "Deshalb rufe ich euch wieder auf, in eurem Herzen und euren Gedanken das Wort Gottes zu tragen. Liebe Kinder, stellt die Heilige Schrift gut sichtbar in euren Familien auf, lest und lebt sie! Überlegt und betet, und so wird Gott in euren Herzen geboren und euer Herz wird froh sein" (Botsch. v. 25.08.1991); "Deshalb, liebe Kinder, betet und lest die Heilige Schrift, damit ihr durch mein Kommen in der Heiligen Schrift eure Botschaft entdecken könnt" (Botsch. v. 25.06.1991).

Die Madonna wünscht eine enge Beziehung der Gedanken und des Herzens herbei zu führen, die in das Dasein eines jeden übergehe, mit Hilfe der befreienden Wahrheit des Evangeliums, auf dass das Leben Gottes wahrlich in unseren Seelen entspringe, indem es einen Strom von Gnaden und göttlicher Freude erzeugt, die imstande sind, die geistlichen Wüsten unserer Zeit zum Erblühen zu bringen. Nur so können wir zu echten Missionaren werden, wirkungsvolle Träger und glaubhafte Zeugen der Wahrheit und der Liebe Gottes unter einer Vielzahl von Brüdern, die das Licht noch erwarten und die Maria durch unsere freie Antwort auf Ihren mütterlichen Ruf noch zu erreichen wünscht: "Durch euer Vorbild, liebe Kinder, werdet ihr die ausgestreckten Hände Gottes sein, die die Menschheit sucht. Nur so werdet ihr verstehen, dass ihr aufgerufen seid, Zeugschaft abzulegen und freudige Träger des Wortes und der Liebe Gottes zu werden" (Botsch. v. 25.02.1997). "Liebe Kinder, auch heute lade ich euch ein, fröhlich zu sein und freudige Christen zu werden, verantwortungsvoll und bewusst, dass euch Gott auf besondere Weise eingeladen hat, freudig ausgestreckte Hände zu denen zu werden, die nicht glauben, auf dass sie durch das Vorbild eures Lebens Glaube und Liebe zu Gott empfinden. Deshalb betet, betet , betet, auf dass sich euer Herz öffne und gegenüber dem Wort Gottes empfänglich werde" (Botsch. v. 25.11.1997).
Die Madonna erinnert uns aber, um das Wort Gottes in den Seelen lebendig und fruchtbar werden zu lassen, ist es nötig, sich vorher dem Gebet zu öffnen, Gebet, das ausdauernd und tief im Herzen verankert ist, um immer inniger in jene ewige Strömung der Liebe verwickelt zu werden, die übernatürlichen "Hunger und Durst" nach dem Wort erzeugt und aus uns echte Werkzeuge der Gnade und prophetischen Wahrheit in Ihren Händen macht: "Diese Zeit ist meine Zeit, deshalb, meine lieben Kinder, lade ich euch wieder ein zu beten. Wenn ihr die Einheit mit Gott finden werdet, werdet ihr den Hunger nach dem Wort Gottes spüren, und euer Herz, liebe Kinder, wird vor Freude überfließen. Ihr werdet, wo auch immer ihr seid, die Liebe Gottes bezeugen." (Botsch. v. 25.01.1997).

Giuseppe Ferraro (Fortsetzung folgt)

 

"Machen wir eine Familie" im Herzen Mariens

Sie in Medjugorje mit dem Mikrophon in der Hand zu sehen, immer bereit, den Pilgern die Worte der Franziskaner zu übersetzen, besonders diejenigen von Pater Slavko, war nichts ausserordentliches: Milona von Habsburg. Als gebürtige Deutsche hatte sie viele Jahre hindurch ihr Sprachtalent der Gospa zur Verfügung gestellt. Sie kann viele Sprachen und diente so in ihrer bescheidenen und diskreten Art, einfach und offen, und fand für alle Zeit. Wir haben sie erneut in Medjugorje getroffen, wo sie sich im vergangenen August wieder nützlich machte und jungen Franzosen beim Festival die Referate übersetzte. Jetzt hat sie ihr Leben geändert, hat in der Zwischenzeit geheiratet und ist Mutter geworden. Sie hat den Ruf, in der Welt kontemplativ zu sein - wie sie selbst erzählt - und in der Familie die Gnade eines geweihten Lebens zu führen,.verstanden.

F. Milona, was hast du für eine Lebenserfahrung hier an diesem Gnadenort gemacht?

In Medjugorje habe ich eine phantastische Lebensschule an der Seite von P. Slavko genossen von 1985 an, bis ich 1996 Medjugorje definitiv verliess. Ich beantwortete alle Briefe, die ankamen, aber vor allem unterstützte ich P. Slavko bei den Übersetzungen 4-5 Stunden täglicher Katechese, und waren sehr viele Pilger da, legten wir jeweils zwei Sprachgruppen zusammen: P. Slavko sprach deutsch, ich übersetzte ins Englische, oder er predigte italienisch und ich übersetzte ins Französische. Zudem half ich bei den persönlichen Begegnungen und Gesprächen, bei Reisen usw. Kurz, eine Arbeit, die mich von 9 Uhr früh bis zum Abend beschäftigte, wo ich noch die Gebete und Betrachtungen übersetzte, die im Pfarreiprogramm vorgesehen waren. Aber das war die leichtere und angenehmere Arbeit, d.h. es war nicht mehr Arbeit, es wurde Gebet. Ich habe hier auch während des Krieges gelebt und mit den Leuten der Herzegowina gebetet und gefastet, wahrhaft köstliche Zeiten, die ich nie vergessen werde. In dieser Schule habe ich den wahren Sinn unseres Daseins erkannt, vor allem habe ich daran Geschmack gefunden, im Herzen der Muttergottes zu sein. Sie war es, die mich in ihre Familie eintreten liess, in die Heilige Familie, und ich entdeckte, wie sie lebt, wie sie die Ehe sieht, und uns einlädt, die tiefe Freude der familiären Liebe zu erfahren, wenn sie in Gott gelebt wird.

 

F. Hattest du dir schon darüber Gedanken gemacht, zu heiraten?

Im Herzen hatte ich Verständnis für alle Schönheit einer Berufung zur Ehe, in meinem Kopf jedoch schwirrte immer die Idee von einem geweihten Leben in einer Kommunität herum. Nach und nach erkannte ich, dass ich auch bei der Wahl eines geweihten Lebens nicht um den Entscheid herumgekommen wäre, innerhalb oder ausserhalb eines Klosters zu leben, und dass diesbezüglich keine scharfe Trennlinie zwischen dem geistlichen und dem weltlichen Stand besteht. Es war die Muttergottes, die mich dies lehrte. Sie erklärte mir, dass wir als Kontemplative in der Welt leben müssen. Das ist die Berufung aller, ist die Berufung Mariens selbst. Dies verändert die Welt, schafft eine neue Welt, denn sie lässt uns in der Gegenwart Gottes leben und erinnert uns, dass Er jedem Ding, das wir tun, ständig das Leben gibt. Das ist die Zukunft der Welt. Wenn das fehlt, hat das nachfolgende Geschlecht keinen Boden, wo es wachsen kann. Fehlt der Boden, schafft Maria den Boden für jene, die kommen werden. Es war für mich schön, zu entdecken, dass Gott nicht nur "in den Klöstern" lebt sondern überall. Es liegt an uns, Ihn anzurühren und wie Maria im Vertrauen auf unsern Vater und Schöpfer durch die Erlösung des Sohnes im Heiligen Geist zu leben. Es ist Wirklichkeit, dass Er in uns lebt. Das ist die Schule Mariens, denn sie lebte so. Ich bin überzeugt, dass der Triumph ihres Unbefleckten Herzens in Erfüllung gehen wird, wenn Jesus König sein wird in der Fülle seiner Heilstat, wenn Gott überall wie ein Vater angenommen sein wird, wenn wir als lebendige Tempel des Heiligen Geistes bei jedem Atemzug zur Anbetung und Lobpreis werden: dann werden wir wie Maria sein.

F. Was erweckte in dir diese Überlegung?

Ich verstand, dass dies der entscheidende Ruf war, das Abenteuer in der Welt zu wagen. Ich zog von Medjugorje weg, ein Jahr bevor ich meinen künftigen Mann kennen lernen sollte. Ich konnte mich mit dem Gedanken, zu heiraten, noch nicht befreunden, auch nicht intuitiv, denn bis jetzt hatte ich die Ehe immer mit etwas Angst betrachtet. Mir kam sie vor wie ein verengtes Leben, ein etwas langweiliger Weg. In der Vergangenheit hatte ich zu viele verheiratete Männer getroffen, die für mich kein gutes Auge hatten. Sie suchten, was sie nicht haben durften. Ich fühlte in mir die Verdemütigung der Frau, die zu Hause geblieben war. Vielleicht betrachtete ich jene mit ein wenig Stolz, weil er in diesem Augenblick mich ihr vorzog. Dieses ehebrecherische Klima machte mir Herz-, Kopf- und Magenweh; ich bekam es mit der Angst zu tun. So sagte ich ein entschiedenes Nein zur Ehe. Aber es endete nicht hier ... Nein, es endete nicht hier, denn irgend etwas liess mir keine Ruhe. Ich zog mich in ein kleines Franziskanerkirchlein zurück in der Nähe meines Hauses in München und sagte offen zum heiligen Antonius: "Höre, wenn dieser Mann auf Erden lebt, vertraue ich ihn dir an. Hilf ihm zu werden, wie er sein muss. Ich weiss es nicht, kenne ihn nicht ...". Diese Geste gab mir klare Heiterkeit, ich hatte alles ihm anvertraut, in mir blieb nichts mehr zurück. Vergessen. So kehrte ich nach Medjugorje zurück.
Im Juli 1993 ahnte ich, dass eine Überraschung in meinem Leben auf mich zukomme und unternahm eine Art innere Einkehr begleitet vom heiligen Franz in Form einer kleinen Statuette in der Stille meines Hauses. Eines Tages näherte sich mir der Verantwortliche einer humanitären Vereinigung: " Ciao, schau Charlie, das ist Milona. Milona, das ist Charlie". Im gleichen Atemzug sah ich das Lächeln dieses hochgewachsenen jungen Franzosen, der mir unerwartet vorgestellt wurde, und im selben Augenblick sah ich auch sein Herz, sah nicht ihn, sondern sein "waches" Herz. Ich wusste nicht, dass in mir etwas so Lebendiges, so Tiefes wäre, ich spürte es hier zum ersten Mal. Es war ein leises Frühlingssäuseln... Ich grüsste und nahm wieder meinen Weg, meine Novene und mein Warten auf die Überraschung auf, ohne zu wissen, dass sie schon gekommen war. Ahnte ich irgendwie, dass er der Bräutigam war, den Gott mir bestimmt hatte?
Ach was. Er war jünger als ich, und hatte eben erst Gott entdeckt, und wie alle zu Beginn, wollte er ihm so nahe wie möglich sein; also dachte er ans Priestertum. Er suchte von mir nur geistliche Ratschläge zu erhalten. Das Gefühl der ersten Begegnung war noch lebendig in mir, aber ich wollte nicht in ein "Kind" verliebt sein, das Priester werden wollte. Sicher war es nicht das geweihte Leben, nach dem ich strebte. Aber das Herz wusste mehr als mein Kopf und so nahm ich es hin, ihn wieder zu sehen und mit ihm zu beten. Etwas vollkommen Neues trat in mein Leben. Ich entdeckte, dass es viel schöner war, miteinander zu beten. Dies war nicht meine Gewohnheit, ich war allein gewesen. Es gefiel mir, mit ihm zu beten, es war etwas Grösseres, Vollkommeneres.

F. Blieb auch er in Medjugorje?

Nein, wir entschieden uns, nach Frankreich zu fahren und zu versuchen, einen gemeinsamen Weg zu gehen. Aber ich wusste nichts mit einem "Boyfriend" anzufangen, wie mit einem Verliebten umzugehen. Ich hatte es verlernt. Es war eine völlig neue Entdeckung, in allem, wie für ein Kind, auch wenn ich mich schon alt fühlte mit meinen 35 Jahren. Im Eheunterricht für Verlobte lehrte man mich, was die Ehe wirklich ist. Man sagte mir, dass Jesus die Ehe schützt, aber auch ihr Zentrum ist. Ich gab mir Mühe, es zu glauben, ich, die eben dabei war, die reifen Priester in Medjugorje zu verlassen, um einem jungen Mann zu folgen... Doch der Herr zeigte mir, dass ich mich irrte: ich liess die Priester nicht wegen Charles stehen, ich war daran, tiefer in Ihn einzutreten, weil Er, der Herr, die Sicherheit auf jedem Weg ist. Er ist der Fels. Geschlagen in meinen Ängsten, hörte ich meinen Beichtvater sagen: "Weisst du, warum du in einem weissen Kleid zur Hochzeit gehst?" Mir schien es selbstverständlich: Symbol für die Jungfräulichkeit, etc. "Nein, weil du Braut Christi bist". Dies veränderte mich ganz. Ich würde mit dem Kleid der Braut Christi in die Kirche eintreten, die Kirche vertretend würde ich mich mit Ihm vereinen. Er ist der Jungfräuliche, und ich die Braut in weiss, weil ich den Jungfräulichen heirate. Nicht der physische Zustand, sondern Seine Jungfräulichkeit, sie ist die Fülle des Lebens, die Gott in sich hat. Ich hatte keine Angst mehr. Ich war im Begriff, die grosse Wirklichkeit, die göttliche und die kirchliche, in der vollkommenen Einfalt zu leben.

F. Kam so der Hochzeitstag?

Ja, er kam, wenn wir auch durch verschiedene menschliche Leiden hindurch gehen mussten. Allein die ewigen Wirklichkeiten waren so schön, so viel grösser als die menschlichen, dass ich diesen Weg als Geschenk Gottes lieben lernte. Ich und Charles lebten es in vollem Bewusstsein und in Dankbarkeit und nahmen unsere Schwachheit und unsere Grenzen an. Und dann kam Claire-Marie hinzu, ein wunderbares Mädchen, das heute 2 Jahre zählt und, ausser dass es mir Freude macht, mir bei der täglichen Umkehr hilft. Was soll ich noch sagen, ich weiss nur, wenn ich mit der Muttergottes bin, verschwinden alle Fragen, und das Leben Gottes zeigt sich in seiner Schönheit. Maria macht uns einfältig, wenn wir zu vielfältig, kompliziert sind.
Ich habe erfahren, wenn wir die Mutter annehmen, erhalten wir den Vater, erhalten den Bruder, und werden so eine Familie. An diesem Punkt nehmen wir uns gegenseitig an und jetzt wird die Haltung, Familie zu sein, zum Frieden. Das alles geschieht durch Mariens Herz hindurch.

Redaktion

 

 

 

Erste Seligsprechung eines Ehepaares

Liebe Familien, heute haben wir die einzigartige Bestätigung, dass es möglich ist, den Weg zur Heiligkeit gemeinsam zu gehen und dass er schön ist! Fröhlich ist der Papst an diesem Tag - dem 21. Oktober - an dem er zwei Eheleute selig spricht, die es verstanden haben, ein gewöhnliches Leben auf aussergewöhnliche Art zu leben. Auf dem Petersplatz waren Tausende von Familien versammelt, die den Worten des Papstes zuhörten. Er stellte die Ehegatten Luigi und Maria Beltrame-Quattrocchi als Beispiel vor Augen, wie sie es zwischen Freuden und Sorgen einer normalen Familie fertig brachten, ihr Dasein in ausserordentlich reicher Spiritualität zu leben. Zentrum war die tägliche Eucharistie, dazu gehörte die liebende Ergebenheit an die Gottesmutter Maria, die jeden Abend im Rosenkranz angerufen wurde, und die Zuhilfenahme weiser geistlicher Ratgeber. Unter den Anwesenden auf dem Platz waren drei der vier Kinder des Paares, das in der ersten Hälfte des 20. Jh. gelebt und es verstanden hatte, die Kinder zur Unterscheidung der Berufungen zu führen und sie anhielt, durch eigentliches Einüben, jedwelche Sache wertzuschätzen, die "aus dem obern Stock" stammte, wie sie zu sagen liebten. Der Papst fährt fort und zeigt, wie auf einem derart fruchtbaren geistlichen Boden Berufungen zu Priestertum und geweihtem Leben hervorspriessen. Sie zeigen, wie sehr - ausgehend von der gemeinsamen Verwurzelung in der bräutlichen Liebe des Herrn - Ehe und Jungfräulichkeit zu innerst verbunden sind und sich gegenseitig erhellen. An diesem Tag wurde auch der 20. Jahrestag des Apostolischen Schreibens Familiaris consortio gefeiert, ein Dokument, in dem Ehegatten auch eine Orientierung auf ihrem Weg finden können, wenn sie sich im Alltag verirrt haben. "Ich empfehle alle geprüften Familien der liebenden Sorge Mariens, dem hohen Vorbild einer Gattin und Mutter", sagte der Papst vielversprechend...

 

 

Maria oder Eva

"Die Frau kann ihr ganzes Leben lang Eva, aber auch Maria sein. Wir haben zu wählen".

Der Aufruf von Sr. Elvira - Gründerin der Kommunität Cenacolo - an die Jungen, die sich in Medjugorje im vergangenen August versammelt hatten, zeugt vom klaren Bewusstsein, dass jede Frau stets an einer Weggabelung steht, die tief eingewurzelt ist in ihrer geistigen Natur. Entschliesst sie sich, Maria nachzuahmen, bedeutet das, den richtigen Weg einzuschlagen, um ihr eigentliches Frau-Sein zu verwirklichen.

Maria ist das Gegenteil zu Eva

Sie war eine einfache Frau aus Nazareth, unterschied sich höchstens durch ihre Anmut. Ihre Anmut war, allen zu helfen, Missgeschicken und Unglücken vorzubeugen, der Armut der andern zuvorzukommen. Sie war die Magd aller ... wie schön! Einfachheit, Durchsichtigkeit, sie waren kein Kompromiss in ihr, sie hatte nichts zu verheimlichen, nichts, wovor sie hätte Angst haben müssen -. Sie anzuschauen hiess, ein Kristall betrachten ... bereits Ewigkeit! Im Schauen Marias müssten wir unsern Blick ausweiten und verlängern und dazu gelangen, in der Ewigkeit zu sein!
Einfach, durchsichtig, bescheiden, in der Demut Gottes. Das hat sie verstanden, als sie sagte: "Mir geschehe nach deinem Worte". Sie verstand, dass Gott, der Unendliche, der Ewige, der Schöpfer des Himmels und der Erde sich zum Embryo verkleinert hatte. Denkt doch: wir, die wir uns fürchten, etwas zu verlieren und Er, der sich zum Nichts macht. Aber was für eine Geschichte! Es ist eine so einfache Geschichte, und deshalb auch möglich, sie zu leben, nachzuahmen, zu erfinden, so dass es eine Sünde ist, dies nicht zu tun.

Ahmen wir nicht Maria nach, folgen wir Eva

Eva kämpft mit dem Geist dieser Welt, der falsch, lügenhaft, mörderisch, diebisch ist, der uns das Leben raubt, die Schönheit, den Wohlgeruch, Christen zu sein. Wir müssten Maria leben, sage ich den Frauen, aber ich sage es noch mehr den Männern: Junge Männer, wenn ihr euch nicht in Maria verliebt, wird jede Frau, sogar die, die jetzt in diesem Augenblick neben dir ist, dich betrügen, dich enttäuschen, dich demütigen, denn sie ist schlauer als du. Ich sage es vor allem den jungen Männern, denn die Frau, die nicht Maria ist, ist die Komplizin Evas.

Jede von uns Frauen soll sich hinterfragen

Uns hat der Herr den Schoss gegeben, um das Leben zu tragen, wir haben eine Struktur erhalten, in der Er das Leben sein könnte: die Gebärmutter, den Uterus. Den Schoss, um das Leben zu bergen. Den Schoss, um Leben gedeihen zu lassen. Den Schoss der Barmherzigkeit Gottes. Die Frau lässt sich nicht ersetzen! Wir müssen Maria sein, sonst ist die Welt, der andere Teil der Welt, verloren, ist verirrt, ist gestorben; gerade deshalb gibt es mehr Tote als Lebende in unsrer Gesellschaft. Die Frau fährt fort, ständig nach Dingen zu suchen; doch dieses Suchen in uns ist das verzehrende Begehren nach dem Unendlichen. - genau gesagt - nach einer Liebe, aber nach einer unendlichen Liebe, nach Schönheit, nach unendlicher Schönheit, nach einem unendlichen Ziel.

Wir haben es nötig, dem Antlitz des Vaters zu begegnen.

Wenn eine Frau Ihm begegnet, widerspiegelt sie Ihn durch sich selbst hindurch dem Manne. Nun beginnen wir wahrhaft Lebende zu sein, und unser Leben kann sich christliches Leben nennen. Ich habe euch die Dinge so benannt, wie wir sie unter uns benennen und wie ich sie den Drogierenden sage. Aber ich denke, wir sind ein wenig alle so. Wenn unser Herz nicht völlig von Gott bestimmt ist, herrscht darin die Droge. Die Drogen haben viele, sehr viele Namen; es gilt, sich vor ihnen in acht zu nehmen. Es könnte gar im Namen des Gebetes sein - "aber ich bete immer" - hört man sagen. Schaue in dich, wenn das Gebet nicht dein Herz verwandelt, dein Gesicht, so betest du nicht den lebendigen Gott an sondern dich selbst. Dann ist unser Glaube nicht eine Religion, du bist es, die dich wandelt, du bist es, die lebt. Heute besser als gestern ... Und nun fühlen wir uns selbst als die ersten Nutzniesser unseres Glaubens. Das Geschenk, das Gott mir gemacht hat, ist ein Geschenk, das mich besser macht, wahrer, und ich sage euch auch: jünger, schöner. Ich sage den Frauen: das Gebet und das christliche Leben hat keine Schminke nötig, denn Schminke dient zu nichts. Gebet und christliches Leben macht uns wahrhaft schön, leuchtend und ohne Falten.

Im Uterus der Frau und im Geiste Gottes werden viele Priester geboren.

Viele Geweihte werden geboren, aber die Mütter ziehen die Lorbeeren vor. Sie geben den Vorzug der Macht, der Ehre dieser Welt. Mütter: die Berufung zum geweihten Leben geht durch euer Herz, euern Glauben, euer Gebet. Sie durchschreitet eure Armut, indem ihr die Armen ins Haus aufnehmt. Wir haben Mangel an Priestern, an geweihtem Leben ... Und wenn die Priester fehlen, verbauen wir uns die Vergebung Gottes, die Barmherzigkeit Gottes.

Wir müssen unsre Kinder der Muttergottes anbieten, noch wenn sie im Mutterleib sind

Ich sage es euch, ihr jungen Menschen, die ihr grosszügiger seid , mehr mit Gott verbunden um zu sagen: Herr, sende deinen Ruf meinem Sohn, damit deine Barmherzigkeit weitergehe auf Erden, damit die Gegenwart Jesu in der Eucharistie fortfährt, unter uns zu sein, für immer, überall. Frauen, Mütter, es hängt von euch ab! Danke.

(Sr. Elvira: aus Registration)

 

 

 

JELENA

Es war am 31. Januar 1989, als die Muttergottes durch Jelena sich an die Gebetsgruppe wendend sagte: "Meine lieben Kinder, ich wünsche dass jeder eurer Schritte zu Gott hin Liebe, Gebet und Frieden sei. Kinder, wenn ihr nicht betet, könnt ihr nicht Liebe und Frieden finden, und alles, was Gott euch schenken will..." Es ist eine einfache Botschaft, scheinbar selbstverständlich, und trotzdem drückt sie die grundlegenden Regeln unseres Weges zu Gott aus. Von unsrer Antwort wird der Friede in der Welt abhängen 

Der Friede: Frucht der Liebe und des Gebets

Von Jelena Vasilj

Als jemand den heiligen Ignatius frug, wie er reagiert hätte, wenn sein Orden hätte aufgelöst werden müssen, antwortete er, dass, um so eine Krise zu überwinden "ihm eine Stunde Gebet genügt hatte". Nicht nur er, sondern jeder der betet, kann den Frieden als Frucht erproben. Im Gebet, oder besser in der Begegnung mit Gott, findet der geistliche Mensch, wenn er sich zu Gott zurückwendet, Ruhe für sein unruhiges Herz. Es ist die Natur des Feuers, nach oben zu brennen. In gleicher Weise strebt auch das Wünschen des Menschen nach oben. Nur wenn man dieser Ordnung folgt, zu der der Mensch von der Liebe her bestimmt ist, findet er seinen Frieden.
Der ruhelose Mensch ist in seiner eigenen Aktivität zerstreut, noch unfähig, seine Affekte zu ordnen, die anstatt nach oben zu streben nach unten ziehen. Es geht um eine geistlich unreife Person, der oft der Friede fehlt; wie ein Boot unter den drohenden Winden und Fluten in ständiger Seenot ununterbrochen hin und her geworfen, in dem - könnte man sagen - Christus noch schläft. Diese Affekte, die der heilige Augustinus den Füssen gleichstellt, müssen, wie die Bewegungen der Seele zwar noch auf Erden gehen, müssen aber nach oben streben. Ich möchte vermeiden, dass eine solche Überlegung irrige Ideen erregt und uns denken lässt, man wolle jede Art irdischen Affekts verurteilen und nur jene gelten lassen, die zu Gott führen. Wir müssen uns von solchen Behauptungen weit entfernen, denn der Herr selbst weist uns an, den Nächsten zu lieben - das ist ein Gebot nicht ein Wunsch - aber immer im Zusammenhang mit der göttlichen Liebe. Diese lehrt uns, dass menschliches Glück unvollkommen ist und deshalb unfähig, das Menschenherz ganz zufrieden zu stellen. Wir können schlussfolgern, dass unser unruhiges Herz nur in Gott Ruhe findet.
In unsrer Friedenssuche gibt es eine andere Art Fehler, die in jedem Fall zu vermeiden sind, nämlich, dass wir aus dem Frieden "etwas Absolutes" machen. In der Vergangenheit gab es eine mystische Strömung, genannt "Quietismus" in welcher der Mensch all seine Kräfte einsetzt, um den Frieden zu suchen, und damit setzte er Gott in gewissem Sinn an die zweite Stelle. So wird der Herr zum Instrument, den Frieden zu erlangen. Jesus aber sagt: "Ich bin gekommen den Krieg zu bringen, nicht den Frieden".
Der Friede, auf den Jesus sich bezieht, ist ein falscher Friede: ein Friede, den man haben will ohne das Kreuz, ohne den eigenen Tod, ein Friede, der uns wieder voll in unsern Egoismus und unsere Ängste fallen lässt, die ihrerseits wiederum eine Art geistlicher Flucht erregen können unter der Maske eines scheinbaren Friedens.
Der Friede ist immer Frucht von etwas: Frucht der Gegenwart des Heiligen Geistes, aber auch Frucht unserer guten Werke. Für gewöhnlich sagt man, wenn man gute Werke vollbrachte, habe man ein gutes Gewissen. Mystisch betrachtet spricht man von der Ruhe der Seele als Frucht guter Werke. Und die Seele, die von bösen Werken ruht, ist darum frei von Sünde. Im Gutes-Tun ahmt sie ihren Schöpfer nach, der nach der Vollendung der Schöpfung - er sah, dass es gut war - am siebten Tag ausruhte. Wir können daraus schliessen, dass der Friede ohne das Gute zu tun eine Art Schein-Friede ist. Es ist aber auch wahr, dass der Christ auf der Friedenssuche ein Paradoxon lebt, denn er muss auf sein Kreuz schauen, von dem ihm der Friede kommen wird.
Das Erbarmen Gottes ist die Quelle all unseres Friedens. Der Mensch verliert durch die Sünde den Sinn für die Gerechtigkeit und die Fähigkeit, den Frieden auf Erden zu festigen. Nur durch das Eingreifen der Gnade, welche die Neuordnung der Schöpfung ist, wird es möglich, Friede auf Erden zu haben. Vertrauenvoll müssen wir unsern Frieden suchen in der Vergebung des Vaters, bzw. im Sakrament des Versöhnung, dem grössten Friedensquell.
Diese Gnade erbitten wir von der Königin des Friedens, die uns seit zwanzig Jahren lehrt, dass der Friede ein persönliches Ereignis ist zwischen Gott und dem Menschen. Ein ganz persönliches Geschehen, weshalb er vom Menschenherzen ausgehen muss, das seinerseits in der Familie lebt. Von der Familie her strahlt er dann in die ganze Welt hinaus.

 

 

Leser schreiben:

Euer Volontariat ist von kostbarsten Art, weil es die Seelen unterstützt und ihnen hilft.

(P. Giovanni - San Salvador)

Euer Apostolat ist wunderschön: Im ECHO habe ich nicht nur Nachrichten gefunden, die mir Kraft und Freude geben, sondern das Herz des barmherzigen Jesus selber, der in allem, was ihr schreibt, durchscheint.

(Lucio - Toronto)

 

Der Direktbus Triest-Medjugorje verkehrt Donnerstag und Samstag , Abfahrt 18 Uhr.

Auskunft und Voranmeldung über Tel. 0039-040-42.50.20

Auf Titelseite:

Gemälde der Friedenskönigin. Reproduktionen mit englischem und russischem Text können bezogen werden bei Adrian Mills, Bihan Ker, Nansmellyon Road, Mullion, Cornwall TR127EE, England - Tel.01-326- 24.03.94.

Das ganze ECHO-Team betet für euch!

Wir laden euch ein, an den Gebeten des ersten Samstags im Monat teilzunehmen nach den Intentionen aller ECHO-Leser - derjenigen, die es von uns ausdrücklich erbeten, aber auch derer, die es im Schweigen des eigenen Herzens erwünschen. Einmal im Monat feiert Don Alberto die hl. Messe in dieser Meinung.

 

Liebe ECHO-Leser,

Wir möchten zusammen mit euch dieses Jahr beschliessen dem Herrn dankend für alles, was Er uns geschenkt hat in diesem Jahr, dass er uns stets unsre Arbeit am ECHO verrichten liess.
Der Heilige Geist, durch scheinbar unsichtbare Kanäle, gibt uns die Inhalte für unsre Überlegungen und schenkt grosszügige Hände, damit das ECHO auch wie abgemacht ankommt. Grosser Dank gebührt den Verteilpersonen, "Gottes Postboten". Wir danken zudem den zahlreichen Übersetzern die ihren Dienst leisten, damit das ECHO von so vielen gelesen werden kann.
Speziell erinnern wir uns an Pater Bruno Cerrato (Belgien), der sich erst neuestens zur Verfügung gestellt hatte, einen Teil der Texte ins Französische zu übertragen. Dieser liebe und bescheidene Priester hat im vergangene September das irdische Leben verlassen. Zusammen mit Don Angelo wird er sicher vom Himmel aus uns durch seine Gebete Assistenz leisten.
Allen wünschen wir einen guten Weg auf Weihnachten hin mit dem Verlangen, klein zu werden und arm, um diesen Jesus aufzunehmen, der sich zum Kind machte und einen Stall als Wiege wählte.

Redaktion ECHO MARIENS

 

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Villanova-Mantova, 1. November 2001