Das Geheimnis liegt in der Vertrautheit zu Jesus und Maria

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P. Juan-Carlos LISA verbrachte im Jahre 2008 zehn Monate in Medjugorje. Unmittelbar vor seiner Rückkehr nach Argentinien gab er für Radio MIR und für den Glasnik mira sein Zeugnis ab.

Einzelkind

Ich bin ein Einzelkind. Mein Vater starb 1978 als ich noch ein Kind war. Meine Eltern heirateten 1962 und ich wurde 1970 geboren. Vor mir und nach mir hatte meine Mutter keine Kinder. Ich sage immer, dass Gott einen Priester wollte und Er hat nur deshalb den Schoß meiner Mutter geöffnet. Als ich ihr sagte, dass ich Priester werden will, fragte sie mich, ob ich das reichlich überlegt habe, ob das auch Gottes Wille ist. Wenn dem aber so ist, sagte sie, werde sie dann das Opfer ihren Wunsch, Großmutter zu werden, aufopfern…

Ich habe auch schon andere Marienheiligtümer besucht. Ich war im Jahre 2000 in Fatima als Papst Johannes Paul II. die Seher von Fatima seliggesprochen hat. Ich war in Guadalupe, dem größten Heiligtum Amerikas. Beide Heiligtümer sind Gebetsstätten, aber hier würde ich sagen, dass hier das Gebet lebendiger ist und zwar deswegen, weil die Gottesmutter jeden Tag die Erde berührt. In den vorigen Erscheinungsorten, da war sie einstmals zugegen, in der Vergangenheit und darin besteht der große Unterschied.

Man hat mich wie einen Bruder aufgenommen

Die zehn Monate und zehn Tage, die ich in Medjugorje verbracht habe, bedeuten für mich eine schöne und reiche Erfahrung. Das ganze Jahr verbrachte ich bei den Patres und das Leben mit ihnen ist die wichtigste und schönste Erfahrung. Ich danke den Patres, die mich wie einen Bruder aufgenommen haben, obwohl ich kein Pater und auch kein Kroate bin.

Für mich als Priester war die tägliche Beichtzeit sehr wichtig. Jeden Tag habe ich zwei bis drei Stunden im Beichtstuhl verbracht, wodurch mir das Herz und meine Bereitschaft zum Verständnis verschiedener Kulturen geweitet wurden, ob es nun Menschen aus dem spanischen oder italienschen Sprachbereich waren, ja sogar aus dem kroatischen, sofern sie italienisch sprachen. Egal aus welchem Land wir kommen, alle haben wir das große Bedürfnis zu fühlen, dass uns Jesus hört, dass er uns heilt und dass er Mitleid mit uns hat. Und das alles geschieht durch den Priester.

Ich wollte ein Sabbatjahr

Ich wollte aus persönlichen Gründen ein Sabbatjahr um zu meinem Herzen zu finden. Ich wollte eine Zeit der Ruhe, des Gebetes, des gemeinsamen Gebetes und in diesem Sinne war das Jahr optimal. Ich danke auch meinem Bischof, der mir die Erlaubnis erteilte, hier ein Jahr zu verbringen. Er war selbst im August hier und seine Erfahrungen in Medjugorje haben ihn tief berührt. Unsere Diözese ist sehr aktiv, menschennah. Als er sah, wieviele Menschen beichten und wieviele Menschen beten, war er davon tief betroffen.

Ich möchte eine kleine Anekdote erzählen, ein Begebenheit, die sich beim Auferstandenen Jesus ereignet hat. Wir wussten nichts von den Wassertropfen, die aus dem Knie hervorquellen. Mein Bischof und ich schauten auf die Statue, es hatten sich drei oder vier kroatische Familien um sie versammelt. Ein Vater trug sein Kind auf den Armen und hielt es zum Kreuz hin. Mein Bischof fragte mich, warum die Leute zu diesem Kreuz kommen, warum sie es berühren. Ihn berührte nicht so sehr das Phänomen der Wassertropfen als die Art und Weise, wie der Vater und die Mutter mit den Kindern gemeinsam beteten. Da haben wir den Geist von Medjugorje begriffen – das Familiengebet, das Sich-Öffnen für Gott.

Das Gebet in der Einsamkeit

Wenn man mich fragt, welche Erfahrung in Medjugorje mich am tiefsten berührt hat, denke ich an das Gebet in den ersten Tagen auf dem Kreuzberg in der Einsamkeit. Es war im Monat März und es waren wenige Pilger da. Da begriff ich, dass der Kreuzberg ein Ort mächtiger Anwesenheit Gottes ist, wie in der Bibel. Darum bin ich dann jede Woche mindestens einmal auf den Kreuzberg oder auf den Erscheinungsberg gegangen. Ich habe begriffen, dass in Medjugorje das Gebet sowohl in der Kirche als auch auf den Bergen sehr wichtig ist.

Das innere Glaubenslicht

Das erste Mal war ich im Jahre 2001 mit einem Freund in Medjugorje, dann mit einer Pilgergruppe. Jedes Jahr bin ich dann hierher gekommen. Das Jahr 2001 war maßgeblich für die Veränderung in meinem Leben als Christ und als Priester. Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll, aber ich kann sagen, dass ich ein inneres Licht des Glaubens erlebt habe. Nach und nach habe ich dann in meiner Pfarre die eucharistische Anbetung mit Liedern, den Rosenkranz vor der hl. Messe… eingeführt. Jetzt kehre ich nach Argentinien zurück, um eine neue Pfarre zu übernehmen, eine Pfarre, die dem hl. Josef geweiht ist. Ich freue mich, weil dort an jedem Freitag eine 24-stündige Anbetung gehalten wird. Jeden Tag betet man den Rosenkranz. Es wird für mich nicht schwer sein, das Leben im Geiste von Medjugorje fortzusetzen. Gott sei Dank.

Priester in der modernen Welt

Es ist eine echte Herausforderung in der heutigen Zeit Priester zu sein. Es ist nicht leicht, es gibt keine Formel dazu, aber jetzt bin ich überzeugt, dass das Geheimnis im Gebet liegt, in der Gegenwart mit Jesus und Maria. Ein Priester, sei er nun jung oder alt, der begriffen hat, dass das Geheimnis in der Vertrautheit zu Gott, kann in jedem Zeitalter leben.

Ich glaube, daß ich mit Pilgergruppen wieder nach Medjugorje kommen werde, aber ich glaube nicht, dass mir der Bischof so schnell wieder Urlaub erteilen wird. Nach meiner Rückkehr nach Argentinien, nehme ich mir vor, die Botschaften der Gottesmutter zu vertiefen, aber ohne viel von Medjugorje zu sprechen. Das Gebet, die Sakramente, die Bekehrung, Gott an die erste Stelle setzen – das ist wichtig. Die Leute werden mich sicher fragen, was ich hier erlebt habe, und dann werde ich sicher die Gelegenheit haben, über diesen Ort des Friedens zu sprechen. Ich freue mich, zu meinen Schäfchen zurückzukehren!

Visnja Spajic und Lidija Paris

 

Damit Gott in euren Herzen leben kann, müßt ihr lieben.

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