Silvia Janine Rusneac

Die Gospa heilt die Kirche Rumäniens

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Die Rumänin Silvia Janine Rusneac diplomierte in römisch-katholischer und in griechisch-katholischer Theologie. Seit 1994 organisiert sie Pilgerfahrten nach Medjugorje. Hier ihr Zeugnis:

Ich heiße Silvia Janine Rusneac und komme aus der Stadt Oradea im Westen von Rumänien. Meine Eltern sind Katholiken, meine Mutter ist römisch-katholisch, mein Vater griechisch-katholisch. Ich aber wurde zur Zeit des Kommunismus in der orthodoxen Kirche getauft. So bin ich als einzige in der Familie orthodoxen Glaubens! Meine Eltern gingen nicht in die Kirche. Meine Mutter aber ging gelegentlich zum „Hl. Antonius“, um zu beten. Ich wusste fast nichts von Gott. Ich glaubte an seine Existenz,  Er aber war für mich im Himmel und ich auf der Erde. Demgemäß habe ich meinen Glauben nicht gelebt, ich ging auch nicht zur Kirche und ich wusste nichts von der Beichte…  Von den Gebeten kannte ich nur das Vater Unser. Zwei Jahre habe ich Medizin studiert, ich brachte aber die Geduld nicht auf und so musste ich das Studium abbrechen.

 Damals hatte ich große Probleme und ich wollte nicht mehr leben. Ich erinnere mich, dass ich zu Gott sagte: „Gib mir nur eine Sekunde die Kraft, dass ich mir das Leben nehme, dass ich aufhöre zu existieren. Ich lege keinen Wert auf Deinen Himmel, ich will nur im Weltall verschwinden, gib mir die Kraft dazu.“ Hätte Er mir die Kraft dazu gegeben, ich hätte mir wirklich das Leben genommen.. Hätte mir Gott damals gesagt „Ich werde dich glücklich machen“, ich glaube, ich hätte es entschieden abgelehnt. Ich habe sehr gelitten und das hat mich dann nach Medjugorje gebracht….

Ich hatte keine Ahnung, dass die Gottesmutter hier auf der Erde erscheinen kann

Es war 1990, damals las ich viel in den Zeitungen, undso habeich zum ersten Mal von den Erscheinungen der Gottesmutter erfahren. Ich habe einen Artikel über ihre Erscheinungen auf der Welt gelesen und ich erinnere mich, dass ich niederkniete und sagte: „O Gott, wie angenehm ist es doch, dass Du Dich zu zeigen beginnst, so werden die Menschen glauben, dass es Dich gibt!“  Ich hatte von Erscheinungen nichts gewusst; ich ahnte nicht, dass die Gottesmutter auf der Erde erscheinen kann.

Als ich noch klein war, hat mich meine Großmutter, die griechisch-katholisch war, gelehrt, das Vater Unser zu beten. Sie hat ihren Glauben, dass Gott gut und mächtig ist, auf mich übertragen. So habe ich mich in der schwersten Phase meiner Not an den Gott meiner Kindheit erinnert und zu meiner Mutter gesagt: „Ich gehe zu Gott“…..  Ich ging in eine katholische Kirche. Von diesem Augenblick an hat mich Gott an die Hand genommen. Erst viele Jahre später habe ich begriffen, dass in diesem Augenblick mein ganzes Leben auf Gott gerichtet war.  Dann habe ich mich bei verschiedenen Leuten erkundigt: „Habt ihr schon etwas über Medjugorje gehört?“ Niemand wusste etwas…  Inzwischen hatte meine Mutter die ganze Familie angeregt, für mich zu beten, denn sie hatte Angst, dass ich sterben werde…   Ich wog nur 43 kg…  So haben wir alle begonnen in die katholische Kirche zu gehen und zu beten. Ich habe dann Theologie zu studieren begonnen, denn ich wollte mehr von Gott wissen.

In der Kirche, die ich nun öfters besuchte, begegnete ich einem jungen Mann, der Kontakt mit Medjugorje hatte: Er kannte einen Priester aus Budapest (Ungarn), der Wallfahrten nach Medjugorje organisierte. Er versprach mir, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Das war 1991…  In meiner Erinnerung ist, dass ich zu Gott sagte: „Wenn mir zu Ohren käme, dass Du auf dem Mount Everest bist, am Gipfel des Himalaja, ich würde dorthin zu Fuß gehen, ich würde den Berg besteigen, um Dir zu begegnen und mit Dir zu sprechen!“  Ich wollte mich in Seine Arme werfen und weinen… Ich wollte Gott von Angesicht zu Angesicht begegnen! Von allen Orten der Erscheinungen, die jener Zeitungsartikel angeführt hatte, habe ich Medjugorje erwählt, denn es war Rumänien am nächsten. Ich hatte nicht soviel Geld, um einen ferneren Ort zu besuchen…

Die Königin des Friedens gab mir ihren Frieden

In der Zwischenzeit wurde der Kontakt mit jenem Priester aus Budapest hergestellt und so kamen wir (zwölf Personen) nach Medjugorje. Alles, was ich für sechs Tage in Medjugorje zu essen mithatte, waren fünf Fleischkonserven. Ich hatte kein Geld, keine Verpflegung, aber das kümmerte mich nicht! Ich war nun endlich hier, bei der Gottesmutter! Ich kann gar nicht schildern, was das für mich bedeutete! Ich glaubte, dass das mein erster, letzter und einziger Besuch in Medjugorje sein würde… Ich versuchte mir alles so gut wie möglich einzuprägen, denn ich war mir ziemlich sicher, dass ich nicht wieder nach Medjugorje kommen werde…  

 Unser Gruppenleiter hat nur ungarisch gesprochen, so dass ich nichts verstanden habe. Ich wusste nicht, dass die Gospa von Medjugorje die Königin des Friedens ist. Die erste Erscheinung, bei der ich anwesend war, war auf dem Kreuzberg und ich musste nicht den Mount Everest besteigen! Es  war eine öffentlich zugängliche Erscheinung und ich versuchte, mit der Gospa zu sprechen, ihr meinen Schmerz, mein Leid und meine Unruhe zu schildern. Ich wollte weinen und wehklagen, aber ich konnte es nicht! Etwas Mächtiges geschah mit mir und es überwältigte mich ein tiefer Friede, er war in mir! Ich konnte mich gegen diesen Frieden, der mich überkam, kaum wehren. Er war stärker als meine Leiden, stärker als mein Stolz…   Von da an habe ich nie wieder so gelitten wie vorher. Manchmal war mein Leid sehr destruktiv, es zermürbte mich. Auch nach diesem Tag auf dem Kreuzberg gab es noch Leid in meinem Leben, aber es war nie destruktiv. Mit Gottes Gnade konnte ich es ertragen. Erst viele Jahre später habe ich begriffen, dass mir die Königin des Friedens ihren Frieden geschenkt hat.

Warum sollte ich nicht selbst Wallfahrten nach Medjugorje organisieren?

Zwei Jahre danach war ich wieder in Medjugorje und dann wieder und wieder… Ich konnte nicht ahnen, dass so etwas möglich sein wird! Ich habe nie überlegt, Wallfahrten zu organisieren. Ich kam um meiner selbst willen, mit den Ungarn, denn aus Rumänien hat niemand Gruppen nach Medjugorje gebracht. Wie ich mich an jene Zeit erinnere, kam es mir gelegentlich in den Sinn: Wie schön wäre es doch, Wallfahrer zu sein, aber nicht Gruppenleiter! Ich hatte einen sehr guten geistigen Führer, einen heiligmäßigen Mann, der mir mit seinen Ratschlägen sehr viel half.  Er bestärkte mich, zur Gospa zu gehen.

Es war im Sommer 1994, als ich in Rumänien etwas gedankenverloren durch die Strassen ging, da fiel mir plötzlich ein: Sollte ich nicht doch Pilgerfahrten nach Medjugorje organisieren? Meine spontane Reaktion war: Nein, nein, nicht doch wirklich!  Das ging mir aber ständig durch den Kopf und so sprach ich darüber mit meinem Seelenführer. Er sagte sofort: „Mach das!“ Ich wusste, was das im Ernstfall bedeutet: Zuerst nach Budapest zu fahren, um den Priester zu ersuchen, mich unentgeltlich mitzunehmen, und dann Pater Slavko zu bitten, eine Schrift als Einladung zu verfassen, …   Dann begab ich mich ohne lange zu zaudern mit einer Freundin, die Dolmetscherin ist, per Autostop nach Budapest zu dem Priester, der Pilgerfahrten nach Medjugorje organisierte. Wir baten ihn, uns in seine Liste einzutragen und bekannten dann etwas beklommen, dass wir kein Geld hätten…  Er fragte uns, warum wir nach Medjugorje wollten und ich gab ihm zur Antwort: „Ich möchte gerne der Gospa begegnen!“  Das war dann schon meine vierte Pilgerfahrt, diesmal mit einem bestimmten Ziel: Von Pater Slavko eine schriftliche Einladung zu erbitten, um die erste Pilgerfahrt aus Rumänien machen zu können.

 Als ich dann in Medjugorje Pater Slavko begegnete, bat ich ihn um nur zwei Minuten Aufmerksamkeit. Ich war dementsprechend ängstlich, denn ich glaubte, dass er mich für zu jung erachten wird, eine Pilgerfahrt zu organisieren. Ich war immerhin erst 28 Jahre alt…  und dazu im vierten Jahr meines Theologiestudiums…  Pater Slavko war sehr freundlich und half mir. Er erklärte mir, was man mit Pilgern tun muss. Ich bekam meine schriftliche Einladung und als ich meine erste Gruppe brachte, organisierte er für uns eine unentgeltliche Unterkunft. So war es dann auch mit der zweiten und dritten Gruppe…  Er hat uns dadurch sehr viel geholfen! Er gab uns eine Einführung in alle Geschehnisse in Medjugorje. Ich kann seine Worte nie vergessen. Manchmal war er sehr anspruchsvoll. Er sagte genau, was man in Medjugorje nicht tun darf… 

Ich wollte meine Erfahrungen mit dem Himmel in Medjugorje mit anderen teilen

Und so begann ich Pilgerfahrten zu organisieren. Ich zählte die Pilger bis etwa 1000, dann habe ich zu zählen aufgehört. Ich bin schon mehr als 18 mal hier.

Ich erinnere mich an eine besondere Pilgerfahrt, an die schönste, die ich jemals erlebt habe. Ich kam mit 28 sehr armen Rumänen, Kindern von 14 bis 18 Jahren. Diese Kinder waren nicht gewöhnt zu beten, sie konnten es auch nicht. Ich habe ihnen alles auf Papier geschrieben, aber sie wollten nicht beten. Sie lehnten alles ab. Mit uns war aber ein Priester, der die Arbeit mit Kindern gewohnt war und so haben wir sie zu nichts gezwungen. In Medjugorje waren wir im Domus Pacis untergebracht, unentgeltlich. Pater Slavko hat sich um alles gekümmert. Es kamen verschiedene Leute und sprachen zu den Kindern, sie spielten für sie auf Instrumenten und spielten Ballspiele mit ihnen…  so wie es die Kinder lieben. Auf der Heimreise haben sie im Autobus gewetteifert, wer mehr beten darf.

Ich erinnere mich auch auf eine andere Reise: Ich musste für etwa sieben Busse sorgen! Wenn ich daran denke, wundere ich mich, wie ich es überhaupt wagte, 350 Leute zu begleiten, ganz allein. Dazu habe ich auch noch übersetzt…  Später habe ich Hilfe bekommen, einen Theologiestudenten, der jetzt Priester ist.

Einmal war ein orthodoxer Priester mit uns. Pater Slavko hat ihm die Möglichkeit verschafft, in der Kapelle eine feierliche Liturgie zu zelebrieren.

Einmal haben wir am Ende des Jugendfestivals die Nacht auf dem Kreuzberg verbracht. Ich erinnere mich an einen jungen Irländer, der Gitarre gespielt und dazu gesungen hat…   Man konnte das Atmen der Menschen vernehmen. Totale Ruhe, nur seine Stimme, die Gott lobte… wie im Paradies…  Ich wollte, dass dieser Augenblick eine Ewigkeit andauert.  Es war wie in der Ewigkeit, wo der Augenblick zur Dauer wird. Das wollte ich eigentlich, dass auch andere daran teilhaben…   Die Liebe Gottes, die Hoffnung, die Er gibt, Seine Schönheit, Seine Freude, die dauerhaft ist.  Darum habe ich begonnen, Pilgerfahrten zu organisieren… Nach all diesen Jahren habe ich begriffen, dass ich zuerst alle meine Freunde und dann auch andere Rumänen, die Erfahrung des Himmels, die ich in Medjugorje erlebt habe daran teilhaben lasse …. 

Medjugorje ist das größte Geschenk in meinem Leben. Ich finde keine Worte, das zu erklären, es bedarf großer Tapferkeit und bewusster Naivität, um Pilgerfahrten zu organisieren…   Ich bin der Gospa sehr dankbar und auch Pater Slavko, er hat mir viel geholfen, als ich noch verloren schien. Er war wirklich ein heiligmäßiger Mensch. Er hat immer davon gesprochen, dass wir Medjugorje in seiner Glaubwürdigkeit erhalten müssen, wir dürfen nichts hinzufügen und nichts wegnehmen. Wir sollen den geistigen Tourismus unterbinden, Dinge unterbinden, die mit Medjugorje nichts zu tun haben, denn das kann eine große Verwirrung hervorrufen, sodass die Pilger das Wichtigste aus den Augen verlieren. Das hat mir Pater Slavko immer gesagt und ich glaube auch, dass das sehr wichtig ist.

 Gott gibt uns sehr viel, Er lehrt uns und bereitet uns vor

Ein Gedanke kommt mir in den Sinn: Siehe, was geschehen kann, wenn jemand Gott sein Ja-Wort  gibt. Dieses JA wird zu einem großen Baum. Es gefällt mir, was im Talmud geschrieben steht: „Wenn du einen einzigen Menschen rettest, hast du die ganze Welt gerettet!“ Ich bin glücklich, dass die Botschaften der Gottesmutter jetzt in Rumänien bekannt sind. Ich glaube, dass mich Gott von meiner Kindheit an darauf vorbereitet hat. Meine Mutter ist Französin, in Paris geboren, so dass

die französische Sprache meine Muttersprache ist. In der Schule lernte ich Englisch und auf der Fakultät habe ich Theologie studiert…  Gott schenkt uns viel. Er lehrt uns und Er bereitet uns vor. Das Einzige, was wir dazu beitragen müssen, ist unser JA. Manchmal denke ich: Was wäre, wenn ich damals nicht JA gesagt hätte? Vielleicht hätte jemand anderer begonnen, Pilgerfahrten zu leiten, vielleicht viel später…  Aber es muss jemand sein, der es für wichtig hält, die Botschaften zu verbreiten.

In den von Medjugorje inspirierten Gebetsgruppen in Rumänien sind griechisch- Katholische, römisch-Katholische und orthodoxe Christen vereint.

In Rumänien gibt es griechisch-katholische, römisch-katholische und orthodoxe Christen. Der römisch-katholische Vikar aus der Stadt Oradea kam nach Medjugorje, um mit eigenen Augen zu sehen. Einige katholische Bischöfe blicken sehr wohlwollend auf Medjugorje. Viele Orthodoxe kommen nach Medjugorje, weil sie eine große Liebe zur Gottesmutter haben. Sie kommen nicht wegen der römisch-katholischen Kirche, sondern wegen der Gottesmutter. Wenn sie nach Medjugorje kommen, versuche ich ihnen einige Dinge zu erklären, die sie vorher nicht kannten. Etwas besonderes ist in Medjugorje die Anbetung. Die Orthodoxen lieben das, sie sagen, sie fühlen sich dann wie im Paradies. Man kann nirgendwo etwas Ähnliches finden. Wir trachten nicht danach, dass jemand seinen Glauben ändert, das würde große Schwierigkeiten in unserer derzeitigen Situation in Rumänien  hervorrufen, zumal wir in unserer Einheit sehr fortgeschritten sind. Jedoch kann jeder gerne hierher kommen, um der Gottesmutter zu begegnen. Sie ändert das Leben der Menschen.

Wir versuchen in Rumänien etwas Ähnliches wie in Medjugorje: Das abendliche Gebetsprogramm. Die Gottesmutter heilt die Kirche in Rumänien, sowohl die griechisch-katholische, die römisch-katholische und die orthodoxe. Wir alle sind Kinder der Gottesmutter. In den Gebetsgruppen in Rumänien sind alle drei Konfessionen vereint.

 

Damit Gott in euren Herzen leben kann, müßt ihr lieben.

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