Zeugnis von Teresa

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Unter den Gästen von Vickas und Marios Hochzeit befand sich Teresa aus Sizilien (62 Jahre), sie hat uns erzählt:

„Ich bin das zwölfte von 14 Kindern. Mein Vater lästerte Gott und schlug meine Mutter und die Kinder. Wir hatten Hunger, wir schliefen zu dritt in demselben Bett. Mit 9 Jahren bekam ich den Ruf, Ordensfrau zu werden, aber mein Vater erlaubte es nicht, denn er wollte, dass ich arbeite, um meiner Familie zu helfen. Ich habe geheiratet und bin im Glauben lau geworden. Mein Mann glaubte wenig, aber wir gingen in die Sonntagsmesse.

   „Im Jahre 1998 musste ich mich mit einem Gebärmutterkrebs einer Hysterektomie unterziehen, gefolgt von Chemotherapie und Radiotherapie. Einige Monate später: Brustkrebs, neuerliche Entfernung, neuerliche Radiotherapie. Dann ist mein Mann schwer krank geworden und ich musste ihn bis zu seinem Tod vor zwei Jahren pflegen. Ich war am Ende meiner Kräfte und unterzog mich neuerlichen Untersuchungen. Man diagnostizierte sodann einen Leberkrebs. Ich litt in meinem ganzen Körper, erbrach ständig. Ich beschloss, Einkehrtage in San Giovanni Rotondo zu machen, der ehemaligen Pfarre Pater Pios, um mein Leben für die Monate, zu mir zu leben übrig blieben, neu zu ordnen. Zu viele Prüfungen erdrückten mich. Die Ärzte wollten mich ein drittes Mal operieren, ich musste eine Entscheidung treffen.

   „Während der ersten Nacht in San Giovanni, am 21. Juni 2000, machte ich eine seltsame Erfahrung, ich glaube, es handelte sich um einen Traum, aber ich bin dessen nicht sicher. Ich befand mich in einem Wartesaal eines Krankenhauses und wartete, bis ich an die Reihe kam, denn man sollte mich zu dieser Operation aufrufen. Die Türe öffnete sich und eine junge Frau trat ein. Es war eine Kranken-schwester in einem weißen Arbeitsmantel. Ihre braunen Haare waren zu einem Pferdeschwanz gebunden. Sie kam geradewegs auf mich zu und sagte zu mir: „Sie können gehen, sie sind geheilt“. Verdutzt stotterte ich, dass ich nicht weggehen könne, denn ich sei wegen einer Operation gekommen. Sie wiederholte: „Doch! Sie können gehen, sie sind geheilt“. Wiederum sagte ich ihr: „Das muss ein Irrtum sein, ich bin für diese Operation vorgesehen“. Da sagte sie mir mit großer Autorität: „Wenn ich ihnen aber sage, dass sie geheilt sind!“

   „Am darauffolgenden Morgen war diese “Begegnung“ in mir sehr lebendig. Ich habe darüber mit dem Priester gesprochen, er sagte mir: „Man wird mit der Zeit schon sehen, ob das wahr oder falsch ist. In der Zwischenzeit müssen sie selbst die Entscheidung treffen, ob sie sich dieser Operation unterziehen oder nicht“. Ich beschloss, mich nicht operieren zu lassen. Ehrlich gesagt sind meine Schmerzen in derselben Nacht völlig verschwunden. Ich aß wieder normal, nahm wieder an Gewicht zu, konnte schlafen, gehen, wie ein gesunder Mensch. Eine sehr große Kraft ist in mein ganzes Wesen zurückgekehrt. O, ich habe vergessen zu sagen, dass mein erster Gedanke, als ich nach diesem Traum aufwachte, Medjugorje war: „Ich muss nach Medjugorje fahren!“ Mich hatte ein heftiger Wunsch ergriffen, dorthin zu fahren, und doch wusste ich fast nichts über Medjugorje: ein verlorenes Dorf in Bosnien-Herzegowina, einige Erscheinungen an junge Hirten... Das war alles, was ich darüber wusste! Diese Einkehrtage in San Giovanni Rotondo waren für mich eine Zeit der Auferstehung und ich beschloss, mein Leben zu ändern, Gott an die erste Stelle zu setzen. Nach den Einkehrtagen suchte ich nach einer Möglichkeit, nach Medjugorje zu fahren und schließlich fand ich in Sizilien eine organisierte Pilgerfahrt zum Neujahrstag. Man lud mich auch ein, am Donnerstagabend an einer Gebetsgruppe teilzunehmen, die auf die Botschaften der Königin des Friedens gegründet ist. Jede Botschaft traf mich ins Herz und immer mehr überkam mich Freude.

   „In Medjugorje angekommen, war ich vom ersten Tag an von der Gnade des Ortes begeistert, als ich den Kreuzweg auf dem Krizevac ging. Am darauffolgenden Tag gingen wir Vicka zuhören. Als ich sie ansah, sagte ich mir: Dieses Gesicht habe ich schon irgendwo gesehen, aber wo?

Da sah ich wie in einer Blitzlichtaufnahme wieder die Szene meiner Nacht in San Giovanni und rief aus: „Das ist sie! Sie ist diese junge Frau in Weiß, die zu mir gesagt hat: Du kannst gehen, du bist geheilt!“ Ich war verwundert und schaute dieses Licht in ihrem Blick an, diese Strahlen der Liebe, die aus ihrem Gesicht hervortraten. Später hatte ich Gelegenheit, ihr von dieser Nacht, in der sie mich besuchte, zu erzählen und sie sagte mir nur lächelnd: „Danken wir Gott!“

   „Mein Leben ist jetzt geteilt zwischen meinem Apostolat in Sizilien und meinen Gebetseinkehrtagen in Medjugorje. Ich weiß, dass die Gospa durch diese Heilung und diese Freiheit, die mir geschenkt ist, einen Plan für mich hat. Meine Freude ist es, ihr Werkzeug zu sein, es soll so sein, wie sie will!“

   Dies ist nur der Anfang des Zeugnisses von Teresa, dieser einfachen und bescheidenen Frau voller Feuer, die sich zu den Aposteln der Gospa gesellt hat. Das Eindringen Vickas in ihre Not zeigt, dass es nicht notwendig ist, den Sehern hinterher zu laufen, sondern dass es wichtig ist, sich Gott zu öffnen und ihn unser Leben verändern zu lassen. Denn Gott verfügt, um uns zu helfen, über Millionen von Engeln, es mangelt ihm nie an Gnaden, um uns zu helfen oder an Einfallsreichtum, um uns zu besuchen. Warum hat er in dieser Nacht Vicka für Teresa ausgewählt? Wir können diese Frage nicht beantworten, doch glücklicherweise können wir Dank sagen!

 

Damit Gott in euren Herzen leben kann, müßt ihr lieben.

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